Am 3. März um kurz vor 14 Uhr ist das historische Archiv der Stadt Köln in sich zusammengebrochen - zwei Menschen kamen in den Trümmern ums Leben. Nun stellt sich die Frage nach der Verantwortung - die Artikel im Überblick.
Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs war ein Skandal. Und der Neubau? Ein Besuch zur Eröffnung.
Von Catrin Lorch
Elf Jahre nach dem Unglück billigen die Lokalpolitiker einen Vergleich über die Begleichung des Schadens. Die am damaligen U-Bahn-Bau beteiligten Firmen sollen der Stadt 600 Millionen Euro bezahlen.
Als Polizeitaucherin sucht Grit Schröder nach Leichen, Waffen und Diebesgut. Der Fall ihres Lebens ist ohne zu übertreiben historisch: Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs forschte sie unter Wasser nach der Ursache der Katastrophe.
Interview von Stephan Reich
Das Gericht verurteilt den Mann zu einem Jahr Haft auf Bewährung. Bei dem Einsturz südlich der Kölner Innenstadt starben zwei junge Männer.
Der Bundesgerichtshof soll darüber entscheiden, ob das Urteil des Kölner Landgerichts im Prozess um das eingestürzte Stadtarchiv Bestand hat.
Neuneinhalb Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs, bei dem zwei junge Männer starben, endet der Prozess - mit einer Überraschung.
Von Jana Stegemann, Köln
Zwei Tote, unzählige zerstörte Dokumente, ein Milliardenschaden: Das Kölner Landgericht ist sich bewusst, dass die milden Urteile um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs Unverständnis auslösen können.
Am ersten Prozesstag um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs vor fast neun Jahren zeigt sich, welche Strategie die meisten Angeklagten und ihre Verteidiger verfolgen: Sie sehen die Verantwortung beim Bauführer.
Von Valentin Dornis, Köln
Zum Auftakt des Prozesses um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs ist der Halbbruder eines Verstorbenen überraschend als Nebenkläger aufgetreten.
Zwei Menschen tot, Hunderttausende Dokumente zerstört. Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009 war eines der größten Bauunglücke in der Bundesrepublik. Die Zeit für die Aufarbeitung drängt - die Straftaten drohen zu verjähren.
Erst ein Knarren, ein Poltern, dann stürzte das Kölner Stadtarchiv zusammen. Dort, wo einst Dokumente und Urkunden lagerten, ist wenig später nur noch ein Trümmerhaufen zu erkennen.
Fünf Jahre ist der Einsturz des Kölner Stadtarchivs her, die genaue Ursache aber ist immer noch unklar. Am wahrscheinlichsten sind Ausführungsfehler beim Bau der U-Bahn - aber endgültig klären sollen das jetzt Taucher.
Der Kölner Dom zittert und versetzt damit eine ganze Stadt in Sorge. Schuld an dem Wackeln soll die neugebaute U-Bahn-Linie 5 sein. Zwischen Rathaus und Dom darf sie jetzt nur noch Tempo 20 fahren.
Kaum ein Kölner ist bereit, der Stiftung Stadtgedächtnis eine Kaffeetasse abzukaufen. Die Bürger misstrauen der Initiative zum Wiederaufbau des Stadtarchivs. Aus gutem Grund.
Von Bernd Dörries
Zwei Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs werden noch immer wertvolle Dokumente geborgen. Der Wert des Stadtarchivs wird vielen Kölnern erst jetzt klar.
SZ-Leser über die Schuld am Einsturz des Stadtarchives, die Telekom, den deutschen Adel und den Umgang mit Piraten.
Noch mehr Ärger für die Stadt Köln: Die Versicherung wird wahrscheinlich nicht für den Schaden aufkommen, der bei dem Einsturz am Gebäude entstand. Der Grund: Die Stadt habe sich dagegen nicht abgesichert.
Von Anna Fischhaber
Das Historische Archiv der Stadt Köln ist einer der bedeutendsten Horte europäischer Stadt- und Kulturgeschichte - fraglich ist, was noch gerettet werden kann.
Von Stefan Koldehoff
Für den Historiker Johannes Fried wäre der Verlust des Kölner Stadtarchivs eine Katastrophe für die europäische Geschichtswissenschaft.
Interview: Johan Schloemann
Szenen wie aus dem Krieg: Das Historische Stadtarchiv ist zusammengebrochen - Teile der Kölner Südstadt liegt in Trümmern. Inzwischen hat die Polizei zwei Leichen geborgen. Die Videos
Der Bau der Kölner U-Bahn hat bisher vor allem für eins gesorgt: viel Ärger. Jetzt wird spekultiert, dass er auch für den Einsturz des Stadtarchivs verantwortlich ist.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt - und das bedeutet, dass es zumindest Anhaltspunkte für menschliches Fehlverhalten gibt. Es bestehen kaum Zweifel, dass das Graben eines neuen U-Bahn-Tunnels die Katastrophe ausgelöst hat.
Von D. Graalmann und J. Nitschmann
Statiker Heinrich Bökamp über die Ursachen des Einsturzes, vermeidbare Fehler beim U-Bahn-Bau und Gefahren auf deutschen Baustellen.
Interview: Anna Fischhaber
Die Bergung der Opfer verzögert sich weiter, Nachbarhäuser sind einsturzgefährdet. Indes stellt sich die Frage, ob eine Versicherung den Schaden in Millionenhöhe übernehmen wird.
Von Jürgen Schmieder
Die Probleme beim Kölner U-Bahnbau, die den Archiv-Einsturz verursacht haben sollen, waren bekannt. Der Oberbürgermeister fühlt sich hintergangen.
Von Johannes Nitschmann
Schnelle Bergung: Bis Ende Mai sollen die verschütteten Archivschätze in Köln nu aus dem Schutt gegraben werden. Die Rettungskräfte sind unterdessen zu einem intakten Archivraum vorgestoßen.
Moderne Städte haben sich ins Erdreich hineingegraben. Das Kosmoszeitalter ist nicht nur das der Höhe, sondern auch das der Höhle.
Von Gerhard Matzig
Das Desaster von Köln ist eine Katastrophe der lokalen Politik - und ausgerechnet Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma wirkt nach dem Einsturz überfordert.
Ein Kommentar von Dirk Graalmann
Aus den Trümmern des eingestürzten Kölner Stadtarchivs können Einsatzkräfte immer wieder wertvolle Stücke bergen.
Noch steht das Schicksal zweier vermisster jungen Männer im Vordergrund: Nach dem Einsturz des Stadtarchivs stellt sich in Köln schon bald die Frage nach der politischen Verantwortung.
Von D. Graalmann, Köln
Wie in einem drittklassigen Horrorfilm: Der Künstler Marcel Odenbach spricht über die Verantwortungslosigkeit in Köln.
Interview: Catrin Lorch
Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat erste personelle Konsequenzen: Gegen den Baudezernenten Streitberger wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Neubau nach dem Einsturz: Die Stadt Köln will ein neues Archiv errichten. Unterdessen hat die Umweltdezernentin Bau-Verstöße eingeräumt.
Offenbar wurden in Köln die Vorgaben in noch größerem Ausmaß ignoriert als bislang bekannt: Unter der Einsturzstelle am Waidmarkt wurden 23 Brunnen gebaut - statt der genehmigten vier.
Was Augenzeugen in der Baugrube erlebten und warum die Ereignisse in Köln so verblüffend an eine Beinahe-Katastrophe in Amsterdam erinnern.
Von M. Widmann
Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs ist noch unklar, wer für das Unglück verantwortlich ist. Es gab Fehler beim Bau und Warnungen, die niemand ernst nahm.
Von D. Graalmann, J. Nitschmann und M. Widmann
Nun ist geklärt, wer für die Ausführung der Kölner Nord-Süd-Stadtbahn verantwortlich ist: Es sind alle drei Firmen des Bilfinger-Konsortiums.
Alexander Berner promoviert über Kölner Kreuzfahrer - eigentlich. Doch all seine Quellen liegen unter den Trümmern des Stadtarchivs begraben.
Interview: Julia Bönisch
"Spätestens im Sommer brauche ich ein Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum": Die Bergung der verborgenen Schätze, darunter der Böll'sche Nachlass, hat gerade erst begonnen.
Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs steht die Frage im Mittelpunkt, wer für das Unglück verantwortlich ist. Jetzt stellt sich heraus: Bauherr und Baufirmen wussten von Risiken beim Kölner U-Bahn-Bau.
Von Dirk Graalmann
"Wir haben alle Untersuchungen durchgeführt": Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs wollen die Verkehrsbetriebe alles richtig gemacht haben.
Von Dirk Graalmann und Martin Kotynek
Sorglos in Köln: Die Verkehrsbetriebe sollen die Bodenverhältnisse während des U-Bahn-Baus nicht überwacht haben. Die Lage an der Einsturzstelle ist kritisch.
Eine Frau gesucht, eine Frau gefunden: In der Panne um die Phantom-Mörderin wertet das LKA seine Ermittlungen als Erfolg - und der Wattestäbchen-Hersteller will von Garantien nichts gewusst haben.
Der Rückzug von Kölns OB Schramma war überfällig. Doch der Schritt ist keineswegs seiner Einsicht in die Übernahme politischer Verantwortung geschuldet.
Ein Kommentar von Johannes Nitschmann
Die Räumarbeiten am Kölner Stadtarchiv kommen voran, die Feuerwehr aber muss weiter vorsichtig sein - in der Nacht hat sich ein der Unglücksstelle nahes Gebäude geneigt. Unterdessen äußert sich die Familie eines Vermissten.
Waren Sparmaßnahmen der Grund für die Katastrophe? Der frühere Kölner Baudezernent Bela Dören erhebt nach dem Einsturz des Archivs schwere Vorwürfe.
Der Verlust von Kulturgut, so wie jetzt beim Archiv von Köln, beschädigt das kollektive Gedächtnis - und damit die Identität eines Landes.
Ein Kommentar von Andrian Kreye
Traurige Gewissheit: Der unter den Trümmern des eingestürzten Kölner Stadtarchivs gefundene zweite Tote ist der vermisste Student Khalil G.
In Köln weisen alle Beteiligten die Schuld von sich - oder jemand anderem zu. Welche Rolle spielten die Verkehrsbetriebe?
Von D. Graalmann
Die Hoffnung schwindet: Nachdem der 17-jährige Kevin tot geborgen wurde, haben die Helfer nun auch eine erste Spur zum zweiten Vermissten.