Köln:Stadtrat stimmt Vergleich nach Stadtarchiv-Einsturz zu

Die Trümmer des eingesürzten Kölner Stadtarchivs im Jahr 2009 (Archivbild). (Foto: Oliver Berg/dpa)

Elf Jahre nach dem Unglück billigen die Lokalpolitiker einen Vergleich über die Begleichung des Schadens. Die am damaligen U-Bahn-Bau beteiligten Firmen sollen der Stadt 600 Millionen Euro bezahlen.

Elf Jahre nach dem Einsturz des Stadtarchivs in Köln hat der Stadtrat mit großer Mehrheit einem Vergleich über die Begleichung des Schadens zugestimmt. Die Einigung sieht vor, dass die am damaligen U-Bahn-Bau beteiligten Firmen der Stadt 600 Millionen Euro bezahlen. Die gesamte Schadenssumme ist von der Stadt Köln auf 1,3 Milliarden Euro veranschlagt worden. Der Vergleich sieht auch vor, dass die Firmen die U-Bahnstrecke auf eigene Kosten zu Ende bauen. Außerdem errichten sie einen Gedenkraum für die Opfer.

Bei dem Einsturz am 3. März 2009 waren zwei Anwohner ums Leben gekommen. Unzählige historische Dokumente wurden verschüttet und werden seitdem restauriert, was noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen soll. Das Kölner Landgericht hatte 2018 geurteilt, dass das Archiv wegen eines gravierenden Fehlers beim Bau einer neuen U-Bahn-Haltestelle unterhalb des Gebäudes eingestürzt war.

Zwei Prozesse und Bewährungsstrafen

2018 begannen zwei Prozesse gegen insgesamt sechs Angeklagte - Mitarbeiter von Baufirmen und Kölner Verkehrsbetrieben (KVB). Kurz vor der Verjährung wurden ein KVB-Bau-Überwacher und ein Oberbauleiter wegen fahrlässiger Tötung zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Die Baufirma Bilfinger teilte am Montagabend mit, 200 Millionen Euro zu zahlen, die vollständig durch die Versicherer abgedeckt würden. "Somit haben die Vergleichszahlungen, wie vom Unternehmen erwartet, keine Auswirkung auf die Finanz- und Ertragslage des Konzerns."

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