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Archiv für Ressort Kultur - 2010
5000 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Danny Boyles Science-Fiction-Trip "Sunshine" ist wie ein Drogenkick: halb Selbstzerstörung, halb Erleuchtung. Der Zuschauer nimmt Teil an unglaublichen Grenzüberscheitungen im Weltraum.
Ein Londoner wird am Tag von rund 300 Kameras gefilmt. Das scheint ihm nichts auszumachen. Wehe aber, es geht ein Brief mit seinen Daten verloren. Die britische Schizophrenie.
Im Außenamt erörtern Psychoanalytiker, Soziologen, Ärzte, Friedensforscher und Historiker den Terrorismus. Mit erstaunlichen Erkenntnissen.
Wasser predigen, Wein trinken: Die Welle der US-Politskandale erwischt auch liberale Moralisten wie Michael Moore.
Bis heute behandeln Anthroposophen Steiners Lehre wie eine ewige Wahrheit . Wer's glaubt, wird selig, sagt jetzt ein Historiker.
Tatort-Ermittler sollen künftig nicht nur im Fernsehen Verbrechen hinterherspüren, sondern auch im Radio: Jede ARD-Sendeanstalt wird voraussichtlich ab Januar ein Ermittler-Duo auf die Jagd schicken.
Die Actionserie "24" war der Star des Abends. Doch vielen Preisträgern wurde das Wort abgeschnitten. Dankesreden gelten als Quotenkiller.
Es muss nicht mehr der Gang in die Videothek sein. Eigentlich. Immer mehr Firmen bieten Filme zum Downloaden an - aber wie gut funktioniert das bisher? Ein Selbstversuch.
Nachdem er Justin Timberlake und Nelly Furtado perfekt musikalisch in Szene gesetzt hat, stürmt Superproduzent Timbaland mit seinem Album "Shock Value" jetzt selbst ins Rampenlicht.
Warenästhetik: Eine Ausstellung im Berliner Kunstgewerbemuseum zeigt die beste Werbung der letzten vierzig Jahre
Finden Sie auch, dass Politiker heute unglaublich viel Mist reden? Und nicht nur Politiker? Bevor Sie es richtig machen und immerhin schon mal selbst verstummen, sollten Sie noch wissen, warum das alles so kommen musste. Eine Sprachhaufenanalyse.
Liebe und Lüge zwischen englischer Landidylle und Kriegsapokalypse: Joe Wrights großartige Verfilmung von Ian McEwans "Abbitte" schwankt zwischen Traum und Albtraum.
Hätte eine Patientenverfügung den Streit um Terri Schiavos Leben verhindern können? Vermutlich nicht. Denn bei der Auslegung der Verfügung bleibt Arzt und Angehörigen oft genügend Spielraum, um zwischen Patientenwohl und Patientenwille abzuwägen.
David Mackenzie erzählt eine märchenhafte Coming-of-age-Geschichte: Ein 17-jähriger Voyeur versucht, seine Traumata hinter sich zu lassen, und bewahrt sich doch eine eigensinnige Weltsicht.
Schottenröcke, Nacktbader, Tunnelzelte: Eine kleine Phänomenologie des Pop-Festivals.
"Dark Water", der neue Horrorfilm von Walter Salles, ist ein Film voll hemmungsloser Klaustrophobie, Düsternis und alles durchweichender Feuchtigkeit - kein Horrorspaß für hormongeplagte Teenager, sondern ein perfekter guilt trip für die Eltern der Methusalem-Gesellschaft.
Das Wort muss neu sein und auf den Punkt genau. Powerpointillismus, Großbritánamo, Hartzweh und Knoppaganda - mit dem Medienpreis werden nur die kreativsten Schöpfungen ausgezeichnet. In den Lexika werden sie leider nie auftauchen.
Endlich den Überblick verlieren, über all die überflüssigen Musikmagazine. Die Blätter sind kaum noch journalistisch und erzählen dem Leser, was er ohnehin schon weiß. Die auflagenstärksten gibt es gratis.
Ang Lees "Brokeback Mountain" sammelt Punkte für die Oscar-Nacht.
Schutz, Elfenbeinturm, Kasperletheater, Kindheitstrauma - in einer TV-Diskussion bei Sandra Maischberger ringen die Gäste um die Frage "Vergiftet Religion die Welt?".
Das Spiel mit der Wahrnehmung: der Videokünstler Douglas Gordon zeigt in seiner Ausstellung Marienbilder, Teufelsfratzen und in Zeitlupe sterbende Fliegen.
Stromstöße für müde Herzen in der Notaufnahme des Doktor Greene: Bei E.R. ist die Kamera immer nah dran an der Action. Und der Zuschauer mit dabei im Behandlungsraum.
Kriege verlangen von Soldaten ewige Wachheit, Intelligenz, Fitness und hohe Ausdauer. Drogen erfüllen ihnen den Wunsch nach diesen Idealen, von denen auch die Zivilgesellschaft beherrscht ist.
Petitesse royale: Ringsgwandls Schickeria-Sause im Münchner Residenztheater.
Sie fühlen sich unterrepräsentiert in den deutschen Medien und wollen das nicht länger hinnehmen. Nach ersten Versuchen in den neunziger Jahren starten heimische Popgrößen wie Xavier Naidoo oder Udo Lindenberg nun einen neuen Anlauf. Ihr Ziel: eine Radioquote für deutsche Popmusik.
Deutschland blamiert sich in Hollywood, indem es eine wahre Polit-Operette aufführt. In den Hauptrollen: Der Minister, der Star, Scientology und eine angeblich nicht erteilte Drehgenehmigung für den Bendlerblock.
Der amerikanische Sender CBS bricht ein Tabu: Für eine Reality-Show setzt er Kinder in einer Geisterstadt aus. Dort machen sie Politik und bewirtschaften einen Saloon. Kritiker sprechen von Kindesmissbrauch.
Anders als die routinierten US-Stars: Mit Julie Delpy und ihrem Film "Deux Jours à Paris" kommt echte Starpower nach Berlin. Sie ist ein kleines bisschen schüchtern.
Zedernholz, Austern, die längste Champagnerbar Europas. London feiert: St. Pancras, einer der prachtvollsten Bahnhöfe der Welt, wurde saniert - und dient jetzt auch als Anlaufstelle des Eurostars.
Tom Waits kann fast alles, aber am besten kann er immer noch Tom Waits parodieren. Auf seinem neuen Album gibt er mal wieder den Outlaw: Soll er doch, wenn's so toll klingt.
Der für seinen schwarzen Humor bekannte US-Schriftsteller Kurt Vonnegut ist im Alter von 84 Jahren in New York gestorben. Er erlag am Mittwoch den Gehirnverletzungen, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte.
Reicher Unternehmersohn liebt Hippiemädchen, die Leidenschaft überdauert alle Zeitläufte und bleibt doch unerfüllt. Vom fremden Eros der Macht erzählt der Romanautor und bleibt doch hinter seiner eigenen Kraft zurück.
Vereinigungsprosa à la MDR: Der Osten liebte früher, öfter und besser als der Westen mit seinem "Orgasmus-Kult".
... sonst wippt keiner mit. Warum aber ist ausgerechnet Hamburg die deutsche Pophauptstadt? Ein Besuch bei Andreas Dorau, DJ Koze und sowieso bei der Revolution.
Das Gemälde "Guernica", Picassos Vision des Leidens, besitzt noch siebzig Jahre nach seiner Entstehung eine ungeheure Strahlkraft. Es wurde über die Jahre zum wirkungsmächtigsten Symbol menschlicher Passion im Bombenhagel.
Und was ist der Unterschied zum Sex? Eine Journalistin schreibt in ihrer Dissertation über den "Willen zur Lust".
Der Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach ist mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet worden, der als der bedeutendste deutsche Literaturpreis gilt. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung würdigte Mosebach als "glanzvollen Stilisten".
Merkwürdige Moralvorstellungen, qualvolle Hilflosigkeit und Einblicke in ein fremdes Universum - Spike Lee, Mike Leigh und Jia Zhangke testen die Gefühlswelt des Kino-Publikums.
Ohne Netzer: Gerhard Delling bekommt eine neue TV-Show beim WDR. Das Konzept ist noch kryptisch. Böse Stimmen im Sender sprechen schon von "Stern TV für Arme".
Nie starben so viele junge Menschen in so kurzer Zeit wie 1918 an der Spanischen Grippe. Doch die Literatur hat das weitgehend ignoriert.
Vor zehn Jahren war er das größte Moderatorentalent im deutschen Fernsehen - heute produziert er Talkshows, die nach eigenem Bekunden "keine Sau sieht": Was geschah mit Friedrich Küppersbusch?
TV-Moderatorin Sabine Christiansen hat eine PR-Vereinbarung mit dem Autokonzern Daimler. Jetzt trifft sie der Vorwurf der Schleichwerbung. Der künftige ARD-Programmdirektor Volker Herres über den Fall Christiansen und strenge Regeln im Ersten.
Eine Pilgerfahrt jenseits des Glamours: Walter Odrowski, Jahrgang 1917, hat sein Leben lang von Wagners Musik geträumt. Er ist ein Jünger, wie Wagner ihn sich erträumt hätte.
Wer vor 20 Jahren in einer Spielhalle stand und nicht genug bekommen konnte von "Space Invaders", "Bubble Bobble" und "Rainbow Islands", wird seine Freude haben: Taito versammelt seine Legenden - am PC und der Play Station.
Katharina Thalbach inszeniert Strauss - und tappt dabei in die Falle zwischen Unschuldsvermutung und Anmut.
Geniestreiche sind Fehlanzeige. Kreativität sowieso null. Dafür gilt man als hüftsteif und pedantisch. Das Image der Jungfrau liegt also ziemlich darnieder. Höchste Zeit, es aufzupolieren. Hier ist das Plädoyer für ein verleumdetes Sternzeichen.
Der Mann mit der unvergleichlichen Stimme wollte Lieder eigentlich nur schreiben. Glücklicherweise hat er das nicht getan. Im Interview spricht er über Familienbande, politische Songs und einen Tag am Meer.
Botho Strauß wirft die Mikado-Stäbe: Eine Lehre vom Stil, eine Kunde vom Menschen. Der landläufige Realismus macht im Wurf dieser schlanken, bizarr gemusterten 41 Prosastäbe Urlaub, der reiselustige Kosmopolitismus der deutschen Gegenwartsliteratur bleibt einfach mal zu Hause.
Der mächtigste Informationsverwalter der Welt dokumentiert neuerdings nicht mehr, sondern kommentiert auch. Google-Earth zeigt O-Töne, Videos und Fotos über die afrikanische Krisenregion Darfur.