Als erster britischer Premier seit 2020 reist Keir Starmer zu Gesprächen mit Ursula von der Leyen und anderen wichtigen EU-Vertretern. Doch in Brüssel weiß man gar nicht so genau, was er eigentlich will.
Großbritannien
:Geistertreffen in Marineblau
Die Tories versammeln sich erstmals seit 15 Jahren in der Oppositionsrolle zum Parteitag in Birmingham. Die meisten von ihnen haben spätestens bei der Wahl im Juli ihre Ämter verloren und suchen nun nach dem Desaster die neue konservative Identität. Aber welche bloß?
ExklusivJohn Niven über Moral und Alltag
:Wer sich mal verpissen könnte
Wird man rechts, weil man schrecklich ist? Oder schrecklich, weil man rechts ist? Dazu eine teilnehmende Beobachtung von Bestsellerautor John Niven. Ort: ein Parkplatz in London.
Antrittsbesuch in Berlin
:Zu Gast bei Freunden
Großbritanniens neuer Premier Keir Starmer sieht Deutschland als wichtigen Verbündeten. Mit Kanzler Olaf Scholz vereinbart er einen Vertrag über engere Zusammenarbeit.
Gibraltar
:Zwischen Brexit und Schengen
Die kleine Landspitze im Süden Spaniens sorgt seit 320 Jahren für Streit zwischen Spanien und Großbritannien. Nun könnte der alte Zwist neue Sprengkraft entfalten. Ein Grund dafür sind die künftigen Visa-Regeln der Schengen-Staaten. Droht den Bürgern Gibraltars die Isolation?
MeinungGroßbritannien
:Die Krawalle sind Ergebnis jahrelanger Tory-Politik. Der neue Premier muss seinem Volk wieder Sicherheit geben
Über Jahre wurde an Polizei und Öffentlichkeit gespart und zugleich gegen Einwanderer gehetzt. Die neue Regierung sollte gegensteuern.
Großbritannien und die EU
:Londons neue Liebe
Der frisch vereidigte Premier Keir Starmer nutzt den Nato-Gipfel in Washington, um einen positiveren Tonfall im ramponierten Verhältnis zur EU zu setzen. Brüssel reagiert noch verhalten – auch wegen ein paar roter Linien.
Europa
:Neue britische Regierung will engere Handelsbeziehung mit der EU
Nach der britischen Parlamentswahl ändert sich der Ton: London zeigt sich offen für eine wirtschaftliche Annäherung an Brüssel. Eine Rückkehr in die EU steht aber nicht zur Debatte.
Schriftstellerin A. L. Kennedy über kaputte Politik in Europa
:Ihr wollt sein wie wir? Seriously?
Wenn Superreiche, Online-Nazis und rechte Quasi-Amphibien die Macht übernehmen: Eine Warnung aus Großbritannien – und eine Hoffnung.
Brexit-Reue in Großbritannien
:Kopflose Aktion, sechs Buchstaben
Einfach mal unbesorgt für den Austritt aus der EU stimmen? Als Brite kann man davor nur warnen. Wie der „Brexit“ unter Jüngeren zum Schimpfwort wurde. Ein Gastbeitrag von Edward Docx.
MeinungPrantls Blick
:Wie viele Tonnen wiegt Europa?
Vom globalen Gewicht und von der Zukunft Europas in Zeiten des Ukraine-Kriegs: Zwanzig Jahre nach der Osterweiterung sucht die EU ihre Bestimmung und findet sie nicht.
Demonstrationen gegen Rechtsextreme
:Liebes Deutschland, wir schauen zu
Der Schritt vom Bürgersteig auf die Straße hat unserer Autorin viel beigebracht. Sie blickt hoffnungsvoll auf das geniale Deutschland und seine Demonstrationen.
Vereinigtes Königreich
:Sinn Féin stellt erstmals Regierungschefin in Nordirland
Michelle O'Neill ist in Belfast zur "First Minister" gewählt worden. Ihre Partei lehnt den Verbleib im Vereinigten Königreich ab, sie selbst hat familiäre Verbindungen zur IRA. Was bedeutet das für die Region?
Großbritannien
:London will Brexit-Kontrollen zu Nordirland stark reduzieren
Routinechecks sollen wegfallen und ein Großteil der Waren nicht mehr geprüft werden. Eine entsprechende Gesetzesänderung soll an diesem Donnerstag vom Unterhaus angenommen werden.
MeinungVier Jahre EU-Austritt
:Der Brexit hat das Königreich erledigt
Um die wirtschaftlichen Folgen hatten sich die Politik und Boris Johnson nie geschert. Das rächt sich nun. Die Stimmung im Land ist schlecht, den Konservativen droht bei der Wahl ein Desaster.
Vereinigtes Königreich
:Nordirland bekommt wieder eine Regierung
Seit fast zwei Jahren weigern sich die Unionisten, mit dem Wahlsieger Sinn Féin eine Regierung zu bilden. In einer langen Nachtsitzung einigten sie sich nun doch auf einen Weg.
Europäische Union
:Weidel bringt "Dexit"-Referendum ins Spiel
Falls sich die EU nicht nach den Vorstellungen der AfD verändern sollte, sagt die Parteichefin, sei ein Referendum wie in Großbritannien eine Option. An ihren Aussagen gibt es scharfe Kritik.
Großbritannien
:Tristesse am Tresen: In England schließen die Pubs
Brexit, Energiekrise, steigender Bierpreis: Es gibt immer weniger Pubs. Ein Wirt aber macht weiter und kämpft um ein Stück Kultur, das es so nur auf der Insel gibt. Besuch hinterm Tresen.
Großbritannien
:Brexit kostet jährlich 140 Milliarden Pfund
Das ergab eine vom Londoner Bürgermeister, Sadiq Khan, in Auftrag gegebene Studie. Insgesamt belaufe sich der Verlust bislang auf sechs Prozent der britischen Wirtschaftsleistung.
Großbritannien
:Camerons verblüffende Rückkehr
Der frühere Premierminister ließ über den Brexit abstimmen - und besiegelte damit auch das Ende seiner politischen Karriere. Oder nicht? Jetzt wird Cameron überraschend britischer Außenminister.
Kolumne "Bester Dinge"
:Im Dschungelcamp der Populisten
Der ehemalige Politiker Nigel Farage soll in die britische Version von "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" einziehen. Warum nimmt er nicht noch den ein oder anderen Hetzer mit?
Großbritannien
:"Wir hatten eine sehr bittere Scheidung"
David Lammy, Schatten-Außenminister von Labour, spricht über die Verheerungen des Brexit, seine Anerkennung für Angela Merkel und den Wert von Churchills Menschenrechtspolitik.
Psychologie
:Linke ohne Mitgefühl?
Womöglich bringen Progressive politischen Gegnern weniger Empathie entgegen als Konservative.
Österreich
:"Diese Rechtslage ist sexistisch"
Frauen konnten vor 1983 die österreichische Staatsbürgerschaft nicht an ihre Kinder weitergeben - wenn sie verheiratet waren. Diese Regelung ist veraltet, gilt aber für die Nachkommen immer noch. Eine Britin möchte das nun anfechten.
Großbritannien
:Sunak will schaffen, wovon Johnson nur träumte
Der britische Premier ist fest entschlossen, einen Freihandelspakt mit Indien zu schließen - und kommt überraschend gut voran. Seine familiären Verbindungen dürften ihm dabei nicht schaden.
Europäische Forschung
:Warum London wieder bei Horizon mitmachen darf
Nach dem Brexit wurde Großbritannien von dem EU-Forschungsprogramm ausgeschlossen - und ist jetzt wieder willkommen. Die Schweiz bleibt außen vor.
"Bournville" von Jonathan Coe
:Zugreifen, bitte
Auf ein Täfelchen Schokolade mit dem Schriftsteller Jonathan Coe, der mit trockenem Witz von Großbritannien erzählt wie kein anderer. Jetzt hat er sein bisher persönlichstes Buch geschrieben.
Beobachtungen auf Lesereise
:Deutschland, Land des Lächelns
Die Selbstwahrnehmung hierzulande mag düster sein. Doch wer aus dem Vereinigten Königreich kommt, staunt hier über glückliche Menschen und üppige Supermärkte.
Großbritannien
:Nigel Farage gewinnt den Kampf um sein Konto
Endlich ist die Frage geklärt, warum dem Brexiteer all seine Bankverbindungen gekündigt wurden: Nicht er hat die Unwahrheit gesagt, sondern die Chefin der Bank. Jetzt ist sie zurückgetreten - und Farage ist äußerst zufrieden.
MeinungGroßbritannien
:Rishi Sunaks fünf leere Versprechen
Die Briten sind nicht zufrieden mit ihrem Premierminister. Nur das menschenrechtswidrige neue Asylgesetz ist populär - doch das wird seiner Regierung auf Dauer auch nicht nützen.
Nachwahlen in Großbritannien
:Sunak hat ein Inflationsproblem
In keinem G-7-Staat ist die Teuerung so hoch wie in Großbritannien. Für die Tories bedeutet das nichts Gutes. Bei den Nachwahlen an diesem Donnerstag droht der Partei eine schwere Niederlage - auch im ehemaligen Wahlkreis von Boris Johnson.
Psychologie
:Was ihr so denkt? Egal!
Die Positionen politischer Gegner korrekt zusammenzufassen, fordert die meisten Menschen enorm heraus. Dabei gilt: Je abschätziger der Blick auf die Gegenseite, desto abenteuerlicher fallen die Behauptungen über deren vermeintliche Meinungen aus.
Großbritannien
:Warum wurde Nigel Farage das Bankkonto gekündigt?
Der Brexiteer behauptet, das Bank-Establishment wolle ihn wegen des EU-Austritts nicht mehr als Kunden. Wie es aussieht, gibt es aber einen ganz anderen Grund.
Sadiq Khan, Bürgermeister von London
:"Es geht uns schlechter wegen des Brexit"
Sadiq Khan spricht unangenehme Wahrheiten aus und ist seit sieben Jahren Bürgermeister von London - als Nachfolger von Boris Johnson. Dessen politisches Erbe ist für ihn eher unerfreulich. Aber nicht nur.
MeinungGroßbritannien
:Verbohrt in Downing Street
Die Inflationsrate ist im Vereinigten Königreich so hoch wie in keinem anderen G-7-Staat. Ein zentraler Grund dafür ist der Brexit. Doch Premier Rishi Sunak will nicht handeln.
Gericht
:London darf Asylsuchende nicht nach Ruanda abschieben
Die konservative britische Regierung will viele Migranten ungeachtet ihrer Herkunft und ohne Prüfung ihres Asylantrags festhalten und in das afrikanische Land abschieben. Warum daraus nun womöglich nichts wird.
Deutsch-britisches Verhältnis
:Berlin wartet vergeblich auf Sunak
Großbritanniens Premier Rishi Sunak war immer noch nicht in der deutschen Hauptstadt - trotz Terminvorschlägen von dort. Das wirkt sich auf die Zusammenarbeit aus.
Großbritannien
:Die Zeitbombe tickt und tickt und tickt
Die Inflation will in Großbritannien einfach nicht sinken. Die Zentralbank erhöht deshalb den Leitzins auf 5,0 Prozent. Unter Immobilienbesitzern macht sich die Angst vorm sozialen Abstieg breit - und Premier Sunak gerät immer stärker unter Druck.
Zu den Chaoswochen in Großbritannien
:Ein Drama in zu vielen Akten
Ist Boris Johnson endgültig weg? Und wo steht Großbritannien jetzt? Versuch eines Überblicks.
Großbritannien
:Wir müssen leider draußen bleiben
Ein Ex-Premier verliert seinen Parlamentspass: Das gab es selbst in der irren britischen Politik noch nie. Aber ein Boris Johnson verschwindet nicht einfach so. Und jetzt? Streiten die Tories so heftig über ihn, dass man sich fragt, wer dieses Land eigentlich gerade regiert.
Arbeitsmigration
:Premier Sunak und die Glaubwürdigkeit
In Großbritannien wandern so viele Menschen ein wie nie zuvor. Nach dem Brexit hatte die britische Regierung versprochen, die Zuwanderung stark zu beschränken. Doch passiert ist das glatte Gegenteil.
Kognitionswissenschaften
:Psychologie der Spaltung
Nicht die Suche nach Wahrheit treibt Menschen an, sondern das Bedürfnis, dazuzugehören. Gesellschaftliche Polarisierung ist damit programmiert. Was hilft?
König Charles
:Das ist alles nur geklaut
König Charles wird gekrönt - die Juwelen kommen aus den Kolonien, und den pompösen Rest bezahlen die ausgelaugten Untertanen. Sie sehen richtig: Wir Briten ticken nicht richtig.
Brexit-Folgen für die Kultur
:Die müssen draußen bleiben
Warum die Stuttgarter Band "Trigger Cut" nicht im Vereinigten Königreich auftreten darf.
MeinungCharles III. in Deutschland
:Die Rede des Königs rückt vieles gerade
Im Bundestag betont der britische Monarch die Gemeinsamkeiten beider Länder. Das macht den Brexit nicht ungeschehen, hat aber einen anderen Nutzen.
Charles III. und seine Rede im Bundestag
:"Gemeinsam müssen wir wachsam sein"
Als erster Monarch überhaupt spricht Charles III. im Bundestag. Es ist das rhetorische Herzstück seiner Reise - und ein Stimmungsaufheller nach Jahren des Brexit-Frusts.
MeinungDeutschland und Großbritannien
:Ein König und Freund
Für die Windsors konnten sich die Deutschen immer begeistern. Das half gerade in den vergangenen Jahren sehr - als der Brexit die Beziehungen zwischen London und Berlin schwer beschädigt hatte.
Großbritannien
:Sunak, Johnson und die Enge von 10 Downing Street
Das Unterhaus nimmt Rishi Sunaks Vorschlag zur Einigung im Nordirland-Streit an. Der Erfolg wird aber überschattet von Boris Johnson, der eine Anhörung zum "Partygate"-Skandal unterbricht, um gegen seinen Nachfolger zu stimmen.
Großbritannien und die EU
:Britisches Parlament stimmt für Einigung im Brexit-Streit über Nordirland
Damit wird ein jahrelanger Streit beigelegt, Premierminister Sunak kann das als Erfolg verbuchen. Allerdings gab es einige Abweichler, darunter Ex-Premier Johnson.
Großbritannien
:Nordirische DUP lehnt neuen Brexit-Deal ab
Das Abkommen soll die Einschnitte, die der Brexit für Menschen in Nordirland mit sich gebracht hat, abfedern. Auch ohne die Zustimmung der Unionisten könnte Premier Sunak das Vorhaben durchs Parlament bringen.