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Archiv für Ressort Kultur - Juli 2011
117 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Sie lallte nicht wirklich. Aber die Zunge war schwer. Für Amy Winehouse war einer ihrer Auftritte vor vier Jahren in London ein Desaster, für das deutsche Kamerateam hingegen ein seltener Einblick. Denn kein Manager beschützte die hilflose Sängerin.
Sie singen so, wie man sich immer zu leben gefürchtet hat. Arte zeigte einen anrührenden Film über Janis Joplin, über den man niemals so lange nachgedacht hätte - wäre da nicht Amy Winehouse gestorben.
Kampf für historische Fairness: In der Frühphase des Jugoslawien-Tribunals lag der Fokus zu einseitig auf den Verbrechen der serbischen Truppen. Die Chefankläger Carla del Ponte und Serge Brammertz betteten die Wahrheitssuche aber in ein differenzierteres Bild ein. Alle Seiten des Konflikts sind inzwischen wohl etwa gleich unglücklich mit der Arbeit des Strafgerichtshofs.
Das Massaker von Norwegen enthüllt die gravierenden Irrtümer der Islamkritiker: Nicht etwa ein Muslim zog in den Krieg gegen den Westen - der Täter gehört vielmehr derselben Denkschule an wie sie selbst. Damit wird deutlich: Die wahren Gegner der Anti-Islam-Bewegung sind nicht die Muslime. Es sind die eigenen Mitbürger.
Sein Atelier ist die Straße: Der Hamburger Graffiti-Sprayer Walter F. verteilte seine Markenzeichen in der ganzen Stadt. Obwohl er aufgrund zahlreicher Sachbeschädigungen erneut angeklagt wurde, sprühte er munter weiter. Dafür muss er jetzt ins Gefängnis.
Bilder Oder auch nicht: Mit Trommeln und Stampfen, mit Wirbeln und Tanzen zeigen diese Showacts, dass es auf der Bühne keiner großen Worte bedarf, wenn man um große Gesten nicht verlegen ist. Ein Überblick über die erfolgreichsten dialogfreien Darstellungen - in Bildern.
War es ausgerechnet der Wille zur Alkoholabstinenz, der Amy Winehouse das Leben kostete? Mediziner hatten die Sängerin offenbar gewarnt, ihren Alkoholkonsum zu plötzlich zu reduzieren. Unterdessen wurde bekannt, dass die Musikerin eine Menge unveröffentlichte Songs hinterlassen hat.
Im Abenddunkel kann man's nun krachen lassen: Bei den Salzburger Festspielen bleibt der "Jedermann" ein Ereignis, aus dem Regisseur Christian Stückl so viel Theater und Komik herausgeholt hat wie möglich. Ein paar schöne Details sind hinzugekommen.
Skandal oder symptomatisch für die Tanzwelt? Das Königlich Dänische Ballett und sein Direktor stehen unter Drogenverdacht. Die Truppe gehört zur internationalen Tanzelite und sitzt damit eigentlich auf dem Präsentierteller - doch nach Aufklärung sieht es derzeit nicht aus.
"Invasion der Camemberts": Der belgische Zollbeamte Ruben hält nichts von der Auflösung der belgisch-französischen Grenze. Und auch nichts davon, dass seine Schwester ausgerechnet in einen Franzosen verliebt ist. In Dany Boons neuem Film blüht der Fremdenhass. So richtig lustig ist das nicht.
Die männliche Angst vor Kontrollverlust und Impotenz schlug bereits vor knapp hundert Jahren in apokalyptisch begründete Gewalt um. Als "Mörder von Mühlhausen" dachte der schwäbische Lehrer Ernst August Wagner im Jahr 1913 in erstaunlich ähnlichen Kategorien wie Anders Breivik.
Durch seine monströse Tat hat der Massenmörder globale Beachtung erzielt. Die Wirkung wäre in seinen Augen ungleich geringer, wenn sein Manifest keine Öffentlichkeit fände. In der Haft fordert der Norweger nicht etwa Zigaretten oder besseres Essen, sondern seinen Computer. Sollte man nun über den Fall lieber schweigen? Falls ja, was geschähe danach?
Bilder Ihr Chef bedankt sich für Ihre harte Arbeit, in dem er Ihnen noch mehr Arbeit aufhalst? Nicht verzweifeln, das schaffen Sie schon. Viel Spaß mit unseren Comics.
Das letzte, was ein großer Teil der Weltöffentlichkeit von ihr sah, war das traurige Video eines missglückten Auftritts. Mit ihrem frühen Tod tritt Amy Winehouse dem tragischen "Club 27" legendärer Musikgrößen bei - denn auch wenn sie zuletzt nur noch mit Häme betrachtet wurde: Sie war eine große Sängerin.
Sein Manifest wurde ihm zum Verhängnis: Der amerikanische Mathematiker Theodore Kaczynski konnte 1996 anhand seines Schreibstils überführt werden. Er hatte drei Menschen getötet und 23 teils schwer verletzt, um im Sinne des Anarcho-Primitivismus gegen die industrielle Revolution zu kämpfen. Offenbar hat Anders Behring Breivik bei ihm abgeschrieben.
Die Verbindung von Glauben, Opferbereitschaft und Elitegefühl machen die Symbolik des Tempelritters zur naheliegenden Wahl: Anders Bering Breivik berichtet in seinem Manifest nicht nur von einer Neugründung des Templerordens, er selbst sieht sich als Teil davon. Offensichtlich sucht der norwegische Terrorist Anschluss an die Geschichte.
Aus, vorbei, nie wieder: Schon lange ärgert sich die chinesische Regierung über Science-Fiction-Filme, die "ernste Historie auf frivole Art und Weise" verdrehen. Nun legen Hongkonger Wissenschaftler nach - und beweisen die Unmöglichkeit von Zeitreisen.
Sein Tod wurde nicht zum ersten Mal verkündet, doch diesmal ist es wahr: Joe Arroyo, der Superstar der "Salsa tropical", ist gestorben - und Kolumbien trauert. Die Musiklegende hatte auf Privatparties von Multimillionären ein Vermögen verdient und war schon in den achtziger Jahren an den Folgen von Drogenexzessen erkrankt.
"Es lebe der Sprühling": Rekordverdächtige 120.000 Mal findet sich sein Zeichen auf Hamburgs Wänden, unzählige Male wurde Graffiti-Sprayer "OZ" auf frischer Tat ertappt. Nun wollen die Anwälte des 61-jährigen Hamburgers den Fall in einen Musterprozess für das Grundrecht auf Kunstfreiheit verwandeln.
Möchtegern-Dandy Benno kontrolliert penibel sein Gewicht, schmückt sich mit einer hübschen Blondine und mit kokain-hochnäsiger Eitelkeit - bis ihm plötzlich Sand aus allen Poren rieselt. Witzige Idee, suerreales Märchen: "Ein Sommersandtraum".
"Die EU muss sterben, oder Europa wird sterben": Die einflussreichste Quelle von Anders Behring Breivik war ein islamfeindlicher Blogger ohne Gesicht. "Fjordman" wendet sich nun an die Öffentlichkeit.
Obwohl Amy Winehouse nur zwei Alben veröffentlicht hat, erscheint ihr künstlerisches Werk seltsam vollendet. Die 27-Jährige wusste, dass sie viel mehr Talent besaß als die anderen Retro-Soul-Sängerinnen. Ihr Album "Back to Black" kam der Perfektion so nahe, dass der Druck auf die zu Drogen- und Alkoholexzessen neigende Künstlerin wuchs. Am Ende fehlte ihr wohl die Kraft.
Rambo-Pose und eine Bling-Bling-Uniform wie über den Durst genommen: Die selbstinszenierten Poser-Bilder des Attentäters von Norwegen wirken geradezu erbärmlich aufgeplustert. Doch sie wollen nur eines signalisieren: keine Gesprächsbereitschaft.
Blöd gelaufen: In Bristol wurde aus Versehen ein Frühwerk des Künstlers Banksy zerstört - man hatte es für wertloses Graffiti gehalten.
Bilder Das größte Problem der "Comic Con" in San Diego ist ihre zunehmende Popularität: Immer mehr Stars reisen an, um ihre Filmprojekte vorzustellen - dabei ist die Veranstaltung eigentlich für Fans von Fans gedacht. Eindrücke von der größten Comicmesse der Welt.
Plötzliche Überwältigung des Friedlichen durch unerhörte Grausamkeit: Nach den Erschießungen von Utøya erscheinen viele skandinavische Kriminalromane wie die von Henning Mankell oder Stieg Larsson geradezu prophetisch.
Die neue SDP-Troika: Steinbrück, Steinmeier und Gabriel sind jetzt gewissermaßen Onkel, Schwager und unheiliger Geist der Partei. Wobei einer von ihnen sich so nachhaltig von der SPD distanziert, dass ihr wohl nichts anderes übrigbleiben wird, als ihn zum Kanzlerkandidaten zu machen.
Von der Lust, den ollen Faust aus seiner verstaubten Studierhöhle herauszuzerren ans Licht unserer Zeit: Wenn am Mittwoch die Salzburger Festspiele eröffnet werden, bringt Nicolas Stemann den Text der Texte auf die Bühne - mit nur einem Hauptdarsteller: dem Text selbst. Ein Probenbesuch.
Mit dem "Tannhäuser" beginnen an diesem Montagnachmittag die 100. Bayreuther Festspiele - ein Stück über Sex als Droge, deren Entzug heftige Delirien produziert. Ein Besuch bei den Proben auf dem Grünen Hügel und Gespräche über Bayreuther Gepflogenheiten.
Vor zehn Jahren galt der DJ noch als Inbegriff der Moderne, nun will sich jedermann als Kurator verstehen. Von den heiligen Hallen der Museen über die banalen Warenlager des Einzelhandels bis in die Welt der Bits und Bytes: Sie verbreiten sich schneller als Bakterien auf einem alten Küchenlappen. Können sie uns Ruhe verschaffen?
Bilder Unter den Kollegen werden Ehrlichkeit und Direktheit hin und wieder mit einem beleidigten Gegenüber bestraft, die Gefühle des Chefs hingegen darf man ruhig mal ignorieren. Sehen Sie selbst in unseren neuen Comics.
Sie wollte nicht in die Entzugsklinik, bloß nicht, nein. Daraus machte Amy Winehouse ihren größten Hit - und prophezeite zugleich ihr Ende. Die britische Sängerin war die prägende Stimme des weißen Neo-Souls. Für ihre Wildheit suchte sie sich Ventile. In gesünderen Tagen war das die Musik.
Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler sollte die Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele halten - zwei Monate später wurde er ausgeladen. Nun spricht er über den Skandal und erläutert den Zusammenhang zwischen Bankenrettung und Hungerkatastrophe.
Ursprünglich sollte der Schweizer Soziologe Jean Ziegler die Rede zur Eröffnung der diesjährigen Salzburger Festspiele halten - wegen seiner angeblichen Nähe zum libyschen Despoten Muammar al-Gaddafi wurde er dann aber wieder ausgeladen. Ziegler hat seine Rede trotzdem geschrieben. sueddeutsche.de dokumentiert sie im Wortlaut.
Bilder Blumen und Briefe, Zigaretten und ein Glas Wein: Die Fans trauern um Amy Winehouse und pilgern zu ihrem Haus in London. Dort hinterlassen sie individuelle Botschaften für die Sängerin.
Die britische Soulsängerin Amy Winehouse ist tot. Die Musikerin, die nur 27 Jahre alt wurde, sei leblos in ihrer Londoner Wohnung aufgefunden worden, bestätigten die Polizei und ihr Plattenlabel Universal. Die Todesursache ist noch ungeklärt - ersten Berichten zufolge könnte der Star an einer Überdosis gestorben sein.
Grandioses Kinoballett: Die Komödie "Brautalarm" ist eine feminine Version des "buddy movie" - eine Braut und ihre besten Freundinnen. Manche Zuschauerinnen fragen sich erbittert: Haben wir dafür gekämpft, dass wir all die dämlichen Ferkeleien der unreifen Kino-Jungs nun machen dürfen?
Es war die Musikrichtung der neunziger Jahre: Kurt Cobain und Eddie Vedder sorgten dafür, dass Millionen Teenager plötzlich anders sein wollten.
Bilder Seine Aktbilder waren faltig, fahl, fett, manche provozierend abstoßend - bis auf das von Kate Moss. Anders als Großvater Sigmund wollte Lucian Freud Zeit seines Lebens die menschliche Seele nach außen tragen.
Bilder Je harmloser der erste Eindruck, desto böser kann es werden: In Berlin werden die aufwendigen Inszenierungen des amerikanischen Fotografen Gregory Crewdson gezeigt. Hollywood fürs Foto.
Seine Aktbilder sind Millionen wert, Kritiker hielten ihn für "besessen": Der britische Künstler Lucian Freud ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Enkel des berühmten Psychoanalytikers Sigmund Freud hatte zu Lebzeiten auch mit Skandalen von sich reden gemacht.
Scotland Yard galt als die beste Polizeibehörde der Welt - bis der Abhörskandal von Murdochs "News of the World" den Ruf ruinierte. Dabei hat Korruption bei der Metropolitan Police eine lange Tradition.
Realität oder brillante Verarschung: Die Dokumentation "Exit Through The Gift Shop" des britischen Provokateurs Banksy verwirrt: Wer ist eigentlich Thierry? Und kann ein Plot so gut und trotzdem wahr sein?
Grafikdesigner Alex Steinweiss revolutionierte zu seiner Zeit das Musikgeschäft: 1939 hatte er die Idee, Schallplatten aus ihrer tristen Schutzhülle zu befreien und die Plattencover künstlerisch zu gestalten. Das war der Durchbruch - und ein Startschuss für die verrücktesten Nachfolger. Sehen Sie selbst.
Bilder "Niemand hat bemerkt, dass wir ideologisch inkorrekt waren": Der kanadische Fotopionier Jeff Wall zeigt in Brüssel seine Kunstgeschichte. Ein Trampelpfad durch das eigene Werk. Die Bilder.
Was passiert, wenn Google Youtube-Nutzer dazu aufruft, ihr Leben an einem bestimmten Tag zu filmen? 80 000 Nutzer sandten 4600 Stunden Videomaterial ein. Herausgekommen ist ein Film nach dem Wiki-Prinzip, der sich nicht ganz auf die "Do it yourself"-Ästhetik der User verlässt. An diesem Sonntag jährt sich das Projekt.
Was in "Harry Potter und der große Trichter" geschieht, möchte man lieber gar nicht wissen. Rowling wollte durch ihre Kitsch-Klammer am Ende des letzten Harry-Potter-Bandes der Fan-Fiction eigentlich Einhalt gebieten. Doch der Mythos des Zauberlehrlings ist im Internet beliebt wie nie.
Nerds, Geeks und Freaks: Regisseur Paul Feig liebt Außenseiter, die sich gegen das System entschieden haben oder von ihm zurückgewiesen wurden. Trotzdem hat er mit seiner Komödie "Brautalarm" in den USA einen riesigen Erfolg gelandet. Ein Gespräch über Geschmacklosigkeit und Kontrollverlust.
Bilder Vertrauen Sie nicht immer auf fachkundige Empfehlungen, denn guter Rat kann teuer sein. Viel Spaß mit unseren neuen Comics.
Bilder Der US-Fotograf Mike Mitchell wurde am 11. Februar 1964 Teil der Rock-'n'-Roll-Geschichte. Er durfte die "Beatles" bei ihrem ersten Konzert in den USA fotografieren. Jetzt wurden die Bilder versteigert. Die 50 Silbergelatineabzüge brachten ein Vielfaches des erwarteten Preises.