Mit elf kommt Konstantin Tengelmann auf ein Elite-Internat, mit 15 auf das nächste, in der Hierarchie arbeitet er sich ganz nach oben. Jahre später hört er das erste Mal vom Internatssyndrom. Und versteht: Viele seiner Probleme heute haben mit der Zeit damals zu tun.
Transgenerationale Traumata
:„Ich bin die Wunde der Familie“
Ihre Mutter hat den Holocaust überlebt und konnte darüber zu Hause nicht reden. Ein Gespräch mit der Psychoanalytikerin Maya Lasker-Wallfisch über Trauma, die sich vererben, ihre jahrelange Drogensucht – und eine Begegnung mit dem Sohn des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß.
Überfall auf Israel
:Die Überlebende
Sapir Saar war am 7. Oktober auf dem Nova-Festival, als Hamas-Terroristen dort 364 Menschen töteten. Bis heute ringt sie mit der Frage: Habe ich es verdient weiterzuleben?
SZ MagazinLeben und Gesellschaft
:»Kinder bekommen oft automatisch mit, was die Eltern Schlimmes erlebt haben«
Wer selbst unter Traumata leidet, gibt diese oft an die nächste Generation weiter. Die Traumatherapeutin Katharina Drexler erklärt, wie man über solch tiefliegende Wunden spricht – und wann eine Therapie nötig ist.
Ausstellung über Kriegstraumata in der Pasinger Fabrik
:Schatten der Vergangenheit
Drei Münchner Künstlerinnen beschäftigen sich in der Pasinger Fabrik mit den seelischen Folgen des Zweiten Weltkrieges.
Familiengeheimnisse
:Ein halbes Leben später
Mit 50 erfährt ein Mann durch Zufall, dass er als Kleinkind adoptiert wurde. Voller Hoffnung macht er sich auf die Suche nach seinen leiblichen Eltern - und wird erneut enttäuscht.
Amerikanische Literatur
:Entkomme deinem Schicksal
In der Gegenwartsliteratur sind alle dauernd traumatisiert, das Stilmittel ist längst zur Konvention vertrocknet. Da kommen die Romane der amerikanischen Autorin Joy Williams sehr gelegen.
Erinnerungskultur
:Vererbte Traumata
Was die Täter und die Opfer des Nationalsozialismus an die nachfolgenden Generationen weitergegeben haben, untersucht eine Veranstaltungsreihe in der Pasinger Fabrik.
Literatur
:Das Schweigen brechen
Welche Folgen hat Gewalt gegen Frauen, insbesondere im Krieg? Die Schriftstellerin Ulrike Draesner wird auf zwei Podien in München über ihren Roman "Die Verwandelten" sprechen, an der Ludwig-Maximilians-Universität und im Haus des Deutschen Ostens.
Krieg in der Ukraine
:"Wir möchten den Kindern ihre Kindheit zurückgeben"
Roman Syrotych ist Direktor der Caritas in Kiew, Olena Pokotyuk leitet dort die Projekte für Kinder. Bei einem Besuch bei ihren Kollegen in der Partnerstadt München berichten sie von ihrer Arbeit im Ausnahmezustand.
Alex Schulman "Endstation Malma"
:Ein Zug fährt durch die Zeit
Mit dem schwedischen Erfolgsautor Alex Schulman im "Chez Jolie" in Stockholm, wo er die Pause zwischen seinen Theaterproben verbringt - und zwischen seinen Reisen in die schmerzhafte Vergangenheit seiner Familie.
Medizin
:Wie Schwerverletzte aus der Ukraine nach Deutschland kommen
Und was eine private Whatsapp-Nachricht von deutschen Ärzten damit zu hat. Über einen komplexen Verteilmechanismus, mit dem Deutschland versucht, Wunden zu versorgen, die eigentlich nicht zu heilen sind.
Unfälle im Krankenhaus
:Wie klare Sprache Leben retten kann
Nach einem Unfall muss es schnell gehen. Damit die Mediziner gut und effizient zusammenarbeiten, gehen sie nach einem internationalen Schema vor und üben in Simulationen. Zu Besuch im Schockraum.
SZ MagazinKrieg
:Die Kämpfe nach dem Kämpfen
Viele Soldaten kehren aus ihren Einsätzen verwundet zurück – an Körper oder Seele. Für sie wurden die »Invictus Games« erfunden, ein Sportwettbewerb für Veteranen. Auch die Bundeswehr ist vertreten – und erhofft sich davon weit mehr als nur Medaillen.
Psychologie
:Damals auf dem Drachenboot
Nach wie vor ist der Glaube verbreitet, traumatische Erlebnisse würden oft verdrängt und ließen sich erst durch beharrliches Nachspüren wiederbeleben. Dabei entstehen so leicht falsche Erinnerungen. Über ein gruseliges Phänomen und dessen Folgen.
Ukraine
:Eine Atempause vom Krieg
Die Granaten, die toten Kameraden. In zwei Wochen bekommt man das nicht aus den Köpfen. Aber darum geht es vielleicht auch gar nicht bei der Reha für ukrainische Soldaten. Das Grauen liegt ja nicht nur hinten ihnen, sondern auch vor ihnen.
Psychologie
:"An meiner Mutter bin ich gescheitert"
Wie bringt man die Eltern zum Reden? Die britische Therapeutin Julia Samuel über generationsübergreifende Traumata, die Illusion von der perfekten Verwandtschaft und ihre Beziehung zur royalen Familie.
Musik zur Heilung
:Mit Liedern gegen das Leid der Missbrauchsopfer
Er hat schon Wagner-Partien gesungen und war lange im Ensemble des Gärtnerplatztheaters. Jetzt hat Laurence Gien einen musikalischen Abend für die Opfer sexuellen Missbrauchs vorgestellt. Im Auftrag der katholischen Kirche - und als selbst Betroffener.
Psychologie
:Noch genervt oder schon getriggert?
Der Chef ist bestimmt ein Narzisst, die Beziehung der Freundin vermutlich dysfunktional und der Alltag manchmal traumatisierend: Immer mehr Menschen klingen wie Hobbytherapeuten. Was diese Pathologisierung des Alltags für Auswirkungen hat.
Trauma
:„Wir reden viel. Viel zu viel“
Bessel van der Kolk, einer der bekanntesten Traumatherapeuten, findet, dass viele psychische Probleme falsch behandelt werden. Ein Gespräch über Yoga, Theater und die Frage, was Trauma überhaupt ist.
"Die Aussprache" im Kino
:Nachts kamen die Dämonen
Ein paar Frauen streiten über Auflehnung, Flucht und Vergebung. Sarah Polleys "Die Aussprache" zählt zu den interessantesten Filmen, die aus der "Me Too"-Debatte entstanden sind.
SZ-Adventskalender
:"Jeder könnte jemand sein, der mir wehtut"
Tobias P. leidet nach Missbrauchserfahrungen in seiner Kindheit an einer dissoziativen Störung. Eine Traumatherapie bedeutet für ihn den Weg zurück in die Gesellschaft - doch die Fahrkarte dorthin kann er sich kaum leisten.
"Frieden, Liebe und Death Metal" im Kino
:Man kann nur mitfühlen, nicht nachfühlen
Das Filmdrama "Frieden, Liebe und Death Metal" erzählt vom Bataclan-Attentat - eigentlich aber von der Unberechenbarkeit von Traumata.
Benefiz-Abend
:Traumata heilen
Mit einer Lesung im Literaturhaus unterstützen Schauspielerinnen und Schauspieler von Juliane Köhler bis Stefan Merki die Arbeit des Vereins Refugio, der traumatisierten Geflüchteten hilft.
Triggerwarnungen am Theater
:Jetzt wird es unangenehm
Vielen Aufführungen werden gerade Warnungen vorgeschaltet. Wem nützt das?
Andreas Schäfer: "Die Schuhe meines Vaters"
:Ich bin wie er
Grell leuchtende Heroen oder tyrannische Instanzen: Zu allen Zeiten mussten sich Söhne schmerzvoll an ihren Vätern abarbeiten. Der Autor Andreas Schäfer schreibt die gigantische literarische Tradition dieser Beziehung in die Gegenwart fort.
Ralf Rothmann: "Die Nacht unterm Schnee"
:Liebe nach dem Krieg
Der dritte Teil von Ralf Rothmanns Trilogie über die Erbschaft der Gewalt nach dem Zweiten Weltkrieg ist der stärkste. Und wieder sucht er nach einer Rettung durch das Erzählen.
Psychologie
:Früher war alles besser
Warum Menschen seit jeher den Verfall der Sitten und den schrecklichen Zustand ihrer Gesellschaft beklagen.
Psychologie
:Wie man aus Rückschlägen lernen kann
Nicht jeder Mensch wird automatisch weise, wenn er Widrigkeiten überwindet. Worauf es ankommt, um an Schaden tatsächlich wachsen zu können.
Geflüchtete aus der Ukraine
:Wie Helfer sich selbst helfen können
In mehr als 3000 Münchner Haushalten leben Geflüchtete aus der Ukraine. Viele von ihnen können das Erlebte nur schwer verarbeiten. Gastgeber sollten auf die Signale achten - und sich selbst dabei nicht vergessen.
Interview
:Das Trauma der Diva
Wenn Ermonela Jaho singt, geht es um Leben und Tod. Das liegt nicht nur an den Partien der Sopranistin wie der Butterfly, die sie nun an der Bayerischen Staatsoper singt. Sie erzählt davon im Film "Fuoco Sacro" und in diesem Gespräch mit der SZ.
Krieg in der Ukraine
:Der Frust der Freiwilligen
Nach Kriegsbeginn war die private Hilfsbereitschaft enorm. Nun fühlen sich viele, die Flüchtlinge bei sich zu Hause aufgenommen haben, überfordert und von der Politik alleingelassen.
SZ MagazinLeben und Gesellschaft
:Unser Leben nach dem Tod
Am 26. April 2002 erschießt ein ehemaliger Schüler am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt 16 Menschen. SZ-Redakteur Marcel Laskus sitzt während des Amoklaufs im Klassenzimmer, als Schüler der 6b. Zwanzig Jahre später kehrt er zurück, um zu verstehen: Wie hat diese Tat die Überlebenden geprägt, die Angehörigen – und ihn selbst?
Gert Loschütz: "Ballade vom Tag, der nicht vorüber ist"
:Flucht ohne Ende
Endlich bekommt der Schriftsteller Gert Loschütz die Anerkennung, die er verdient. Deswegen ist jetzt auch ein frühes Buch von ihm wieder zu lesen: ein Roman über ein posttraumatisches Zeitgefühl.
Umgang mit Geflüchteten
:"Nach Kriegserlebnissen zu fragen, ist der falsche Weg"
Der Sozialpädagoge Andreas Miller berät Gastgeberfamilien im Umgang mit traumatisierten Geflüchteten aus der Ukraine. Wie vermittelt man denen ein Gefühl von Sicherheit, die jegliche Sicherheit in ihrem Leben verloren haben?
Ukraine-Krieg
:"Es ist vollkommen okay, auch schöne Dinge zu machen"
Wie mit traumatisierten Geflüchteten umgehen? Beatrix Stosch, Fachärztin für Psychosomatik, gibt in Garching Tipps und erklärt, worauf man selbst achten sollte.
Familie
:Der Weg zurück
Mitten in der Nacht stirbt Stephanie Hubers Mann. Ganz plötzlich, Herzinfarkt. Mit 44 Jahren ist sie Witwe, allein mit zwei Kindern, dem Haus und der gemeinsamen Firma. Wie kommt eine Familie damit klar?
Trauer
:Trost durch putzen, striegeln, füttern
In der Trauergruppe "Lacrima" am Dachauer Obergrashof helfen Esel Kindern, den Verlust eines geliebten Menschen zu verarbeiten. Über einen Gewinn für Mensch und Tier.
Bei Dao: "Das Stadttor geht auf. Eine Jugend in Peking"
:Chinas papierene Wände
Bei Daos Kindheitserinnerungen sind ein Schlüssel zum Verständnis der Traumata, die die Volksrepublik heute noch prägen.
Eisenheim-Prozess
:Warum musste Theresa sterben?
Theresa Stahl war 20 Jahre alt, als sie von einem Auto erfasst wurde und an den Folgen starb - der Fahrer hatte fast drei Promille Alkohol im Blut. Was genau geschah in jener Nacht im April 2017? Ein Berufungsprozess rollt den Fall wieder auf.
Tödlicher Zusammenstoß
:Fünf lange Sekunden bis zum Aufprall
Der neunjährige Louis starb 2019 bei einem Unfall auf der Autobahn. Bis heute wissen seine Eltern nicht, warum eine junge Frau ungebremst in den Wagen der Großeltern raste. Sie fragen sich: Haben Polizei und Justiz lückenhaft ermittelt?
Hochwasserkatastrophe
:Malen gegen die Angst
Den Kindern im Ahrtal steckten schon anderthalb Jahre Corona in den Knochen, als die Flut kam. In einer Schule, die trotz Ferien geöffnet hat, helfen die Lehrerinnen ihnen nun, das Erlebte zu verarbeiten. Über den Wunsch nach Normalität und Bilder von Ertrinkenden.
Psychologie
:Wenn Angst lähmt
Wird Menschen Gewalt angetan, können sie sich oft nicht wehren. Psychologe Thomas Ehring erklärt, warum wir in Gefahrensituationen in Schockstarre verfallen und was gegen spätere Selbstvorwürfe hilft.
Schicksalsschlag
:"Die Liebe ist sehr groß geworden"
18 Jahre lang hat Leopoldine Wilhelm ihren Mann gepflegt, nachdem er bei einem Raubüberfall schwer verletzt worden war. Ein Gespräch über Liebe und die Kraft, nicht aufzugeben.
Gesundheit
:"Traumatisierte sind Gefangene der Vergangenheit"
Menschen gehen sehr unterschiedlich mit traumatischen Erlebnissen wie einem Unfall, Missbrauch oder Gewalt um. Der Therapeut Willi Butollo erklärt, was ein Schock in Körper und Kopf auslöst und wie man damit umgeht.
Flüchtlingshelfer
:Schaffen die das?
Schlimme Schicksale, Abschiebungen, Hass von rechts: Mit diesen Eindrücken werden Menschen konfrontiert, die mit Geflüchteten arbeiten. Aber wer hilft eigentlich denen, die anderen helfen?
Schweiz
:Niemand wird uns stören
Walter Emmisberger kämpft sein Leben lang gegen Panikattacken und eine diffuse Angst. Dann entdeckt er die Akten zu seinem Leben, liest von Ärzten, die Medikamente an ihm testeten, als er noch ein Kind war - und Behörden, die zusahen.
Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum
:"Wichtig, dass die Tat nicht vergessen wird"
Ein Jahr ist vergangen, seit die Morde am OEZ als politisch motivierter Anschlag bewertet wurden. Für die Angehörigen der Opfer war das wichtig, sagt eine Sozialpädagogin, die die Hinterbliebenen betreut.
Bipolare Störung
:"Unerkannt und unbehandelt ist die Krankheit eine Katastrophe"
Der Psychiater Michael Bauer erklärt mögliche Ursachen einer bipolaren Störung, ob Genie und Erkrankung zusammenhängen - und warum es sich nicht um eine Modekrankheit handelt.
Psychologie
:"Ängste sind häufig nicht am Realitätsgehalt messbar"
Der Psychiater René Bridler erklärt, warum Kontrolle eine Illusion ist, in welchen Momenten Handeln gegen Angst helfen kann - und in welchen nicht.