Psychologie:Damals auf dem Drachenboot

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In einer der bekanntesten Studien zu falschen Erinnerungen redeten Psychologen ihren Probanden ein, sie seien als Kind einst in einem Einkaufszentrum verloren gegangen und alleine herumgeirrt. (Foto: IMAGO/xlucidwatersx/IMAGO/Pond5 Images)

Nach wie vor ist der Glaube verbreitet, traumatische Erlebnisse würden oft verdrängt und ließen sich erst durch beharrliches Nachspüren wiederbeleben. Dabei entstehen so leicht falsche Erinnerungen. Über ein gruseliges Phänomen und dessen Folgen.

Von Sebastian Herrmann

Spät im August, der Sommer neigte sich dem Ende zu, und der Herbst schickte einen eisigen Gruß über das Meer. Das Boot glitt über das unruhige Wasser vor der Küste Norwegens. Die Gischt spritzte dem Jungen an Deck bis auf die Hose. Er fror, er war erschöpft, seine Arme schmerzten. Das Rudern hatte Kraft gekostet, und sie waren weit gerudert an diesem Tag. Der Klassenausflug mit dem nachgebauten Wikingerschiff dauerte den ganzen Tag, von früh am Morgen bis nach Einbruch der Dunkelheit. Als sie abends im Hafen einliefen, stand dort eine einsame Laterne.

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