Der Sommerkeller auf einem Hügel bei Benediktbeuern war im 19. Jahrhundert ein beliebter Ausflugsplatz mit Gastbetrieb. Doch im Ersten Weltkrieg wurden hier Kriegsgefangene geknechtet.
SZ-Serie: Vergessene Orte im Münchner Umland
:Zeitgeschichte hinter Stacheldraht
Im Wald bei Hohenbrunn mussten Zwangsarbeiter Munition für die Nazis produzieren. Später übernahmen die Amerikaner und die Bundeswehr das "Muna-Gelände" voller Bunker. Noch heute darf man es nicht einfach so betreten.
SZ-Serie: Vergessene Orte im Münchner Umland
:Heinrich Himmlers "Bio-Plantage"
Gefangene des KZ Dachau mussten unter unmenschlichen Bedingungen biologisch-dynamische Landwirtschaft betreiben. Die Reste des "Kräutergartens" verrotten seit Jahrzehnten - dabei soll er eigentlich zum Gedenkort werden.
Arte-Themenabend
:Glorifizierter Widerstand und Träume von Europa
"Nazi-Erbe und Neuanfang": Arte widmet sich mit einem Themenabend und drei Dokumentationen der Nachkriegszeit in Europa.
Geschichte
:Sternstunde der Demokratie
Vor 75 Jahren begannen Sachverständige auf der Insel Herrenchiemsee mit der Ausarbeitung des Entwurfs für das Grundgesetz. Es dauerte nur 14 Tage, bis ein Ergebnis vorlag, auf das Deutschland auch heute noch stolz sein darf.
Nationalsozialismus
:"Den Namen Wallach kennen viele, die Geschichte nicht"
Das Trachtengeschäft Wallach war einst das bekannteste Münchens. Bis die Nazis kamen. Jetzt wollen Amelia Rosenberg und Jamie Hall die Erinnerung an ihre Urgroßeltern wiederbeleben. Dafür sind sie zurückgekommen in die Stadt, die ihre Familie damals verraten hat.
Zweiter Weltkrieg und die Folgen
:Der Gefangene, der blieb
1942 kommt der serbische Offizier Nikola Naumovic ins Gefangenenlager nach Moosburg und bleibt auch nach dem Krieg. 80 Jahre später macht sich seine Enkelin Tina Naumovic auf die Suche nach seinen Spuren, die zu verschwinden drohen.
Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung
:"Retten, was zu retten ist"
Die Historiker Norbert Frei und Michael Brenner fordern die Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung auf, ihre rechte Vergangenheit aufzuarbeiten.
Römische Geschichte
:Die letzte intakte Römerrüstung
Einst muss es Hunderttausende von ihnen gegeben haben, doch gefunden worden ist bislang nur dieser. Im Museum Kalkriese ist der einzige fast komplett erhaltene Schienenpanzer eines Legionärs nun erstmals zu sehen.
Lesung und Gespräch
:Unerzähltes Leben
Benno Gammerl gibt im NS-Dokumentationszentrum einen Überblick über die queere Geschichte Deutschlands.
Höredition "Die Quellen sprechen"
:Das Vermächtnis
Mit der finalen Staffel von "Die Quellen sprechen" schließt der BR sein herausragendes Audio-Projekt über die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden ab.
Haus der Geschichte
:Wer kriegt die Aktentasche von Olaf Scholz?
Sie haben schon Kohls Strickjacke und Merkels Handy: Wie das Bonner Museum versucht, an die Dinge ranzukommen, die die Kanzler und ihre Zeit ausmachen.
Münchner Historiker Michael Brenner
:Auf der Suche nach Spuren im Olympia-Attentat
Michael Brenner ist einer der wenigen deutschen Historiker von Weltrang. Nun wurde er in eine Kommission berufen, um Akten zu Olympia 1972 zu sichten, und die Frage zu beantworten: Wie konnte der Staat nur so spektakulär versagen?
MeinungWahlrecht und Willkür
:Die perfekte Revolution
Die Ampel versucht gerade, die CSU aus der Parteienlandschaft zu kegeln. Das ist entweder kaltschnäuzig - oder geschichtsvergessen.
MeinungPolitik und Gesellschaft
:Lehrer der Nation
Karl Lauterbach, Nicole Deitelhoff, Harald Welzer: Professoren sind wieder politisch - und das ist gut so und ist sogar eine Tradition, die auf die Revolution von 1848 zurückgeht.
Korrekturen
:Autoren-Rätsel und falsches Geburtsjahr
Zum Beitrag über Otto John reichen wir noch einen Namen nach - und eine Information über den Kurator des African Book Festivals Berlin.
Kulturgeschichte
:"Krieg war immer auch gleichbedeutend mit Leid"
Krieg ist fester Bestandteil der Menschheitsgeschichte, von den ersten Zivilisationen bis zum Ukraine-Krieg. Wo liegen Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede zwischen damals und heute? Ein Gespräch mit Historikerin Anke Fischer-Kattner aus Markt Schwaben.
Ein Jahr Krieg in der Ukraine
:"Es ist falsch, die Angst vor der Eskalation einfach zu verdrängen"
Von Deutschland erwarten viele jetzt militärische Entschlossenheit. Zu Recht? Ein Gespräch mit dem Historiker Frank Biess über pazifistische Prägungen und die "Zeitenwende".
Korrekturen
:Ein Jahrhundert daneben
Der Großindustrielle Alfred Krupp war beim Bau der Essener Villa Hügel etwas unduldsam mit einem seiner Baumeister.
Zeitgeschichte
:Bayerische Staatsbibliothek stellt Fotos aus dem "Stern"-Archiv online
2019 hatte das Magazin der Bayerischen Staatsbibliothek rund 15 Millionen Aufnahmen aus dem Fotoarchiv geschenkt.
Ein Fund für das Tölzer Stadtmuseum
:Des Winzerers alte Kleider
Die katholische Pfarrgemeinde Bad Tölz schenkt der Stadt die Beigaben aus dem mutmaßlichen Grab von Ritter Winzerer II. Darunter befinden sich auch Reste seiner Kleidung. Das gibt Stoff für Textilarchäologen.
Oberbayern
:Kunst, um zu überleben
2015 entdeckt der Moosburger Stadtarchivar Kopien von Zeichnungen, gemalt von Inhaftierten aus einem früheren Kriegsgefangenenlager. Er macht sich auf die Suche nach den Originalen - und wird fündig.
Soldatenfriedhöfe
:Fürs Verzeihen, nicht fürs Verehren
Deutsche Grabfelder dienen einem friedlichen, stillen Gedenken, keinem Heldenkult. Deshalb sind sie auch anders angelegt als Friedhöfe in anderen Ländern.
Musik aus München
:Gitarren gegen Bismarck
Der Münchner Künstler Kalas Liebfried geht musikalisch gegen den Imperialismus des deutschen Reichskanzlers in Stellung.
Ausstellung
:Geschichte, die nicht Wirklichkeit wurde
Eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin befasst sich mit Momenten, die auch hätten anders verlaufen können. Und geht der Frage nach: Warum passiert alles so, wie es passiert?
Archäologie
:Wo die Legionen blieben
"Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder", soll Augustus nach der berühmten Varusschlacht geklagt haben. Doch wo genau sind die römischen Soldaten gefallen? Eine chemische Analyse zeigt: Schauplatz war wohl tatsächlich Kalkriese bei Osnabrück.
MeinungPrantls Blick
:Als die SPD ins volle Boot stieg
Vor 30 Jahren machten die Sozialdemokraten auf einem Sonderparteitag in Bonn den Weg frei für die Einschränkung des Grundrechts auf Asyl. Das hat Folgen bis heute.
Meinung9. November
:Was bedeutet euch noch die Erinnerung an die Shoah?
Wir erleben einen Paradigmenwechsel in Deutschland: Die Erinnerung an den Holocaust steht zur Disposition.
"Hakenkreuzparadies"
:Als Coburg zum Versuchslabor der Nazis wurde
Vor 100 Jahren probte Adolf Hitler beim "Zug nach Coburg", wie er mit rechten Schlägertruppen die Straßen für sich gewinnen kann. Über einen deutschen Schicksalsort.
1946
:Freiheit von Willkür und Gewalt
Drei Freisprüche, sieben Gefängnisstrafen, zwölf Todesurteile: Die Urteile im Nürnberger Prozess 1946 gegen die Spitzen des NS-Regimes waren keine "Siegerjustiz", wie manche meinten. Das Verfahren setzte Maßstäbe und beeindruckte viele Prozessbeobachter.
Grenzübergang
:"Öffnen Sie die Motorhaube"
Marienborn war bis 1989 der größte innerdeutsche Grenzübergang. Eine Gedenkstätte erinnert an die Zeit, in der quälend lange Pkw-Kontrollen und ein schroffer Ton der Grenzer den Ort prägten.
TV-Kritik "Das weiße Haus am Rhein"
:Männer vor Flusslandschaft
Die ARD zeigt uns zum Tag der Deutschen Einheit, wie formidabel aufrechte Deutsche mit den Widrigkeiten des 20. Jahrhunderts umgegangen sind.
Fürth
:Adolf-Hitler-Straßenschild bei Bauarbeiten entdeckt
Das unter der Erde gefundene Adolf-Hitler-Straßenschild regt die Fantasie an. Warum taucht das erst jetzt auf, wie kommt es dort hin und was soll jetzt damit geschehen?
Archivare und der Nationalsozialismus
:"Ich mache die hässlichen Sachen"
Über die NS-Zeit ist auf lokaler Ebene oft wenig bekannt. Es gibt allerdings Historikerinnen und Stadtarchivare, die das ändern wollen. Sie stoßen auf Tote, die bisher großzügig vergessen und verdrängt wurden.
Historie
:Die letzte Chance, Hitler zu verhindern
Der "Preußenschlag" 1932: Wie die demokratischen Parteien der Weimarer Republik die Demokratie verteidigen wollten - und sich dann doch nicht konsequent genug dem Feind von rechts entgegenstellten.
Museumsfest
:Wo Böhmen liegt
Das Sudetendeutsche Museum holt mit einem mehrtägigen Fest die festliche Eröffnung nach.
Deutsche Geschichte
:Berg im Nationalsozialismus
Das erste Nachkriegsrathaus war zuvor ein HJ-Heim, die spätere Turnhalle eine BMW-Fabrik, in der Zwangsarbeiter schufteten, und auf dem heutigen Klinikgelände wurden Behinderte ermordet. Die NS-Zeit prägte Berg - nun will eine Ausstellung die Geschichte aufarbeiten.
Documenta Fifteen
:Antisemitisches Kunstwerk verhüllt
Wenige Tage nach der Eröffnung sorgt das Werk eines indonesischen Künstlerkollektivs für einen Eklat. Der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank spricht von "klarer antisemitischer Hetze", die israelische Botschaft in Berlin vergleicht die Arbeit mit der Propaganda Goebbels. Andere fordern personelle Konsequenzen.
ExklusivKontroverse um Documenta Fifteen
:"Eine klare Grenzüberschreitung"
Kulturstaatsministerin Claudia Roth über die Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Weltkunstschau Documenta Fifteen und die öffentlichen Mahnungen, zum Beispiel des Bundespräsidenten Steinmeier.
MeinungDocumenta
:Die Kunst des Zusammenhalts
In Kassel wird diesmal der Gemeinschaftsgedanke gefeiert. Besucherinnen und Besucher müssen sich nur noch darauf einlassen.
Erinnerungskultur
:"Kräutergarten" wird zum Gedenkort
In der ehemaligen SS-Plantage "Kräutergarten" im KZ Dachau arbeiteten unter mörderischen Bedingungen bis zu 1500 Häftlinge. Was mit dem verfallenen Gelände passieren sollte, war lange unklar. Nun hat man sich endlich geeinigt.
Ernst Wilhelm Nay in Hamburg
:Immer recht fröhlich
Die Hamburger Kunsthalle feiert den deutschen Expressionisten Ernst Wilhelm Nay - dabei kann man die Gräuel der Geschichte in seiner Kunst vor lauter Schmetterlingen kaum erahnen.
KZ-Gedenkstätte Dachau
:Rückblick auf die Zukunft
1912 Angeklagte standen bei den Dachauer Prozessen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor Gericht, sie zählen zu den bedeutendsten Kriegsverbrecherprozessen der Alliierten. Ein Theaterstück setzt sich nun mit einem Stück Geschichte auseinander, das gerne verdrängt wird.
Kolonialismus
:Deutsche Werte einpeitschen
Rudolf Duala Manga Bell bewundert seine deutschen Kolonialherren, glaubt an ihre Kultur, ihren Kaiser, ihre Mission. Doch der kluge Prinz aus Kamerun täuscht sich - so tragisch wie tödlich. Ein bis heute ungesühnter Fall.
Antisemitismus
:Judenhass in gelehrtem Gewand
Ulrich Sieg zeigt, wie der moderne Antisemitismus nach der Gründung des Kaiserreichs populär wurde und warum er gerade an den Universitäten seine Anhänger fand.
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Prantls Politik
:Ein Schicksalstag der deutschen Geschichte
Heute vor 50 Jahren musste sich Willy Brandt einem Misstrauensvotum stellen. Wäre die Abstimmung anders ausgegangen, hätte die Wiedervereinigung womöglich nicht stattgefunden.
Zeitgeschichte
:Ein Kirchenmann, an dem sich die Geister scheiden
In Pullach kocht der Streit über die Umbenennung der Bischof-Meiser-Straße hoch. Kritiker sehen Versuche, den wegen seiner Haltung zur NS-Ideologie umstrittenen ehemaligen Präses der evangelischen Landeskirche in ein günstiges Licht zu stellen.
"Finding Joseph Mader"
:Spurensuche nach einem Verschollenen
Joseph Mader wurde einst in einem Atemzug mit dem Maler Max Beckmann genannt - bis die Nazis seine Karriere beendeten. Sein Enkel Maximilian will den in Vergessenheit geratenen Künstler wieder sichtbar machen. Aber wie?
Historie
:Ein Schreckgespenst der Geschichte
Vor 100 Jahren schließen Sowjetrussland und das Deutsche Reich im mondänen italienischen Strandort Rapallo ein Abkommen. Über einen Vertrag, den die westlichen Siegermächte als Zweckbündnis gegen sich verstehen und der historisch bis heute nachhallt.
Antisemitismus
:Nur "ein harmloses Männlein"?
Die Erlanger Ebrardstraße wurde 1980 zum Tatort eines antisemitisch motivierten Doppelmords. Nun gerät der Namensgeber der Straße unter einen beklemmenden Verdacht.