München heute:Hologramme von Holocaust-Überlebenden / "Todespfleger" muss wegen Mordes lebenslang in Haft

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Die 3D-Projektion von Abba Naor auf einer Leinwand: Studierende können dem Holocaust-Überlebenden Fragen stellen, eine Spracherkennungssoftware registriert diese, anschließend erscheint die passende Antwort Naors als Video-Sequenz - die Trefferquote liegt bei etwa 70 Prozent. (Foto: Gino Dambrowski)

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Von Max Fluder

Vergangenes Jahr feierten wir den 70. Geburtstag des Grundgesetzes, im Frühjahr jährte sich die Befreiung Deutschlands zum 75. Mal. Welthistorisch betrachtet liegen die Nazi-Diktatur, der Vernichtungskrieg und der Zivilisationsbruch schlechthin, der Holocaust, nicht lange zurück. Aus der Sicht eines einzelnen Menschen aber ist diese Zeitspanne fast ein ganzes Leben - und das bringt Probleme für die Erinnerungskultur mit sich.

Holocaust-Überlebende sind heute im hohen Alter; in absehbarer Zeit werden sie nicht mehr unter uns weilen. Wie geht man nun damit um, dass Zeitzeugen an die natürlichen Grenzen des Lebens geraten? Dass bald niemand mehr aus eigener Erfahrung von den Schrecken der Nazi-Verfolgung berichten wird können? An der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) versuchen sie eine Antwort auf diese Frage zu geben, sie lautet: indem man die Zeugen und das, was sie sagen, digital festhält.

Die beiden Professoren Anja Ballis und Markus Gloe leiten das Projekt "Lernen mit digitalen Zeugnissen" (Lediz) der LMU und des Leibniz-Rechenzentrums. Dafür nehmen sie zwei Holocaust-Überlebende mit Spezialkameras auf, um daraus in einem zweiten Schritt Hologramme zu erstellen. Den Überlebenden stellen sie mehr als 1000 Fragen, auf diesem Wege soll es möglich sein, dass auch die Hologramme später auf Fragen der Zuhörer eingehen zu können. Langfristig möchten die Forscher, dass die Hologramme an Schulen eingesetzt werden, aber auch eine Lediz-Website ist geplant. Bis dahin wird aber wohl noch Zeit vergehen.

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