Handel statt Events:Feinkost Käfer will in der Corona-Krise neue Läden eröffnen

Dort sollen dann die 1000 meist verkauften Artikel aus dem Stammhaus in der Prinzregentenstraße verkauft werden.

Von Isabel Bernstein

Dem Münchner Feinkostunternehmen Käfer bricht in der Corona-Krise ein Großteil des Gesamtumsatzes weg. Wie Sprecherin Marion Drux bestätigte, dürften in diesem Jahr 60 bis 70 Prozent weniger Einnahmen auf der Haben-Seite stehen im Vergleich zu 2019, als die Firma mehr als 173 Millionen Euro erwirtschaftet hatte. Das Unternehmen will nun neue Einnahmequellen erschließen und plant, das Lebensmittelgeschäft stark auszubauen.

Derzeit suche man im Großraum München nach geeigneten Lokalitäten, in denen langfristig bis zu zehn neue Feinkostläden mit Cafés eröffnen sollen. Dort sollen dann die 1000 meist verkauften Artikel aus dem Stammhaus in der Prinzregentenstraße verkauft werden, also Lebensmittel wie Wein, Kaffee, Tee, Brot, abgepackte Feinkost-Salate oder Frischfleisch. Bisher gibt es vier derartige Geschäfte in Schwabing, Parsdorf, Brunnthal und Solln. Genaue Standorte gebe es noch nicht, die Suche habe erst begonnen, so die Sprecherin.

Etwas konkreter sind dagegen schon die Pläne für einen buchbaren Christkindl-Markt für Firmen-Weihnachtsfeiern, den Käfer in diesem Jahr auf der Praterinsel plant. Hier sollen Glühweinbuden aufgestellt werden - sofern es die Pandemie-Entwicklung und die dann geltenden Behördenauflagen zulassen. "Da sind wir natürlich auf die Politik angewiesen", sagte Drux.

Vor allem die Einnahmen aus dem Eventbereich, also aus dem Partyservice und dem Messebereich, sind bei Käfer in diesem Jahr fast vollständig weggebrochen. Und auch die Einnahmen aus der Gastronomie fehlen. Beide Säulen machen in normalen Jahren jeweils ein Drittel des Gesamtumsatzes von Käfer aus. Die Expansionspläne sind nun der Versuch, die dritte Säule, den Handel, zu stärken, der der Firma derzeit die Einnahmen sichert.

© SZ vom 07.10.2020 / imei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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