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Archiv für Ressort Wirtschaft - 2013
5000 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
Zwei Verhandlungsrunden blieben ergebnislos, nun wird bei der Post gestreikt. Bundesweit werden Briefe und Pakete liegen bleiben. Es geht um mehr Lohn für mehr als 100.000 Tarifbeschäftigte.
Meinung Es ist das letzte Mittel, wenn nichts anderes mehr geht. Thyssen-Krupp bietet allen Mitarbeitern, die Korruptionsfälle melden, eine Amnestie an. Dies zeigt: Offenbar vermutet man im Konzern noch viele weitere gesetzwidrige Vorfälle.
Meinung Das wichtigste Instrument für den Klimaschutz ist unbrauchbar geworden. Die EU will den Emissionshandel nicht regulieren. Und Kanzlerin Merkel lässt zu, dass Deutschland bei diesem Thema in Brüssel stumm bleibt. Vom Willen, alles dafür zu tun, um künftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt zu erhalten, ist nichts mehr übrig.
Der Stahlkonzern Thyssen-Krupp sucht die Whistleblower - und bietet ihnen Amnestie an. Vom Schienenkartell bis zum Autoblechkartell ließ sich das Unternehmen einiges zu Schulden kommen. Jetzt sollen Mitarbeiter illegale Absprachen melden. Dafür drohen ihnen dann keine Konsequenzen - zumindest nicht von Seiten des Unternehmens.
Neben den Kunden geraten auch die Geldhäuser ins Visier der Ermittler: Mitarbeiter der Credit Suisse und anderer Banken stehen im Verdacht, ihren Kunden bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Wegen der Steuer-CD wird es in Deutschland weitere Razzien geben.
Video Gut, dass Frauen in Unternehmen stärker gefördert werden sollen. Weniger gut, dass der Staat dafür eine starre Regel einführen will. Warum die Quote in einer sozialen Marktwirtschaft unsinnig ist - die Analyse im Videoblog.
Die Europäische Zentralbank muss ein größeres Risiko eingehen, mahnt der Internationale Währungsfonds. Denn der Ausblick für die Euro-Zone ist düster: Italien, Spanien und sogar Frankreich werden dem IWF zufolge in der Rezession steckenbleiben.
Dunkle Geschäfte haben der ältesten Bank der Welt hohe Verluste eingebrockt, dabei steckt die Monte dei Paschi schon tief in den Schulden. In die Affäre ist auch die japanische Bank Nomura verwickelt - dort haben Italiens Fahnder nun zugeschlagen.
Das Europaparlament sollte den Emissionshandel retten - doch die Abgeordneten lehnen es mehrheitlich ab, die Zertifikate zu verknappen. Nun können Unternehmen weiterhin zum Spottpreis die Umwelt verschmutzen.
Rheinland-Pfalz hat eine Steuer-CD mit Zehntausenden Einträgen gekauft. Betroffen sind Kunden Schweizer Großbanken. Die Zahl der Fälle ist nach SZ-Informationen so groß, dass die Steuerfahnder in den kommenden Tagen für weitere Durchsuchungen ausrücken werden.
Friss die Hälfte: Das Europaparlament hat beschlossen, dass Boni für Banker nur noch maximal 50 Prozent von deren Einkommen ausmachen dürfen. So soll die Finanzbranche daran gehindert werden, die Wirtschaft erneut an den Abgrund zu spekulieren. Die Bankenlobby ist dieses Mal gescheitert.
Wie viel Wachstum verträgt unser Planet? So grundsätzlichen Fragen zur Zukunft des Wohlstands ging der Bundestag nach. Das Ergebnis ist ein 957 Seiten langer Bericht - und ein Wohlstandsindikator, der künftig Bildung, Treibhausgase und Artenvielfalt messen soll.
Wenn die Wirtschaft mit an der Flasche hängt: Weil der neue chinesische Staatspräsident Xi Jinping seinen Beamten Enthaltsamkeit und weniger Banketts verordnet hat, verlangsamt sich das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft. Das zeigt, wie fragil das chinesische Wachstumsmodell ist.
Ein Krisenmetall, das von seinem Mythos lebt: Gold ist unproduktives Kapital, das schwer im Tresor liegt und sich nicht verzinst. Die Hoffnung der Anleger trügt, mit Gold ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Denn beim ungleichen Kampf mit Spekulanten können kleine Privatanleger oft nur den Kürzeren ziehen.
Einbuße trotz Aufstieg: Deutsche-Bank-Boss Anshu Jain verdiente 2012 wie sein Co-Chef Fitschen 4,8 Millionen Euro - mehr als vier Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Der Geschäftsbericht des Geldhauses zeigt auch, wie viel mehr Kasse Investmentbanker im Vergleich zu Angestellten am Schalter machen.
Die Pleite der US-Bank Lehman Brothers hatte 2008 an den Finanzmärkten schwere Verwerfungen ausgelöst. Zumindest die Gläubiger des europäischen Zweigs der Bank können nun darauf hoffen, ihr Geld im besten Fall vollständig zurückzubekommen. Deutsche Privatanleger haben davon wohl nichts.
Die Troika ist zufrieden mit der Umsetzung der Sparmaßnahmen in Griechenland. Das Land in der Krise kann damit mit der Auszahlung von 2,8 Milliarden Euro beginnen. Nicht zufrieden sind die Geldgeber dagegen mit Portugal. Troika-Vertreter sind zurück in Lissabon.
Viele wollten glauben, dass Chinas Wirtschaft ewig so weiterwächst. Sie werden enttäuscht: Das Wachstum ist zu Beginn des Jahres auf 7,7 Prozent gesunken. Die Schulden der Chinesen machen mittlerweile auch der Weltbank Sorgen.
Siemens hat früher kräftig in Griechenland geschmiert, um an lohnende Aufträge zu kommen. Jetzt wurden der frühere Konzern-Chef von Pierer und weitere Ex-Vorstände nach Athen vorgeladen. Dabei sollte eigentlich schon alles erledigt sein. Denn in Deutschland haben die Chefs längst zahlen müssen.
Auf Druck der Geldgeber schröpft Zyperns Regierung russische Investoren auf der Insel. Um sie nicht zu vergraulen, bietet Präsident Anastasiadis ihnen an, leichter an die Staatsbürgerschaft zu kommen.
Exklusiv Mehr Geld für Bildung, Infrastruktur und Energie - wenn Deutschland in zehn Jahren gut dastehen wolle, müsse es jetzt etwas tun, sagt Wirtschaftsforscher Fratzscher im SZ-Interview. Deshalb schlägt er einen Investitionspakt vor.
Das Duell mit Anton Schlecker hat er gewonnen, trotzdem muss Erwin Müller kämpfen: Der Drogeriemarktchef hat viel Geld verloren, hohe Schulden belasten das Unternehmen. Wie konnte es so weit kommen?
Das ist kein Offshore-Trust, DAS ist ein Offshore-Trust - der sich allerdings als Rohrkrepierer herausstellt: Der Schauspieler Paul Hogan wollte sein Geld in Steueroasen parken. Jetzt kommt er nicht mehr an seine 34 Millionen Dollar auf einem Konto in der Schweiz heran.
Ein Sittengemälde von Politik und Wirtschaft: Karl-Heinz Grasser war Finanzminister Österreichs - und fuhr gerne Sportwagen. Seine Steuerakte zeigt, wie ihm Porsche ein Auto zu Sonderkonditionen überließ. "Durchaus branchenüblich" sei das, lässt der ehemalige Porsche-Chef Wiedeking dazu ausrichten.
Die EU-Finanzminister machen ernst mit ihrem Kampf gegen Steueroasen. Deutschland und die anderen "Großen" schmieden auf dem Ministertreffen in Dublin eine Allianz. Sie wollen endlich alle Einkünfte aus den betroffenen Ländern besteuern. Die nächsten Staaten im Fokus heißen: Schweiz, Monaco, Andorra, San Marino.
Sie verklagten Facebook-Chef Zuckerberg, ruderten dann bei Olympia, jetzt spekulieren sie mit der digitalen Währung Bitcoins: Die Winklevoss-Zwillinge sind zurück. Und sie haben Millionen mitgebracht.
Geht es nach Wolfgang Schäuble, werden die nächsten Banken-Rettungen ganz anders verlaufen. Auf einem Ministertreffen in Dublin fordert er: Staaten sollten erst einmal selbst Geld in marode Geldhäuser pumpen, bevor sie Hilfe vom deutschen Steuerzahler bekommen. Zypern bekommt überraschend die Erlaubnis, mit Hilfskrediten Banken zu stützen.
Die Offshore-Leaks empören die deutsche Öffentlichkeit. Das zeigt: Auch legale Steuer-Schlupflöcher sind mittlerweile nicht mehr gesellschaftlich akzeptiert. Die Politik kann nun einen Weg finden, damit das Illegitime auch tatsächlich illegal wird.
Können Wimpern mit ein bisschen Farbe tatsächlich "um 60 Prozent verlängert" werden? Dürfen Promis für Anzeigenkampagnen bis zur Unkenntlichkeit retuschiert werden? Nach Tabak- und Lebensmittelindustrie knöpft sich die EU jetzt die Kosmetikfirmen vor - und will gegen Werbeflunkerei vorgehen.
Exklusiv Das Kontrollgremium der Deutschen Bank soll neues Personal bekommen. Neben dem Juristen Georg Thoma und EX-UBS-Finanzchef John Cryan ist auch eine prominente Frau für einen Platz im Aufsichtsrat vorgesehen: die Amerikanerin Dina Dublon.
Exklusiv Der ESM und die Steuerzahler sollen in Zukunft die "allerletzte Rückfallposition" sein. EU-Kommissar Barnier plant von 2015 an, zunächst Aktionäre, Investoren und Anleger mit Guthaben von mehr als 100.000 Euro zur Rettung von Banken heranzuziehen.
Der Brandschutz ist mangelhaft, das Licht lässt sich nicht ausschalten: Um den Flughafen auf Vordermann zu bringen, will Geschäftsführer Hartmut Mehdorn Spezialisten gewinnen, die ein "Beschleunigungsprogramm" auf den Weg bringen. Das Team ist fast komplett - nur eine Frau fehlt dem Flughafen-Chef noch.
Der Juwelenhändler und ein Partner des Wirtschaftsprüfers KPMG: Sie kennen sich aus dem Country Club, spielen Golf und tauschen geheime Informationen gegen Geldtüten. Ein florierendes Geschäft - bis US-Börsenaufsicht und FBI den beiden auf die Spur kommen.
Meinung Irische, griechische, spanische Banken - sie alle wurden mit dem Geld der europäischen Steuerzahler gerettet. Seit der Krise in Zypern ist damit Schluss, nun werden Aktionäre und Investoren zur Kasse gebeten. Wer mit Bankgeschäften Geld verdienen will, muss jetzt auch für die Risiken zahlen.
Der skrupellose "Wal"-Trader verschluckte Milliarden Dollar, doch nun fährt die Großbank JP Morgan mehr Profit ein als jemals zuvor: fast sieben Milliarden Dollar allein im ersten Quartal. Die Investmentbanker liefern wieder.
Die Krise hat die beiden Länder im Griff - nun bekommen Irland und Portugal deutlich mehr Zeit, um die Notkredite an die Euro-Partner zurückzuzahlen. Das soll die Reformen für die Menschen erträglicher machen. Über den nächsten Kandidaten für Hilfen wollen die Geldgeber lieber nicht reden.
500.000 Kunden sind betroffen: Der Stromanbieter Flexstrom hat Insolvenz angemeldet - er hat nach eigenen Angaben 100 Millionen Euro Schulden. Der Konzern gibt seinen Kunden die Schuld.
Einen großen Schriftsteller zu ehren war das Ziel. Das Ergebnis ist eine große Peinlichkeit. Die irische Zentralbank ließ eine Sondermünze für James Joyce prägen. Doch dummerweise hat die einen Fehler. Die Erklärung der Bank kann man kreativ nennen - oder unverschämt.
Privatisierungen, Bankenzerschlagung, höhere Steuern: In Dublin segnen die EU-Finanzminister die Vereinbarung für Zypern ab. Nur ihr Gold will die Zentralbank des Landes wohl vorerst nicht antasten. Der Preis für die Radikalkur wird ein dramatischer Einbruch der Wirtschaft sein. Was der geteilten Insel bevorsteht.
Sie sollten verhindern, dass Bewohner und Anleger in Panik Geld außer Landes schaffen - nun hat die Regierung Zyperns die Kapitalkontrollen gelockert. Die EU-Finanzminister beschäftigen sich bei ihrem Treffen in Dublin bereits mit den nächsten Krisenkandidaten.
Reich werden, ohne an die Gesellschaft zu denken - kein zweites Spiel stellt den Kapitalismus so gut dar, wie Monopoly. Doch die Erfinder hatten eigentlich etwas ganz anderes damit vor.
Auf Hauptversammlungen wird eigentlich das Management hart angegangen. Nicht so heute bei der Deutschen Bank: Die Aktionäre schimpften auf die "Privatfehde der Kirch-Anwälte", die die Veranstaltung nötig gemacht hatte. Die eine oder andere Frage nach Steueroasen und der geschönten Bilanz stellten sie dann doch noch.
Malheur bei der US-Notenbank: Die eigentlich für ihre Diskretion bekannte Fed verschickt wichtige Informationen viel zu früh. Dummerweise gehen diese an einige große Banken - also ausgerechnet an jene, für die solche Informationen bares Geld wert sein können.
Erst Luxemburg, jetzt wohl auch Österreich: Immer mehr Länder ringen sich dazu durch, ihr Bankgeheimnis zu lockern und Kundendaten an die zuständigen Steuerbehörden weiterzugeben. Doch jetzt attackiert Österreichs Finanzministerin die britische Regierung, die bisher nicht mitziehen will.
Tausende Amerikaner legen ihr Geld in Steueroasen an. Prominentestes Beispiel ist die Liedermacherin Denise Rich. Doch die Amerikaner lässt das seltsam kalt - und es gibt einflussreiche Stimmen, die Steueroasen verteidigen.
Meinung Er setzt Deutschland die Pistole auf die Brust: US-Starinvestor George Soros fordert, die Bundesrepublik müsse bereit sein, die Schulden aller anderen Euro-Staaten mitzutragen - oder aus der Gemeinschaftswährung austreten. Für die gesamte Euro-Zone wäre ein Austritt das kleinere Übel. Für Deutschland aber das denkbar größte.
Exklusiv Franz Wolfs Vater Markus war Spionagechef der DDR - der Junior verwaltet von Gibraltar aus ein kompliziertes Firmengeflecht. Im Hintergrund steht der sechstreichste Oligarch Russlands. Wenn Journalisten neugierige Fragen stellen, bekommen sie erst keine Antwort und dann Post vom Anwalt.
Bisher hielt die Staatsbank KfW gut 25 Prozent der Anteile an der Post und konnte damit wichtige Entscheidungen blockieren. Jetzt endet auch dieser Rest staatlicher Kontrolle über das Unternehmen.
Luxemburg lockert sein Bankgeheimnis, und Österreich könnte bald folgen. Doch das Einlenken der bekannten Anlegerparadiese geschieht nicht aus Einsicht, sondern aus Furcht um das eigene Geschäftsmodell. Das Bankgeheimnis in Europa ist in Wahrheit längst tot.
Exklusiv Finanzminister Schäuble will den Kampf gegen Steuerhinterziehung verschärfen. Eine vom Bund geführte Steuerfahndung, die dem Bundeszentralamt für Steuern untergeordnet ist, soll die Schlupflöcher stopfen. Doch zuerst müssen die Länder mitspielen.