Deutsche Bank:Jain und Fitschen verdienen je 4,8 Millionen Euro

Deutsche Bank - Außerordentliche Hauptversammlung

Anshu Jain (l) und Jürgen Fitschen verdienen als Chefs der Deutschen Bank Millionen

(Foto: dpa)

Einbuße trotz Aufstieg: Deutsche-Bank-Boss Anshu Jain verdiente 2012 wie sein Co-Chef Fitschen 4,8 Millionen Euro - mehr als vier Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Der Geschäftsbericht des Geldhauses zeigt auch, wie viel mehr Kasse Investmentbanker im Vergleich zu Angestellten am Schalter machen.

Die Deutsche Bank hat ihren beiden neuen Konzernchefs im vergangenen Jahr hohe erneut Millionengehälter gezahlt. Der Aufsichtsrat gewährte Jürgen Fitschen und Anshu Jain für 2012 Vergütungen von jeweils rund 4,88 Millionen Euro. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht der Deutschen Bank hervor. Für den früheren Chef-Investmentbanker Jain sank die Vergütung damit deutlich. Jain hatte 2011 noch knapp 9,7 Millionen Euro gezahlt bekommen.

Fitschen konnte demnach ein leichtes Plus verzeichnen. 2011 hatte er 4,20 Millionen Euro erhalten. Der indischstämmige Jain und Fitschen aus Deutschland hatten den umstrittenen langjährigen Konzernchef Josef Ackermann im Juni abgelöst. Ackermann erhielt für die ersten fünf Monate des vergangenen Jahres dem Geschäftsbericht zufolge 2,46 Millionen Euro. 2011 hatte er demnach noch 9,36 Millionen Euro erhalten.

Mit ihren Gehältern liegen Jain und Fitschen weit hinter internationalen Bankchefs: So verdiente Lloyd Blankfein von der US-Bank Goldman Sachs 21 Millionen Dollar, wie vergangene Woche bekannt wurde. Seine Bezüge wurden um 75 Prozent aufgestockt.

Der Geschäftsbericht zeigt auch, dass ein Investmentbanker der Deutschen Bank knapp drei Mal so viel wie ein Mitarbeiter im Privatkundengeschäft verdient. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen im Kapitalmarktgeschäft lag 2012 bei gut 170.000 Euro. Im Filialgeschäft kam ein Banker im Schnitt auf 59.000 Euro. Grund für die großen Gehaltsunterschiede sind die Boni, die im Investmentbanking traditionell am höchsten sind.

Dort bekamen die knapp 28.700 Mitarbeiter insgesamt 2,2 Milliarden Euro an Prämien, während die knapp 45.500 Mitarbeiter im Privatkundengeschäft nur 262 Millionen Euro an Boni einstrichen. In der Vermögensverwaltung verdiente ein Mitarbeiter durchschnittlich mehr als 123.000 Euro. Konzernweit liegt der Durchschnittsverdienst bei gut 103.000 Euro.

Fitschen ist in Zukunft nicht nur für die Deutsche Bank zuständig. Der 64-jährige übernimmt offiziell das Präsidentenamt beim Bundesverband deutscher Banken. Eine seiner wichtigsten Aufgaben wird es sein, das Vertrauen in die Bankenbranche wiederherzustellen und das Image der Kreditwirtschaft nach der Finanzkrise und teuren Rettungsaktionen mit Hilfe der Steuerzahler zu verbessern.

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