Bankpleite:Lehman-Gläubiger bekommen womöglich Geld komplett zurück

Die Pleite der US-Bank Lehman Brothers hatte 2008 an den Finanzmärkten schwere Verwerfungen ausgelöst. Zumindest die Gläubiger des europäischen Zweigs der Bank können nun darauf hoffen, ihr Geld im besten Fall vollständig zurückzubekommen. Deutsche Privatanleger haben davon wohl nichts.

Als die Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 kollabierte, ging an den Finanzmärkten gar nichts mehr: Die Banken trauten einander nicht mehr, die Geschäfte zwischen den Instituten kamen weitgehend zum Erliegen.

Doch Jahre später zeigt sich: Die Pleite könnte am Ende zumindest für Gläubiger des europäischen Zweigs des Instituts glimpflicher ausgehen als anfangs befürchtet: Der Lehman-Abwickler Tony Lomas von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC sagte jedenfalls, dass im besten Fall sogar alle Ansprüche bedient werden.

Das gilt den Angaben von PwC zufolge auch für Gläubiger, die ihr Geld Lehman ohne besondere Sicherheiten zur Verfügung stellten. Deren Ansprüche werden bei Pleiten erst dann bedient, wenn alle besser besicherten Gläubiger ihre Investition zurückbekommen haben.

Deutsche Privatanleger, die ihr Geld in Lehman investiert haben, dürften allerdings nicht ihre komplette Anlage wiedersehen. Denn ihre Lehman-Zertifikate sind in den Niederlanden aufgelegt, weshalb sich PwCs Beurteilung nicht auf sie bezieht.

"Es gibt noch viel zu tun bei dem Abschluss der Abwicklung, aber wir erwarten, kurzfristig eine zweite, signifikante Dividende an die Gläubiger zahlen zu können", sagte Lomas.

Bislang sind bei der Europa-Einheit von Lehman Vermögenswerte in Höhe von umgerechnet rund 16 Milliarden Euro verteilt worden.

© Süddeutsche.de/Reuters/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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