2024 kamen deutlich weniger Geflüchtete nach Europa als im Jahr zuvor, zeigen Zahlen der Grenzschutzbehörde Frontex. Die Migrationspolitik der EU zeigt Wirkung – aber nicht überall.
Grenzschutzbehörde
:Frontex meldet starken Rückgang irregulärer Einreisen in die EU
Besonders auf zwei wichtigen Fluchtrouten sinken die Zahlen. Am häufigsten wurden im vergangenen Jahr Syrer registriert.
Griechenland
:„Ich will, dass das aufhört“
Etwa 750 Menschen waren an Bord, als vor einem Jahr der Fischkutter „Adriana“ vor der Hafenstadt Pylos sank. Nur 104 überlebten. Einige leben heute in Deutschland, kämpfen mit ihrem Trauma – und verklagen die griechische Küstenwache.
Migration
:Rückkehr an den Strand von Cutro
Mehr als 100 Migranten kamen vor einem Jahr bei einem Schiffsuntergang vor Kalabrien ums Leben. Die italienischen Behörden konnten bis heute nicht klären, warum nicht versucht wurde, die Katastrophe zu verhindern.
Europawahlen in Frankreich
:Der Mann, der Marine Le Pens Trumpf sein könnte
Er leitete Frontex und ließ Pushbacks zu: Nun kandidiert Fabrice Leggeri bei den Europawahlen für die extreme Rechte Frankreichs. Das ist für beide Seiten denkwürdig - aber folgt einer inneren Logik.
Frontex-Bericht
:Mehr unerlaubte Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen als im Vorjahr
Frontex meldet die höchste Zahl irregulärer Einreiseversuche seit 2015. Mehr als 330 000 Versuche habe es bis Oktober gegeben. Besonders die Westafrika-Route steht im Fokus.
Flüchtlingszahlen in Griechenland
:Türkische Schlüsselrolle
Auf den griechischen Inseln kommen wieder deutlich mehr Bootsflüchtlinge an. Der Migrationsforscher Gerald Knaus fordert ein neues Abkommen zwischen der EU und der Türkei. Doch Präsident Erdoğan braucht schnelle Lösungen.
Das Politische Buch
:Der hohe Preis der Abschottung
Volker M. Heins und Frank Wolff erklären eindrucksvoll, was in Gesellschaften passiert, die "illegale Migration" mit allen Mitteln unterbinden wollen: Akzeptanz von Gewalt, Gewöhnung an Rechtsbruch, Beschädigung der Demokratie.
Amanda Gorman zum Untergang der "Adriana"
:Haut an Haut, Knochen an Knochen
Die amerikanische Dichterin Amanda Gorman stellt in ihrem Gedicht über den Untergang des Flüchtlingsbootes "Adriana" eine erstaunliche Verbindung her.
Bootsunglück im Mittelmeer
:Griechische Behörden sollen Hilfsangebot von Frontex ignoriert haben
Vor dem Unglück mit Hunderten Toten im Mittelmeer hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex eigenen Angaben zufolge Unterstützung angeboten. Von der griechischen Küstenwache soll keine Antwort gekommen sein.
Seenotrettung von Flüchtlingen
:"Alle diese Boote sind in Seenot, sobald sie das Wasser berühren"
Zu volle Schiffe, erschöpfte Menschen, keine Westen, raues Meer: Geht so ein Boot unter, sind Geflüchtete in Lebensgefahr. Obwohl die Zeit knapp ist, verzögern EU-Mitgliedstaaten aber Rettungen. Migrationsforscher Maurice Stierl sagt: Ganz bewusst.
Migration
:"Unmenschlich und supergefährlich"
Frontex-Chef Hans Leijtens über die verhängnisvolle Route des Unglücksschiffs, das mitleidlose Geschäft der Menschenschmuggler im Mittelmeer und über die Rolle, die seine Behörde künftig an Europas Grenzen spielen könnte.
Bootsunglück vor Crotone
:Tödliche Grenzen der Solidarität
Recherchen zeigen, dass ein Bootsunglück vermeidbar gewesen wäre, bei dem viele Geflüchtete starben. Die EU ringt um ihre Asylpolitik. Doch will sie das Problem lösen?
Migration
:Union schlägt neue Bundesagentur für Einwanderung vor
Die Behörde soll sich um den Zuzug ausländischer Fachkräfte kümmern. Die Zahl ankommender Flüchtlinge wollen CDU und CSU dagegen verringern - und legen in einem Positionspapier dar, wie das geschehen soll.
Zweifel an "Spiegel"-Reportagen
:Hätte ja sein können
Der "Spiegel" berichtet mehrfach vom Tod eines Mädchens an Europas Grenze, dann zieht die Redaktion die Artikel zur Prüfung zurück, weil es dieses Mädchen vielleicht nie gab. Nun liegt das Ergebnis vor - mit einem pikanten Detail.
Frontex
:Der Mann für den schwierigen Schutz der europäischen Grenzen
Der Niederländer Hans Leijtens ist neuer Chef der EU-Grenzschutzagentur Frontex. Ob es ihm gelingt, die Behörde aus den Schlagzeilen herauszuhalten?
IT-Sicherheit
:EU-Datenbank für gefälschte Ausweispapiere offenbar gehackt
Im Darknet sind Nutzernamen und Passwörter eines Datenarchivs für europäische Sicherheitsbehörden aufgetaucht. Sollten Hacker sich Zugang verschafft haben, könnte das Kriminellen die Arbeit erleichtern.
Volksabstimmung
:Schweiz wechselt Organspendemodell
Künftig müssen Schweizerinnen und Schweizer widersprechen, wenn sie ihre Organe nicht spenden möchten. Die Bevölkerung stimmte am Sonntag außerdem für ein neues Filmgesetz und einen höheren Frontex-Beitrag.
Einwanderung
:Verstörende Enthüllungen
Fabrice Leggeri, der Chef der EU-Behörde Frontex, ist zurückgetreten. Seine Beamten sollen illegale Aktionen gegen Migranten im Mittelmeer vertuscht haben.
EU-Flüchtlingspolitik
:Frontex-Chef Leggeri tritt zurück
Der Direktor der europäischen Grenzschutzbehörde steht seit Längerem in der Kritik. Seine Leute sollen an illegalen Pushbacks von Geflüchteten im Mittelmeer beteiligt gewesen sein.
Landespolitik
:Starke Zunahme bei Asylanträgen
Bis Ende März sind in Bayern nach Angaben von Bayerns Innenminister Herrmann rund 6700 Erstanträge gestellt worden - und damit etwa 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Migration
:Erfroren im Wald
Mindestens 14 Menschen sind bereits gestorben, doch viele Migranten harren immer noch im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen aus. Helfer fragen nun: Was unternimmt die EU?
Belarus
:Migranten versuchen, die Grenze zu Polen zu durchbrechen
Schon den ganzen Tag hatte sich die Situation zugespitzt. Nun haben mehrere Menschen versucht, mit Hilfe von Spaten und einem Baumstamm den Stacheldrahtzaun zu überwinden.
Flüchtlinge
:Syrer klagen gegen Frontex vor dem EuGH
EU-Grenzschützer sollen eine Familie per Pushback von Griechenland in die Türkei zurückgeschoben haben.
03:49
Frontex
:Budget erhöht, Mission unklar
Die europäische Grenzsicherungsagentur Frontex wird gerade mit viel Geld ausgebaut. Obwohl das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung gegen sie ermittelt. Wie es dazu kam und was das Problem mit den investierten Milliarden ist.
SZ-Podcast "Das Thema"
:Warum die EU an ihren Außengrenzen scheitert
Eigentlich sollte die Grenzschutzagentur Frontex an den Außenposten Europas für Ordnung sorgen. Doch die Realität sieht anders aus. Wieso die europäische Strategie nicht funktioniert.
Migration
:Ein sehr großes Missverständnis?
Eigentlich soll die Grenzschutzagentur Frontex an den Außenposten Europas für Ordnung sorgen - dafür bekommt sie jährlich 460 Millionen Euro. Tatsächlich macht sie vor allem durch Gesetzesverstöße von sich reden.
MeinungKolumne
:Das rohe Europa
Die Genfer Flüchtlingskonvention wird 70 Jahre alt. Frontex, die EU-Grenzschutzagentur außer Kontrolle, will das Jubiläum mit Schusswaffen feiern.
Kritik an Frontex
:"Wir fordern einen Totalabriss"
Die EU-Staaten sind sich einig, dass Europas Außengrenzen mehr geschützt werden sollen. Eine Schlüsselrolle hat Frontex - gegen die EU-Grenzschutzagentur werden aber massive Vorwürfe erhoben.
SZ MagazinPolitik
:Der Untergang
Nachrichten von ertrunkenen Flüchtlingen im Mittelmeer sind Alltag geworden. Was geschieht bei einer solchen Katastrophe? Und wie gehen Überlebende, Rettungskräfte und Angehörige mit ihren schrecklichen Erlebnissen um? Die Geschichte eines Bootsunglücks vor der griechischen Küste am 28. Oktober 2015 – und seiner Folgen bis heute.
Frontex
:Führung einbestellt
Die jüngsten Vorwürfe gegen die europäische Grenzschutzagentur sollen Folgen haben. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson will die Führung von Frontex am 10. November zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenrufen, um "Vorwürfe von ...
Frontex
:Flüchtlingszahlen steigen
Nach einem deutlichen Rückgang in den vergangenen Monaten steigt die Zahl der Flüchtlinge Richtung Europa offenbar wieder stark an. Im Mai gab es auf den Hauptmigrationsrouten in Europa fast 4300 unerlaubte Grenzübertritte, fast dreimal so viel wie ...
Europäische Union
:Bedingt einsatzbereit
Die EU-Grenzschutzagentur soll schnell in Griechenland helfen - doch der nach 2015 beschlossene Ausbau von Frontex wird noch dauern. Vor allem beim Personal sei man noch "vollkommen abhängig" von den Mitgliedsstaaten.
Medienbericht
:Weniger unerlaubte Grenzübertritte an EU-Außengrenzen
Die Zahl der illegalen Einreisen in die Europäische Union ist im Jahr 2019 stark gesunken. Das sagte der Chef der europäischen Grenzschutzagentur Frontex.
Grenzschutz
:"Organisierte Verantwortungslosigkeit"
Die EU-Grenzschutzagentur Frontex ist schnell gewachsen. Die Grundrechte von Migranten bleiben dabei teils auf der Strecke.
SZ JetztFrontex
:"Wie sicher kann eine EU sein, wenn sie die Rechte der Schwächsten nicht achtet?"
An den EU-Außengrenzen sollen Geflüchtete misshandelt und illegal zurückgewiesen worden sein - der Grünen-Politiker Erik Marquardt hat sich die Situation vor Ort angesehen.
Frontex
:Mehr Transparenz
Sind den europäischen Grenzschützern die Menschenrechte nicht so wichtig? Interne Dokumente legen das nahe. Die EU-Agentur muss vom Europaparlament und von der Zivilgesellschaft kontrolliert werden - auch eine Aufgabe für Ursula von der Leyen.
Migrationspolitik
:Schwere Vorwürfe gegen Frontex
Die EU-Grenzschützer sollen weggesehen haben, wenn örtliche Sicherheitskräfte Gewalt gegen Migranten anwendeten. Menschenrechtsstandards würden regelmäßig missachtet.
SZ Espresso
:Nachrichten kompakt - die Übersicht für Eilige
Was heute wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat.
EU-Außengrenzen
:Zuständigkeit von Frontex soll stark erweitert werden
Die EU-Kommission will laut einem Bericht neben Tausenden neuen Mitarbeitern auch größere Kompetenzen für die Grenzagentur. Dazu gehören demnach auch Abschiebungen - auch ohne die Zustimmung des betroffenen Mitgliedsstaats.
Leserdiskussion
:Flüchtlingspolitik: Sind Abkommen mit Herkunfts- und Transitländern der richtige Weg?
Vor allem südliche EU-Mitglieder schließen mit Transitländern Verträge ab, um Flüchtlinge von der Überquerung des Mittelmeers abzuhalten. Gegen Geld, Ausrüstung oder andere Hilfen sollen Staaten wie die Türkei, Marokko oder Libyen mit europäischen Grenzschützern kooperieren. Flüchtlingsorganisationen kritisieren die Praxis scharf.
Migration
:Frontex-Chef warnt vor neuer Hauptroute für Flüchtlinge
Der Weg über Libyen wird immer gefährlicher. Immer öfter weichen die Menschen nun auf Marokko und Spanien aus, um in die EU zu kommen, sagt Fabrice Leggeri.
Flucht übers Mittelmeer
:Warum viel weniger Flüchtlinge in Italien ankommen als erwartet
Scheinbar funktioniert ein Deal zwischen Rom und Tripolis. Doch was das für die Flüchtlinge bedeutet, will keiner so genau wissen.
Italien
:Unbeliebte Lebensretter
Frontex wirft Flüchtlingsorganisationen vor, mit Schleuserbanden zu kooperieren. Beweise dafür gibt es keine. Aber viele NGOs fühlen sich verleumdet.
Europäische Union
:2016 starben mehr Migranten im Mittelmeer als je zuvor - trotz mehr Rettern
Der Direktor des EU-Grenzschutzes Frontex erläutert, warum Kontrolleure und Helfer manchmal ungewollt das Geschäft der Schlepper erledigen.
Flüchtlinge
:Frontex: "Zentrale Mittelmeerroute so stark frequentiert wie noch nie"
Über Libyen reisen derzeit mehr Menschen illegal nach Italien ein, als insgesamt über andere Routen in die EU kommen. Zudem wagen mehr Flüchtlinge die Überfahrt von Ägypten aus - das ist hochgefährlich.
Europa
:EU-Staaten sollen für Schutz der Außengrenzen Souveränität abgeben
Eine neue Grenzschutzagentur soll notfalls auch gegen den Willen eines Staates tätig werden. Dagegen regt sich Widerstand.
ExklusivFlüchtlinge
:EU-Kommission will Frontex-Eingreif-Teams zur Sicherung der Außengrenzen
Im Extremfall könnte die EU auf eine in der Sicherheitspolitik bisher ungekannte Weise in die nationale Souveränität der Mitgliedstaaten eingreifen.
SZ MagazinGrenzerfahrung
:Der Flüchtling, der Frontex berät
Die Grenzschutzbehörde wird oft für ihren Umgang mit Flüchtlingen kritisiert. Nun bat sie einen Flüchtling um Hilfe. Eine denkwürdige Begegnung - für beide Seiten.
SZ MagazinPolitik
:Grenzerfahrung
An den Rändern Europas stehen sich Flüchtlinge und Polizisten gegenüber. Oft herrschen Unsicherheit und Furcht - auf beiden Seiten. Das brachte die Grenzschutzbehörde Frontex auf eine ungewöhnliche Idee: Sie bat einen ehemaligen Flüchtling, die Beamten zu beraten.