Europawahlen in Frankreich:Der Mann, der Marine Le Pens Trumpf sein könnte

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Er spricht - ähnlich wie Marine Le Pen - von einer "Überflutung mit Migranten": Ex-Frontex-Chef Fabrice Leggeri. (Foto: Kacper Pempel/Reuters)

Er leitete Frontex und ließ Pushbacks zu: Nun kandidiert Fabrice Leggeri bei den Europawahlen für die extreme Rechte Frankreichs. Das ist für beide Seiten denkwürdig - aber folgt einer inneren Logik.

Von Oliver Meiler, Paris

Frankreichs extreme Rechte feiert einen weiteren Triumph, eine politische Beute. Fabrice Leggeri, 55 Jahre alt, ein hoher Funktionär der Republik, ausgebildet an den Eliteschulen, von 2015 bis 2022 Direktor der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex), tritt bei den Europawahlen im kommenden Juni für den Rassemblement National von Marine Le Pen an. In der gesamten Geschichte der Partei, die früher Front National hieß und lange von Marines Vater Jean-Marie Le Pen geführt wurde, war es den Randständigen der französischen Politik nicht gelungen, ein solches Profil für sich zu gewinnen: einen Vertreter der administrativen Elite des Landes. Die verschrie man früher zwar immer. Für die nun angestrebte Normalisierung der Partei aber braucht man auch sie.

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