Arte widmet dem Kampf um das koloniale Erbe in Europas Museen einen Themenabend.
Von Jörg Häntzschel
Jahrzehnte vor der Kritik am Orientalismus sah die Schriftstellerin Banine sich und ihre Herkunftswelt mit den Augen des Westens und der Männer. Und suchte dann doch ihre Freiheit.
Von Sophie Wennerscheid
Die Debatte über die Ausstellung von kolonialer Raubkunst stellt den Sinn ethnologischer Museen in Frage. Dabei gerät eine Sache außer Acht: Solche Begegnungen können vielfältige Formen des Wissens hervorbringen. Was es jetzt braucht.
Gastbeitrag von H. Glenn Penny und Philipp Schorch
Wie in einem literarischen Salon arbeitet die Übersetzerin Claudia Ott mit einem Kreis von Zuhörern an der Übertragung von neuen, spät entdeckten Geschichten aus Tausendundeiner Nacht ins Deutsche. Ein Werkstattbesuch.
Von Reinhard J. Brembeck
Was früher die Postkarte oder die Schneekugel war, ist heute der Kühlschrankmagnet: das Urlaubssouvenir unserer Tage - und ein physikalisches Wunder. Zeit, sich dem rätselhaften Sammelobjekt zu nähern.
Von Martin Zips
Nach einem SZ-Bericht über gravierende Baumängel erklären die Verantwortlichen das Gebäude für sicher.
Immer mehr Menschen sehen sich als Teil einer diskriminierten Gruppe. Ethnologe Günther Schlee über Identitätspolitik, sprachliche Tabus und die Notwendigkeit einer "abgespeckten Leitkultur".
Interview von Markus C. Schulte von Drach
Carola Lentz ist Ethnologin und wurde von einer ghanaischen Familie adoptiert. Jetzt will sie als neue Präsidentin das Goethe-Institut mit seinen 157 Standorten in 98 Ländern neu positionieren.
Jahrhundertelang hat Japan die indigenen Ainu verleugnet und zur Assimilation gezwungen. Das ändert sich nun, plötzlich entdeckt der Staat das Kulturerbe. Aber wird man einem Volk mit Museen und Festakten gerecht?
Von Thomas Hahn
Der Autor Charles King erzählt, wie Wissenschaftler um den Ethnologen Franz Boas "Race", "Class" und "Gender" als Erfindungen entlarvten. Sie mussten radikal subjektiv werden.
Von Ulrich van Loyen
Ein Blick in die historischen Wunderkammern und ihre Sammlungen kurioser oder exotischer Gegenstände.
Von Renate Grubert
In der Kolonialzeit wurden viele Kulturgüter gestohlen oder getauscht. Noch heute stapelt sich in deutschen Ethnologischen Museen Raubkunst aus Afrika. Und nicht immer ist die Kunst dort am besten aufgehoben.
Jörg Häntzschel, Laura Terberl
Eine Afrika-Expertin: Die Neubesetzung an der Spitze der auswärtigen Kulturpolitik ist ein Zeichen des Wandels.
40-Grad-Hitze in Deutschland, Brände in der Arktis: Mit dem Klimawandel brechen alle Maßstäbe zusammen. Gerade jetzt kann absurd wirkendes Handeln effektiv sein.
Gastbeitrag von Ulrich van Loyen
Seit einem Jahr ist Max Hollein Direktor des Metropolitan Museums in New York. Im Interview spricht er über Sponsoren, Proteste und das enzyklopädische Museum.
Von Peter Richter
Ethnologische Museen behaupten, bei ihnen sei das kulturelle Erbe sicher aufgehoben. Bonaventure Ndikung kennt den Zustand dort - und sieht das anders.
Interview von Jörg Häntzschel
Wie sie endlich als Ureinwohner anerkannt werden wollen.
Von Jacqueline Lang
Die Bestände deutscher Völkerkunde-Museen sind in einem katastrophalen Zustand. Warum wehren sich die Häuser gegen eine Rückgabe der Raubkunst an die Herkunftsländer, wenn ihnen an den Dingen so wenig liegt?
In Australien sind nicht nur die von 1910 bis 1970 aus ihren Familien gerissenen Aborigines traumatisiert. Auch ihre Nachkommen leiden bis heute unter den Folgen.
Von Werner Bartens
Der Missionar John Allen Chau wollte "die letzte Hochburg des Satans" erobern und wurde vom isolierten Volk der Sentinelesen getötet. Chaus Reise gemahnt an die verbrecherische Hybris vieler Zivilisatoren.
Kommentar von Arne Perras
Ein Amerikaner will ein Inselvolk im Indischen Ozean mit der Bibel beglücken, er stirbt durch die Pfeile der Eingeborenen. Seit Tausenden Jahren leben diese völlig abgeschottet - aus gutem Grund.
Von Arne Perras
Die Antikensammlung am Königsplatz zeigt in der neuen Ausstellung, wie kunstvoll Metallgefäße für den Alltag zu Zeiten der Etrusker, Griechen und Römer waren
Von Andreas Eberhard
Im Dezember wird das Afrika-Museum im belgischen Tervuren neu eröffnet. Konflikte sind schon jetzt garantiert.
Von Thomas Kirchner
Die Kunsthalle Bonn präsentiert einen tiefen und reichen Einblick in die einzigartige Kultur der altperuanischen Nazca. Sie begeistert nicht nur Archäologen, sondern auch Ufo-Forscher.
Von Harald Eggebrecht
Brasilianische Behörden veröffentlichen das Bild des letzten Überlebenden eines unkontaktierten Volkes im Urwald. Sein Schicksal steht für die verzweifelte Lage der Ureinwohner, auf deren Land es viele abgesehen haben.
Von Boris Herrmann, Rio de Janeiro
Diese Videoaufnahmen zeigen Bilder des Einsiedlers. Sie stammen von der Fundação Nacional do Índio, einer brasilianische Behörde zum Schutz der indigenen Bevölkerung des Landes.
Hartmut Dorgerloh, Spezialist für Denkmalpflege und Schlösser, soll Intendant des Berliner Humboldt-Forums werden. Absurder hätte die Wahl kaum ausfallen können.
Uta Werlich wird ab April das "Museum Fünf Kontinente" leiten. München kennt sie bisher kaum, die Welt hingegen gut
Interview von Susanne Hermanski
Das Wiener Weltmuseum hat sich als ethnologisches Museum neu erfunden.
Fast schon vergessen: Die Totempfähle kehren zurück nach Alaska.
Text und Fotos von Heidi und Hans-Jürgen Koch
Noch immer lebt der Mythos von den naturverbundenen, friedlichen Eingeborenen. Tatsächlich sind in indigenen Völkern Gewalt, Hexenglaube und sorgloser Umgang mit der Umwelt verbreitet.
Von Christian Weber
Der ehemalige Modefotograf Jimmy Nelson hat Ureinwohner in mehreren Teilen der Welt fotografiert. Die Bilder sind nicht unbedingt authentisch, sondern lassen Raum für die Projektionen der Betrachter.
Ausflug in entfernte Galaxien: Der Wiener Wissenschaftler Georg Schifko beschäftigt sich in seinem Vortrag im Museum Fünf Kontinente mit der Rezeption der materiellen Kultur indigener Völker in Science-Fiction-Filmen
Von Barbara Hordych
Die Ureinwohner Kanadas legten vor der Westküste rätselhafte Gärten an. Jetzt haben Archäologen ihr Geheimnis gelüftet.
Von Bernadette Calonego
In den Regenwäldern Perus tauchen seit einigen Jahren vermehrt Angehörige der letzten isoliert lebenden Völker auf. Werden sie die Begegnung mit der modernen Zivilisation überleben?
Von Andrew Lawler
Ai Weiwei im neuen Kontext: In den Museen in Dahlem bereitet man die Ausstellungsstücke auf den Umzug ins Humboldt-Forum vor - und auf andere Arten des Erzählens.
Von Lothar Müller, Berlin
Tradition kontra Medizin: In den Ebola-Gebieten Westafrikas werden Beerdigungsrituale zur Bedrohung für die Lebenden. Ethnologen versuchen zu vermitteln - und erklären die Krankheit zur dunklen Magie.
Von Kai Kupferschmidt
Die Yanomami überfallen gelegentlich fremde Dörfer. Wenn die Krieger zu solchen Raubzügen aufbrechen, verbünden sie sich oft mit ihnen unbekannten Männern aus anderen Gruppen. Diese Allianzen spielen wohl eine Rolle bei der weiteren Familienplanung.
Von Kim-Björn Becker
Dutzende geschlachtete Tiere für einen Toten: Den Ahnenkult lassen sich manche Gesellschaften enorm viel kosten. Das lässt vermuten, dass die Menschen einen guten Grund für ihr bizarres Verhalten haben.
Das große Staunen des alten Kontinents: Niemand in Europa hatte mit dem Ausmaß der Aufstände in Tunesien, Ägypten oder Libyen gerechnet - weil wir immer noch am Bild vom fremden Orient mit seinen faulen, lüsternen und blutrünstigen Bewohnern hängen.
Von Karin Gothe
Ghetto und Gewalt - so zeigen die Medien Neuperlach. Sehen die Bewohner dies genauso? Eine Ethnologin hat nachgefragt.
Interview: H. Schwarzenbeck