Warum blicken einen die Münchner im Gespräch oft so penetrant an? Flirten die? Nein, hat unser Autor erkannt, das ist einfach Deutsch - genauso wie das Einstellen von Körperbewegungen beim Sprechen.
MeinungBrasilien
:Was unkontaktierten Menschen im Regenwald wirklich hilft
Die Massaco im brasilianischen Amazonasgebiet wollen von der Welt in Ruhe gelassen werden. Nun aber gibt es Fotos, aufgenommen mit versteckten Kameras. Weißer Voyeurismus? So einfach ist es nicht.
Klaasohm-Fest auf Borkum
:„Traditionen sind nicht in Stein gemeißelt“
Auf der Nordseeinsel Borkum wurden bislang bei einem alljährlichen Ritual Frauen geschlagen, nach Protesten soll das nun vorbei sein. Die Kulturanthropologin Regina Bendix über die Funktion von Bräuchen – und deren Veränderbarkeit.
Karl-Heinz Kohl: „Neun Stämme“
:In der Kreativabteilung
Der Westen hat indigene Kulturen massiv beeinflusst, andersherum aber eben auch: Der Ethnologe Karl-Heinz Kohl zeigt, wo die Spuren dieses Austauschs bis heute sichtbar sind.
Indigene Völker
:„Kommt nicht in die Nähe unserer Hügel“
Auf der Insel Groß Nikobar soll das „Hongkong Indiens“ entstehen, so plant es die Regierung. Doch dort wohnt bereits jemand: die Shompen. Über brachiale Entwicklungspläne im Regenwald und die Gefahr, ein Volk von Jägern und Sammlern zu zerstören, das niemand wirklich kennt.
Restitutionsdebatte
:Kolonialer Sammelwahn
Einer neuen Studie zufolge liegen rund 19 000 Objekte aus Namibia in Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Menschheitsgeschichte
:Schnitten sich die Menschen der Steinzeit Fingerglieder ab?
In vielen Höhlenmalereien sind Hände mit seltsam verkürzten Fingern zu sehen. Künstlerische Entscheidung - oder blutiges Ritual?
Menschliche Überreste in deutschen Museen
:Albtraumhaftes Erbe
In deutschen Museen liegen die Überreste von 17 000 Menschen, die aus kolonialen Kontexten stammen. Ein Museum zeigt, wie man respektvoll mit ihnen umgeht.
"In aller Ruhe" mit Carolin Emcke
:"Toxische Objekte" - Léontine Meijer-van Mensch bei Carolin Emcke über Kolonialismus und Museen
Wie sollten Museen und Sammlungen mit ihrem kolonialen Erbe umgehen? Welche Rolle können sie in demokratischen Gesellschaften spielen? Darüber spricht Museumsdirektorin Léontine Meijer-van Mensch in dieser Folge von "In aller Ruhe".
Brasilien
:Streit um das Grab des einsamsten Menschen der Welt
Der Stamm der Tanaru wurde im brasilianischen Regenwald von Viehzüchtern ausgelöscht, nur ein Mann überlebte. Er verbrachte Jahrzehnte in völliger Einsamkeit, bis er im August starb. Doch auch nach seinem Tod lassen ihm die Widersacher keine Ruhe.
Raubkunstdebatte
:Wem gehören Objekte aus Kolonialzeiten?
Eine Podiumsdiskussion aus Sicht von Ethnologie, Kunstgeschichte und Sinologie.
MeinungBerliner Schloss
:So muss man mit dem Erbe Preußens umgehen
Das Berliner Schloss als Humboldt-Forum nachzubauen war immer eine seltsame Idee. Wenigstens wird jetzt das richtige Zeichen gesetzt.
Menschheitsgeschichte
:Die Kultur des Küssens
Für den Frieden, die Fortpflanzung, zur Fütterung: Warum Menschen begonnen haben, sich auf den Mund zu küssen – und weshalb das keine Selbstverständlichkeit ist.
Arte-Themenabend "Museen und Kolonialismus"
:Falsche Retter aus Europa
Arte widmet dem Kampf um das koloniale Erbe in Europas Museen einen Themenabend.
Debatte um Ethnologische Museen
:Zurückgeben ist nicht die einzige Lösung
Die Debatte über die Ausstellung von kolonialer Raubkunst stellt den Sinn ethnologischer Museen in Frage. Dabei gerät eine Sache außer Acht: Solche Begegnungen können vielfältige Formen des Wissens hervorbringen. Was es jetzt braucht.
Memomagnetismus
:Die weite Welt am Eisschrank
Was früher die Postkarte oder die Schneekugel war, ist heute der Kühlschrankmagnet: das Urlaubssouvenir unserer Tage - und ein physikalisches Wunder. Zeit, sich dem rätselhaften Sammelobjekt zu nähern.
Humboldt-Forum
:Eröffnung am 20. Juli
Die unteren beiden Stockwerke des Humboldt-Forums im Berliner Stadtschloss werden am 20. Juli eröffnet. Das gab die Stiftung Humboldt-Forum am Dienstag bekannt. Zu sehen sind dann unter anderem die Berlin-Ausstellung, die Schau der ...
Umstrittenes Kulturprojekt
:Humboldt-Forum soll im Juli eröffnet werden
Nach einem SZ-Bericht über gravierende Baumängel erklären die Verantwortlichen das Gebäude für sicher.
Identitätspolitik
:"Es geht immer mehr um die Sprache selbst"
Immer mehr Menschen sehen sich als Teil einer diskriminierten Gruppe. Ethnologe Günther Schlee über Identitätspolitik, sprachliche Tabus und die Notwendigkeit einer "abgespeckten Leitkultur".
Goethe-Institut
:Spezialistin des Fremden
Carola Lentz ist Ethnologin und wurde von einer ghanaischen Familie adoptiert. Jetzt will sie als neue Präsidentin das Goethe-Institut mit seinen 157 Standorten in 98 Ländern neu positionieren.
Ethnologie
:Der lange Weg zur Würde
Jahrhundertelang hat Japan die indigenen Ainu verleugnet und zur Assimilation gezwungen. Das ändert sich nun, plötzlich entdeckt der Staat das Kulturerbe. Aber wird man einem Volk mit Museen und Festakten gerecht?
Ethnologie
:Vorsätzlich verrückt
Der Autor Charles King erzählt, wie Wissenschaftler um den Ethnologen Franz Boas "Race", "Class" und "Gender" als Erfindungen entlarvten. Sie mussten radikal subjektiv werden.
Ethnologie
:Kultur der Neugier
Ein Blick in die historischen Wunderkammern und ihre Sammlungen kurioser oder exotischer Gegenstände.
SZ-Podcast "Das Thema"
:Kunst und Kolonialismus
In der Kolonialzeit wurden viele Kulturgüter gestohlen oder getauscht. Noch heute stapelt sich in deutschen Ethnologischen Museen Raubkunst aus Afrika. Und nicht immer ist die Kunst dort am besten aufgehoben.
Neue Präsidentin des Goethe-Instituts
:Dekolonisierung
Eine Afrika-Expertin: Die Neubesetzung an der Spitze der auswärtigen Kulturpolitik ist ein Zeichen des Wandels.
Klimawandel
:Das Ende der Welt, wie wir sie kennen
40-Grad-Hitze in Deutschland, Brände in der Arktis: Mit dem Klimawandel brechen alle Maßstäbe zusammen. Gerade jetzt kann absurd wirkendes Handeln effektiv sein.
Max Hollein im Interview
:"Die deutsche Kulturlandschaft ist hervorragend"
Seit einem Jahr ist Max Hollein Direktor des Metropolitan Museums in New York. Im Interview spricht er über Sponsoren, Proteste und das enzyklopädische Museum.
Berliner Kurator zur Restitutionsdebatte
:"Sie ertrinken in den Objekten"
Ethnologische Museen behaupten, bei ihnen sei das kulturelle Erbe sicher aufgehoben. Bonaventure Ndikung kennt den Zustand dort - und sieht das anders.
Aktuelles Lexikon
:Aborigines
Wie sie endlich als Ureinwohner anerkannt werden wollen.
Ethnologische Museen Deutschlands
:Verseucht, zerfressen, überflutet
Die Bestände deutscher Völkerkunde-Museen sind in einem katastrophalen Zustand. Warum wehren sich die Häuser gegen eine Rückgabe der Raubkunst an die Herkunftsländer, wenn ihnen an den Dingen so wenig liegt?
Zwangsadoptionen in Australien
:Gestohlene Generation
In Australien sind nicht nur die von 1910 bis 1970 aus ihren Familien gerissenen Aborigines traumatisiert. Auch ihre Nachkommen leiden bis heute unter den Folgen.
Kunst aus den Kolonien
:Der Geist eines Kontinents
Über die Rückgabe von Kunst aus Afrika wird viel diskutiert, aber selten mit Afrikanern selbst. Über Museumsdirektoren, die ihre Exponate verstecken, Prinzen mit bayerischem Akzent und den Traum von einer neuen Weltordnung.
Indigene Völker
:Unterwerfung, die nie aufhörte
Der Missionar John Allen Chau wollte "die letzte Hochburg des Satans" erobern und wurde vom isolierten Volk der Sentinelesen getötet. Chaus Reise gemahnt an die verbrecherische Hybris vieler Zivilisatoren.
Tod eines Missionars
:Wer sind die Sentinelesen?
Ein Amerikaner will ein Inselvolk im Indischen Ozean mit der Bibel beglücken, er stirbt durch die Pfeile der Eingeborenen. Seit Tausenden Jahren leben diese völlig abgeschottet - aus gutem Grund.
"Schimmernde Krüge von Erz"
:Mit Gorgonen gegen den Kater
Die Antikensammlung am Königsplatz zeigt in der neuen Ausstellung, wie kunstvoll Metallgefäße für den Alltag zu Zeiten der Etrusker, Griechen und Römer waren
Afrika-Museum Tervuren
:Kolonialismus unter Denkmalschutz
Im Dezember wird das Afrika-Museum im belgischen Tervuren neu eröffnet. Konflikte sind schon jetzt garantiert.
Nazca-Ausstellung in Bonn
:Die großen Linienzieher
Die Kunsthalle Bonn präsentiert einen tiefen und reichen Einblick in die einzigartige Kultur der altperuanischen Nazca. Sie begeistert nicht nur Archäologen, sondern auch Ufo-Forscher.
Brasilien
:Der einsamste Mensch
Brasilianische Behörden veröffentlichen das Bild des letzten Überlebenden eines unkontaktierten Volkes im Urwald. Sein Schicksal steht für die verzweifelte Lage der Ureinwohner, auf deren Land es viele abgesehen haben.
01:13
Amazonas-Bewohner
:Indigener soll seit 22 Jahren im Dschungel leben
Diese Videoaufnahmen zeigen Bilder des Einsiedlers. Sie stammen von der Fundação Nacional do Índio, einer brasilianische Behörde zum Schutz der indigenen Bevölkerung des Landes.
Humboldt-Forum
:Wie ein ethnologischer Kindergarten
Hartmut Dorgerloh, Spezialist für Denkmalpflege und Schlösser, soll Intendant des Berliner Humboldt-Forums werden. Absurder hätte die Wahl kaum ausfallen können.
Museums Fünf Kontinente
:Unvorbelastet
Uta Werlich wird ab April das "Museum Fünf Kontinente" leiten. München kennt sie bisher kaum, die Welt hingegen gut
Wiener Weltmuseum
:Die verbotenen Trompeten des Yurupani
Das Wiener Weltmuseum hat sich als ethnologisches Museum neu erfunden.
Ethnologie
:Geschichten aus dem Regenwald
Fast schon vergessen: Die Totempfähle kehren zurück nach Alaska.
Ethnologie
:Die Mär vom edlen Wilden
Noch immer lebt der Mythos von den naturverbundenen, friedlichen Eingeborenen. Tatsächlich sind in indigenen Völkern Gewalt, Hexenglaube und sorgloser Umgang mit der Umwelt verbreitet.
Fotografien von Jimmy Nelson
:Dschungelmärchen
Der ehemalige Modefotograf Jimmy Nelson hat Ureinwohner in mehreren Teilen der Welt fotografiert. Die Bilder sind nicht unbedingt authentisch, sondern lassen Raum für die Projektionen der Betrachter.
Ethnologie
:Tattoos und Totokias
Ausflug in entfernte Galaxien: Der Wiener Wissenschaftler Georg Schifko beschäftigt sich in seinem Vortrag im Museum Fünf Kontinente mit der Rezeption der materiellen Kultur indigener Völker in Science-Fiction-Filmen
Kanada
:Ureinwohner kultivierten Gärten im Ozean
Die Ureinwohner Kanadas legten vor der Westküste rätselhafte Gärten an. Jetzt haben Archäologen ihr Geheimnis gelüftet.
Ethnologie
:Kontakte machen
In den Regenwäldern Perus tauchen seit einigen Jahren vermehrt Angehörige der letzten isoliert lebenden Völker auf. Werden sie die Begegnung mit der modernen Zivilisation überleben?
Künftige Exponate des Humboldt-Forums
:Das Teehaus zieht um
Ai Weiwei im neuen Kontext: In den Museen in Dahlem bereitet man die Ausstellungsstücke auf den Umzug ins Humboldt-Forum vor - und auf andere Arten des Erzählens.
Ethnologen im Hilfseinsatz
:Böser Zauber Ebola
Tradition kontra Medizin: In den Ebola-Gebieten Westafrikas werden Beerdigungsrituale zur Bedrohung für die Lebenden. Ethnologen versuchen zu vermitteln - und erklären die Krankheit zur dunklen Magie.