Afrika-Museum Tervuren:Kolonialismus unter Denkmalschutz

Afrikamuseum Tervuren

"Geschichte ist Geschichte. Wir können sie nicht ändern, wir können sie nur erklären", entgegnet der Direktor des Afrika-Museums Kritikern an seinem Umgang mit dem historischen Erbe des Hauses.

(Foto: Van de Vijver © RMCA, Tervuren)

Im Dezember wird das Afrika-Museum im belgischen Tervuren neu eröffnet. Konflikte sind schon jetzt garantiert.

Von Thomas Kirchner

Als Guido Gryseels im Jahr 2001 Direktor des Afrika-Museums in Tervuren wurde, stand er vor großen Aufgaben. Das 1910 errichtete Palais am Rand von Brüssel musste komplett renoviert werden. Noch viel dringender aber brauchte es eine inhaltliche Entrümpelung. Denn das 1898 von König Leopold II. gestiftete Museum stellte Zentralafrika zur Schau, ohne Belgiens Kolonialherrschaft im Kongo samt Ausbeutung und Repression kritisch in den Blick zu nehmen. Es glorifizierte dieses grausame Regime, das Millionen Afrikaner das Leben kostete. Das Haus war Symbol für eine unbewältigte Vergangenheit. Und noch immer tut sich Belgien schwer mit diesem Teil seiner Geschichte.

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