Alles zu Diktatoren und autoritären sowie totalitären Herrschern
Brasilien im Oscar-Rausch
:Ein Sieg für das ganze Land
Mitten im brasilianischen Karneval gewann „Für immer hier“ einen Oscar. Das Land feierte wie im Rausch – ausgerechnet einen Film über die düstere, allzu lebendige Vergangenheit der Militärdiktatur.
„Für immer hier“ im Kino
:Und dann haben sie Papa mitgenommen
Das Oscar-prämierte Drama „Für immer hier“ erzählt auf berührende Weise vom Schicksal einer Familie während der brasilianischen Militärdiktatur.
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Haben Medien die AfD normalisiert?
Ist der Partei zu viel Beachtung geschenkt worden? Der Medienwissenschaftler Tanjev Schultz über den medialen Umgang mit Rechtsextremen.
Syrien
:Besser ist noch lange nicht gut
Als die Herrschaft der Assads im Dezember 2024 auf spektakulär unblutige, geräuschlose Weise verschwand, waren auch viele Frauen überrumpelt, betäubt, fassungslos. Aber einfach nur jubeln? Es ist eher ein Belauern der neuen Machthaber.
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Trumps Angriff auf US-Justiz: Umsturz im Eiltempo
Der US-Präsident rüttelt an allen Fundamenten der USA. Jetzt will er sämtliche Bundesanwälte entlassen, die von seinem Vorgänger ernannt wurden.
MeinungUSA
:Mount McKinley, Golf von Amerika – damit zeigt Donald Trump seinen Machtanspruch
Es ist alles andere als egal, wie der höchste Berg Nordamerikas heißt. Schon oft haben Herrscher darauf gedrungen, ihr Programm auch auf die Landkarten zu bringen.
Belarus
:Ein Land, gefangen in Angst
Erstmals seit den niedergeschlagenen Protesten von 2020 lässt Alexander Lukaschenko bei einer Scheinwahl seine Alleinherrschaft verlängern. Wer dazu nicht schweigen will, spricht nur mit großer Vorsicht.
Spanien
:Der Caudillo spaltet das Land noch immer
In diesem Jahr jährt sich der Tod des spanischen Diktators Francisco Franco zum 50. Mal. Um das angemessene Gedenken an Bürgerkrieg und Diktatur ist heftiger Streit entbrannt.
Syrien
:Vier Jahre Zeit – für die Islamisten
Die lange Frist bis zu den ersten Wahlen, die der Führer der syrischen Übergangsregierung ansetzt, besorgt besonders die religiösen Minderheiten. Denn in der Zwischenzeit gehört die Macht Ahmed al-Scharaa, seiner islamistischen HTS-Miliz und ihren Verbündeten.
MeinungRussland
:Ein Vierteljahrhundert ist Wladimir Putin an der Macht. Wie soll das nur enden?
Seit 25 Jahren lebt seine Macht von seiner Undurchschaubarkeit und der Bereitschaft zur Gewalt. Den Wunsch nach Größe und Anerkennung wird man ihm nicht erfüllen. Für die Zukunft seines Landes verheißt das nichts Gutes.
Wege aus der Krise
:Fürchtet euch nicht
Der Aufstieg von Populisten, Krieg in Europa, Klimawandel: Kann man aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen? Die SZ hat drei Menschen gefragt, deren Fachgebiet die Geschichte ist. Warum Magnus Brechtken, Ines Geipel und Heinrich August Winkler nicht ohne Zuversicht nach vorne blicken.
Südkorea
:Land der Gräben
Der Anschlag des Präsidenten Yoon auf Südkoreas Demokratie hat gezeigt, dass nicht alle im Land dieselben Lehren aus den Zeiten der Diktatur ziehen. Der 82 Jahre alte Lee Boo-young sieht trotzdem Grund zur Hoffnung, er war immer ein Freiheitskämpfer.
Ines Geipel: „Fabelland“
:Der Westen ist nicht an allem schuld
Was es bedeutet hat, in zwei Diktaturen zu leben, darüber sei in Ostdeutschland bis heute nicht wirklich geredet worden, schreibt Ines Geipel in ihrem Buch „Fabelland“. Daran werden sich viele stoßen. Gut so.
Gestürzte Diktatoren
:„Mein Gewissen ist rein“
Was mit Diktatoren wie Baschar al-Assad nach ihrem Sturz geschah – die meisten wurden von ihren Verbrechen eingeholt. Ein Blick in die Geschichte.
MeinungSyrien
:Die befreiende Botschaft des Umsturzes heißt: Tyrannensturz ist möglich, trotz allen Terrors
Das Mordregime von Damaskus ist Geschichte. Autoritäre Herrscher haben nichts mehr zu fürchten als den Augenblick, in dem sie den Unterdrückten nicht mehr genug Furcht einflößen können.
SZ-Autor über Sturz des syrischen Regimes
:„Geschieht das gerade wirklich?“
Mehr als ein halbes Jahrhundert Diktatur der Familie Assad ist nun vorbei. Das syrische Volk triumphiert, bricht die Beschränkungen, beendet die Ära der Tyrannei, und Freude breitet sich bei allen aus – auch bei SZ-Autor Mohamad Alkhalaf aus Kirchseeon.
Syrien
:Die Nacht, als der Diktator floh
Vierundfünfzig Jahre Diktatur, vierzehn Jahre Krieg: Baschar al-Assad ließ sein halbes Land zerstören, um an der Macht zu bleiben. Am Ende brauchten die Rebellen dann zehn Tage, um sein ausgehöhltes Regime zu stürzen. Szenen aus einem Land, dem der Despot weglief.
MeinungZukunftsangst
:Hölle auf Erden?
Wir sind nicht im Frieden mit Natur und Umwelt, wir sind nicht im Frieden mit uns selbst. Es herrscht Krieg, viel zu viel Krieg. Irrwege und Auswege.
Wieder im Kino: „Der große Diktator“
:Lachen über das Grauen
Chaplins „Der große Diktator“ läuft als Wiederaufführung in den Kinos – und ist aktueller denn je.
MeinungInternationale Beziehungen
:Putin versammelt beim Brics-Gipfel seinen Klub der Autokraten
Zwei Dutzend Staatschefs hofieren beim Brics-Gipfel diese Woche den russischen Präsidenten. Die Narrative der Autoritären haben den Westen in die Defensive getrieben.
Friedenspreisträgerin Anne Applebaums neues Buch
:Siegeszug der Schurkenstaaten
Die Segnungen der Demokratie werden sich durchsetzen, dachte man früher. Heute ist das Gegenteil der Fall: Eine „Achse der Autokraten“ macht sich daran, den freien Westen zu zerstören. Wer die Dramatik der Lage verstehen will, muss Anne Applebaum lesen.
Buch über Chinas und Russlands Pläne
:Auf dem Weg zur „Ostblock“-Weltordnung
Adrian Geiges erklärt, wie Xi Jinping und Wladimir Putin gemeinsam gegen Demokratie und Freiheit vorgehen, was die beiden verbindet und warum der Westen zu lange naiv auf die Bedrohung reagiert hat.
Liebe in der Diktatur
:„Die Natur stirbt für einen Winter. Und ich fühle mich verlassen“
Die Beziehung war eigentlich zerbrochen. Doch als Mathias Kreibich nach einem missglückten Fluchtversuch aus der DDR in Haft kommt, beginnt Astrid Kreibich ihm Briefe zu schreiben. Eine Liebesgeschichte.
Putins Machtapparat
:„Russland ist in ein Loch von unermesslicher Tiefe gefallen“
Am vergangenen Wochenende wird in vielen russischen Regionen gewählt. Oppositionelle wie Lew Schlosberg dürfen gar nicht erst kandidieren. Hier spricht er über die Willkür der Behörden, den Ablauf der Wahlen und den Einfluss des Kreml.
Argentinien
:War da was?
Argentinien wurde einst gelobt für seine Aufarbeitung der Militärdiktatur. Dann aber kam Javier Milei. Unter dem rechts-libertären Präsidenten werden Gedenkstättenmitarbeiter entlassen und Abgeordnete zeigen sich mit Menschenrechtsverbrechern.
Journalismus in Venezuela
:Mit KI gegen die Diktatur
Venezuelas Machthaber Maduro und sein Regime verfolgen Berichterstatter. Einige Journalisten wehren sich – mit vom Computer generierten Moderatoren.
MeinungSüdamerika
:Venezuela ist nun endgültig eine offene Diktatur
Das Oberste Gericht bestätigt den angeblichen Wahlsieg von Nicolás Maduro. Eine Farce: Die Richter sind alles andere als unabhängig.
Ilko-Sascha Kowalczuks „Freiheitsschock“
:Wut der Verzweiflung
Die Ostdeutschen lügen sich die Vergangenheit schön, versinken in Selbstmitleid und haben die Demokratie nicht verstanden: Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk hat ein zorniges Buch geschrieben.
Venezuela
:Terror vor der Haustür
Diktator Nicolás Maduro hat noch immer keine Beweise geliefert für seinen umstrittenen Wahlsieg. Dafür geht das Regime umso härter gegen Demonstranten und Opposition vor.
MeinungGefangenenaustausch mit Russland
:Nur schmutzig - oder auch richtig?
Berlin einigt sich mit Moskau auf einen Gefangenen-Deal: Ein staatlicher Auftragskiller darf ziehen, um Deutsche aus russischer Willkürhaft freizubekommen. Ein Pro und Contra
„Schicksalsstunden einer Demokratie“
:Die laxe Republik
Der junge Staat hat sich nach 1918 nicht genug gegen die Radikalisierung seiner Gegner gewehrt, urteilt der Historiker Volker Ullrich. Und doch wäre die NS-Diktatur vermeidbar gewesen. Was das für die heutige Krisenzeit und einen möglichen neuen Rechtsruck bedeutet.
„The Handmaid’s Tale“ in Freiburg
:Unterwerfung der Frauen
Margaret Atwoods dystopischen Roman „The Handmaid’s Tale“ gibt es nicht nur als Serie, sondern auch als Oper von Poul Ruders. Peter Carp hat die deutsche Erstaufführung in Freiburg inszeniert.
ExklusivAfD und China
:Interne Papiere entlarven "Begeisterung für Diktaturen"
Nicht nur Europa-Spitzenkandidat Maximilian Krah fällt durch China-Lobbyismus auf - auch im Bundestag vertreten AfD-Abgeordnete krude Thesen. Und eine Fraktionsmitarbeiterin soll auffällig gute Kontakte zu Pekings Botschaft pflegen.
KZ Flossenbürg
:Hölle aus Stein
79 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg endet der Granitabbau am früheren KZ-Steinbruch. Viele Häftlinge starben bei der unmenschlichen Arbeit. Über den langwierigen Kampf, einen historischen Ort zu schützen.
Theater
:Drei Stunden Traumtherapie
Johan Simons inszeniert am Hamburger Thalia-Theater "Das Leben ein Traum" von Calderón de la Barca - und packt das machtphilosophische Lehrstück allzu sehr in Watte.
Argentinien
:Nur noch ein milder Blick auf die Junta
Wenn es um die Militärdiktatur ging, hieß es in Argentinien stets "Nunca más": nie wieder. Doch nun stellt die rechts-libertäre Regierung von Javier Milei diesen Konsens infrage.
Interview mit der Künstlerin Shirin Neshat
:„Man will heute immer wissen: Auf welcher Seite stehst du?“
Shirin Neshat, eine der bedeutendsten Künstlerinnen weltweit, zeigt in ihren Werken oft radikale, rebellische Frauen. Das hat viel mit der Diktatur in ihrer alten Heimat Iran zu tun. Ein Interview über Wut, künstlerische Freiheit und ihren berühmten Lidstrich.
Das Politische Buch
:Der Humanist als Brückenbauer
Vor fünf Jahren starb der Münchner Historiker und Russlandexperte Jürgen Zarusky. Ein Aufsatzband würdigt dessen Arbeit und führt sie fort. Über einen außergewöhnlichen Menschen, der Wissenschaft und Empathie vereinte.
Das Politische Buch
:Wirtschaft first, Menschenrechte später
In seiner großen Analyse "Deals mit Diktaturen" schildert der Historiker Frank Bösch, wie deutsche Regierungen seit 1949 im Umgang mit Autokratien stets ohne ethische Skrupel agierten. Einerseits eine große Chronik der Skandale - andererseits verheddert sich der Autor bei der Methodik.
Zum Tod von Ángel Franco Martínez
:Franco, der Buhmann
Wegen seines Nachnamens musste Schiedsrichter Ángel Franco Martínez stellvertretend für Spaniens Diktator viel Häme ertragen. Ein Mal hätte er ihn sogar fast das Leben gekostet. Ein Nachruf.
El Salvador
:Ein Alleinherrscher als Volksheld
Nayib Bukele nennt sich "coolster Diktator der Welt". Er hat den Bitcoin als Zahlungsmittel eingeführt und Zehntausende in den Knast gesteckt. Wie die anstehende Präsidentschaftswahl ausgehen wird, gilt dennoch als sicher.
Filmgespräch
:Protest gegen das Regime
Der Dokumentarfilm "This Kind of Hope" kritisiert die Diktatur in Belarus. Der Macher und sein Protagonist kommen nach München.
MeinungDemokratie
:Die Freiheit ist stärker, wenn ...
... wir es nur wollen. Mögen Kriege und Krisen, Populismus und Diktaturen die Demokratie noch so sehr herausfordern - die Menschen haben in der Geschichte schon schlimmere Herausforderungen überstanden.
Bürgerkrieg in Myanmar
:Verlieren die Generäle die Kontrolle?
Das südostasiatische Land ist den UN zufolge nun der weltweit größte Hersteller von Opium - und auch sonst scheint der Staat Land der Junta immer mehr zu entgleiten. Wie lange können sich die Militärführer noch an der Macht halten?
USA
:Die Trump-Sirene
Robert Kagan ist einer der bekanntesten Intellektuellen Amerikas. Seine Wandlung vom neokonservativen Republikaner zum liberalen Weltdeuter macht ihn zu einem glaubwürdigen Warner vor einer erneuten Präsidentschaft Donald Trumps.
Frankreich
:Diktatoren bevorzugt
Frankreichs Afrikapolitik bestand lange nur aus: bestechen und bestochen werden. Jetzt bricht das ganze System in den ehemaligen französischen Kolonien zusammen – und die frühere Herrscherfamilie Bongo aus Gabun könnte bald ein paar Luxusimmobilien weniger haben in Paris.
SZ-Podcast "Das Thema"
:China ist überall: Überwachung von Exil-Chinesen
Stalking, Identitätsdiebstahl, Einschüchterung: Mitten in Deutschland sind Exil-Chinesen Ziel chinesischer Überwachung und Bedrohung. Hilfe bleibt aus.
MeinungChile
:Gewalt von gestern
Vor genau 50 Jahren putschte sich in Santiago de Chile der Diktator Pinochet an die Macht. Und heute? Wie in vielen anderen Ländern Lateinamerikas gehört die Verharmlosung des Terrors inzwischen zum politischen Geschäft.
Südamerika
:Argentiniens Rechte erinnern sich anders
Es war Konsens, der Opfer der brutalen Militärdiktatur zu gedenken. Kurz vor der Präsidentenwahl gewinnen rechte Kräfte an Einfluss - und bewerten die Geschichte auf ihre Weise.
Historie
:Geschichte schreiben nicht nur die Unterdrücker
Mit dem Säbel gegen die Tyrannei: Polens Identität beruht auf Befreiungskämpfen, auch deshalb ist die Solidarität mit den Ukrainern so groß. Man hat die Gewalt der Großmächte oft genug selbst erlebt, etwa bei den Aufständen gegen Russland im 19. Jahrhundert.