Víctor Jara ist ein gutes Beispiel. Anfang der 70er-Jahre war der Chilene einer von Lateinamerikas wichtigsten Folkmusikern. Zu gezupften Gitarrenakkorden sang er über Arbeiter, Arme und eine gerechtere Welt. Als 1970 der Sozialist Salvador Allende in Chile die Wahlen gewann, war Jara einer seiner größten Unterstützer. Und als dann drei Jahre später, am 11. September 1973, das Militär putschte, war er auch eines der ersten Opfer der Diktatur. Jara wurde verhaftet und gefoltert, man brach ihm seine Hände und durchsiebte ihn mit Kugeln.
Chile:Gewalt von gestern
Lesezeit: 3 min
Vor genau 50 Jahren putschte sich in Santiago de Chile der Diktator Pinochet an die Macht. Und heute? Wie in vielen anderen Ländern Lateinamerikas gehört die Verharmlosung des Terrors inzwischen zum politischen Geschäft.
Kommentar von Christoph Gurk
Das Politische Buch:Der sture Radikal-Reformer
Günther Wessel erklärt, wie Chiles sozialistischer Präsident Salvador Allende die Gesellschaft verändern wollte - und dabei scheiterte. Doch 50 Jahre nach dem Militärputsch bewegt seine Geschichte die Menschen noch immer.
Lesen Sie mehr zum Thema