Corona-Demos in Bayern:"10 000 Nürnberger sind das jedenfalls nicht gewesen"

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Tausende Demonstranten zogen am Wochenende durch die Nürnberger Südstadt. Unter dem Motto "Es reicht. Wenn nicht jetzt, wann dann? Nürnberg gegen Impfzwang" hatte eine Gruppierung zum Protest gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen aufgerufen. (Foto: dpa)

Werden die Impfproteste in Bayern wirklich immer größer? Und was kann die Polizei gegen dezentrale "Spaziergänge" unternehmen? Über das Phänomen "Scheinriese" bei Demonstrationen und Demo-Tourismus.

Von Deniz Aykanat, Passau, Matthias Köpf, Rosenheim, Johann Osel und Olaf Przybilla, Nürnberg

Am ersten Dezember-Wochenende hatte die bayerische Polizei zum ersten Mal größere Corona-Demonstrationen registriert: 1800 Menschen waren in Ansbach, 2000 in Neumarkt in der Oberpfalz auf die Straße gegangen - in der Größenordnung schienen sich die Zahlen seither einzupendeln. Bis zum Wochenende in Nürnberg: Da beteiligten sich laut Polizei mehr als 10 000 Personen am Sonntag an einem Aufzug, vom Volksfestplatz aus zogen Protestierende durch die Südstadt und wieder zurück. Währenddessen versammelten sich am Willy-Brandt-Platz zusätzlich 2500 Menschen bei einer Kundgebung der AfD, bei der die Fraktionschefin im Bundestag, Alice Weidel, gegen die Impfpflicht wetterte. Insgesamt 12 500 Protestierende, das wirkt wie ein enormer Sprung, wie eine stetig wachsende Bewegung. Ist dem so?

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