Freizeit in München:Zehn schöne Ausflüge, um Tiere zu beobachten

Lesezeit: 7 min

Wo kann man Wildtiere, Schmetterlinge und Unterwasserwesen hautnah erleben? Eine Auswahl der schönsten Parks und Attraktionen rund um München.

Von SZ-Autoren

Aus aller Welt

Ein Spaziergang durch Hellabrunn ähnelt einer Reise durch spannende Tierwelten vom Polarkreis nach Afrika, von Europa nach Asien und Amerika nach Australien: Münchens Tierpark, gegründet 1911, ist der erste Geozoo weltweit, seit 1928 leben hier die Tiere nach Kontinenten geordnet. Die vergangenen zwei Pandemiejahre haben den Zoo finanziell ziemlich gebeutelt, doch nun sind die Touristen zurück, die Anlagen zum Teil modernisiert und neue Tiere eingezogen: Nachdem vier Vor-Bewohner im vergangenen Oktober verschüttet wurden und starben, kamen neue Erdmännchen in eine runderneuerte, einsturzgesicherte Anlage. Zwei bedrohte Schwarzspitzen-Riffhaie sind eingezogen, die Flamingos haben ebenso mehr Freilauffläche bekommen wie die Löwen. Besonders beliebt sind die speziellen täglichen Vorstellungen, in denen Tierpfleger ihre Lieblinge vorstellen. Wer neugierig ist, wie sich die Löwenbrüder Max und Benny im neuen Löwen-Zuhause eingelebt haben, schaut dort um 11 Uhr in der Anlage vorbei. Um 14.15 Uhr sind dann die Elefanten dran, die Seelöwen und Robben zeigen ihre Kunststücke in der Polarwelt jeweils um 11.30 und 14.30 Uhr, die Flugkünste der Greifvögel kann man bei gutem Wetter täglich um 13.45 Uhr bestaunen. Hellabrunn wird einfach nie langweilig. Darum ist eine Jahreskarte für 59 Euro durchaus lohnenswert - nach vier Besuchen hat man den Preis schon wieder drin. Ariane Witzig

Tierpark Hellabrunn, Tierparkstr. 30, bis 29. Okt., 9-18 Uhr, ab 30. Okt., 9-17 Uhr, 24. und 31. Dez., 9-16 Uhr, Telefon 089/625080, hellabrunn.de

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Ziemlich flatterhaft

Schmetterlinge gehören zu den schönsten und faszinierendsten Lebewesen unseres Planeten. Hier der Fleckenfalter Nymphalinae. (Foto: Norbert Neetz/imago stock)

Eine Explosion an Farben und Formen, die sich durch die Lüfte schwingt - Schmetterlinge gehören zu den schönsten und faszinierendsten Lebewesen unseres Planeten. Kann man in freier Wildbahn normalerweise nur zufällig und flüchtig einen Blick erhaschen, so wird man im Botanischen Garten in der Sonderausstellung "Tropische Schmetterlinge" geradezu von ihnen überwältigt. Im Wasserpflanzenhaus (Haus 4 der Schaugewächshäuser) tummeln sich hunderte Exemplare von mehr als 50 Arten, vom blauschillernden Morphofalter über den südasiatischen Pfauen-Schwalbenschwanz bis zum riesigen südamerikanischen Bananenfalter mit seinem markanten Augenfleck. Da sie als Puppen ankommen, kann man sie mit etwas Glück sogar schlüpfen sehen. Anfassen oder gar fangen ist verboten, aber wer sich ruhig verhält, auf dem lassen sich die spektakulären Geschöpfe von selbst nieder. Bis dahin braucht es freilich noch etwas Geduld: Die Schmetterlinge beziehen erst im Dezember wieder ihr Quartier. Bis dahin kann man sich mit den vielen Schildkröten im Haus begnügen und dem asiatischen Riesenwels Kurt, der sich dann im Winter geräuschvoll über herabfallende Raupen oder Puppen hermacht. Oliver Hochkeppel

Schmetterling-Sonderausstellung , Botanischer Garten, Menzinger Str. 65, Dez. bis März, 9-18 Uhr, Telefon 089/17861321, botmuc.snsb.de

Wasserwelten

Die Welt unter Wasser hat immer etwas Geheimnisvolles: Im Sea Life schwimmen die Unterwassertiere ganz nah an einem vorbei. (Foto: Thomas Lohnes)

Das "Sea Life München" lässt seine Besucher mitten im Olympiapark an den östlichen Ausläufern des Olympiasees in spannende Unterwasserwelten eintauchen. Die Aquarien bilden ganz verschiedene Süßwasser- und Meeresbiotope nach: Die Donau, die Isar, das schwarze Meer, ein tropisches Meer oder ein Tiefsee-Wrack. Ein Terrarium ist auch dabei: Dort kann man die Fauna auf einer tropischen Insel entdecken. Was an Tieren dort zu finden ist, lebt großteils im Wasser und auf dem Land, sodass einiges aus dem Inseltierreich ins "Sea Life" aufgenommen werden konnte: Gespenstschrecken, Fauchschaben und gifte Frösche findet man hier - also alles Tiere, denen man lieber nur begegnet, wenn sie sich in einem fluchtsicheren Terrarium befinden. Spannend ist für viele vor dem Hintergrund der aktuellen Quallen-Plagen vielleicht auch, über verschiedenen Quallen-Arten zu lernen, von Ohren- über Kompassquallen bis zur Cassiopeia-Qualle, die in warmen Klimazonen mit den Tentakeln nach oben gestreckt auf den Meeresböden zu finden ist. Magdalena Zumbusch

Sea Life München, Willi-Daume-Platz 1, 9-18 Uhr, Telefon 0049/180666 690-101, visitsealife.com/muenchen

Raubtiere mit Streichelzoo

Auf dem ausgebauten Areal der Krone-Farm sind inzwischen auch Tiere aus der Nähe zu erleben, die noch aktiv in der Manege sind - etwa Alexander Laceys mit seinen Tigern. (Foto: Arlet Ulfers)

Ursprünglich verbrachten auf der Krone-Farm in Weßling, nicht weit vom Nordende des Ammersees gelegen, nur die betagten Tiere des Circus Krone ihren "Ruhestand". Doch in der Pandemie wurde die 1937 gegründete "Senioren-Residenz" zum Ausflugsziel für Familien ausgebaut, mit einem Zirkusmuseum, das Raritäten aus der 115-jährigen Krone-Geschichte zeigt, darunter Fahrzeuge, Kutschen, Requisiten und Kostüme. Mittlerweile sind hier auch Tiere aus der Nähe zu erleben, die noch aktiv in der Manege sind: Kamele, Zebras und Lamas, die sich auf einen Besuch mit passendem Futter, etwa Karotten, in ihrem Gehege freuen. Anfassen ist ausdrücklich erlaubt bei den Ziegen im Streichelzoo und beim Ponyreiten. In den Sommerferien gibt es täglich um 14 Uhr (im Anschluss dann immer nur an den Wochenenden und Feiertagen) eine Führung durch das Areal mit dem Krone-Experten Frank Keller: Der erzählt Wissenswertes zur Geschichte der Krone-Farm, erklärt die Tierhaltung und berichtet davon, wie Tierärzte hier deren Wohl überwachen. Dazu zeigt der britische Raubtierlehrer Alexander Lacey, der Bruder von Krone-Co-Direktor Martin Lacey, eine Probe mit seinen Löwen und Tigern. Selbst die können dann von den Besucherinnen und Besuchern gefüttert werden - allerdings nicht im Gehege. Barbara Hordych

Circus Krone Farm, Zahnering 1, bis 12. Sep. Do. - Mo., 10 bis 18 Uhr, nach den Sommerferien Sa./So. und Feiertag 10-18 Uhr, Telefon 089/5458000, www.kronefarm.com

Heimisches Wild

Im Streichelzoo des Wildtierparks Blindham kann man den Ziegen und Schafen ganz nahe kommen. Die gutmütigen Tiere lassen sich gerne füttern und anfassen. (Foto: Angelika Bardehle)

Auf 25 Hektar Fläche lassen sich im Bergtierpark Blindham nicht nur heimische Wildtiere beobachten, auch seltene bedrohte Haustierrassen haben hier ein Zuhause gefunden. In dem privat geführten Zoo in Blindham, einem Ortsteil von Aying im äußersten Südosten des Landkreises München, erlauben es großzügige Gehege, weitläufige Wiesen und ein kleines Waldstück den Tieren, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Mufflon, Damwild, Rotwild und die Wildschweine stehen Pate für die heimischen Wildtiere und haben sich gut im Park eingelebt. Auch das Braune Bergschaf, das Schwäbisch Hällische Landschwein und die Walliser Schwarzhalsziege sind einige der selten gewordenen Nutztierrassen, die hier zu sehen sind. Während die Eltern nach dem etwa zwei Kilometer langen Rundgang das Alpenpanorama von der Terrasse aus genießen, können sich die Kinder im 2015 eröffneten Spielstadl austoben: In der umgebauten Scheune finden sich unter anderem meterlange Hängebrücken, Schaukeln und Rutschen. Ariane Witzig

Bergtierpark Blindham, Aying, bis 31. Sep., 9-19 Uhr, ab 1. Okt.,10-18 Uhr, Telefon 08063/207638, bergtierpark.de

Paradies mit Tradition

Im Braunbärengehege im Wildpark Poing können sich die zotteligen Gesellen in ihrem etwa drei Hektar großen Gehege bewegen - Badeplatz inklusive. (Foto: Wildpark Poing)

Am Rand Münchens bietet der Wildpark Poing vielen bei uns heimischen Tieren ein Zuhause. Rehe und Hirsche, Adler und anderen Raubvögel und viele zahme, aber oft freche Eichhörnchen gibt es zum Beispiel. Sicherlich nicht handzahm sind dagegen die Bären und Wölfe, denen man im Park begegnen kann. Inzwischen blickt der Park auf eine lange Tradition zurück: Seit über 60 Jahren leben hier Tiere in Gehegen und Volieren, die dem natürlichen Lebensraum der Tiere so nahe wie möglich kommen sollen, um ihnen die bestmöglichen Lebensbedingungen zu bieten. In der Mitte des Parks liegt ein Kiosk mit einer Picknick-Wiese zur Stärkung. Gleich daneben liegt praktischerweise der große Abenteuer-Spielplatz des Parks mit Erlebnisrutschen, Westernfort und einem Piratenschiff: So können Eltern sich ein bisschen ausruhen, während die Kinder sich in Sichtweite gut beschäftigt sind. Magdalena Zumbusch

Wildpark Poing, Wildparkstr. 32, bis Ende Okt.: 9-17 Uhr, 2.Nov.-31.März: 9-16 Uhr, Telefon 089/812180617, www.wildpark-poing.de/

Lehrpfad zum Austoben

Seilrutschen, Waldseilgarten, Bogenschießen, Reiten: Der Wildfreizeitpark Oberreith bietet viel Action. Im Mittelpunkt aber stehen die vielen Tiere, die auf einem 2,4 Kilometer langen Lehrpfad betrachtet werden können. (Foto: Michael Holz)

Der Dorfener Musiker und Komponist Andreas Begert fährt gern mit seinen Kindern hierher: Hier sei deutlich weniger los als im bekannten Poinger Wildpark, sagt er. Besonders idyllisch gelegen ist der Wildfreizeitpark Oberreith auch, denn er liegt inmitten von Wald und Wiesen in der Nähe von Wasserburg am Inn. Es gibt viele Spielplätze, einen Flying Fox, das ist eine Seilrutsche, und einen Waldseilgarten. Außerdem können die Besucher zum Beispiel Bogenschießen üben oder auf Pferden reiten. Im Mittelpunkt aber stehen die vielen Tiere, die auf einem 2,4 Kilometer langen Lehrpfad betrachtet werden können. Honigbiene, Uhu, Frettchen, Pfau, Rotwild oder Lama - die Vielfalt ist groß. Bei schlechtem Wetter lädt ein Spieleparadies in der Indoorhalle zum Toben ein. Für Kinder klasse, für Erwachsene nicht immer: Wer sich nicht mit Pommes und Würstchen am dortigen Kiosk stärken möchte, rundet den erlebnisreichen Tag am besten mit einem Besuch in einem der Restaurants in Wasserburg ab. Oder kommt an einem Freitag in den Freizeitpark, denn hier gibt es bis zum Ende der Sommerferien freitags von 17-23 einen Grillabend mit Steaks und Steckerlfisch. Ariane Witzig

Wildfreizeitpark Oberreith, bis 6. Nov., 9-18 Uhr, Pfingst- und Sommerferien bis 19.30 Uhr, ab 7. Nov., 12.30-18 Uhr; Telefon Freizeitpark 08073/915361, Telefon Waldseilgarten 08073/915360, wildpark-oberreith.de

Seltsame Vögel

Im Olchinger Vogelpark leben auf rund 20 000 Quadtratmetern in Volieren, Pavillons und Freigehegen rund 500 heimische und exotische Vögel wie diese rosa Pelikane. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Vom Zentrum Münchens aus in guten 30 Minuten erreichbar, liegt der Vogelpark Olching in der Auenlandschaft der Amper, die vom Ammersee in die Isar fließt. Hier ist viel fürs Auge geboten: Auf rund 20 000 Quadratmetern sind in Volieren, Pavillons und Freigehegen rund 500 heimische und exotische Vögel mit tollen Gefiedern zu bewundern: Der Gelbkopf-Karakara aus Südamerika mit seinem beige-schwarzen Gefieder und einem leuchtend gelben Kopf lebt hier, oder auch der bunte Neuguinea-Papagei. Einige der Vögel, die im Park leben, gehören seltenen, vom Aussterben bedrohten Arten an: Die den Park ehrenamtlich betreibenden Mitglieder des "Vogelliebhabervereins Olching" leisten einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt durch die Beteiligung an verschiedenen Zuchtprogrammen. Der hoch gefährdete Balistar aus der Familie der Stare wird etwa im Park gezüchtet: Erkennbar an einem schneeweißen Gefieder mit einem unbefiederten Flecken Blau ums Auge. Magdalena Zumbusch

Vogelpark Olching, Toni-März-Straße 1, bis Ende Nov., Sa., So. und feiertags 10-17 Uhr, www.vogelpark-olching.de

Besser als Zuschauen

Öffentliche Flugvorführungen gibt es im Falkenhof von Paul Klima nicht, aber dafür etwas viel intimeres: Wer hier einen Workshop bucht, kann selbst aktiv werden und auch mal einen Greifvogel halten. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Seine Greifvögel hatten Auftritte in Kinofilmen und Talkshows, einer seiner Adler saß sogar mit Markus Lanz auf dem Sofa seiner Talkshow. Öffentliche Flugvorführungen gibt es im kleinen, familiären Falkenhof Paul Klima nicht, aber dafür etwas viel intimeres: Wer hier einen Workshop bucht, kann selbst aktiv werden und auch mal einen Greifvogel halten. Der Falkner Paul Klima hat sich auf Falkner-Seminare und Workshops konzentriert, er gibt Trainings für Mensch und Tier. Durch die verschiedenen Arten erhalten die Gäste Einblick in einen Querschnitt der heimischen Vogelwelt und lernen in Kleingruppen viel über die Vögel und über die Arbeit eines Falkners. So bekommt man etwa in einem zweistündigen Workshop die Grundkenntnisse der Falknerei vermittelt und hat direkten Kontakt zu den Greifvögeln (ab 65 Euro pro Person). "Die Leute sollen mit anpacken und die Vögel nicht nur sehen, sondern auch verstehen", lautet Klima's Motto. Und wer das tut, darf den Wüstenbussard auf mal selbst auf den Arm nehmen. Ariane Witzig

Falkenhof Paul Klima, Unterleiten, Telefon 0173/3792209, Workshop-Anmeldung unter info@vogeljakob.de, derfalkenhof.de

Einfach königlich

Am Rande zweier Wildruhezonen kann man im Forstenrieder Park Wildschweine und in den Wintermonaten eine Schaufütterung von Rot- und Damwild Rothirsch beobachten. (Foto: Boris Roessler/dpa)

Früher war der Forstenrieder Park das Jagdgebiet der Bayrischen Adelsfamilie Wittelsbach. Lange war er in der Hand der Familie: König Ludwig III. aus dem Haus Wittelsbach soll nach seiner Absetzung im Jahr 1918 hier noch einen letzten Hirsch erlegt haben, bevor er floh. Heute wird der Park südlich Münchens durch die Bayrischen Staatsforsten unterhalten, und jeder ist willkommen. Zu Fuß oder mit dem Rad kann man hier nicht nur die vielen ausgewiesenen Wander- und Radwege erkunden, in abgezäunten Bereichen am Rande zweier Wildruhezonen kann man Wildschweine und von Mitte November bis Mitte März Schaufütterungen von Rot- und Damwild westlich der Diensthütte "Gelbes Haus" beobachten. Magdalena Zumbusch

Wildpark Forstenried der Bayrischen Staatsforsten , Ludwigs Geräumt, Telefon 0941/6909-0

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