Stadt-Umland-Bahn in Mittelfranken:Wie die CSU in Erlangen ein Versprechen der Staatsregierung bricht

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Im Süden von Erlangen baut Siemens seit 2016 einen neuen Stadtteil. Komplett fertiggestellt soll das geplante Viertel in ein paar Jahren sein, 20 000 Menschen werden dort arbeiten. (Foto: Visualisierung: Siemens AG)

Mit ihrem Votum gegen das größte Tram-Projekt der Republik stellt sich die Partei gegen Forschungseinrichtungen, Umweltorganisationen und Weltkonzerne - ein neuer Siemens-Stadtteil soll damit angebunden werden. Aber nicht nur das: Einst war in der Staatskanzlei dazu eine Abmachung getroffen worden.

Von Olaf Przybilla, Erlangen

Zum Gespräch in der bayerischen Staatskanzlei verabredeten sich 2013 hochrangige Vertreter der Staatsregierung - darunter die Minister Joachim Herrmann und Markus Söder (beide CSU) - mit der Unternehmensspitze der Siemens AG. Zentrales Thema war der geplante Umzug maßgeblicher Teile von Siemens aus dem Zentrum Erlangens in den Süden der Stadt, auf einen "Siemens-Campus". In den Unterlagen wurde das Projekt offiziell etikettiert als "Jahrhundert-Chance" am größten Siemens-Standort weltweit. Allein für das Projekt veranschlagt Siemens ein Volumen von mehr als 500 Millionen Euro. In der Folge hat der Konzern kürzlich eine weitere 500-Millionen-Investition in Erlangen angekündigt. Eine Milliarde also.

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