Über eine deutsche Tradition und ihre unerwünschten Nebeneffekte.
Sprache
:"Remigration" ist "Unwort des Jahres"
Die Jury der sprachkritischen Aktion wählt einen Begriff, den Rechtsextremisten nutzen, um Zwangsausweisungen oder "Massendeportationen von Menschen mit Migrationsgeschichte" zu verschleiern.
Rechtsextremes Treffen
:Blut-und-Boden-Kitsch reloaded
Die Idee der „Remigration“, die extreme Rechte in Potsdam diskutierten, ist nicht neu - die Angst vor dem „Volkstod“ kursiert seit Jahrhunderten. Über die Entwicklung des identitären Jargons bis heute.
"Unwort des Jahres"
:Eine sprachliche "Spezialoperation"
Müssen die "Klimakleber" in "Präventivhaft" oder kommt dann die "Sprachpolizei"? Welche rhetorische Masche hinter Unwörtern steckt - und warum "Klimaterroristen" zum Unwort des Jahres gekürt wird.
Sprache
:"Rückführungspatenschaften" und "Corona-Diktatur" sind Unwörter des Jahres
Damit kürt die Jury erstmals zwei Begriffe. Es würden schließlich auch abseits der Pandemie "inhumane und unangemessene Wörter" verwendet.
Leserdiskussion
:Ihre Meinung zum Unwort des Jahres "Klimahysterie"
Das "Unwort des Jahres 2019" ist "Klimahysterie". Mit der Formulierung würden Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert, erklärte die Jury.
MeinungUnwort des Jahres
:Die Rede von "Hysterie" ist Gebrüll vom Pavianfelsen
Die Angst vor der Klimakrise als Weiberleiden: "Klimahysterie" ist eine Schmähung, die zeigt, wie altertümlich die Debattenkultur immer noch ist.
Sprachkritik
:"Klimahysterie" ist Unwort des Jahres
Mit der Formulierung würden Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert, erklärt die Jury.
Strache-Affäre
:"Ibiza" ist Wort des Jahres in Österreich
Die Affäre um das Ibiza-Video hat das Land auch sprachlich geprägt. Heinz-Christian Strache tat die Aufnahmen als "b'soffene G'schicht" ab - und lieferte damit auch gleich das Unwort des Jahres.
Unwort des Jahres
:"Anti-Abschiebe-Industrie"
Eine Wortschöpfung Alexander Dobrindts wurde zum "Unwort des Jahres" gewählt.
Unwort des Jahres
:Grundrechte, die zum Gewinnstreben erklärt werden
"Anti-Abschiebe-Industrie" ist das Unwort des Jahres. Wahrlich keine subtile Wahl, aber hasserfüllte, manipulative Sprache brüllt ja auch wieder, um das Denken zu verschieben.
Leserdiskussion
:Was halten Sie vom Unwort des Jahres?
Das "Unwort des Jahres 2018" ist "Anti-Abschiebe-Industrie". Mit dem Ausdruck unterstelle man "die Absicht, auch kriminell gewordene Flüchtlinge schützen und damit in großem Maßstab Geld verdienen zu wollen", heißt es in der Begründung.
Sprachkritik
:"Anti-Abschiebe-Industrie" ist Unwort des Jahres
Die Formulierung sei im Mai 2018 durch CSU-Landesgruppenchef Dobrindt "als offensichtlicher Kampfbegriff in die politische Diskussion eingeführt worden", erklärt die Jury des Sprachwettbewerbs.
Unwort des Jahres
:"Der Diskurs ist stark nach rechts gerückt"
Sprache beeinflusst unser Denken: Das soll auch die Wahl zum "Unwort des Jahres" zeigen. Ein Gespräch mit Jurymitglied Nina Janich über sprachlichen Leichtsinn.
Unwort des Jahres
:Eine Welt, in der alle nur noch meinen wollen
Wer von "alternativen Fakten" spricht, verweigert jeden Diskurs. Der Ausdruck tarnt perfide eine Geisteshaltung, die wie kaum eine andere in unsere Zeit passt.
Sprachkritik
:Begriff "Alternative Fakten" ist Unwort des Jahres 2017
Die Bezeichnung sei "verschleiernd" und "irreführend", erklärt die Jury zur Begründung.
SZ Espresso
:Der Morgen kompakt - die Übersicht für Eilige
Was wichtig ist und wird: Nächste Eskalationsstufe im Nahostkonflikt, Gefechte in Venezuela, Verhandlung zur Grundsteuer.
SZ Espresso
:Der Tag kompakt - die Übersicht für Eilige
Was heute wichtig ist - und was Sie auf SZ.de besonders interessiert hat.
Sprache
:Volksverräter, ein Unwort im wörtlichen Sinne
Diejenigen, die den Ausdruck "Volksverräter" verwenden, entlarven sich selbst. In mehrfacher Hinsicht. Warum die Wahl zum Unwort des Jahres eine gute Entscheidung ist.
Sprachkritik
:"Volksverräter" ist das Unwort des Jahres 2016
Der Begriff sei ein typisches Erbe von Diktaturen und schließe Teile der Bevölkerung aus, so die Jurybegründung.
01:46
Gesellschaft für deutsche Sprache
:Der Begriff "Gutmensch" diffamiert Hilfsbereitschaft und Toleranz
Er unterstellt Menschen, die Gutes tun, Naivität - ja sogar Dummheit. "Gutmensch" ist zu Recht zum "Unwort des Jahres" gewählt worden.
Ihr Forum
:"Gutmensch" - auch Ihr Unwort des Jahres?
Nach Gewinnern wie "Lügenpresse", "Sozialtourismus" und "Opfer-Abo" wurde für 2015 "Gutmensch" zum Unwort des Jahres gekürt. Die Begründung der Jury: Hilfsbereitschaft werde damit pauschal als naiv, dumm und weltfremd diffamiert.
Sprachkritik
:"Gutmensch" ist Unwort des Jahres 2015
Hilfsbereitschaft werde damit pauschal als naiv, dumm und weltfremd diffamiert, sagt die Jury.
Wort-Wahl
:Sie nannten ihn "Smombie"
Keine uncharmante Wahl zum Jugendwort des Jahres - aber spricht wirklich irgendjemand so? Und ist der Sieg gleichsam der Tod des "Smombies"?
Flüchtlinge
:"Asylantenflut" und "Gutmenschen" als Unwort des Jahres vorgeschlagen
Jeder sechste Vorschlag zum Unwort des Jahres bezieht sich auf Flüchtlinge - vor allem zwei Begriffe werden häufig genannt.
01:31
"Lügenpresse" als Unwort des Jahres
:"Wer dieses Wort verwendet, will nicht diskutieren"
Über die Presse und die Pressefreiheit muss diskutiert werden dürfen. Doch wer den Begriff "Lügenpresse" verwendet, der hat an Debatte kein Interesse.
"Lügenpresse" als Unwort des Jahres
:Kampfbegriff gegen die Demokratie
Der Ausdruck "Lügenpresse" ist als Parole der Pegida-Bewegung erst seit wenigen Wochen in aller Munde. Die Bezeichnung blickt allerdings auf eine lange wie auch traurige Geschichte zurück - als Devise von Demokratiegegnern jeglicher Couleur.
Ihr Forum
:Lügenpresse: Ihre Meinung zum Unwort des Jahres 2014
"Döner-Morde", "Opfer-Abo", "Sozialtourismus" - und jetzt "Lügenpresse". Der Begriff, der aktuell von Pegida-Demonstranten instrumentalisiert wird, ist Unwort des Jahres 2014. Was halten Sie von der Entscheidung?
Sprachkritik
:"Lügenpresse" ist Unwort des Jahres
Sprachwissenschaftler haben "Lügenpresse" zum Unwort des Jahres gekürt und sich gegen Vorschläge wie "Putin-Versteher" oder "Pegida" entschieden.
Sozialtourismus ist Unwort des Jahres
:Stimmungsmache gegen unerwünschte Zuwanderer
Sozialtourismus ist das Unwort des Jahres. Sprachwissenschaftler üben heftige Kritik an der Debatte um armutsbedingte Zuwanderung, Migrationsforscher Herbert Brücker hält den Ausdruck für irreführend. In einem Ort in Bayern aber sind Sozialtouristen gern gesehen.
Sprache
:"Sozialtourismus" ist das Unwort des Jahres
Aktueller kann der Bezug kaum sein. Das Unwort des Jahres passt zur derzeitigen Debatte über die Armutsmigration aus Rumänien und Bulgarien. Es lautet "Sozialtourismus".
"Döner-Morde" - Unwort des Jahres 2011
:Spaß fällt weg
Es ist an der Zeit, ein gutes Wort für die Euphemismen einzulegen: Da die Menschen das Entsetzen leider nicht aus Welt schaffen können, hüllen sie es wenigstens in beschönigende Worte. Die "Döner-Morde", die gerade zum "Unwort des Jahres" gekürt wurden, zeugen demnach zwar von Gedankenlosigkeit, aber nicht von Grillfleischgebilden, denen man ungeniert zu Leibe rücken darf.
Sprache
:Unwort, Untat, Ungeist
Viele Jahre bezeichnete der Ausdruck "Döner-Morde" auf vermeintlich griffige Art und Weise Verbrechen an türkischstämmigen Menschen in Deutschland. Doch in diesem Wort wird alltäglicher Rassismus greifbar. Verstanden hat man das jedoch erst jetzt.
Sprache
:"Döner-Morde" ist das Unwort des Jahres
Jahrelang hat der Begriff die Medien beherrscht - dabei ist er falsch: Sprachkritiker haben die Bezeichnung "Döner-Morde" zum Unwort des Jahres 2011 gekürt. Der Ausdruck stehe dafür, dass die politische Dimension der Mordserie verkannt oder willentlich ignoriert wurde, so die Jury.
Unwort des Jahres
:Der Wutbürger, der keiner sein will
Eine Welle der Wut erfasst das Land: Im Zuge eines beispiellosen Protests könnte das Wort des Jahres nun auch zum Unwort des Jahres gewählt werden.
Unwort des Jahres
:Wörter für die Tonne
Das "Unwort des Jahres 2009" wird gesucht: In diesem Jahr zählen das "Kopftuchmädchen" und die "Umweltprämie" zu den Hauptverdächtigen in Sachen sprachliche Missgriffe.
Wahl zum "Unwort des Jahres 2009"
:Immer nach der Tagesschau
Das Unwort lautet "betriebsratsverseucht", gefallen in einer "Monitor"-Sendung. Schlimm. Doch hätte es in den Nachrichten zur aktuellen Politik Schlimmeres aus Politikermund gegeben.
Unwort 2009: "Betriebsratsverseucht"
:Tiefpunkt in einem Baumarkt
Das Unwort des Jahres lautet "betriebsratsverseucht". Es stammt von Abteilungsleitern einer Baumarktkette und markiert laut Jury den sprachlichen Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängigen.