Doping - Erfurt:Mediziner Mark S. soll in Österreich aussagen

Bayern
Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: Copyright: pixabay.com/Decker & Böse Rechtsanwaltsgesel/obs/Symbolbild (Foto: dpa)

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Innsbruck (dpa) - Im internationalen Blutdoping-Skandal um die "Operation Aderlass" muss der Erfurter Mediziner Mark S. auch in Österreich vor Gericht aussagen. Der Sportarzt, der ab dem 16. September in München selbst als Hauptangeklagter vor Gericht steht, soll vor dem Landgericht Innsbruck zu Vorwürfen gegen einen ehemaligen österreichischen Skilangläufer befragt werden. Der betreffende Sportler soll unter anderem im Jahr 2015 in die Lieferung eines Spezialkühlschranks zu Mark S. nach Erfurt involviert gewesen sein, in dem dann Blutbeutel für das Doping gelagert worden seien.

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck beantragte am Freitag die Vernehmung des Mediziners, weil die Anwälte des betreffenden früheren Skilangläufers das Verlesen alter Vernehmungsprotokolle von Mark S. ablehnten, wie ein Sprecher der Anklagebehörde auf Anfrage sagte. Ein Termin für die Videobefragung ist noch offen, der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

Dem Sportarzt Mark S. werden Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und Antidopinggesetz vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er seit Ende 2011 regelmäßig und in einer unbekannten Anzahl von Fällen weltweit Blutdoping betrieben hat. Im Februar 2019 hatten österreichische und deutsche Behörden während der Nordischen Ski-WM in Innsbruck und Seefeld Razzien unter anderem bei ihm durchgeführt.

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