Sorry Johnny
Die Ecke Haidhausens, in der sich die Kaffeebar Sorry Johnny befindet, mag nicht ganz so pittoresk sein wie der Rest des Viertels. Spätestens aber, wenn man den kleinen Laden betritt, in dem die Farbe der Siebträgermaschine zu den moosgrünen Kacheln an der Wand hinterm Tresen passt, weiß man recht schnell: Das von den drei Freunden Katrin Brüggemann, Johannes Rühl und Florian Vogt betriebene Café ist eines, in das man in Zukunft öfter kommen wird.
Das liegt zum einen an der Frühstückskarte, auf der unter anderem zum Niederknien guter French Toast aus hausgemachtem Brioche mit aufgeschlagenem Ricotta und Marmelade oder Eggs Florentine stehen. Letztere sind bestes Julius-Brantner-Brot mit sautiertem Spinat, wachsweichen Eiern, darüber gegossen wird eine Sauce Mornay, was eine käsige Abwandlung der bekannten Bechamelsauce ist. Es liegt aber auch an den drei Betreibern, die ihr Handwerk verstehen und entweder hinterm Tresen, am Tisch oder in der Küche dafür sorgen, dass am Ende stets rundum glückliche Gäste ihr Café verlassen.
Sorry Johnny, Preysingstraße 42, 81667 München
Das Maria
Ein Besuch im Maria ist allen zu empfehlen, die sich dem Münchner Alltagstrubel einmal ganz fern fühlen wollen. Bei Tee oder arabischem Mokka können auf der Reise durch das Morgenland ganz schnell viele Stunden vergehen. Sofern man den andächtigen Blicken der Gottesmutter standhält, die in unterschiedlichsten Erscheinungsformen an den Wänden des Cafés hängt.
Bekannt ist das Maria im Glockenbachviertel vor allem für sein Frühstück. Hier kann man zwischen verschiedenen Variationen wählen: „Maria in Tel Aviv“ kombiniert würziges Shakshuka, Bio-Eier und Spinat. Bei „Maria am Bosporus“ gibt es ein scharf-würziges Omelette gefüllt mit Feta, Zucchini, Harissa und Sucuk. Und wenn Maria „im Glück“ ist, isst sie Pistazien-Pancakes mit marinierten Gewürzkirschen und Maulbeeren. Wer gerne teilt, bestellt „Maria in Love“ und bekommt dazu neuerdings Pastirma serviert: Bio-Rindfleisch, das vor Ort gereift und zubereitet wird. Aber auch für Veganerinnen und Veganer ist im Maria etwas dabei. Was außerdem besonders ist: Die Frühstücksreise geht täglich bis 17 Uhr.
Das Maria, Klenzestraße 97, 80469 München
Café Simurg
Bodenständige Küche mit einer ordentlichen Prise Nostalgie: 42 Jahre lang betrieb der Münchner Alexander Grobitsch im Westend ein Lebensmittelgeschäft, bis Kerstin Lohner ihn zum wohlverdienten Ruhestand überredete und den Ort zu einem Café machte, das ihre beiden Namen trug: Lohner und Grobitsch. Heute wird ihr „Erbe“ unter dem Namen Café Simurg fortgeführt, wie es auf der Webseite heißt.
Zum Frühstück kann man weiterhin aus eher herkömmlichen Zusammenstellungen wählen: „Der deftige Alex“ etwa beinhaltet verschiedene Wurstsorten, ein gekochtes Ei, Brot, Butter und Marmelade. Alternativ gibt es das auch mit Käse. Wer nach der „Kerstin in Madeira“ verlangt, bekommt ein Croissant mit Avocado, Rührei und Rote-Beete-Hummus. Und wer davon nicht satt wird, bestellt „Krimskrams“ dazu: Eier, Müsli oder Joghurt.
Café Simurg, Sandtnerstraße 5, 80339 München
Lost Weekend
Das Lost Weekend im Univiertel ist eher minimalistisch eingerichtet. Spektakulärer ist die häufig wechselnde Kunst an den Wänden und im Schaufenster des Cafés sowie das vielfältige Angebot an Büchern aller Art. Ebenso minimalistisch und trotzdem spektakulär: das komplett vegane Angebot. Und weil das Lost Weekend durch seine Nähe zu den Fakultätsgebäuden der Ludwig-Maximilians-Universität vornehmlich von Studierenden besucht wird, gibt es das natürlich nicht nur morgens.
Neben Wraps und Franzbrötchen gibt es auch vegane Croissants, Kuchen und Kekse. Der Kaffee kommt hier mit Hafer-, Kokosnuss-, Vanille- oder Mandelmilch, viele Tees und Schorlen sind hausgemacht.
Lost Weekend, Schellingstraße 3, 80799 München
Café Franca
Ein Ort, an dem man in Ruhe ein Buch lesen kann, an dem bewusst nicht alles perfekt, aber dafür mit Liebe gemacht ist. Dafür steht das Café Franca in Schwabing. Wie viel Liebe im Frühstück steckt, wird bereits an der Dekoration der Speisen deutlich. Zu Müsli und Joghurt etwa wird ein kunstvolles Zusammenspiel aus klein geschnittenen Äpfeln, Trauben, Passionsfrüchten, Himbeeren und Erdbeeren serviert.
Der langjährige Bestseller des Cafés ist aber das aufwändig garnierte Avocadobrot mit Cocktailtomaten, Granatapfelkernen, Gurkenstückchen und einem Hauch von Chiliflocken. Auch zu empfehlen sind das geröstete Körnerbrot mit Burrata und karamellisierten Tomaten sowie verschiedene Rührei-Variationen, etwa mit Feta und Tomaten oder - etwas ungewöhnlicher - mit Datteln und Kräutern. Optional gibt es Zitronen-Pfeffer-Schinken dazu. Wer es lieber süß mag, wählt das Frühstückscroissant oder ein Stück hausgemachten Kuchen. Der wird übrigens ausschließlich mit Dinkelmehl gebacken.
Café Franca, Hiltenspergerstraße 24, 80798 München
Café Frischhut
Das Café Frischhut ist eine Münchner Legende. Und wenn Alteingesessene behaupten, sie seien noch nie dort gewesen, kennen sie es mit hoher Wahrscheinlichkeit nur unter seinem Spitznamen: „die Schmalznudel“. Das traditionelle Hefegebäck schmeckt hier einfach besser als anderswo in der Stadt. So, wie es sonst nur Oma kann.
Wenn man an einem der rustikalen Holztische drinnen sitzt, kann man sogar dabei zusehen, wie die hausgemachten Teiglinge frisch ins Fett kommen. Neben Schmalznudeln gibt es Rohrnudeln mit wechselnder Füllung, Striezerl und Krapfen. Alles auch zum Mitnehmen.
Café Frischhut, Prälat-Zistl-Straße 8, 80331 München
Om Nom Nom
Vor 50 Jahren wurde hier noch massenweise Fleisch verkauft, heute kommen ausschließlich pflanzliche Produkte über die Theke: Dass das Café Om Nom Nom in Sendling früher einmal eine Metzgerei war, lassen mittlerweile nur noch die hellen Fliesen an der Wand erahnen. Das Hauptaugenmerk liegt indes auf einer Köstlichkeit, die vollkommen dem modernen Zeitgeist entspricht: veganem Käse.
Das „Cheeze Tasting Board“ kombiniert Sorten wie Cashew-Camembert und Blauschimmel mit Feigensenf und Brot. Beliebt ist auch das Grilled Cheeze Sandwich: Zwei knusprige Scheiben Weißbrot mit einer veganen Schmelzkäsemischung und hausgemachter Tomatenmarmelade. Granola-Fans sind mit der Acai Bowl bedient, eine leckere Mischung aus Bananen, Beeren und Nussmus.
Café Om Nom Nom, Oberländerstraße 24a, 81371 München
Faber
Für das Frühstück im Café Faber in der Au stehen die Menschen Schlange und – das ist das eigentlich Besondere – es lohnt sich wirklich. Denn der Laden, der schlicht aber stilvoll eingerichtet ist, wird mit Hannah Gratzfeld und Leon Hänseler von einem Paar betrieben, das einen Sinn für Ästhetik und Geschmack gleichermaßen hat – ohne dabei je überkandidelt zu sein.
Die Speisen, die sich die beiden passend zur Saison ausdenken, sind nämlich nicht nur optische Hingucker, sondern auch wahre Gaumenfreuden und haben dabei doch so schlicht klingende Namen wie „Pochierte Eier“, „Bohnensalat“ oder „Ziegenkäsebrot“. Wer aber liest, was sich etwa hinter besagtem Ziegenkäse versteckt – nämlich hausgemachtes Sauerteigbrot mit kandierter Beete, Kumqat, Mohnbutter und Kräutern – dem läuft schon beim Lesen das Wasser im Munde zusammen. Und das völlig zu Recht.
Café Faber, Zeppelinstraße 5, 81541 München
Café Niu
Eine Vorliebe für Süßes und charmanten Kitsch ist unbedingt notwendig, um sich im Café Niu in der Altstadt wohlzufühlen. Denn alles, was man hier findet, wartet nur darauf, fotografiert zu werden: Wände mit pinken Kunststoffblumen, Winkekatzen und eine Kuchentheke, die bunter nicht sein könnte. Wer sich auf die mit türkisfarbenem Stoff bezogenen Stühle setzt und in der Speisekarte nach etwas Herzhaftem sucht, der sucht vergeblich.
Stattdessen gibt es eine – wortwörtlich – blendende Auswahl an süßen Speisen und Getränken. Der Kaffee wird hier verziert mit essbarem Glitzer, auch andere Milch- und Schoko-Getränke kann man sich für einen Aufpreis mit Sahne und süßen Perlen bunt dekorieren lassen. Die Kuchen – von den Böden bis hin zu den Cremes – werden selbstgemacht. Und obwohl sie nicht danach aussehen: Gebacken wird laut Betreiberin Ying Ting Huang mit wenig Zucker und natürlichen Zutaten.
Café Niu, Sendlinger Straße 7/ Ecke Oberanger 6, 80331 München
Café Ruffini
Das Frühstück im Ruffini ist genau wie die Einrichtung des Cafés: Schlicht, aber gut. Neben dunklen Stühlen und Fliesen findet man hier nicht viel, kühl wirkt es trotzdem nie. Denn die Stimmung im Ruffini ist so herzlich und familiär, dass einem gleich ein bisschen wärmer ums Herz werden kann. Schon seit den 70er-Jahren führen mehrere Gesellschafter den Laden in Neuhausen – wie in einer italienischen Cooperativa. „Viele Ruffinis bleiben ihr ganzes Berufsleben“, heißt es auf der Webseite.
Von Dienstag bis Sonntag haben die Gäste beim Frühstück die Wahl zwischen vier Variationen, die alle von einem heißen Getränk begleitet werden. Wer nur kurz vorbeischauen will, kann seinen Kaffee ganz einfach mit Croissant, Butter und Konfitüre genießen. Wer mehr Zeit mitbringt – und das ist im Ruffini zu empfehlen – wählt den kleinen Käseteller oder zwei Bio-Rühreier mit Schinken und Brot. Und für alle, die morgens lieber Kuchen essen: Das Ruffini bietet eine große Auswahl, in der eigenen Konditorei gebacken, von Zitronentarte bis Käsekuchen.
Café Ruffini, Orffstraße 22, 80637 München