Sorry Johnny:Ein Café mit Liebe zum Detail

Sorry Johnny: Florian Vogt, Katrin Brüggemann und Johannes Rühl (von links) betreiben gemeinsam das Café Sorry Johnny in Haidhausen.

Florian Vogt, Katrin Brüggemann und Johannes Rühl (von links) betreiben gemeinsam das Café Sorry Johnny in Haidhausen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Im Sorry Johnny in Haidhausen legt man nicht nur Wert auf ein schönes Interieur, sondern vor allem auf guten Service, gute Drinks und gutes Essen. Ein besonderes Highlight: der schwarze Trüffel, der direkt am Platz aufs Omelett gerieben wird.

Von Jacqueline Lang

Zugegeben, wenn man hört, dass das Café Sorry Johnny an der Preysingstraße liegt, dann denkt man im ersten Moment an eine nahezu ländliche Idylle und an kleine, mit Efeu bewachsene Häuschen. Immerhin ist die Preysingstraße für viele Münchnerinnen und Münchner eine der schönsten Straßen dieser ohnehin schönen Stadt. Wenn man sich dann an der Preysing-/Ecke Wörthstraße direkt an der Tramstation wiederfindet, ist man deshalb kurz enttäuscht. Doch, um es gleich vorwegzunehmen: Die Enttäuschung verfliegt beim Betreten des kleinen Eckcafés direkt wieder.

Denn das Sorry Johnny, das Katrin Brüggemann, Johannes Rühl und Florian Vogt gemeinsam im August dieses Jahres eröffnet haben, ist zwar optisch durchaus das, was man als eines von vielen Hipster-Cafés bezeichnen könnte - moosgrün gekachelte Wände, eine farblich dazu passende Siebträgermaschine und schwarzes Besteck - aber die drei Betreiber haben sich ganz offensichtlich nicht nur über das Interieur Gedanken gemacht. Sondern legen auch Wert auf guten Service, gute Drinks und gutes Essen. Außerdem kann man dank der in regelmäßigen Abständen vorbeifahrenden Tram anders als im pittoresken Teil der Preysingstraße vom Café aus ganz wunderbar Passanten beobachten.

Sorry Johnny: Die Terrasse des Sorry Johnny ist ein guter Ort, um Passanten zu beobachten.

Die Terrasse des Sorry Johnny ist ein guter Ort, um Passanten zu beobachten.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wer sich fragen sollte, was es mit dem Namen auf sich hat: Aufgrund der Unsicherheiten, die die Pandemie eben so mit sich bringt, sei, so Brüggemann, zunächst geplant gewesen, dass vorerst nur sie und Vogt ihre Jobs kündigen würden. Rühl, genannt Johnny, sollte noch in seinem alten Job weiterarbeiten. Deshalb: "Sorry, Johnny." Da sich die Lage aber in diesem Sommer entspannte und es möglich gewesen sei, die Terrasse zu vergrößern, sei Johannes Rühl nun doch seit dem ersten Tag fest mit an Bord. "Der Name sollte aber bleiben", sagt Brüggemann.

Was gibt es da und was kostet es?

Auf der Frühstückskarte vom Sorry Johnny stehen zum einen Klassiker wie ein Bircher Müsli (5,50 Euro), ein Croissant mit Butter und hausgemachter Marmelade (3,80 Euro) sowie Granola mit (Soja-)Joghurt und Waldheidelbeeren (6,80 Euro). Zum anderen steht da, für alle, die es morgens am liebsten süß mögen, aber auch French Toast mit hausgemachtem Brioche, Ricotta und Marmelade (9,80 Euro). Dieses Gericht ist eine kleine Offenbarung und jede Extrakalorie wert: Außen knusprig, innen herrlich fluffig ist das Brioche, schön fruchtig, aber nicht zu süß die Marmelade, nicht zu herzhaft, aber doch als perfekter Kontrast ein wenig salzig die dazu gereichte Ricottacreme.

Alternativ kann man eines der vier üppig belegten Brote probieren. Es gibt Avocado (9,80 Euro), Beete (8,90 Euro), Parmesan (11,80 Euro) und Schwarzer Trüffel (16,80 Euro). Was dem Namen nach erst einmal relativ simpel und einfallslos klingt, ist bei näherer Betrachtung ein Spiel der Konsistenzen und Geschmäcker, und ja, auch was für's Auge. Vor allem das Trüffel-Brot, bei dem Koch Johannes Rühl den Trüffel direkt am Tisch auf das mit Omelett belegte Brot reibt, ist mindestens so köstlich wie es aussieht. Das ist auch kein Wunder, immerhin kommen nur die besten Zutaten auf den Teller. Das Brot etwa stammt von der Julius Brantner Bäckerei in Schwabing.

Sorry Johnny: Wer es süß mag, bestellt French Toast mit hausgemachtem Brioche, Ricotta und Marmelade. Alternativ kann man die belegten Brote probieren.

Wer es süß mag, bestellt French Toast mit hausgemachtem Brioche, Ricotta und Marmelade. Alternativ kann man die belegten Brote probieren.

(Foto: Stephan Rumpf)

Übrigens: Wer noch ein wenig weiter blättert in der Karte, findet auch noch vier weitere Brotkreationen. Die gibt es zwar am Wochenende eigentlich nicht, aber wer lieb fragt, hat vielleicht Glück, oder ansonsten gleich einen guten Grund, auch mal unter der Woche zum Mittagessen vorbeizukommen. Das Pastrami-Brot mit Spitzkohl und Essiggurken (12,80 Euro) sollte man nämlich auf jeden Fall früher oder später einmal probiert haben.

Zu all dem empfiehlt sich ein frisch gepresster Orangensaft (3,90 Euro je 0,2 Liter) sowie diverse Kaffeespezialitäten wie ein Flat White (3,70 Euro) und bei schön-spätherbstlichem Wetter auf der Terrasse auch ein Nice-Kaffee (3,90 Euro), die Sorry-Johnny-Interpretation eines Eiskaffees. Die kommt ohne Speiseeis aus und wird stattdessen mit Zuckersirup gesüßt.

Bei den jetzt zunehmend kalten Temperaturen kann man es auch mit einem weißen Glühwein (5,80 Euro) oder einem Heißen Holler (5,20 Euro) probieren. Lecker klingt auch der Likörccino, ein Espresso mit hausgemachtem Kaffeelikör und Milchschaum (4,80 Euro). Oder aber man lässt es zum Frühstück krachen und bestellt einen Drink. Sehr zu empfehlen ist etwa der Johnny Ginger (8,90 Euro) mit Gin, Limettensaft, naturtrübem Apfelsaft und Ginger Beer.

Wen trifft man dort?

Gerade an den Wochenenden füllt sich das kleine Eckcafé in Haidhausen schnell. Zum einen, weil vor allem die Plätze drinnen stark limitiert sind, zum anderen weil sich schon nach wenigen Monaten herumgesprochen zu haben scheint, dass das Sorry Johnny ein Wohlfühlort ist - und das nicht nur für Yuppies, sondern auch für junge Familien, ältere Paare und auch sonst jeden, der sich gerne kulinarisch verwöhnen lässt. Reservieren lohnt sich daher. Öfter wiederkommen und sich zu unterschiedlichen Tageszeiten durch die Karte probieren auch.

Sorry Johnny, Preysingstraße 42, 81667 München, Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag 7.30 bis 20 Uhr, Freitag 7.30 bis 22 Uhr, Samstag 10 bis 22 Uhr, Sonntag 10 bis 17 Uhr, servus@sorryjohnny.de

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