Coronavirus-Newsblog für Bayern:Newsblog vom 9. März bis 4. April 2022

Lesezeit: 50 Min.

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Sieben-Tage-Inzidenz sinkt

Montag, 4. April, 6.54 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist weiterhin rückläufig. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat zu Wochenbeginn einen Wert von 1803,8. Vor genau einer Woche lag er bei 2178,1. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 14 440 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. Acht Menschen starben an oder mit Covid-19.

Der Landkreis Miesbach hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 2678,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen die Stadt Nürnberg (2557,7) sowie der Landkreis Kulmbach (2553,6). Auch auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten in den vergangenen Tagen zurückgegangen: Das Divi-Intensivregister meldete am Montag (Stand 6.05 Uhr) 393 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat, vor zwei Wochen waren es noch 402.

Corona-Regeln ausgelaufen: Maske nur noch Empfehlung

Gesundheitspolitik
:In Bayern fällt die letzte Corona-Regel

Zuletzt galt nur noch in wenigen Einrichtungen für manche Menschen eine Maskenpflicht. Nun aber sind alle Vorschriften Geschichte.

Von Kassian Stroh

Sonntag, 3. April, 8.16 Uhr: Um Mitternacht sind auch in Bayern die allermeisten Corona-Beschränkungen ausgelaufen. Konkret heißt das: Seit heute gibt es bayernweit keinerlei 2G- oder 3G-Zugangsregeln mehr - auch Ungeimpfte haben damit ohne Test wieder Zugang zu allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Nur in Kliniken, Alten- und Pflegeheimen müssen Besucher und Beschäftigte tagesaktuelle beziehungsweise regelmäßige Tests machen. Auch in Schulen und Kitas wird - zunächst bis Ostern - weiter getestet. In den Kitas, die geöffnet haben, auch in den Osterferien. Wie es danach weitergeht, muss das Kabinett noch rechtzeitig entscheiden.

Eine FFP2-Maskenpflicht gilt jetzt nur noch im öffentlichen Nahverkehr, in Arztpraxen, Krankenhäusern, in Pflegeheimen, Flüchtlingsunterkünften und ähnlichen "vulnerablen Einrichtungen". Überall sonst ist die Maskenpflicht Geschichte, etwa im Einzelhandel, in Freizeiteinrichtungen aller Art, aber auch in sämtlichen Schulen: Von Montag an müssen in den Schulen keine Masken mehr getragen werden. Die Staatsregierung empfiehlt allerdings, in Innenräumen auch weiterhin Masken zu tragen, etwa im Handel, in Freizeiteinrichtungen, aber auch in Schulen, außer im Klassenzimmer.

Das Auslaufen der strikten Corona-Regeln entspricht den Vorgaben im neuen Bundesinfektionsschutzgesetz, das die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP in Berlin gegen viele Widerstände durchgesetzt hatten. Nach dem Auslaufen einer Übergangsfrist am 2. April können die Länder nur noch unter bestimmten Voraussetzungen strengere Regeln beschließen, nämlich wenn in einer "Gebietskörperschaft" eine gefährlichere Virusvariante auftaucht oder eine Überlastung der Klinikkapazitäten droht. Das hat die Staatsregierung verneint - und darauf verzichtet, ganz Bayern oder auch nur einzelne Regionen zu Hotspots zu erklären.

Gottesdienste: Generalvikare empfehlen weiter Masken

Samstag, 2. April, 18.33 Uhr: Nach dem weitgehenden Wegfall der staatlichen Corona-Maßnahmen begnügt sich die katholische Kirche in Bayern mit Empfehlungen an die Gemeinden. So sollen weiter FFP2-Masken bei Gottesdiensten in Innenräumen getragen werden, heißt es in einer vom Bistum Würzburg am Freitag veröffentlichten Aufstellung. Dies gelte vor allem für den Gemeindegesang. Nähmen nur sehr wenige Gläubige am Gottesdienst teil, so dass Abstände von mehr als eineinhalb Metern gewahrt würden, könne davon abgewichen werden.

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Eine Höchstteilnehmerzahl wird es nicht mehr geben, ebensowenig gesperrte Bänke, markierte Sitzplätze oder eine Anmeldepflicht, wie es in den Empfehlungen weiter heißt. Sie gelten laut dem Würzburger Ordinariat bayernweit und wurden von den Generalvikaren vereinbart, also den Verwaltungschefs der sieben Bistümer. Die Gemeinden werden gebeten, keine Sonderregeln zu erlassen. "Alle Gläubigen sollen auf der Basis dieser Empfehlungen in allen Kirchen den gleichen Zugang zu den Gottesdiensten haben."

Mit dem Corona-Virus infizierte Personen dürften weiter nicht an Gottesdiensten teilnehmen. Während der händische Friedensgruß nach wie vor entfallen soll, werden die Weihwasserbecken an Ostern wieder befüllt. Die Gläubigen werden aufgerufen, sich vorher die Hände zu desinfizieren, entsprechende Spender sollen neben die Becken gestellt werden. Kommunionhelfer sollen weiter Maske tragen und vorher ihre Hände desinfizieren.

Bei der Kirchenmusik wird der Abstand von einhalb Metern zwischen Musikern, Sängern und Gottesdienstbesuchern beibehalten. Die Maskenempfehlung gilt für sie nicht. Im Beichtstuhl empfehlen dagegen die Generalvikare weiter eine FFP2-Mund-Nasebedeckung. Bei Taufe, Firmung und Krankensalbung wird den Spendern ebenfalls zur Maske und zur Desinfektion der Hände geraten.

Jeder neunte Händler in Bayern will weiter Masken verlangen

Samstag, 2. April, 14.37 Uhr: Etwa jeder neunte bayerische Einzelhändler will in seinen Geschäften an der Maskenpflicht festhalten. 11,7 Prozent sagten das in einer am Samstag beendeten Umfrage des Handelsverbands Bayern (HVB). 77,4 Prozent wollen dagegen nicht über das Hausrecht Masken vorschreiben. Bayernweit gibt es rund 58 000 Einzelhändler.

Zwar verzichte der Großteil der bayerischen Händler auf eine Maskenpflicht, doch viele machten das "mit Magengrummeln und einer Faust in der Tasche", sagt HVB-Geschäftsführer Bernd Ohlmann. Denn insgesamt sehe eine Mehrheit der 979 teilnehmenden Einzelhändler die Abschaffung der staatlichen Maskenpflicht kritisch. 50,4 Prozent halten sie laut Umfrage für falsch, 39,2 Prozent für richtig.

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Dass der Anteil der Händler, die per Hausrecht an der Pflicht festhalten, so viel geringer ist, als der der Abschaffungs-Kritiker, erklärte Ohlmann damit, dass viele Händler in Sorge seien, sonst Kunden zu verlieren. Sei es an die maskenfreie Konkurrenz, sei es an den Onlinehandel. Gleichzeitig sehe der Handel aber auch die Gefahr, dass Kunden, die sich ohne Maskenpflicht unwohl fühlen, verloren gehen. Viele Händler wollen der Umfrage zufolge nun zumindest eine Empfehlung zum Maskentragen abgeben. Und wo die Maske vorgeschrieben wird, soll es mehrheitlich eine FFP2-Maske sein.

Dabei dürfte auch die Sorge, dass sich Mitarbeiter infizieren, eine Rolle spielen. Schon jetzt sei der Krankenstand in vielen Unternehmen hoch und der Handel teilweise am Limit, sagte Ohlmann. "Und was nützt es einem Kunden denn, wenn er ohne Maske einkaufen kann, aber die Regale leer sind, weil die Einräumer krank sind." Den eigenen Mitarbeitern wollen knapp zwei Drittel der Einzelhändler die Entscheidung für oder gegen die Maske selbst überlassen, etwa 20 Prozent planen eine allgemeine Maskenpflicht für ihre Mitarbeiter, weitere 16 Prozent nur für bestimmte Tätigkeiten.

In den allermeisten bayerischen Geschäften werden Kunden also keine Masken mehr tragen müssen. Das entspricht auch den Ankündigungen der großen Lebensmittelhändler, die aber teils zumindest das freiwillige Tragen empfehlen wollen. Ohlmann geht dennoch davon aus, dass zumindest zu Beginn noch die meisten Kunden und Beschäftigten Maske tragen werden - zumindest solange die Infektionszahlen hoch blieben.

Bayerische Kliniken: Appell an Eigenverantwortung bei Corona-Regeln

Autorengespräch
:Leserfragen zu den Corona-Lockerungen in Bayern: Was erwartet uns im Alltag?

Am 3. April entfallen auch im Freistaat fast alle Vorschriften. Was ändert sich und warum? Der Live-Chat mit SZ-Autor Kassian Stroh zum Nachlesen.

Autorengespräch mit Kassian Stroh

Samstag, 2. April, 13.24 Uhr: Kliniken in Bayern appellieren angesichts vieler wegfallender Corona-Schutzmaßnahmen an die Eigenverantwortung der Menschen. "Nur noch ein schmaler "Basisschutz" bleibt bestehen. Doch durch Gesetze wird keine Pandemie beendet!", sagte am Samstag Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG). Zahlreiche Kliniken im Freistaat rufen mit der Kampagne "Schützen Sie sich und das Gesundheitswesen in Bayern" die Bürger auf, freiwillig Masken zu tragen, sich impfen zu lassen und sich an die Hygieneregeln zu halten.

"Leider sollen am Sonntag nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen außerhalb des Gesundheitswesens auslaufen", sagte Engehausen und fügte an: "Wir schauen mit Sorge auf die damit verbundenen Risiken." Die Politik setze offenbar weitgehend auf die Eigenverantwortung der Bürger, was aber nicht dazu führen dürfe, dass die Infektionszahlen erneut deutlich steigen. "Weil die Kliniken schon jetzt viele planbare Behandlungen zur Sicherung der akut nötigen Versorgung verschieben müssen. Dies ist aber nicht längerfristig verantwortbar."

Auch Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) appellierte am Samstag an die Bürger im Freistaat, Vernunft und Eigenverantwortung zu zeigen. Die ab 3. April geltende Verordnung enthalte zu manchen Maßnahmen wie dem allgemeinen Maskentragen in Innenräumen oder der Erstellung eines Hygienekonzepts nur Empfehlungen. "Rechtlich anordnen können wir dies nicht mehr." Die Bundesländer müssten "leider das schlechte Gesetz der Berliner Ampelregierung ausbaden". Das Personal im Gesundheitswesen habe in den vergangenen zwei Jahren "Übermenschliches" geleistet, sagte Holetschek. Er unterstützt nach eigenen Worten die BKG-Kampagne. "Auch wenn wir uns alle nach Normalität sehnen: Dafür ist es noch zu früh. Wir stecken nach wie vor in der Corona-Pandemie."

70 000 Schüler verpassen Unterricht wegen Corona

Samstag, 2. April, 7.48 Uhr: Etwa 70 000 Schüler haben in Bayern zuletzt den Präsenzunterricht wegen Corona verpasst. Das sind etwa 10 000 weniger als vor Wochenfrist, wie aus Zahlen des Kultusministeriums hervorgeht. Demnach waren Stand Freitag etwa 3,2 Prozent der rund 1,6 Millionen Schüler in Bayern wegen eines positiven Corona-Tests nicht im Unterricht, weitere 1,24 Prozent waren in Quarantäne. Beide Zahlen sanken im Vergleich zur Vorwoche.

Minister Holetschek: Wir brauchen eine Impfpflicht

Samstag, 2. April, 6.12 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat an die Bundestagsfraktionen appelliert, sich auf einen Kompromiss für eine Impfpflicht zu einigen. "Wir brauchen eine Impfpflicht", sagte der CSU-Politiker der Augsburger Allgemeinen (Samstag). Diese müsse auf zwei Jahre befristet sein. "Danach müssen wir bewerten, ob sie was gebracht hat und wir sie noch brauchen", sagte der Minister. "Mir ist wichtig, dass es im Herbst nicht wieder losgeht."

Eine allgemeine Impfpflicht gegen Covid-19 für alle Erwachsenen ist offenbar vom Tisch. Am Donnerstag zeichnete sich ab, dass die Suche nach einer Bundestagsmehrheit für dieses Modell wohl gescheitert ist. Eine Corona-Impfpflicht ab 50 Jahren wird damit wahrscheinlicher. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte gesagt, es mache "keinen Sinn, Wasserstandsmeldungen abzugeben".

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter

Freitag, 1. April, 6.34 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist abermals gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat am Freitag einen Wert von 1992,6, am Donnerstag hatte er bei 2042,1 gelegen. Etwa die Hälfte der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 2000 auf. Drei Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 51 204 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 46 Menschen starben an oder mit der Lungenkrankheit.

Der Landkreis Kulmbach hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 2982,0 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen der Landkreis Bamberg (2963,5) und die Stadt Hof (2911,0). Die tatsächlichen Infektionszahlen sind nach Einschätzung des Landesamts für Lebensmittel und Gesundheit (LGL) noch höher. Gründe sind die Dunkelziffer unerkannter Infektionen und Meldeverzögerungen bei den kommunalen Behörden.

Ärzteverbandschef: Corona-Fälle nicht mehr flächendeckend erfassen

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Donnerstag, 31. März, 8 Uhr: Nach Ansicht des Vorsitzenden des Ärzteverbands Öffentlicher Gesundheitsdienst in Bayern, Andreas Kaunzner, sollten Gesundheitsämter nicht mehr jeden Corona-Fall erfassen müssen. "Ich persönlich wäre froh, wenn wir die Ressourcen effektiver nutzen könnten", sagte Kaunzner der Nachrichtenagentur dpa. "Dazu wäre es wichtig, dass man sich auf die vulnerablen Gruppen wie Senioren oder chronisch Kranke konzentriert."

Eine flächendeckende Erfassung sei zwar grundsätzlich sinnvoll, derzeit aber von den Behörden schlicht nicht zu leisten. Viele der 76 Gesundheitsämter im Freistaat kämen schon jetzt nicht mehr mit der Meldung der Corona-Infektionen in ihrem Zuständigkeitsbereich hinterher, sagte Kaunzner. "Die Datenlage ist also etwas suboptimal." Eine Kontaktverfolgung sei angesichts der hohen Inzidenzen ohnehin schon seit einiger Zeit nicht mehr möglich. Dazu komme, dass die Gesundheitsämter teils nicht mehr auf die Hilfe von Polizisten und Bundeswehrsoldaten bauen könnten, sagte Kaunzner.

Mit der Teil-Impfpflicht im Gesundheitswesen und den Flüchtlingen aus der Ukraine kämen gleichzeitig zusätzliche Aufgaben auf die Behörden zu - "neben all den Aufgaben, die wir schon vor der Pandemie hatten". Viele Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst hätten im vergangenen Jahr auf Urlaub verzichtet und teils Hunderte Überstunden geleistet.

  • 3300 Impfverweigerer in der Pflegebranche

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt

Donnerstag, 31. März, 4.04 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist wieder leicht gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat am Donnerstag einen Wert von 2042,1, am Mittwoch lag er bei 2083,8. Zwei der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 53 600 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 48 Menschen starben an oder mit der Lungenkrankheit.

Der Landkreis Bamberg hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 3322,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen die Landkreise Kulmbach (3011,4) und Lichtenfels (2978,0).

Die tatsächlichen Infektionszahlen sind nach Einschätzung des Landesamts für Lebensmittel und Gesundheit (LGL) noch höher. Gründe sind die Dunkelziffer unerkannter Infektionen und Meldeverzögerungen bei den kommunalen Behörden. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten leicht rückläufig: Das Divi-Intensivregister meldet am Donnerstag (Stand 3.18 Uhr) 403 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat, am Vortag waren es 413.

Hofer Schlappentag fällt wieder wegen Corona aus

Mittwoch, 30. März, 18.44 Uhr: Zum dritten Mal kann der Hofer Schlappentag wegen der Corona-Pandemie nicht in seiner gewohnten Form als großes, eintägiges Fest stattfinden - stattdessen soll es aber eine Woche mit kleineren Veranstaltungen geben. Brauerei, Schützen und Vertreter der Stadt seien zu dem Ergebnis gekommen, dass die gewohnte Durchführung aus heutiger Sicht zu riskant sei, teilte die Stadt Hof am Mittwoch mit. Statt dem 590. Schlappentag am 13. Juni ist nun geplant, von 12. bis 19. Juni im Rahmen der "Hofer Schlappen-Zeit" das Geschehen mit mehreren, einzelnen Veranstaltungen zu entzerren. Das genaue Programm soll Ende Mai veröffentlicht werden. Das Fest wird traditionell seit fast 600 Jahren am Montag nach Pfingsten gefeiert. Es ist eines der ältesten Schützen- und Handwerkerfeste Deutschlands.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt

Mittwoch, 30. März, 4.44 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist leicht gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat am Mittwoch einen Wert von 2083,8, am Dienstag lag er bei 2143,9. Fünf der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf, am Montag waren es noch elf. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 47 954 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 54 Menschen starben an oder mit der Lungenkrankheit.

Der Landkreis Bamberg hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 3269,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen der Landkreis Mühldorf am Inn (3133,5) und die Stadt Coburg (3119,3).

Die tatsächlichen Infektionszahlen sind nach Einschätzung des Landesamts für Lebensmittel und Gesundheit (LGL) noch höher. Gründe sind die Dunkelziffer unerkannter Infektionen und Meldeverzögerungen bei den kommunalen Behörden. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten stabil: Das Divi-Intensivregister meldet am Mittwoch (Stand 4.18 Uhr) 413 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat.

In Bayern gilt künftig nur noch Corona-"Basisschutz"

Dienstag, 29. März, 13.05 Uhr: In Bayern fallen die meisten Corona-Regeln nach dem 2. April weg - nur noch ein sogenannter Basisschutz bleibt bestehen. Konkret bedeutet das weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr sowie in Pflegeheimen, Kliniken und anderen vulnerablen Einrichtungen. In allen anderen Innenräumen etwa im Handel, in Freizeiteinrichtungen oder auch in Schulen fällt die Maskenpflicht komplett weg - von Seiten der Staatsregierung gibt es lediglich eine Empfehlung zum Tragen von Masken. Das teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) bei einer Pressekonferenz nach der Beratung des Kabinetts mit.

Für die Regelungen soll es eine neue Verordnung geben, die vom 3. April an bis Ende des Monats gelten wird. Nach dem neuen Bundesinfektionsschutzgesetz enden auch die Corona-Zugangsregeln wie 2 G und 3 G - auch Ungeimpfte haben damit ohne Test wieder Zugang zu allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Nur in Kliniken, Alten- und Pflegeheimen müssen Besucher und Beschäftigte tagesaktuelle beziehungsweise regelmäßige Tests machen. Auch in Schulen und Kitas wird weiter getestet, zunächst bis Ostern - wie es danach weitergeht, soll erst später entschieden werden.

Sogenannte Hotspot-Gebiete mit strengeren Regeln wird es in Bayern bis auf weiteres nicht geben. Das wäre eine Möglichkeit gewesen, die Corona-Maßnahmen noch weiterlaufen zu lassen, allerdings war die rechtliche Lage bis zuletzt unklar, so dass Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits am Montag angekündigt hatte, auf diese Möglichkeit zu verzichten.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht

Dienstag, 29. März, 3.53 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist leicht gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat am Dienstag einen Wert von 2143,9, am Montag lag er bei 2178,1. Sieben der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf, am Vortag waren es noch elf. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 37 042 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 53 Menschen starben an oder mit der Lungenkrankheit.

Die Stadt Coburg hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 3347,0 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen die Landkreise Bamberg (3274,0) und Haßberge (3088,7).

Die tatsächlichen Infektionszahlen sind nach Einschätzung des Landesamts für Lebensmittel und Gesundheit (LGL) noch höher. Gründe sind die Dunkelziffer unerkannter Infektionen und Meldeverzögerungen bei den kommunalen Behörden. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten stabil: Das Divi-Intensivregister meldet am Dienstag (Stand 3.18 Uhr) 413 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat.

Söder will Bayern nicht landesweit zum Corona-Hotspot erklären

Montag, 28. März, 19.05 Uhr: Trotz landesweit extrem hoher Infektionszahlen nimmt die Staatsregierung das Auslaufen der allermeisten Corona-Beschränkungen an diesem Wochenende hin. Bayern soll nicht zum Hotspot erklärt werden, jedenfalls "auf absehbare Zeit nicht" - das hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag angekündigt. Das allerdings wäre die einzige Möglichkeit gewesen, um weiterhin etwa an einer Maskenpflicht auch in allen Innenräumen festzuhalten.

Nach dem neuen Bundesinfektionsschutzgesetz und einer Übergangsfrist enden die meisten Corona-Beschränkungen am 2. April. Es bleiben dann nur noch die Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr, in Pflegeheimen und Kliniken sowie eine Testpflicht in Pflegeheimen und Schulen. Alle 2G- und 3G-Zugangsregeln sowie die Maskenpflicht im Handel, in Freizeiteinrichtungen, Schulen und sonstigen Innenräumen fallen weg.

In der neuen Corona-Verordnung, die das Kabinett am Dienstag voraussichtlich beschließen dürfte, werden also wohl nur noch die nötigsten Basis-Schutzmaßnahmen enthalten sein. Denkbar ist nach Worten von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) allerdings, dass die Maske in allen Innenräumen oder auch Mindestabstände als Empfehlung in die Verordnung aufgenommen werden. Das von der Ampel-Koalition im Bund durchgedrückte neue Bundesinfektionsschutzgesetz würde eine Verlängerung der strikteren Auflagen nur gestatten, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Eine Gebietskörperschaft kann dann nur zum Hotspot erklärt werden, wenn dort eine gefährlichere Virusvariante auftaucht oder eine Überlastung der Krankenhauskapazitäten droht. Das ist in Bayern aktuell nicht der Fall, obwohl die Infektionszahlen derart hoch sind. Die gemeldeten Corona-Infektionszahlen in Bayern waren über das Wochenende wieder leicht zurückgegangen. Das Robert Koch-Institut verzeichnete am Montag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 2178,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Am Freitag hatte der Wert den Rekord von 2199,9 erreicht. Die bayerischen Gesundheitsämter meldeten laut RKI 20 601 neue Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden.

FDP droht im Falle von bayernweiter Hotspot-Einstufung mit Klage

Montag, 28. März, 13.08 Uhr: Für den Fall der Einstufung von ganz Bayern zum Corona-Hotspot droht die FDP der Staatsregierung mit einem juristischen Nachspiel. "Die Debatte um einen bayernweiten Hotspot entbehrt jeder Substanz: Eine Gebietskörperschaft kann nur zum Hotspot erklärt werden, wenn dort eine gefährlichere Virusvariante auftaucht oder eine Überlastung der Krankenhauskapazitäten droht. Diese Bedingungen sind bezogen auf Bayern nicht erfüllt", sagte FDP-Landeschef Martin Hagen am Montag. Hohe Infektionszahlen allein reichten als Begründung nicht aus. "Sollte der Landtag dennoch entscheiden, Bayern zum Hotspot zu erklären, werden wir dagegen klagen."

Das Kabinett muss am Dienstag über die künftigen Corona-Regeln für den Freistaat entscheiden. Im Kern geht es um die Frage, ob etwa die Maskenpflicht in Innenräumen über den 2. April hinaus beibehalten werden soll. Dazu müsste das Land formal zum Hotspot erklärt und dies dann letztlich im Landtag beschlossen werden. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte das geplante Ende der meisten Corona-Beschränkungen bereits wiederholt kritisiert und will die Maskenpflicht um vier Wochen verlängern. FDP-Chef Hagen hält die Kritik Holetscheks für falsch: "Das Infektionsschutzgesetz gilt, auch wenn es Herrn Holetschek nicht gefällt. Der Zeitpunkt für die Lockerungen ist genau richtig: Bundesweit ebbt das Infektionsgeschehen ab, die Infektionszahlen sinken, der R-Wert liegt heute bei 0,78. Der Höhepunkt der Omikron-Welle scheint überschritten." Trotz hoher Inzidenzen habe sich die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen in den vergangenen drei Monaten halbiert.

Auch Bayerns Vize-Ministerpräsident und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hält es nicht für sinnvoll, ganz Bayern zum Corona-Hotspot zu erklären. "Die Voraussetzungen sind nicht erfüllt, weil wir weder eine besonders gefährliche Virusvariante haben, noch das Gesundheitswesen flächendeckend vor der Überlastung steht", sagte er der Passauer Neuen Presse.

Geflüchtete sollen geimpft werden

Montag, 28. März, 12.42 Uhr: Die Staatsregierung möchte Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zur Corona-Impfung bewegen. "Wir wissen, dass nur etwa 35 Prozent der ukrainischen Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft sind", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Deshalb wolle Bayern allen Flüchtlingen ein Impfangebot in den Impfzentren machen. "Bayern hat ausreichend Infrastruktur und Impfstoff." Auf der Homepage des Gesundheitsministeriums gebe es dazu auch Informationen auf Ukrainisch.

Bei hoher Nachfrage könnten die Angebote "sofort und unbürokratisch" umgesetzt werden, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Allerdings machte das Ministerium keine Angaben dazu, wie hoch das Interesse überhaupt ist. Jedenfalls sollen die Impfzentren die Flüchtlinge gezielt ansprechen und informieren, auch in ihrer Muttersprache. Auch sollten mobile Impfteams in die Einrichtungen gehen, in denen die Ukrainer untergebracht sind.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte Anfang März gesagt, dass die Bereitschaft unter den Flüchtlingen für eine Impfung nicht sonderlich hoch sei. "Das Angebot, sich sofort impfen zu lassen, findet kein großes Interesse. Die Menschen sollen nun erst mal in Ruhe ankommen, dann werden wir es auf eine gute, beratende Art versuchen, sie vom Impfen zu überzeugen", sagte er der SZ. Der bisherige Eindruck sei, dass ein nicht geringer Anteil der Ankommenden positiv getestet werde, sagte Reiter. "Wir separieren sie in eigenen Unterkünften; das geht aber natürlich nur bedingt, wir trennen keine Mutter von ihren Kindern."

Das Gesundheitsministerium erklärte, es sei nicht bekannt, wie hoch die Zahl der Infizierten sei. Wie die Menschen in beengten Räumen Corona-konform untergebracht werden können, gab die Staatsregierung nicht konkret an. Aus dem Innenministerium hieß es lediglich, man habe eine "pandemiegerechte Unterbringung im Blick".

Aiwanger gegen Einstufung von ganz Bayern als Corona-Hotspot

Montag, 28. März, 7.36 Uhr: Vize-Ministerpräsident und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hält es nicht für sinnvoll, ganz Bayern zum Corona-Hotspot zu erklären. "Die Voraussetzungen sind nicht erfüllt, weil wir weder eine besonders gefährliche Virusvariante haben, noch das Gesundheitswesen flächendeckend vor der Überlastung steht", sagte er der Passauer Neuen Presse (Montag). Es gebe zwar viele Ausfälle beim Pflegepersonal, aber nicht besonders viele Patienten, die wegen Corona auf Intensivstationen liegen.

Zudem sprach sich Aiwanger für eine Änderung der Vorschriften für die Isolation von positiv Getesteten aus. "Ich halte hier die österreichische Regelung für sinnvoll, dass man beim PCR-Test bei einem Ct-Wert ab 30 nicht mehr zuhause bleiben muss, da man ab diesem Wert nicht mehr infektiös ist. Bei uns sind viele Menschen sogar noch bei einem Ct-Wert von 37 oder 39 für eine Woche zuhause", sagte er.

Bayerns Kabinett muss am Dienstag über die künftigen Corona-Regeln für den Freistaat entscheiden. Im Kern geht es um die Frage, ob etwa die Maskenpflicht in Innenräumen über den 2. April hinaus beibehalten werden soll. Dazu müsste das Land formal zum Hotspot erklärt und dies dann letztlich im Landtag beschlossen werden.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt minimal

Montag, 28. März, 7.01 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist leicht gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat am Montag einen Wert von 2178,1, am Sonntag hatte er bei 2184,6 gelegen. Elf der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Drei Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 20 601 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 13 Menschen starben an oder mit der Lungenkrankheit.

Der Landkreis Landsberg am Lech hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 3423,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen der Landkreis Lichtenfels (3420,2) und die Stadt Coburg (3378,9). Die tatsächlichen Infektionszahlen sind nach Einschätzung des Landesamts für Lebensmittel und Gesundheit (LGL) noch höher. Gründe sind die Dunkelziffer unerkannter Infektionen und Meldeverzögerungen bei den kommunalen Behörden. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten wieder leicht gesunken: Das Divi-Intensivregister meldet am Montag (Stand 6.18 Uhr) 407 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat.

Holetschek will Maskenpflicht um vier Wochen verlängern

Sonntag, 27. März, 14.12 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat das geplante Ende der meisten Corona-Beschränkungen kritisiert und will die Maskenpflicht verlängern. "Ganz Deutschland ist ein einziger Hotspot", sagte Holetschek der Augsburger Allgemeinen (Montag). Das habe "auch fast jeder außerhalb des Regierungsviertels in Berlin so schon erkannt".

Bayern fordert bundesweit einheitliche Kriterien für die Anwendung der Hotspot-Regel oder eine Verlängerung der Übergangsfrist. Dies soll auch Thema der Gesundheitsministerkonferenz am Montag sein. "Die Hotspot-Regeln sind viel zu schwammig und ermöglichen uns keine rechtssichere Umsetzung", sagte Holetschek. "Ich fände gut, wenn wir nach dem 2. April bundesweit noch vier Wochen Maskenpflicht in Innenräumen haben würden."

Strittig ist, ob es rechtlich möglich ist, ein ganzes Bundesland zum Hotspot zu erklären. "Zwischen dem, was Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann sagen, klafft eine große Lücke", sagte der CSU-Politiker.

Inzidenz sinkt weiter leicht - Kabinett muss über Regeln entscheiden

Sonntag, 27. März, 9.05 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Bayern erneut leicht gesunken, das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Sonntag einen Wert von 2184,6. Bundesweit liegt die Inzidenz derzeit bei 1723,8. Angesichts der Rekordwerte bei den Corona-Neuinfektionen und Personalengpässen in vielen bayerischen Kliniken muss das Kabinett am Dienstag über die künftigen Corona-Regeln für den Freistaat entscheiden. Im Kern geht es um die Frage, ob etwa die Maskenpflicht in Innenräumen über den 2. April hinaus beibehalten werden soll. Dazu müsste das Land formal zum Hotspot erklärt und dies dann letztlich im Landtag beschlossen werden.

Nach dem neuen Bundesinfektionsschutzgesetz und unter Nutzung einer Übergangsfrist enden die allermeisten Corona-Beschränkungen automatisch am 2. April, insbesondere Corona-Zugangsregeln wie 2 G und 3 G. Es bleiben dann lediglich noch die Maskenpflicht in Pflegeheimen, Kliniken, im Nah- und Fernverkehr sowie eine Testpflicht in Pflegeheimen und Schulen - nicht aber die Maskenpflicht in sonstigen Innenräumen, etwa im Handel, in Freizeiteinrichtungen oder auch in Schulen.

Die Länder können allerdings per Landtagsbeschluss weiterhin strengere Regeln festlegen. Voraussetzung für die Anwendung der sogenannten Hotspot-Regelung ist, dass eine "konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage" besteht - etwa dann, wenn "auf Grund einer besonders hohen Anzahl von Neuinfektionen oder eines besonders starken Anstiegs an Neuinfektionen eine Überlastung der Krankenhauskapazitäten in der jeweiligen Gebietskörperschaft droht". Rechtlich strittig ist, ob sich auch ein gesamtes Bundesland zum Hotspot erklären kann. Genau das aber wäre die Voraussetzung, um etwa die Maskenpflicht im Handel bayernweit beibehalten zu können.

Die Staatsregierung hatte vom Bund zuletzt - bislang vergeblich - entweder eine Verlängerung der Übergangsfrist oder bundesweit einheitliche Kriterien für die Anwendung der Hotspot-Regel gefordert. Dies soll auch Thema der Gesundheitsministerkonferenz am Montag sein.

Letztlich muss das Kabinett aber am Dienstag entscheiden - ansonsten bleibt es dabei, dass die Regeln auslaufen. Denkbar ist auch, dass die Hotspot-Regelung erst zu einem späteren Zeitpunkt genutzt wird.

Rund 80 000 Schüler verpassen wegen Corona Unterricht

Samstag, 26. März, 11.05 Uhr: Etwa 80 000 Schüler in Bayern konnten zuletzt wegen Corona nicht am Unterricht teilnehmen. Das Kultusministerium meldete (Stand Freitag) einen Anteil von 3,63 Prozent, der wegen eines positiven Tests nicht am Präsenzunterricht teilnahm. Weitere 1,52 Prozent waren in Quarantäne. Das ist ein leichter Anstieg bei den positiven Tests und ein leichter Rückgang bei der Quarantäne. Bayernweit gibt es etwa 1,6 Millionen Schüler. Die aktuellen Zahlen beruhen laut Kultusministerium auf den Meldungen von 96 Prozent aller Schulen.

Auch viele Kinderbetreuungseinrichtungen waren von Corona beeinträchtigt. Laut Sozialministerium waren es (Stand Freitagnachmittag) insgesamt 1605 der rund 10 300 Häuser in Bayern. 46 Einrichtungen waren demnach komplett geschlossen, eine weniger als vor einer Woche. 431 Häuser waren teilweise geschlossen, das sind 42 mehr als vor Wochenfrist. Weitere 1128 waren zwar komplett offen, es galt aber wegen Corona-Fällen ein intensiviertes Testregime - das sind in etwa so viele wie vor einer Woche.

Inzidenz im Freistaat sinkt minimal

Samstag, 26. März, 11 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist am Samstag leicht gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete einen Wert von 2197,5, am Freitag lag er im Freistaat bei 2199,9. Zehn der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Nur vier Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 48 747 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 46 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

Die Stadt Coburg verzeichnet mit einer Inzidenz von 3481,7 den höchsten Wert in Bayern, gefolgt von den Landkreisen Hof (3343,1) und Coburg (3278,2). Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten in den vergangenen Tagen gestiegen: Das Divi-Intensivregister meldet am Samstag (Stand 10.18 Uhr) 417 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat.

Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen stagniert

Freitag, 25. März, 10.40 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern bleibt unverändert. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat am Freitag einen Wert von 2199,9, er bleibt demnach auf dem gleichen Stand wie am Donnerstag. Sieben der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Sieben Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 59 025 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 67 Covid-Patienten starben an der Lungenkrankheit, die damit in Bayern bislang 22 314 Opfer gefordert hat.

Der Landkreis Hof hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 3362,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen die Landkreise Haßberge (3251,3) und Coburg (3212,4). Die tatsächlichen Infektionszahlen sind nach Einschätzung des Landesamts für Lebensmittel und Gesundheit (LGL) noch höher. Gründe sind die Dunkelziffer unerkannter Infektionen und Meldeverzögerungen bei den kommunalen Behörden. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten wieder leicht gesunken: Das Divi-Intensivregister meldet am Freitag (Stand 10.49 Uhr) 420 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat.

Bis zu 20 Prozent Personalausfälle an Kliniken

Freitag, 25. März, 7.30 Uhr: Bayerns Krankenhäuser haben wegen hoher Corona-Infektionszahlen unter ihren Belegschaften mit weit überdurchschnittlichem Personalausfall zu kämpfen. "Das ist flächendeckend ein Problem", sagte ein Sprecher der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG). Eine landesweite Statistik zu coronabedingten Personalausfällen in den Kliniken gibt es demnach zwar nicht, doch berichten die Krankenhäuser ihrem Dachverband darüber in zahlreichen internen Gesprächen.

"Wir haben Krankenstände von bis zu 20 Prozent", sagte BKG-Sprecher Eduard Fuchshuber. "Nicht wenige Kliniken müssen planbare Operationen wieder verschieben." Manche Häuser hätten sich auch zeitweise von der Notfallversorgung abmelden müssen. Die akuten Probleme verschärfen den ohnehin großen Personalmangel. Nach einer BKG-Umfrage unter den Kliniken sind im Schnitt zwischen 8 und 9 Prozent der Stellen nicht besetzt. Für Krankenhauspersonal gelten dieselben Quarantänevorschriften wie für die ganze Bürgerschaft. Im Regelfall sind es zehn Tage. Doch plädiert das Robert Koch-Institut dafür, die Vorschriften für medizinisches Personal zu lockern. Wer positiv ist, aber nicht krank und nicht ansteckend, soll schneller wieder arbeiten können. Bundesweit war nach Zahlen der Deutschen Krankenhausgesellschaft in der vergangenen Woche der Krankenstand in 51 Prozent der Kliniken höher als üblich.

Gleichzeitig haben die Kliniken mit Rekordzahlen corona-positiver Patienten zu kämpfen. Am Mittwoch waren es nach Daten des Landesamts für Lebensmittel und Gesundheit knapp 5200, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Viele dieser Patienten sind nicht wegen Covid, sondern wegen anderer Erkrankungen in Behandlung. Dennoch ist der Aufwand für die Krankenhäuser sehr hoch. Denn alle infizierten Patientinnen und Patienten werden auf separaten Stationen isoliert behandelt, um die weitere Verbreitung des Erregers zu verlangsamen.

Sieben-Tage-Inzidenz erreicht neues Allzeithoch

Donnerstag, 24. März, 6.53 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist wieder leicht gestiegen und hat damit ein neues Allzeithoch erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat am Donnerstag einen Wert von 2199,9, am Mittwoch lag er bei 2183,4. Das ist eine bislang im landesweiten Schnitt noch nicht erreichte Höchstzahl. Acht der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Vier Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 61 834 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden, das entspricht annähernd der Einwohnerzahl von ganz Rosenheim. 34 Covid-Patienten starben an der Lungenkrankheit, die damit in Bayern bislang 22 247 Opfer gefordert hat.

Der Landkreis Coburg hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 3374,0 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen die Landkreise Hof (3215,1) und Haßberge (3146,8). Die tatsächlichen Infektionszahlen sind nach Einschätzung des Landesamts für Lebensmittel und Gesundheit (LGL) noch höher. Gründe sind die Dunkelziffer unerkannter Infektionen und Meldeverzögerungen bei den kommunalen Behörden. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten wieder leicht gesunken: Das Divi-Intensivregister meldet am Donnerstag (Stand 6.18 Uhr) 426 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat.

Patientenbeauftragter für Lockerungen bei Klinik-Besuchen

Mittwoch, 23. März, 18.33 Uhr: Trotz hoher Corona-Inzidenzen hat der bayerische Patientenbeauftragte die Krankenhäuser zu Lockerungen bei den Besuchen aufgefordert. Ihn erreichten seit Beginn der Pandemie "regelrechte Hilferufe von Angehörigen", denen der Zutritt zu einem Krankenhaus verwehrt werde, teilte der Beauftragte Peter Bauer am Mittwoch mit. "Dabei steht die Sorge um die Erkrankten im Vordergrund - eine Situation, die jeder von uns nachvollziehen kann."

Angesichts der Härte für einzelne Betroffene appelliere er an die Kliniken, von einem generellen Besuchsverbot Abstand zu nehmen und stattdessen im Einzelfall zu entscheiden. In Bayern haben Kliniken wegen steigender Infektionszahlen wieder Besuchsverbote erlassen, so zum Beispiel am Dienstag die Haßberg-Kliniken in Unterfranken.

Er habe zwar auch Verständnis für die Maßnahme, denn sie diene dem Schutz aller. Aber: "Vor allem in Bereichen wie etwa der Geburtshilfe oder der Onkologie sollten Möglichkeiten gefunden werden, die den Patientinnen und Patienten, den Angehörigen aber auch dem Personal entgegenkommen. Von den Besuchsverboten in unseren Pflegeheimen haben wir gelernt, welche Kollateralschäden entstehen können."

Corona-Inzidenz in Bayern sinkt leicht

Mittwoch, 23. März, 6.51 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist minimal gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat am Mittwoch einen Wert von 2183,4, am Dienstag lag er bei 2185,9. Acht der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Drei Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 49 511 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 70 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

Der Landkreis Haßberge hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 3392,5 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen die Landkreise Hof (3166,5) und Coburg (3158,5). Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten in den vergangenen Tagen gestiegen: Das Divi-Intensivregister meldet am Mittwoch (Stand 6.18 Uhr) 449 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat.

Bayern gewährt Schaustellern Corona-Hilfe

Dienstag, 22. März, 17.06 Uhr: Die Staatsregierung unterstützt Marktkaufleute und Schausteller, die im vergangenen Jahr vom Verbot der Volksfeste betroffen waren. Voraussetzung ist ein Umsatzrückgang von mindestens 50 Prozent in mindestens fünf Monaten zwischen Januar und Oktober 2021, teilte die Staatskanzlei am Dienstag in München mit. Die betroffenen Selbstständigen und Kleinunternehmer könnten dann je Monat 1500 Euro fiktiven Unternehmerlohn beantragen. Er werde zusätzlich zur Überbrückungshilfe des Bundes gewährt.

Rekordzahl von 5100 Corona-Patienten in Bayerns Kliniken

Dienstag, 22. März, 15.20 Uhr: In Bayerns Kliniken ist die Zahl der corona-positiven Patienten auf einen neuen Höchststand von 5100 gestiegen. Das sei ein "bislang noch nie da gewesenes Rekordniveau", sagte am Dienstag Tamara Bischof, Kitzinger Landrätin und Vorsitzende der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG). Abgesehen vom Behandlungsbedarf sind die Kliniken mit großem organisatorischen und bürokratischen Aufwand konfrontiert: "Es müssen immer größere Infektionsabteilungen betrieben werden und erneute Umorganisationen sind nötig", sagte Bischof.

Um die weitere Ausbreitung des Covid-Erregers zu bremsen, werden alle corona-positiven Patienten seit Beginn der Pandemie von den nicht infizierten Patienten separiert und auf getrennten Stationen mit besonderen Schutzmaßnahmen behandelt. Zweck ist die Verlangsamung der Infektionsketten, daher spielt auch keine Rolle, ob die Patienten wegen Corona oder einer anderen Krankheit in Behandlung sind. "Das bindet viele Ressourcen", sagte die Freie Wähler-Politikerin. "Der maximale Infektionsschutz ist eine anhaltende Kraftanstrengung und eine hohe physische und psychische Belastung für alle unsere Beschäftigten."

Die von der Bundesregierung verordnete Lockerung der Corona-Beschränkungen stößt deswegen in den Kliniken auf scharfe Kritik: "Die jüngst beschlossene Novelle des Infektionsschutzgesetzes ist aus Sicht der bayerischen Kliniken unverständlich", sagte Bischof. "Was ist aus der Prämisse geworden, dass die Kliniken nicht überlastet werden dürfen?"

Halbe Milliarde Euro für Corona-Selbsttests an Schulen ausgegeben

Dienstag, 22. März, 8.51 Uhr: Die Staatsregierung hat alleine für die Corona-Selbsttests an Bayerns Schulen in den letzten Monaten eine halbe Milliarde Euro ausgegeben. Seit vergangenem September bis März habe der Freistaat Selbsttests in Höhe von rund 500 Millionen Euro für die Schulen abgegeben, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in München. Zusätzlich zu den Schnelltests werden in Grund- und Förderschulen sowie in den 5. und 6. Klassen PCR-Pooltests gemacht.

Für die Kitas - an denen mindestens jeden zweiten Tag ein Schnelltest gemacht werden muss - könnten noch keine Zahlen zu den Kosten vorgelegt werden. Die Abrechnung der Berechtigungsscheine, mit denen die Eltern in Apotheken die Tests für ihre Kinder bekommen, dauert noch. Die Staatsregierung will mindestens bis zu den Osterferien an den massenhaften Tests festhalten - selbst wenn die Tests manchmal gar nicht oder nur spät anschlagen. Nach den Ferien werde anhand der Infektionslage und der Laborkapazitäten geprüft, ob die Tests an Schulen und Kitas noch sinnvoll seien, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Unter anderem hatte der Virologe Hendrik Streeck das massenhafte Testen von symptomlosen Schülern kritisiert, es schaffe mehr Schaden als Nutzen, schrieb er in Zeit. Neben den Kosten fällt auch tonnenweise Müll durch die Schnelltests an. Die Pandemie habe weltweit zu deutlich mehr Müll geführt, ob es nun Masken, Desinfektionsmittel oder Tests seien oder die zusätzlichen Abfälle aus Praxen, Kliniken, Impf- und Testzentren, so das Ministerium. Es lasse sich in der Pandemie "eine gewisse Müllproduktion" nicht vermeiden. Nach Möglichkeit würden Tests in großen Gebinden und Großpackungen bestellt, so dass nicht jeder Test noch einzeln verpackt ist.

Corona-Inzidenz in Bayern steigt weiter

Dienstag, 22. März, 7.01 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist abermals deutlich gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für den Freistaat am Dienstag einen Wert von 2185,9. Am Montag hat er bei 2134,5 gelegen. Sechs der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Drei Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 41 298 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 50 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

Der Landkreis Forchheim hat den höchsten Inzidenzwert in Bayern mit 3404,8 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen die Landkreise Haßberge (3345,0) und Bamberg (3255,7). Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten in den vergangenen Tagen nahezu konstant: Das Divi-Intensivregister meldet am Dienstag (Stand 6.18 Uhr) 408 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat, am Vortag waren es 402.

Anklage wegen 1074 gefälschter Impfzertifikate

Montag, 21. März, 16.12 Uhr: Die bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg angesiedelte Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) hat am Montag zwei Personen angeklagt, denen sie vorwirft, im vorigen Jahr im größeren Stil digitale Impfzertifikate gefälscht und verkauft zu haben. Dabei geht es um 1074 Fälle, bei denen die Angeschuldigten innerhalb von knapp zwei Monaten einen Gewinn von mehr als 130 000 Euro gemacht haben sollen. Die Geschäfte sollen sie ohne Wissen des Besitzers über den Rechner einer Schwabinger Apotheke abgewickelt haben. Ob die Anklage zugelassen und ein Hauptverfahren eröffnet wird, muss nun das Landgericht München I entscheiden.

Der Anklageschrift zufolge haben die Angeschuldigten - eine weitgehend geständige Beschäftigte der Apotheke sowie eine weitere Person - von Mitte August an auf einem Cybercrime-Forum unberechtigt erstellte QR-Codes für den digitalen Corona-Impfausweis zum Preis von rund 150 Euro pro Stück verkauft, ohne dass eine Impfung erfolgt und nachgewiesen war. Für die Erstellung der QR-Codes sollen sie die Computer-Infrastruktur der Schwabinger Apotheke genutzt haben, unter anderem mittels Installation einer Software, die den Zugriff auf den Rechner und die Eingabe der Daten auch von außen ermöglichte.

Cybercrime-Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) waren bei Recherchen im sogenannten Darknet auf das Fälscher-Duo aufmerksam geworden. Ende Oktober war es verhaftet worden. Ein Teil ihrer Abnehmer wurde durch umfangreiche polizeiliche Ermittlungen identifiziert. Gegen sie werden Verfahren wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz und Geldwäsche eingeleitet.

Inzidenz auf Allzeithoch bei älteren Menschen

Montag, 21. März, 15.31 Uhr: Die Corona-Inzidenz in Bayern ist in fast allen Altersgruppen gestiegen. Die am Montag vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gemeldeten Zahlen für die 11. Kalenderwoche lagen nur in einer Gruppe niedriger als die Werte vor einer Woche. Auch bei den besonders gefährdeten Alten stiegen die Inzidenzen weiter an.

Nach wie vor die höchste Inzidenz gab es laut LGL in der Gruppe der 16- bis 19-Jährigen mit 3666. Sie war die einzige mit sinkendem Wert (-432). Dahinter folgte die Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen, in der die Inzidenz um 216 auf 3434 stieg, gefolgt von den Zwölf- bis 15-Jährigen mit 3081 (+49). Nach wie vor sind also die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Schulalter am stärksten betroffen.

Diese drei Altersgruppen wurden zuletzt besonders häufig mit Corona infiziert, wie sich aus den aufaddierten Inzidenzen der vergangenen Wochen ergibt. Lässt man Mehrfachinfektionen außer Acht, hat sich demnach in den gut zweieinhalb Monaten seit Jahresbeginn rund ein Drittel aller Kinder von sechs bis elf infiziert (34,6 Prozent). Bei den Zwölf- bis 15-Jährigen (28,5 Prozent) und den 16- bis 19-Jährigen (28,6 Prozent) ist es jeweils rund ein Viertel. Über alle Altersgruppen hinweg ist es etwa jeder Sechste. Da es einerseits Mehrfachinfektionen einzelner Personen gibt, andererseits aber auch unentdeckte oder nicht gemeldete Infektionen, sind diese Zahlen jedoch mit einer gewissen Ungenauigkeit behaftet.

Die aktuelle Corona-Welle erfasst auch die Älteren immer stärker. In allen Altersgruppen jenseits der 35 wurden für die vergangene Woche Allzeithochs gemeldet. So lag der Wert bei den 35- bis 59-Jährigen bei 2195, bei den 60- bis 70-Jährigen bei 1138. Bei den Senioren ab 80 Jahren betrug die Inzidenz 946. Und auch bei den Jüngsten bis fünf Jahre stieg sie wieder deutlich an und lag bei 1531.

Corona-Inzidenz in Bayern steigt weiter

Montag, 21. März, 7.03 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist im Wochenvergleich weiter gestiegen. Das Robert Koch-Institut gibt den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche am Montag mit 2134,5 an - am Montag vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 1990,7, am Montag davor bei 1541,9. Im Vergleich zum Vortag allerdings ist die Inzidenz nahezu identisch. Am Sonntag lag sie bei 2133,5.

Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 23 189 neue Infektionen. Hinzu kamen fünf weitere Todesfälle, die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Corona stieg damit auf 22 093. Auf Kreisebene verzeichneten am Montag die Landkreise Haßberge (3330,8) und Passau (3312,9) die höchsten Inzidenzen im Freistaat. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Corona-Patienten in den vergangenen Tagen nahezu konstant: Das Divi-Intensivregister meldet am Montag (Stand 6.05 Uhr) 402 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat, eine Woche zuvor waren es noch 417. 164 von ihnen mussten am Montag invasiv beatmet werden.

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Maskenpflicht in Grundschulen fällt

Sonntag, 20. März, 17.03 Uhr: Trotz anhaltend hoher Inzidenzen fällt am Montag die Maskenpflicht an Bayerns Grund- und Förderschulen. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hatte die Entscheidung nach dem Kabinettsbeschluss damit begründet, dass es an den Grundschulen PCR-Pool-Tests gebe und künftig auch in den 5. und 6. Klassen. Zudem belaste das Maskentragen die Kleinsten ganz besonders. Sowohl in Schulen als auch in Kitas bleibt es bei der Testpflicht. Eine Woche später soll die Maskenpflicht auch in den 5. und 6. Klassen fallen.

2133,5 - Corona-Inzidenz am Sonntag gesunken

Sonntag, 20. März, 12.21 Uhr: Die Corona-Inzidenz in Bayern ist am Sonntag erstmals seit Mitte der Woche wieder gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete für den Freistaat einen Wert von 2133,5 - ein Minus von rund 42 gegenüber dem Vortag (2175,3). Allerdings lag die Sieben-Tage-Inzidenz damit weiter deutlich über dem Wert vom Sonntag der Vorwoche (1938,7). Die Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen an.

Sie war in den vergangenen Tagen fast täglich gestiegen und hatte neue Höchstwerte erreicht, nur am Mittwoch war die Inzidenz leicht gesunken. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag bei 1708,7. Bayern hatte nach RKI-Angaben die vierthöchste Inzidenz hinter Mecklenburg-Vorpommern (2490), dem Saarland (2277,3) und Sachsen (2232,9). Die Gesundheitsämter im Freistaat meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 30 619 neue Infektionen. Die Zahl der Todesfälle in Bayern im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 6 auf 22 088. Auf Kreisebene verzeichnete der unterfränkische Landkreis Haßberge mit 3290,4 den bayernweiten Spitzenwert, gefolgt vom Landkreis Cham mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 3214.

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Mehr als 5000 Anzeigen wegen gefälschter Impfausweise

Sonntag, 20. März, 8.19 Uhr: In Bayern sind nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) inzwischen mehr als 5000 Anzeigen wegen gefälschter Corona-Impfausweise eingegangen. Das teilte das LKA auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit.

Inzwischen sind diese Vergehen auch zum Fall für die Justiz geworden. Allein bei der Staatsanwaltschaft München I sind seit dem 1. Januar 2021 rund 200 solcher Verfahren registriert worden, wie Sprecherin Anne Leiding sagte. In gut 50 dieser Verfahren wurde ein Strafbefehl beantragt, zusätzlich gebe es vier Anklagen zum Jugendrichter, wo ein Strafbefehl nicht möglich ist. Wie viele Gerichtsverfahren um Impfausweis-Fälschungen es insgesamt in Bayern gibt und schon gab, ist nach Angaben des bayerischen Justizministeriums allerdings nicht erfasst, weil Verfahren wegen Fälschung von Gesundheitszeugnissen beziehungsweise des Gebrauchs unrichtiger Gesundheitszeugnisse in der Strafverfolgungsstatistik nicht gesondert erfasst werden. Justizminister Georg Eisenreich (CSU) betonte, die bayerischen Staatsanwaltschaften leiteten in diesen Fällen konsequent Ermittlungen ein und klagten die Täter dann auch an. Denn: "Die Täter riskieren Infektionen und in Einzelfällen Menschenleben."

Etwa jeder 20. Schüler wegen Corona nicht im Unterricht

Sonntag, 20. März, 7.43 Uhr: In Bayern hat zuletzt etwa jeder 20. Schüler wegen Corona den Präsenzunterricht verpasst. Stand Freitag fehlten 3,52 Prozent der Schülerinnen und Schüler wegen eines positiven Tests und weitere 1,59 Prozent wegen Quarantäne, wie das Kultusministerium berichtete. Eine Woche zuvor war jeder 22. Schüler betroffen.

Auch viele Kinderbetreuungseinrichtungen sind von der Pandemie betroffen. Nach Auskunft des Sozialministeriums waren Stand Freitag 4,22 Prozent der rund 10 200 Einrichtungen von Schließungen betroffen (Vorwoche: 3,57 Prozent). 47 davon waren komplett geschlossen, 389 Einrichtungen teilweise. In etwa jeder zehnten Kita wurde nach einzelnen Corona-Fällen zudem intensiver getestet.

Weiterer Höchstwert bei Corona-Inzidenz in Bayern

Samstag, 19. März, 10.34 Uhr: Die Corona-Inzidenz in Bayern ist am Samstag auf einen weiteren Höchstwert gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete für den Freistaat einen Wert von 2175,3 - ein Plus von rund 33 gegenüber dem Vortag (2141,9).

Die Inzidenz war in den vergangenen Tagen fast täglich gestiegen und hatte neue Höchstwerte erreicht, nur am Mittwoch war sie leicht gesunken. Bundesweit lag sie am Samstag bei 1735 - auch das ist ein Allzeithoch. Bayern hatte nach RKI-Angaben die vierthöchste Inzidenz hinter Mecklenburg-Vorpommern (2474,1), dem Saarland (2273,7) und Sachsen (2212,3).

Die Gesundheitsämter im Freistaat meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 49 503 neue Infektionen. Die Zahl der Todesfälle in Bayern im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 33 auf 22 082. Auf Kreisebene verzeichnete der unterfränkische Landkreis Haßberge mit 3259,6 den bayernweiten Spitzenwert, gefolgt vom Landkreis Cham mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 3258,5.

Bayern lockert Corona-Regeln für Seilbahnen

Freitag, 18. März, 18.59 Uhr: Die Corona-Auflagen an Bayerns Seilbahnen werden gelockert. "Wir werden Seilbahnen in Bayern von Samstag morgen an wie den ÖPNV behandeln", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in München. Es gebe dann - ebenso wie in Österreich und der Schweiz - keine Zugangsbeschränkungen mehr. Allerdings bleibt es bei den beliebten Fahrten auf die Berge in geschlossenen Kabinen bei der Maskenpflicht. Bislang waren in Seilbahnen 2G-Vorschriften zu beachten, das heißt, nur gegen Geimpfte oder Genesene durften mitfahren.

Sondergenehmigung: FC Bayern München vor bis zu 35 000 Zuschauern

Freitag, 18. März, 12.02 Uhr: Der Fußball-Bundesligist FC Bayern München hat eine Sondergenehmigung erhalten und darf gegen den 1. FC Union Berlin vor 35 000 Zuschauern spielen. Am diesem Samstag dürfen nach der 2-G-Regel ausschließlich geimpfte und genesene Personen die Allianz Arena betreten. Zudem herrsche auch an den Sitzplätzen Maskenpflicht, teilte der Club am Freitag mit. Zuvor waren bis zu 25 000 Zuschauer zugelassen.

Aiwanger gegen 2G auf Volksfesten

Freitag, 18. März, 11.09 Uhr: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich gegen 2-G-Regelungen auf bayerischen Volksfesten ausgesprochen. "Ein Volksfest sollte in meinen Augen durchaus ein Fest des Volkes sein und nicht am Ende vielleicht nur ein Fest der aktuell frisch Geimpften", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Wenn Veranstalter sich von sich aus für 2 G entschieden, könne man das nicht verbieten, sagte er. "Aber ich glaube, dass sich das auf Dauer nicht halten lässt." Der Augsburger Osterplärrer soll laut BR Mitte April beginnen, die Schausteller hatten demnach von sich aus 2 G als Zugangsvoraussetzung angeboten.

Sollte das neue Infektionsschutzgesetz in Berlin wie bisher vorgesehen beschlossen werden, entfällt auch in Bayern unter anderem das bisherige Verbot von Volksfesten und Jahresmärkten. Für Volksfeste sollen bis zum 2. April noch analoge Regeln wie in der Gastronomie gelten, dann fallen auch hier sämtliche Auflagen weg.

Novavax ist ein Ladenhüter in Bayern

Freitag, 18. März, 8.27 Uhr: In Bayern wollen sich weiter nur wenige Menschen mit dem Novavax-Impfstoff impfen lassen. Von bisher 225 000 gelieferten Impfdosen seien im Freistaat bis Mitte der Woche nur rund 5700 verabreicht worden, teilte das Gesundheitsministerium in München mit. Erste Rückmeldungen der Impfzentren zeigten, dass die Nachfrage "relativ gering" zu sein scheine, sagte eine Ministeriumssprecherin. Bis 11. März hätten die Impfzentren knapp 1200 aufgezogene Spritzen mit dem Impfstoff entsorgen müssen, weil sie nach Öffnung der Injektionsfläschchen nicht rechtzeitig verwendet werden konnten.

Der Impfstoff namens Nuvaxovid war Anfang März zunächst nur für Beschäftigte im Gesundheitswesen freigegeben worden, um die Möglichkeit einer Impfung vor Beginn der Impfpflicht in diesem Bereich zu bieten. Doch auch dort war das Interesse gering: Bis zum 9. März ließen sich nur knapp 2300 Menschen in Bayern mit Nuvaxovid impfen. Infolge dessen gab das Gesundheitsministerium den Impfstoff für alle Erwachsenen frei - ohne den erhofften Effekt.

Beim Novavax-Mittel Nuvaxovid handelt sich um einen Proteinimpfstoff - also eine andere Technologie als bei den bisher zumeist eingesetzten mRNA-Präparaten von Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben. Die Hoffnungen waren deshalb groß, dass sich viele Menschen, vor allem bislang ungeimpftes Medizin- und Pflegepersonal, nunmehr doch für eine Corona-Impfung entscheiden.

Inzidenz steigt weiter

Freitag, 18. März, 7.17 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist nochmal deutlich gestiegen. Am Freitag liegt sie bei 2141,9, am Donnerstag lag sie bei 2079. Vier der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Zwei Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 58 436 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 39 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

Der Landkreis Haßberge bleibt bayern- und bundesweiter Spitzenreiter mit 3371,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen die Landkreise Bamberg (3210,9) und Passau (3086,0). Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Söder lehnt neue Corona-Vorschriften weiterhin ab

Donnerstag, 17. März, 9.27 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nochmals die geplanten neuen Corona-Vorgaben der Bundesregierung kritisiert. "Während Corona steil ansteigt, steigt die Politik quasi aus", sagte der CSU-Vorsitzende am Donnerstag im Deutschlandfunk. Ein Infektionsschutz in der Schule mit Masken sei mit den neuen Vorschriften nicht mehr möglich. "Da droht auch die Gefahr einer Durchseuchung." Im Bundesrat könne der Freistaat den Plänen nicht zustimmen.

Die künftige bundesweite Rechtsgrundlage für Corona-Regeln soll unter hohem Zeitdruck an diesem Freitag von Bundestag und Bundesrat besiegelt werden. Der von der Bundesregierung erarbeitete Entwurf sieht vom 20. März an nur noch Schutzregeln mit Masken und Tests in Einrichtungen für gefährdete Gruppen vor. Für regionale Hotspots sollen aber weitergehende Beschränkungen möglich sein, wenn das Landesparlament eine besonders kritische Lage feststellt. Söder kritisierte, dass diese Hotspot-Regelung unpraktikabel sei und letztlich keine effektive Wirkung haben werde. Bayern und andere Bundesländer wollen eine Übergangsfrist nutzen und die aktuellen Schutzregeln weitgehend bis zum 2. April behalten.

Fast 60 000 Neuinfektionen

Donnerstag, 17. März, 7.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist deutlich gestiegen. Am Donnerstag liegt sie bei 2079,8, am Mittwoch lag sie bei 2008,5. Dienstag lag sie bei 2027,0. Zwei der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Ebenfalls zwei Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 59 156 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 43 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

Der Landkreis Haßberge bleibt bayern- und bundesweiter Spitzenreiter mit 3542,0 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Es folgen die Landkreise Bamberg (3204,1) und Kelheim (2897,3). Am Donnerstagfrüh (Stand: 6.18 Uhr) liegen 416 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, 176 von ihnen müssen invasiv beatmet werden - das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vortag. Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Kliniken verschieben wegen Corona noch immer Operationen

Mittwoch, 16. März, 9.08 Uhr: Wegen der Rekordzahl an Corona-Infizierten müssen Kranke und Verletzte weiterhin auf einen OP-Termin in den bayerischen Krankenhäusern warten. "Nach wie vor müssen akute Operationen verschoben werden", sagte der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, der Augsburger Allgemeinen. Auch die Intensivstationen seien weit vom Normalbetrieb entfernt. Die geplanten Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie kämen deshalb zu früh.

"Wir haben sicher noch fünf bis sechs harte Wochen vor uns", warnte Engehausen. "Daher verstehen wir den Gesetzgeber nicht, dass jetzt Lockerungen diskutiert werden. Wir würden uns wünschen, dass bis nach Ostern alle Schutzmaßnahmen erhalten bleiben, und zwar bundesweit." Die von der Bundesregierung als Ersatz für die bundeseinheitlichen Maßgaben geplante Hotspot-Regelung sei kaum praktikabel. "Wir erleben es gerade, dass sich Hotspots sehr sprunghaft entwickeln und plötzlich, oft binnen zwei Wochen, in einzelnen Regionen extrem hohe Inzidenzen auftreten", erläuterte Engehausen. Regelungen hinkten solch schnellen Entwicklung immer nur hinterher. "Solche Pläne gehen an der Realität vorbei."

Engehausen warnte zudem vor einer Dauerbelastung für das Klinikpersonal, das längst am Limit sei. "Die allgemeine Impflicht ist nach wie vor unbedingt nötig, wenn wir nicht im Herbst die gleiche Eskalation der Lage erleben wollen." Dass die Politik dieses Thema jetzt auf die lange Bank schiebe und zerrede, "ist unverantwortlich.

Impfpflicht greift nun auch in Bayern

Mittwoch, 16. März, 7.11 Uhr: Auch in Bayern gilt von Mittwoch an die Corona-Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen - sie wird aber nur langsam und schrittweise um- und durchgesetzt. So sieht es das Konzept vor, das Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) nach dem Streit über die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht zuletzt erarbeitet hatte. In letzter Konsequenz sollen Beschäftigten, die sich weiterhin nicht impfen lassen wollen, erst ungefähr ab Sommer Betretungsverbote drohen. Bei Neueinstellungen gilt die Impfpflicht dagegen unmittelbar: Hier müssen die Bewerber nunmehr direkt einen Corona-Immunitätsnachweis vorlegen.

Für alle übrigen wird die Impfpflicht in einem gestuften Verfahren umgesetzt: Ab sofort müssen die betroffenen Einrichtungen zunächst alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter melden, die noch nicht geimpft oder genesen sind oder sich aus medizischen Gründen nicht impfen lassen können. Die Gesundheitsämter sollen den Betroffenen dann eine Impfberatung anbieten und die Chance einräumen, ihre Entscheidung zu überdenken. Ziel ist, viele bislang Ungeimpfte noch zu überzeugen.

Auf das Beratungsangebot folgt dann eine förmliche Aufforderung zur Vorlage der gesetzlich festgelegten Nachweise beim Gesundheitsamt. Erfolgt dies nicht, wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet. In letzter Konsequenz - aber nur als Ultima Ratio - kann dann laut Gesundheitsministerium ein Betretungsverbot ausgesprochen werden. Zuvor sollen aber im Einzelfall jeweils auch die Einrichtungen angehört werden. So soll dafür Sorge getragen werden, dass es nicht zu Versorgungsengpässen kommt. Eine planbare Versorgung von Patienten und Bewohnern von Einrichtungen müsse gewährleistet bleiben, hieß es.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Anfang Februar Kritik auf sich gezogen, als er gesagt hatte, die neue einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht zunächst "de facto" aussetzen zu wollen. Später betonte er: "Wir bleiben natürlich rechtstreu." In der Praxis wird es in Bayern allerdings nun tatsächlich längere Übergangsfristen geben.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt minimal, bleibt aber über 2000

Mittwoch, 16. März, 7.01 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist minimal gesunken. Am Mittwoch liegt sie bei 2008,5, am Dienstag lag sie bei 2027,0. Der Landkreis Haßberge (3144,5) weist als einziger der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weiter eine Inzidenz von mehr als 3000 auf. Zwei Kreise haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 45 009 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 46 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

Nach Haßberge folgt der Landkreis Würzburg mit 2997,6 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Danach kommt der Landkreis Regen (2810,7) und die Stadt Coburg (2783,9). Am Mittwochfrüh (Stand: 6.15 Uhr) liegen 432 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, 180 von ihnen müssen invasiv beatmet werden. Damit sind auch diese Zahlen abermals gestiegen. Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Bayerns Fußball-Verband: Festhalten an Corona-Regeln "realitätsfern"

Dienstag, 15. März, 16.45 Uhr: Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) kritisiert das Festhalten der Landesregierung an den Corona-Regeln. Es sei "mit normalem Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbar, dass der Irrsinn mit der 2-G-Regelung" für die Zuschauerinnen und Zuschauer im Amateurfußball in die Verlängerung gehe, sagte BFV-Vizepräsident Robert Schraudner. "Es ist und bleibt nicht zu erklären, dass die Menschen in der Gastro im Innenbereich unter 3-G-Bedingungen zusammenkommen können, nicht aber im Freien am Amateurfußballplatz, der bekanntlich noch dazu sehr weitläufig ist." Die erneute Verlängerung der entsprechenden Regelungen sei "realitätsfern".

Das Kabinett hatte zuvor beschlossen, dass es in Bayern bis zum 2. April unter anderem bei den bisherigen 2-G- und 3-G-Zugangsregeln bleibt. Nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung für das überarbeitete Infektionsschutzgesetz sollen an diesem Wochenende eigentlich bundesweit alle tiefgreifenden Corona-Maßnahmen auslaufen. Die Länder können aber eine Übergangsfrist bis zum 2. April nutzen. Dem bayerischen Kabinettsbeschluss zufolge bleiben nun bis zum 2. April die bisher gültigen Zugangsbeschränkungen (nur für Geimpfte/Genesene/Getestete), also etwa 2G im Freizeitbereich, 2G plus in Discos oder 3G in Gaststätten, Hotels und Hochschulen.

Corona-Regeln in Bayern bleiben noch - keine Masken an Grundschulen

Dienstag, 15. März, 12.25 Uhr: An bayerischen Grund- und Förderschulen müssen Schülerinnen und Schüler vom 21. März an am Platz keine Maske mehr tragen. Eine Woche später, vom 28. März an, fällt die Maskenpflicht auch in den fünften und sechsten Klassen. Weiterhin Maske tragen müssen Schüler im Schulhaus und in der Pause. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag entschieden.

Abgesehen von den Schulen bleibt die FFP2-Maskenpflicht im Freistaat allerdings unverändert bestehen, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist so hoch wie nie, am Dienstag liegt sie bei über 2000. "Die Pandemie ist nach wie vor in vollem Gange. Die schiere Zahl der täglichen Infektionen gibt Grund zur Besorgnis", sagte Herrmann. Zugleich sollen in dieser Woche aber - so die Pläne der Bundesregierung - bundesweit alle tiefgreifenden Corona-Maßnahmen auslaufen, zum Beispiel sollte die Maskenpflicht an Schulen und im Handel fallen. Allerdings können die Länder für einen Übergangszeitraum bis zum 2. April weiter von den Schutzmaßnahmen Gebrauch machen. Das werde Bayern tun, so Herrmann. Die derzeit noch geltende Infektionsschutzmaßnahmeverordnung werde bis Anfang April verändert.

Auch die Zugangsregeln für Gastronomie und Kultureinrichtungen bleiben bestehen. In Restaurants gilt also weiterhin die 3-G-Regeln, Gäste müssen also entweder geimpft oder genesen sein oder einen negativen Test vorweisen.

Vom 19. März an fallen jedoch die generellen Kontaktbeschränkungen für Personen weg sowie die Zuschauer-Obergrenzen bei Veranstaltungen. Aufgehoben werden außerdem das Musik- und Tanzverbot, das Alkoholverkaufsverbot, Sonderregeln für Gottesdienste und Versammlungen, das Verbot von Volks- und Jahrmärkten sowie die Verpflichtung zu festen Gruppen in Kitas.

Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Bayern über 2000

Dienstag, 15. März, 7.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist erneut gestiegen: Am Dienstag liegt sie bei 2027,0, am Montag lag sie bei 1990,7. Zwei der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen wieder eine Inzidenz über 3000 aus - damit sind sie allerdings nicht die mit dem bundesweit höchsten Wert. Nur noch der Kreis Miesbach hat einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 32 867 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 33 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

An der Spitze steht im Freistaat der Landkreis Haßberge mit 3225,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Danach folgen die Landkreise Regen (3026,7) und Würzburg (2916,5). Dienstagfrüh (Stand: 6.15 Uhr) liegen 416 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, 167 von ihnen müssen invasiv beatmet werden. Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Holetschek schließt Corona-Sonderweg für Bayern nicht aus

Montag, 14. März, 16.59 Uhr: Wenige Tage, bevor deutschlandweit die meisten Corona-Beschränkungen auslaufen sollen, erwägt Bayern, einen eigenen Weg einzuschlagen. "Ob Bayern einen Sonderweg geht, wird an diesem Dienstag ein Thema in der Kabinettssitzung sein", sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der Süddeutschen Zeitung. Er schloss nicht aus, dass der Freistaat sich zu einem flächendeckenden Hotspot erklären könnte, um bestimmte Maßnahmen nach dem 19. März beizubehalten. Diese Möglichkeit soll Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zufolge für die Länder bestehen.

Allerdings nannte es Holetschek "extrem schwierig", auf Basis des Gesetzesentwurfs der Bundesregierung "überhaupt gerichtsfeste Regelungen zu finden", um ein Bundesland oder einen Landkreis zum Hotspot zu erklären. Zudem sprach sich sich Holetschek dafür aus, die Maskenpflicht beim Einkaufen über den 19. März hinaus beizubehalten.

Inzidenz macht einen Sprung nach oben

Montag, 14. März, 7.02 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hat wieder einen Sprung gemacht: Am Montag liegt sie bei 1990,7, am Sonntag lag sie bei 1938,7. Am Montag vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 1541,9. Zwei der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen wieder eine Inzidenz über 3000 aus - damit sind sie allerdings nicht die mit dem bundesweit höchsten Wert. Drei Kreise und Städte haben einen Wert unter 1000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 25 122 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. Vier Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus stieg damit auf 21 888.

An der Spitze der RKI-Liste bundesweit steht der Landkreis Haßberge mit 3174,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Danach folgen die Landkreise Regen (3035,7) und Kelheim (2787,9). Am Montagfrüh (Stand: 6.15 Uhr) liegen 390 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, 162 von ihnen müssen invasiv beatmet werden. Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Impfpflicht in der Pflege: Bayern startet Meldeportal für Nachweise

Sonntag, 13. März, 18.45 Uhr: Vor Beginn der Corona-Impfpflicht für Beschäftigte im Pflege und Gesundheitswesen hat das bayerische Gesundheitsministerium ein Online-Meldeportal für Immunitätsnachweise an den Start gebracht. "Wir ermöglichen unseren Einrichtungen damit einen einheitlichen und vor allem unkomplizierten Meldeweg", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Sonntag. In Richtung Berlin stichelte er: "Da der Bund leider nicht in der Lage war, ein bundesweit einheitliches digitales Meldeportal zu schaffen, haben wir eine eigene bayerische Lösung auf den Weg gebracht." Entsprechende Portale gibt es auch in anderen Bundesländern.

Das Portal soll von Montag an zugänglich sein. Betroffene Einrichtungen müssen von Mittwoch an das Gesundheitsamt über Mitarbeiter informieren, die keinen Impf- oder Genesenennachweis oder ein ärztliches Attest vorgelegt haben. Über das Portal www.impfpflicht-meldung.bayern.de solle das rechts- und datenschutzsicher möglich sein. Die Einrichtungen brauchen für die Anmeldung ein Zertifikat des digitalen Steuerportals Elster. In Ausnahmen können sie laut Holetschek auch per Post melden. Der digitale Meldeweg solle allerdings der Regelfall sein.

Holetschek betonte erneut, die Teil-Impfpflicht werde "mit Augenmaß" umgesetzt: Ungeimpfte sollen zunächst beraten werden, dann soll eine förmliche Aufforderung zum Nachweis der Impfung folgen. Erst dann stehen Bußgeldverfahren und - "aber nur als Ultima Ratio" - ein Betretungs- und Tätigkeitsverbot im Raum. Man rechne damit, dass diese erst ab dem Sommer ausgesprochen werden könnten.

Bayern verzeichnet neuen Inzidenz-Höchstwert

Sonntag, 13. März, 11.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hat am Wochenende einen neuen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche am Sonntag mit 1938,7 an. Am Samstag waren es 1876,3 gewesen - zuvor hatte dieser Wochen-Wert den Höchststand am 9. Februar mit 1840,4 gehabt. Die Inzidenz war im Freistaat seit vergangenem Montag täglich angestiegen. Bundesweit lag sie am Sonntag laut RKI bei 1526,8. Bayern war an dem Tag das Bundesland mit der zweithöchsten Inzidenz hinter Mecklenburg-Vorpommern (2150,6).

Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 33 956 neue Infektionen. Es wurden sieben weitere Todesfälle gemeldet, die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Corona stieg damit auf 21 884. Auf Kreisebene verzeichneten am Sonntag die Landkreise Haßberge (3142,1) und Regen (2928,4) die höchste Inzidenz im Freistaat. Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Söder kritisiert Pläne des Bundes zu Corona-Regeln

Sonntag, 13. März, 7.47 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht Deutschland mit dem überarbeiteten Infektionsschutzgesetz der Bundesregierung neuen Virus-Varianten schutzlos ausgesetzt. Der Entwurf der Ampel habe echte Lücken und Schwächen, sagte Söder der Bild am Sonntag. "Im Grunde gibt es keine echten Schutzmaßnahmen mehr. Damit stehen wir im Herbst neuen Mutationen schutz- und wehrlos gegenüber. So ist das weitgehende Weglassen der Maske verfrüht und kann zum Beispiel in der Schule rasch zu einer sogenannten Durchseuchung führen", meinte er.

Söder kritisierte insbesondere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). "Der Bundesgesundheitsminister rechnet mit neuen Wellen, und die Ampel schafft gleichzeitig alle Maßnahmen ab", sagte er mit Blick auf die rot-grün-gelbe Bundesregierung. "Wenn es nach dem Willen der Ampel geht, ist Corona ab nächster Woche Geschichte. Aber das ist doch nicht die Realität."

Lauterbach hatte die von ihm und Justizminister Marco Buschmann (FDP) gemachten Vorschläge für ein geändertes Infektionsschutzgesetz am Freitag verteidigt. Gemäß eines Bund-Länder-Beschlusses sollen vom 20. März an die meisten Auflagen entfallen. Bundesweit soll nur noch ein Basisschutz möglich sein: Maskenpflichten in Pflegeheimen, Kliniken und Nahverkehr - und Testpflichten in Heimen und Schulen. Bundesweit bleiben soll außerdem die Maskenpflicht in Fernzügen und Flugzeugen. An Orten, wo sich die Corona-Lage zuspitzt, sollen allerdings die Länderparlamente schärfere Auflagen verhängen können, darunter auch Maskenpflichten, Abstandsgebote, Hygienekonzepte sowie Impf-, Genesenen- oder Testnachweise (3G/2G/2G plus).

Jeder 22. Schüler wegen Corona zu Hause - viele Kitas betroffen

Samstag, 12. März, 10.31 Uhr: In Bayern hat zuletzt jeder 22. Schüler wegen Corona den Präsenzunterricht verpasst. Stand Freitag fehlten 3,05 Prozent der Schülerinnen und Schüler wegen eines positiven Tests und weitere 1,49 Prozent wegen Quarantäne, wie das Kultusministerium auf Nachfrage mitteilte.

Auch viele Kinderbetreuungseinrichtungen sind von der Pandemie betroffen. Nach Auskunft des Sozialministeriums waren Stand Freitag 3,57 Prozent der rund 10 200 Einrichtungen von Schließungen betroffen. 26 waren komplett geschlossen, 343 teilweise. In weiteren 1032 Kitas wurde nach einzelnen Corona-Fällen zudem intensiver gestestet.

Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter

Samstag, 12. März, 10.14 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hat ein neues Allzeithoch erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche am Samstag mit 1876,3 an. Den bisherigen Höchststand hatte dieser Wochen-Wert am 9. Februar mit 1840,4 gehabt. Die Inzidenz war im Freistaat seit Montag täglich angestiegen, am Freitag betrug sie noch 1788,6. Bundesweit lag sie Samstag laut RKI bei 1496. Bayern ist derzeit das Bundesland mit der dritthöchsten Corona-Inzidenz hinter Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.

In den vergangenen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter in Bayern dem RKI 44 896 neue Fälle, 42 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona. Die höchste Inzidenz weist der Landkreis Haßberge mit einem Wert von 3050,7 auf. Danach folgen die Landkreise Regen (2884,4) und Neuburg-Schrobenhausen (2706,4).

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Inzidenz macht einen Sprung nach oben

Freitag, 11. März, 7.02 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt deutlich. Am Freitag liegt sie bei 1788,6, am Donnerstag lag sie bei 1699,9. Am Freitag vor einer Woche lag sie noch bei 1580,9. Vier der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz unter 1000 aus, 45 Städte und Kreise liegen dagegen bei einem Wert über 2000. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 49 469 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 77 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

An der Spitze der RKI-Liste bundesweit steht der Landkreis Regen mit 2985,3 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Danach folgen die Landkreise Haßberge (2828,8) und Rottal-Inn (2740,6).

Holetschek plädiert für FFP2-Maske

Donnerstag, 10. März, 18.56 Uhr: Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will überall dort, wo nach dem 19. März noch eine Maskenpflicht gilt, an der FFP2-Maske festhalten. Das sagte er am Donnerstag der Süddeutschen Zeitung. Der Hintergrund: Auch nach der geplanten Neufassung des Bundesinfektionsschutzgesetzes, wonach zum 20. März die meisten Corona-Schutzmaßnahmen wegfallen, kann der Freistaat voraussichtlich selbst entscheiden, welcher Maskentyp in Pflegeheimen, Kliniken und im Nahverkehr getragen werden muss. Mit seinem Plädoyer für die FFP2-Maske positioniert sich Holetschek gegen Vizeministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der am Mittwoch eine Abkehr von der FFP2-Maskenpflicht im Nahverkehr und stattdessen eine Rückkehr zur OP-Maske gefordert hatte, die aus Sicht vieler Menschen gerade bei höheren Temperaturen angenehmer zu tragen ist, aber nicht so wirksam schützt.

Die hohe Schutzwirkung der FFP2-Maske betont auch Holetschek. Er verweist auf eine entsprechende Studie des Max-Planck-Instituts. Außerdem, sagt Holetschek, habe man es noch immer mit einem hochinfektiösen Virus zu tun. Insbesondere die neue Omikron-Variante BA.2 trage zu einer schnelleren Verbreitung bei. Am Donnerstag wiederholte der Gesundheitsminister zudem seine Kritik am Gesetzentwurf des Bundes, der aus seiner Sicht nicht klar genug regelt, wann die Länder welche Maßnahmen ergreifen können, sollte sich die Pandemie wieder zuspitzen.

Sieben-Tage-Inzidenz steigt deutlich

Donnerstag , 10. März, 7.03 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt deutlich. Am Donnerstag liegt sie bei 1699,9, am Mittwoch lag sie bei 1619,3. Vier der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz unter 1000 aus, über 2000 liegen 34 Städte und Kreise. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 51 882 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 51 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

An der Spitze der RKI-Liste bundesweit steht der Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit 2995,0 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Danach folgen die Landkreise Regen (2808,1) und Freyung-Grafenau (2659,7).

Holetschek: Novavax-Impfstoff ab sofort für alle Erwachsenen freigegeben

Mittwoch, 9. März, 10.33 Uhr: Seit einer Woche ist der neu zugelassene Impfstoff Novavax in Bayern erhältlich - zunächst konnten sich nur Mitarbeiter des Gesundheitswesens damit impfen lassen. Nun ist er nach den Worten von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek für alle Erwachsenen freigegeben. "Termine können nun in den Impfzentren vereinbart werden", sagte er am Mittwoch in München. Allzu viel Interesse hat es bislang nicht an dem proteinbasierten Impfstoff gegeben. "Seit Mittwoch vergangener Woche haben sich in Bayern knapp 2300 Bürgerinnen und Bürger für eine Impfung mit Novavax entschieden", so Holetschek. Und weil die Nachfrage bei dem bislang vorgesehenen Personenkreis gering ist, gibt es keine Priorisierung mehr.

Bislang war Novavax nur für Ungeimpfte vorgesehen, für die vom 15. März an die einrichtungsbezogene Impfpflicht greift. Dazu zählen Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen, bei den Rettungsdiensten und in weiteren Einrichtungen. Auch in Arztpraxen soll der Impfstoff demnächst verabreicht werden. "Ich hoffe, dass wir mit dem Impfstoff klassischerer Bauweise noch zahlreiche Menschen überzeugen können, die gegenüber den bisherigen Impfstoffen skeptisch waren", so der Gesundheitsminister. Wer nur mit Novavax geimpft werden möchte, könne telefonisch einen Termin im Impfzentrum vereinbaren - im bayerischen Impfportal muss die Auswahl noch angepasst werden. Insgesamt wurden bisher nach Ministeriumsangaben 225 000 Impfdosen Novavax geliefert. Für einen vollständigen Impfschutz werden zwei Dosen im Abstand von drei Wochen verabreicht.

Mehr als 40 000 Neuinfektionen

Mittwoch, 9. März, 6.13 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt wieder. Am Mittwoch liegt sie bei 1619,3, am Dienstag lag sie bei 1560,4. Auch die bundesweite Inzidenz steigt den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge: Sie stieg auf 1319 nach 1294 am Vortag. Vier der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Inzidenz unter 1000 aus, über 2000 liegen 28 Städte und Kreise. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 40 626 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 47 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

An der Spitze der RKI-Liste bundesweit steht der Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit 2868,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Danach folgen die Landkreise Regen (2822,3) und Freyung-Grafenau (2595,9).

Keine Verständigung über Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen

Dienstag, 8. März, 14 Uhr: Die Staatsregierung ist uneins über ein Ende der Maskenpflicht im Unterricht. Die Freien Wähler konnten sich in der Kabinettssitzung am Dienstag gegenüber der CSU nicht mit der Forderung durchsetzen, die Maskenpflicht wenigstens an Grundschulen in der kommenden Woche abzuschaffen. "Da konnten wir uns heute nicht einigen", räumte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) ein.

Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) begründete das Festhalten an den geltenden Regelungen vor allem damit, dass man nicht kurz vor der für kommende Woche geplanten Bund-Länder-Runde zu Corona Dinge beschließen wolle, die kurz darauf möglicherweise hinfällig seien.

Beschlossen wurde dagegen, dass die regelmäßigen Corona-Tests an Schulen und Kitas zunächst bis zu den Osterferien fortgesetzt werden sollen. Damit sollte weiterhin ein sicherer Betrieb von Schulen und Kindergärten gewährleistet werden, hieß es. Vulnerable Gruppen sollten bestmöglich geschützt werden. Die Testsysteme sollen laut Kabinettsbeschluss auch dann weiterhin bereitgestellt werden, wenn der Bund keinen neuen rechtlichen Rahmen schaffe, um auch nach dem 19. März Tests verpflichtend anordnen zu können. Zu diesem Datum sollen bundesweit alle einschneidenden Corona-Beschränkungen auslaufen - offen ist noch, welche Maßnahmen weiter möglich bleiben.

Mehr als 26 000 Neuinfektionen

Dienstag, 8. März, 7.13 Uhr: Die Inzidenz in Bayern bleibt recht stabil. Am Dienstag liegt sie bei 1560,4, am Montag lag sie bei 1541,9. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind fünf der 96 Landkreise und kreisfreien Städte unter der Inzidenz von 1000, über 2000 liegen 17 Städte und Kreise. Die Gesundheitsämter in Bayern meldeten dem RKI 26 580 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. 68 Menschen starben im selben Zeitraum an oder mit Corona.

An der Spitze der RKI-Liste bundesweit steht der Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit 2646,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Danach folgen die Landkreise Regensburg (2636,5) und Regen (2583,0).

Masken- und Testpflicht bleibt für Bayerns Schüler

Montag, 7. März, 6.23 Uhr: Für Bayerns Schülerinnen und Schüler beginnt mit diesem Montag das zweite Schulhalbjahr. Nach dem Ende der einwöchigen Faschingsferien testen sie sich nun wieder regelmäßig auf eine Corona-Infektion. Zwar müssen die Mädchen und Buben auch weiter einen Mund-Nasen-Schutz im Unterricht tragen. In den Sportstunden darf die Maske aber künftig abgesetzt werden. In Bayern gibt es etwa 1,6 Millionen schulpflichtige Kinder und Jugendliche.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hatte kürzlich gefordert, die Pflicht zu anlasslosen Corona-Tests an Schulen aufzuheben und auch die Maskenpflicht grundsätzlich zu überprüfen. Bayern will allerdings nach Darstellung des Gesundheitsministeriums zunächst nichts an seiner Teststrategie ändern.

© SZ.de/vewo/moe/gal/kna/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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