Giorgos Papandreou

Internationale Politiker des Jahres 2011
:Rettet Europa, rettet die Welt!

2011 war ein turbulentes Politik-Jahr: Tauwetter in Birma, Frühling in Arabien und ein heißer Herbst in Europa. Nicht nur der Euro, nein, die gesamte EU musste gerettet werden. Welcher Politiker hat 2011 die beste Figur abgegeben? Stimmen Sie ab!

Übergangsregierung in Griechenland
:Papademos' Kabinett ist komplett

Das Regierungsteam, das Griechenland aus der Krise führen soll, steht: Finanzminister Venizelos bleibt im Amt, die Konservativen stellen Außen- und Verteidigungsminister. Nach langen Verhandlungen wurde die Übergangsregierung am Nachmittag bekanntgegeben und gleich vereidigt.

Neuer Regierungschef in Griechenland
:Habemus Papademos

Lucas Papademos soll es richten - der 64-Jährige löst Griechenlands Premier Papandreou ab und wird Chef der Übergangsregierung. Als er Notenbankchef war, trat Athen der Euro-Zone bei. Nun muss der nüchterne Zahlenwerker die Griechen von harten Sparmaßnahmen überzeugen. Nicht alle trauen ihm das zu.

Papandreou sucht Nachfolger
:Wie sich die Griechen bei der Premier-Suche verklüngelten

Wir haben keine Zeit, aber wir nehmen sie uns: Konservative und Sozialisten streiten in Griechenland seit Tagen um den Chef der zu bildenden Übergangsregierung. Premier Papandreou kündigt am Mittwoch seinen Rücktritt an, die Entscheidung soll am Abend fallen. Doch was folgt, ist eine Blamage für die griechische Politik.

Das Protokoll des nächtlichen Versagens in Athen.

MeinungKrise in Italien
:Letzte Zuckungen des Systems Berlusconi

Silvio Berlusconi hat das moderne, hedonistische Italien geschaffen. Er hat Politik und Unterhaltung verschmolzen, Medien und Justiz korrumpiert - und das deformierte Land nun mit sich in die Tiefe gezogen. Die Krise ist noch nicht überstanden, am Ende aber wird die Demokratie auch in Italien für die nötige Korrektur sorgen - und ihre Würde bewahren.

Stefan Kornelius

Euro-Krise
:Wo Regierungen wie Dominosteine fallen

Es traf liberale, sozialistische und konservative Regierungschefs gleichermaßen: Bereits sechs Regierungen sind über die Euro-Krise gestürzt. Ein Überblick.

Cerstin Gammelin

Griechenland sucht Nachfolger Papandreous
:Politische Posse um neuen Premier

Erneut können sich die großen griechischen Parteien nicht auf einen neuen Regierungschef verständigen. Einmal mehr vertagen sie ihre Verhandlungen - und beschädigen mit ihrem tagelangen Hickhack die Glaubwürdigkeit Griechenlands weiter.

Christiane Schlötzer

Griechenland
:Papandreou tritt zurück - aber die Hängepartie geht weiter

Seit Tagen sucht das krisengeschüttelte Griechenland eine neue Führung. Am Abend kündigte Papandreou offiziell seinen Rücktritt an. Das Land soll nun eine Übergangsregierung bekommen. Doch wieder konnten sich die Parteien nicht auf einen neuen Regierungschef einigen. Die Verhandlungen wurden vertagt.

Griechen ringen um Übergangsregierung
:Papademos-Kandidatur stößt auf Widerstand

Tauziehen um Griechenlands neue Übergangsregierung: Heute will Athen die Zusammensetzung dieser Koalition bekannt geben. Aber wer diese anführen soll, ist unklar. Der Finanzexperte Papademos scheint doch nicht mehr der Favorit zu sein.

Parteiloser Papademos als Ministerpräsident im Gespräch
:Führt ein Finanzexperte Griechenland aus der Krise?

Einigung in Athen? Der ehemalige EZB-Vizepräsident Lucas Papademos wird Medienberichten zufolge Chef der griechischen Übergangsregierung. Unter ihm als Notenbankchef trat Griechenland der Euro-Zone bei - nun soll Papademos das Land offenbar vor der Insolvenz retten.

Griechenland in der Krise
:Zähe Verhandlungen um Papandreou-Nachfolger

Durchbruch nach stundenlangen, zähen Verhandlungen: In Athen haben sich die Konservativen und die Sozialisten auf die Bildung einer Übergangsregierung verständigt, die das Land vor der Pleite retten soll. Wer der Nachfolger des zurückgetretenen Regierungschefs Papandreou wird, soll erst am Dienstag bekanntgegeben werden. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der frühere EZB-Vize Lucas Papademos.

Cerstin Gammelin und Kai Strittmatter

MeinungGriechenland in der Krise
:Regierung der letzten Zuflucht

Sozialisten und Konservative feiern in Athen ihren Plan für eine Einheitsregierung als historische Errungenschaft. Regierung der "nationalen Einheit" - das klingt gut. Doch ein Bündnis beider politischer Lager im hochverschuldeten Griechenland wäre schon vor Monaten möglich gewesen.

Christiane Schlötzer

Griechenland in der Krise
:Parteien einigen sich auf Übergangsregierung

Durchbruch nach stundenlangen, zähen Verhandlungen: In Athen haben sich die Konservativen und die Sozialisten auf die Bildung einer Übergangsregierung verständigt, die das Land vor der Pleite retten soll. Wer der Nachfolger des zurückgetretenen Regierungschefs Papandreou wird, soll erst am Dienstag bekannt gegeben werden. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der frühere EZB-Vize Lucas Papademos.

MeinungÜbergangsregierung für Griechenland
:Bankrott der politischen Klasse

Die Griechen sind faul, korrupt und gehen auf unsere Kosten mit 48 in die Rente - behauptet der deutsche Boulevard. Doch das Kasperletheater der vergangenen Tage hat die Hauptverantwortlichen ins Scheinwerferlicht gestellt: Dem Bankrott der griechischen Wirtschaft liegt der Bankrott seiner politischen Klasse zugrunde. Die Griechen wünschen sich eine große Koalition, weil sie einzelnen Parteien misstrauen.

Kai Strittmatter

Übergangsregierung für Griechenland
:Papandreou gibt auf

Nach Tagen des Chaos haben sich Regierung und Opposition in Griechenland auf ein gemeinsames Bündnis geeinigt - ohne Beteiligung von Ministerpräsident Papandreou. Vordringliche Aufgabe der Übergangsregierung ist die Umsetzung der Brüsseler Sparbeschlüsse.

Kai Strittmatter

MeinungDebatte über griechisches Referendum
:Europa und das Orakel von Delphi

Papandreous Referendumspläne wurden diskutiert, als wolle er Demokratie durch russisches Roulette ersetzen. Doch der griechische Premier hatte das richtige Grundgefühl: Zur Durchsetzung der von Merkel und Sarkozy diktierten Sparpläne reicht seine Legitimation nicht aus, denn das Land bezahlt die EU-Milliardenhilfen mit der Aufgabe nationaler Souveränität. Das muss das Volk als Souverän genehmigen. Gleichwohl ist die Volksabstimmung kein Allheilmittel, Demokratie im EU-Rahmen ist etwas komplizierter - was kein Argument gegen sie sein kann: Die repräsentative Demokratie in Europa muss mit Plebisziten eingeleitet werden.

von Heribert Prantl

Griechenland
:Papandreou vor dem Rücktritt

In Griechenland steht der Rücktritt von Ministerpräsident Papandreou offenbar kurz bevor: "Ich habe kein Interesse, Ministerpräsident der neuen Regierung zu werden", stellte er bei einer Kabinettssitzung klar. In Kürze könnte Papandreou also den Weg für eine Übergangsregierung freimachen. Staatspräsident Papoulias berief ihn und Oppositionsführer Samaras zu einem Krisentreffen ein.

Griechenland
:Papandreou ruft zur Einheit auf - Opposition schert aus

Die Vertrauensfrage hat er überstanden, nun macht sich Griechenlands Premier Papandreou an die nächste schwierige Aufgabe: In Athen bereitet er die Bildung einer nationalen Einheitsregierung vor. Doch Oppositionsführer Samaras torpediert die Verhandlungen. Seine Blockadehaltung nervt inzwischen auch Europas Konservative.

Papandreou übersteht Vertrauensfrage
:Abstimmung gewonnen, Vertrauen zerronnen

Giorgos Papandreou hat fulminant gekämpft - und ist doch gescheitert. Es bleibt ihm lediglich ein ehrenvoller Abgang, denn der neuen Übergangsregierung wird der griechische Premier vermutlich nicht mehr angehören. Doch die Griechen müssen weiter auf einen Neuanfang warten: Das alte Personal, das sein Versagen, seinen Egoismus und seine Machtgier schon einmal grandios unter Beweis gestellt hat, steht wieder bereit.

Kai Strittmatter, Athen

Abstimmung in Athen
:Griechisches Parlament spricht Papandreou Vertrauen aus

Dramatische Stunden im Athener Parlament: Nach einer kämpferischen Rede versammelt Giorgos Papandreou bei der Vertrauensabstimmung sogar mehr Abgeordnete hinter sich, als seiner Fraktion angehören. Gestärkt durch das Votum will der Premier nun möglichst schnell eine Übergangsregierung bilden. Ob er sich im Amt halten kann, ist aber ungeachtet des Ergebnisses offen.

Machtpoker um Papandreou-Nachfolge
:Aufmarsch der Scheinheiligen

Was kommt, wenn Giorgos Papandreou abtritt oder stürzt? Die Aussicht auf Neuwahlen und einen Regierungswechsel in Griechenland gibt wenig Grund zur Hoffnung: Die Auswahl ist so trostlos, dass es nur folgerichtig ist, wenn mangels Alternative die konservative Nea Dimokratia an der Spitze der Umfragen steht. Also genau jene Partei, die Griechenland an den Rand des Ruins getrieben und in Brüssel die gefälschten Budgetzahlen eingereicht hat.

Kai Strittmatter, Athen

MeinungKampf gegen die Schuldenkrise
:Wo sich die Zukunft des Euro entscheidet

Das griechische Chaos strebt seinem Höhepunkt zu. Doch so schmerzlich er für die EU wäre - ein vorläufiger Abschied Griechenlands ist zu verkraften. Weder Europa noch der Euro werden allein wegen Griechenland untergehen. Eine Pleite Italiens als drittgrößte Volkswirtschaft könnte die Gemeinschaft jedoch nicht schultern. Schuld an der dramatischen Lage ist Ministerpräsident Berlusconi - und nur der neue Chef der Europäischen Zentralbank könnte ihn zum Sparen bringen.

Cerstin Gammelin

Papandreou stellt Vertrauensfrage im Parlament
:Griechische Tragödie, nächster Akt

Es ist der entscheidende Tag für die politische Zukunft von Griechenlands Premier Papandreou: Im Parlament stellt er heute die Vertrauensfrage. Die Sozialisten haben nur mehr eine hauchdünne Mehrheit von zwei Sitzen. Am Vortag erklärte Papandreou seinen Verzicht auf die umstrittenen Referendumspläne, zudem deutete er seine Bereitschaft zum Rücktritt an. Die Bundesregierung bleibt hart - sie fordert "Taten statt Worte".

Regierungskrise in Griechenland
:Papandreou knickt ein - Referendum abgesagt

Wende in Griechenland: Premier Papandreou beugt sich dem Druck der Opposition und will mit der konservativen Nea Dimokratia über eine Übergangsregierung verhandeln. Zudem verzichtet er auf das umstrittene Referendum über das neue EU-Rettungspaket. Im Gegenzug gibt sich auch die Opposition kooperationsbereit - und will die neuen Maßnahmen mittragen.

Griechenland-Referendum
:Juncker geißelt Papandreous Verhalten als illoyal

Groll gegen Griechenlands Premier Papandreou: Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker rügt den Athener Regierungschef. Der wiederum versucht Optimismus zu verbreiten und preist "Wissen und Weisheit" seiner Landsleute. Doch auch in seinem Kabinett scheint es zu knirschen. Finanzminister Venizelos stemmt sich angeblich gegen den Plan, die Griechen abstimmen zu lassen.

Papandreou und die Euro-Krise
:Ein Virus namens Misstrauen

Griechenlands Ministerpräsident Papandreou hat mit seinem innenpolitisch motivierten Alleingang nicht nur das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der EU untergraben, sondern auch Zweifel an ihren Hauptakteuren geweckt. Merkel wie Sarkozy stehen düpiert da und versuchen das Heft des Handelns wieder in die Hand zu bekommen. Ob das gelingt, ist fraglich.

Martin Winter, Brüssel

Europa und das Referendum in Griechenland
:Angst vor den Schockwellen

Ein Referendum verunsichert Europa: Weil Premier Papandreou die Griechen zum Euro-Rettungspaket befragen will, rufen Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy zum Krisentreffen. Doch was können die mächtigsten Männer und Frauen Europas überhaupt tun? Welche Folgen hätte ein Nein der Griechen? Und über was wird eigentlich genau abgestimmt? Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Referendum der Griechen.

Wolfgang Jaschensky

Referendum zum Sparpaket in Griechenland
:Erpressung, Drama, Katharsis

Die Atempause nach dem EU-Gipfel ist schlagartig vorbei: Mit ihrem Referendums-Plan will die griechische Regierung ihre Gegner zur Verantwortung zwingen. Die Opposition spricht von "Einschüchterung" und bangt schon um die Zukunft des überschuldeten Landes. Doch noch weiß keiner, worüber genau abgestimmt wird. Klar ist nur: Die Drachme will niemand zurück.

Kai Strittmatter

Referendum in Griechenland
:Papandreous Endspiel

Griechenlands Premier Papandreou will sein Volk über ein Hilfspaket abstimmen lassen - und Europa erzittert. Eine Abgeordnete tritt umgehend aus seiner Partei aus. Merkel und Sarkozy vereinbaren ein Krisentreffen, die Bankenbranche beschreibt Schreckensszenarien, die EU schweigt zunächst in Schockstarre. Was ein Nein der Griechen bei der Abstimmung bedeuten würde und was Papandreou alles riskiert.

Griechenland
:Geplante Volksabstimmung lässt Kurse abstürzen

Athen zögert, das EU-Rettungspaket anzunehmen und löst damit ein Beben an den internationalen Finanzmärkten aus. Anleger flüchten aus Aktien und dem Euro, der Risikoaufschlag für italienische Staatsanleihen schnellt in die Höhe, der Dax verliert mehr als fünf Prozent. Ökonomen sehen bei einem Nein der griechischen Bevölkerung mehr als den Euroraum in Gefahr.

Volksabstimmung in Griechenland zu EU-Hilfen
:Papandreous Referendum-Plan verunsichert EU-Partner

Überraschende Initiative: Griechenlands Regierungschef Papandreou will das Volk entscheiden lassen, ob es die mit den EU-Hilfen verbundenen Sparauflagen akzeptiert. Die Ankündigung bestürzt Opposition, Wirtschaftsexperten und EU-Partner - auch der Aktienmarkt bricht ein. Bei einem Nein, so vermutet FDP-Fraktionschef Brüderle, ist der Staatsbankrott Griechenlands nicht mehr zu verhindern.

Griechische Reaktionen auf Euro-Gipfel
:Würdelos in Europas Protektorat

Für Premier Papandreou bricht "ein neuer Tag" für Hellas an. Die griechischen Medien sehen das anders: Neben den Schulden sei dem Land in Brüssel auch die Würde gestutzt worden. Die "deutschen Panzer" hätten das Land in ein "europäisches Protektorat" verwandelt. Für viele Bürger geht der alltägliche Kampf weiter: Rentner befürchten weitere Kürzungen und die Armut wächst.

Kai Strittmatter

Abstimmung über Sparpaket in Griechenland
:Demonstrant stirbt bei Ausschreitungen in Athen

Vermummte gegen Kommunisten, Polizisten gegen Vermummte: Auch der zweite Streiktag ist eine Belastungsprobe für Griechenland. Im Parlament stimmen die Abgeordneten über brutale Einschnitte bei den Beamten ab, davor attackieren Hunderte Chaoten Demonstranten mit Molotowcocktails. Ein Mann kommt bei den Krawallen ums Leben.

Schuldenkrise
:Demonstranten legen Griechenland lahm

Der Müll türmt sich in den Straßen, Schulen haben geschlossen und Ministern wird der Zugang zu ihren Büros verwehrt: Die Griechen treten in den Generalstreik. Premier Giorgos Papandreou spricht von der "kritischsten Woche" für das Land und die Euro-Zone. Doch nicht nur im öffentlichen Leben herrscht Stillstand, auch dem Parlament droht eine Blockade.

Christiane Schlötzer

Athen und die drohende Staatspleite
:Griechen hoffen auf Ende der Zitterpartie

Das Geld reicht nur noch bis Oktober: Sollten die Griechen nicht rasch einen Durchbruch in den Gesprächen mit der Troika erzielen, droht die Staatspleite. Finanzminister Venizelos zeigte sich nach ersten Gesprächen jedoch optimistisch - und dazu bereit, harte Einschnitte vorzunehmen.

Griechenland in der Schuldenkrise
:Papandreou sagt USA-Reise ab

Der griechische Ministerpräsident Papandreou war schon auf dem Weg zum Krisengespräch in New York, doch nun kehrt er nach Athen zurück. Die Visite von internationalen Finanzexperten, die über die Hilfe für das gebeutelte Land entscheiden, war zuvor zum zweiten Mal verschoben worden. Kommt die nächste Zahlung im Oktober nicht, ist das Land pleite.

Euro-Krisentelefonat
:Merkel und Sarkozy ermahnen Papandreou

20 Minuten lang haben Angela Merkel und Nicolas Sarkozy dem griechischen Regierungschef Giorgos Papandreou ins Gewissen geredet. "Strikt und effektiv" müsse er die Reformzusagen umsetzen. Sie betonten: Die Zukunft Griechenlands liegt in der Euro-Zone.

Europa: Schuldenkrise
:Deutschlands Zögern irritiert die Griechen

Griechenland bittet um ein zweites Hilfspaket - doch die deutsche Regierung sperrt sich gegen einen raschen EU-Sondergipfel. Sie möchte erst die Einzelheiten für die Rettungsmilliarden klären. Aber Griechenlands Ministerpräsident Papandreou hat keine Zeit. Er drängt zur Eile.

Finanzkrise in Griechenland
:Papandreou will Steuermilliarden mit privaten Schnüfflern eintreiben

Die Zahlen sind unglaublich: Allein 14.000 Griechen schulden ihrem Staat 36 Milliarden Euro. Ministerpräsident Papandreou kündigt an, private Steuerfahnder das Geld eintreiben zu lassen. Die eigenen Beamten hält er für überfordert.

Nach dem EU-Gipfel
:Wie die Griechen noch zu retten sind

Der EU-Gipfel hat neue Hilfen für Griechenland vorbereitet, aber das verschuldete Land ist damit noch längst nicht gerettet - und die Währungsunion weiter in Gefahr. Wie geht es jetzt weiter und wann? Wie schmerzhaft ist der Sparkurs? Und was kostet die Rettung die Deutschen? Zehn Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Griechenland-Rettung.

Bastian Brinkmann und Michael König

Schuldenkrise in Griechenland
:Athen verschiebt Europas Schicksalstag

Europa ist erleichtert, aber nur ein bisschen. Der Abstimmungssieg des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreous verschafft allen eine kurze Verschnaufpause. Doch die Europäer dürfen sich nicht zu früh freuen: Die entscheidende Schlacht steht erst in der kommenden Woche an - und bis dahin müssen sie eine Sache begreifen.

Cerstin Gammelin

MeinungGriechenland-Krise: Papandreou gewinnt Vertrauensvotum
:Abstimmung gewonnen - Vertrauen nicht

Er hat eine Abstimmung überstanden, aber mehr noch nicht. Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou ist trotz des Vertrauensvotums geschwächt, denn er hat mit Unentschlossenheit und fehlender Kraft sein größtes Kapital verspielt: die Opferbereitschaft der Griechen. Nun wächst der Druck von der Straße - und Papandreous Sieg könnte sich bald als wertlos erweisen.

Kai Strittmatter, Athen

Griechenland: Regierung gewinnt Vertrauensvotum
:Etappensieg für Papandreou - Europa atmet auf

"Gute Nachricht für Griechenland und Europa": EU-Kommissionspräsident Barroso begrüßt das Vertrauensvotum der griechischen Parlamentarier für ihre Regierung. Auch Kanzlerin Merkel zeigt sich optimistisch. Eine Mehrheit der Abgeordneten hatte sich in der Nacht hinter Ministerpräsident Papandreou gestellt - und damit auch hinter sein drastisches Sparprogramm. Aber die nächste Hürde auf dem Weg zu neuen Milliardenhilfen ist schon in Sicht.

Griechenland: Oppositionsführer Samaras
:Profiteur des Untergangs

Um die Schuldenkrise zu bewältigen, hofft Europa auf einen Schulterschluss zwischen Athener Regierung und Opposition. Doch dieser Wunsch bleibt wenige Stunden vor der Vertrauensfrage im Parlament wohl unerfüllt. Oppositionsführer Samaras gehört zu jenen verantwortungslosen Politikern, die Griechenland die Krise erst bescherte. Er will die Macht um jeden Preis.

Kai Strittmatter, Athen

Krise in Griechenland
:"Keine Führung, alles löst sich auf"

Verzweifelte Beamte wissen nicht mehr, was sie machen sollen, Bürger prügeln auf Journalisten ein, viele fürchten um die Zukunft ihres Landes: Premierminister Papandreou wollte mit einer Kabinettsumbildung seine Mehrheit retten, doch er hat die Kontrolle über seine Mannschaft verloren - und über Griechenland. Schon braut sich neues Unheil zusammen.

Christiane Schlötzer

Krise in Griechenland
:Papandreou kämpft gegen das Chaos

Gewalt auf den Straßen, Chaos in der Regierung: Während Tausende Griechen gegen die Sparpolitik demonstrieren, muss Premier Papandreou eine Revolte in der eigenen Partei fürchten. Die Opposition verweigert ihre Hilfe im Kampf gegen den Staatsbankrott - nun will Papandreou offenbar seinen wichtigsten Reformpolitiker opfern.

Michael König

Griechenland in der Krise
:Chaos und Kapriolen in Athen

Erst bietet Griechenlands Regierungschef Papandreou seinen Rücktritt an, dann macht er einen Rückzieher. Sein Versuch, die Opposition in eine Einheitsregierung zu zwingen, ist gescheitert. Selbst wenn der Premier das Sparpaket im Parlament doch noch durchbringt, seine Regierung wird eine Regierung auf Abruf sein.

Christiane Schlötzer

Unruhe in Athen - Wirbel um Papandreou
:Griechenlands Premier stellt die Vertrauensfrage

Der griechische Premier Giorgos Papandreou sucht verzweifelt nach Auswegen aus der Krise: An diesem Donnerstag will er sein Kabinett umbilden und anschließend im Parlament die Vertrauensfrage stellen. Am Vortag soll Papandreou sogar seinen Rücktritt angeboten haben zugunsten einer "Regierung der nationalen Einheit".

Griechenland in der Krise
:Der griechische Patient

Griechenland müht sich um Auswege aus der Schuldenkrise. Doch spätestens jetzt steht fest: Die Radikalkur, die das Land seiner Bevölkerung und seiner Wirtschaft verordnet hat, reicht nicht. Ein neuer Prüfbericht des Internationalen Währungsfonds kommt zu einem erschreckenden Ergebnis.

Nikolaus Piper

Finanzen kompakt
:Showdown in Lissabon

Das Parlament in Portugal stimmt über den Sparkurs der Regierung ab. Wird er abgelehnt, muss das Land wohl unter den Rettungsschirm. Außerdem: Fed nimmt 80 Milliarden ein. Das Wichtigste in Kürze.

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