Das Prinzip „Kaizen“ (sprich: „Kai-sen“) kommt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie „Veränderung zum Besseren“. Eigentlich stammt es aus dem Unternehmensumfeld, entwickelt in den 1950er Jahren von Taiichi Öno, der damals das Toyota-Produktionssystem optimierte. Inzwischen hat sich auch das „Home-Kaizen“ etabliert - eine Methode, sein eigenes Zuhause systematisch zu verbessern. Ein Raum, bei dem vermutlich am meisten Sinn macht, es einmal auszuprobieren, ist die heimische Küche: Geschirr, Gläser, Gewürze in (offenen) Regalen, Töpfe, Vorräte und -behälter in Schränken: Hier sammelt sich über die Zeit allerhand an. Hier einmal grundlegend auszumisten, aufzuräumen und eine systematische Ordnung hineinzubringen, hat verschiedene Vorteile.
Erstens: Minimalistische, aufgeräumte Küchen sind viel einfacher zu putzen. Zweitens: Weniger Dinge und eine aufgeräumte Atmosphäre bringen ganz allgemein Ruhe und Gelassenheit ins Leben. Im Prinzip besteht Kaizen aus fünf Elementen: Ordnung schaffen und alles nicht Notwendige aus dem Arbeitsbereich entfernen. Allen Dingen einen richtigen Platz zuweisen, alles stetig sauber halten und dafür neue Regeln festlegen sowie die neue Sauberkeits-Disziplin auch einzuhalten.
Dafür braucht man in der Regel keine neue Küche - aber es gibt zahlreiche „Helferlein“, die bestehende Probleme lösen können: spezielle Halter, in die Teller, Deckel oder Vorratsbehälter aufrecht platziert werden können. Oder drehbare Schrankrondelle in unübersichtlichen Oberschränken. Gewürze, die oft unübersichtlich im Oberschrankstehen, können stattdessen in einer ausziehbaren Schublade platziert werden. Schluss auch mit übereinandergestapelten Geschirrtüchern: Gerollt nehmen sie viel weniger Platz weg und sind leichter aus dem Fach zu holen.
BARBARA BRUBACHER
Erschienen im Tagesspiegel am 02.03.2024
