Das Kult-Comeback

Mit exklusiven Sondermodellen macht der britisch-indische-Konzern Jaguar Land Rover (JLR) richtig Kasse. Der Range Rover Sport SV wurde im Schnitt für 240.000 Euro verkauft.   Foto: JLR

Mobile Faszination April 2024

Das Kult-Comeback

Mit einer neuen Geschäftsstrategie und neuen Elektromodellen melden sich Jaguar und Land Rover zurück

Sie sind wieder da! Lange Jahre hat man von den beiden britischen Kultmarken Jaguar und Land Rover nicht mehr viel gehört. Aber bald geht es Schlag auf Schlag. Noch heuer soll der Elektro-Range Rover auf den Markt kommen, ab 2025 lassen sie die Raubkatze wieder von der Leine. Jaguar feiert mit einem viersitzigen GT sein Comeback, zwei weitere Elektromodelle sollen folgen.
Mit „Imagine“ schmachtete sich John Lennon in die Herzen seiner Fans, mit „Reimagine“ will die 100-prozentige Tochter des indischen Tata-Konzerns neue Fahrt aufnehmen. Das fängt beim Namen an: JLR nennt sich die Marke nun kurz und knapp. Und auch die Geschäftsstrategie ist eine andere. „Gewinn statt Volumen“ lautet die Devise. 

Damit verabschieden sich die Briten aus dem Massenmarkt, in dem sie ohnehin nie so recht erfolgreich waren. Dass die Strategie aufgeht, zeigen die neuesten Geschäftszahlen, die Deutschland-Geschäftsführer Jan-Kas van der Stelt vorlegte. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 kletterte der Konzernumsatz auf knapp 25 Milliarden Euro, ein Plus von 35 Prozent zum Vorjahr. Besonders erfolgreich war der neue Range Rover. Und überraschenderweise auch der Defender. Während vom Vorgänger nur 10.000 Exemplare jährlich verkauft wurden, bringt es die aktuelle Generation schon auf 120.000 Fahrzeuge. Und das bei einem Einstiegspreis ab rund 60.000 Euro. Weitaus teurer ist der Luxus-SUV Range Rover SV, im Schnitt geben Kunden dafür 240.000 Euro aus. Und trotzdem sind alle Modelle schon vergriffen. 

Luxus statt Masse - das soll auch weiterhin das Erfolgsrezept bei JLR sein. Ausgerollt wird das auch auf Jaguar. Der Elektro-GT soll ab rund 150.000 Euro kosten. Dafür aber bekommt der Kunde die stärkste jemals bei einem Jaguar eingesetzte Motorisierung und 700 Kilometer Reichweite. Zwei weitere Modelle sollen auf der gleichen Plattform gebaut werden. Auch bei Range Rover setzt man auf Elektro: Vier bis sechs elektrische Modelle sollen bis 2030 kommen. Das Ende des Verbrenners will man noch nicht verkünden, wäre auch etwas seltsam bei einem Hersteller, der echte Geländewagen auch für den globalen Süden produziert. 

Auf einer dritten, allerdings dann wieder rein elektrischen, Fahrzeugarchitektur entstehen künftig Midsize-SUVs. Auch bei den Marken setzt JLR auf eine neue Strategie. Es gibt künftig vier Welten: Range Rover, Jaguar, Defender und Discovery. Wo der erfolgreiche Range Rover Evoque angesiedelt sein wird, muss sich noch zeigen.

rdf

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 22.04.2024

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