Baden? Na klar, da gibt es an diesen warmen Sommertagen nichts Schöneres. Aber wo? Schließlich sind die Bedürfnisse sehr unterschiedlich. Manche brauchen Sand unter den Füßen, einen Kiosk oder besser noch ein Restaurant in der Nähe - und auf jeden Fall eine saubere Toilette. Andere lieben es eher puristisch. Spitze Steine im Wasser - kein Problem. Weit und breit nichts zu kaufen? Macht nichts, ist ja alles in der Tupperdose dabei. Deshalb hier: zehn Tipps - für jeden Bedarf der richtige Badeplatz.
Für die Sportlichen
Das Rieder Eck in Herrsching
Wer das Kreuz im See zum ersten Mal sieht, denkt unweigerlich an die Stelle, an der König Ludwig II. zu Tode gekommen ist. Aber halt: Der See ist doch der falsche! Denn der Märchenkönig starb im Starnberger See, nicht im Ammersee. Und dennoch steht dort, am sogenannten Rieder Eck, dem nördlichen Teil der Herrschinger Bucht, ein Kreuz im Wasser. Auch dieses dient dem Gedenken: Die Fischer und Segler haben es einst vor rund 70 Jahren aufgestellt, um damit an ihre im Zweiten Weltkrieg gefallenen Kollegen und Kameraden zu erinnern. Mittlerweile hat es sich allerdings zum regelrechten Hotspot gemausert - für Kiter und Surfer. "Crossbay" nennen sie die Bucht an dieser Stelle. Denn das Kreuz markiert auch eine Untiefe im Wasser, die sich ganz hervorragend als Startlocation für die Wassersportler eignet. Sie nutzen diese Stelle aber vor allem bei stärkerem Wind aus Südwest-, West- und Nordwest, was sich auch bei Badegästen und schaulustigen Spaziergängen herumgesprochen hat.
Zu erreichen ist die Stelle entweder über einen Kiesweg, also vom S-Bahn-Halt in Herrsching an die Promenade und dort am Seeufer entlang in Richtung Norden oder mit dem Bus 921 in Richtung Inning zum Ortsteil Lochschwab. Wassersportler bevorzugen jedoch, um sich weite Wege mit der unhandlichen Ausrüstung zu sparen, den bisweilen öffentlich zugänglichen Parkplatz vom Haus der bayerischen Landwirtschaft und von dort den Weg gerade hinunter Richtung Wasser.
Die Bucht selbst ist an dieser Stelle traumhaft: Denn über die Sandbank aus Steinen kommt man zu Fuß zu der Quasi-Insel, auf der das Kreuz steht, und kann dann im klaren Wasser kleine Fischlein beobachten, die über den Seeboden schwimmen. Geht man dort einmal ums Eck herum, erreicht man zudem einen Kiesstrand, der einem einen traumhaften Blick über den gesamten Ammersee beschert. Aber Achtung: Zu empfehlen sind Schwimmschuhe, um damit ins Wasser zu gelangen und weiche Decken, will man sich auf harten Untergrund niederlassen. Einen Kiosk oder öffentliche Sanitäranlagen gibt es dort nicht: Wer also Wert auf Trinken und Essen am See legt, sollte sich selbst versorgen - und seinen Müll anschließend auch wieder mitnehmen und selbst entsorgen. Es gibt nur wenige Mülltonnen an dieser Stelle. Landschaft und Natur sind aber auch dort absolut schützenswert.
Für die Anspruchsvollen
"Il Kiosko" am Wörthsee
Er ist in Pasing geboren, aber in Kampanien aufgewachsen: Generoso Aurigemma. Der 60-Jährige ist zusammen mit seiner Frau Franca aber längst zum waschechten Steinebacher geworden. Von 1984 an hatte das Paar ein italienisches Ristorante mitten in Wörthsee betrieben. 2010 übernahmen die beiden dann den von der Gemeinde Wörthsee damals neu gebauten Kiosk auf dem Badegelände am Birkenweg. Seither schreiben sie dort Erfolgsgeschichte: Denn ihr Konzept mit schmackhaften Pizzen, Salaten, Currywurst und wechselnden italienischen Tagesgerichten lockt längst nicht mehr nur die Einheimischen an. Zum Leidwesen von den vielen Anwohnern in dieser Ecke der Gemeinde, die "Franca e Gene" zwar längst ins Herz geschlossen haben, nicht aber die vielen Ausflügler, die mit ihren Autos und Wohnmobilen reihenweise an schönen Tagen die Ausfahrten der Einheimischen in den Straßen herum versperren. Womit man mitten beim - einzigen - Nachteil des beliebten Treffpunkts wäre: Einen echten Parkplatz gibt es hier nicht.
Sämtliche Ideen, die bereits in der Gemeinde vorgebracht wurden, etwa einen Shuttlebus vom Ortsteil Etterschlag mit Parkmöglichkeiten einzurichten, sind bisher nicht realisiert worden. Am besten ist es also, mit der S-Bahn anzureisen und etwa einen Kilometer zu Fuß zu gehen, mit dem Rad zu kommen oder nach einer Wallfahrt zum Kloster Andechs den Bus der Linie 928 für einen Badeausflug an den Wörthsee zu nutzen.
Etwas mühevoll, aber lohnenswert: Der Wörthsee dürfte mit seinem türkisfarbenem, recht weichen Wasser der schönste der fünf Seen im Landkreis Starnberg sein. Die Liegefläche an Aurigemmas Kiosk ist eine Wiese und daher zudem recht bequem. Es gibt eine Aufpumpstation für Stand-Up-Paddle-Boards (Kostenpunkt: drei Euro), saubere Toiletten, eine Dusche sowie einen Kinderspielplatz. Besonders stimmungsvoll zeigt sich diese Stelle im Fünfseenland gegen Abend. Die Sonnenuntergänge hier gelten als legendär, vor allem, wenn man sich dort einen der vielen Sundowner genehmigt, die Aurigemma anbietet: Neben Aperol Spritz gibt es unter anderem einen Bali Spritz etwa mit Aranciata oder einen Lemon Spritz. Oder einfach nur ein Glas Wein. Urlaubsgefühle kommen in diesem Momenten immer auf - auch nach einem anstrengenden Arbeitstag.
Für den Sundowner
Der "Lieblingsplatz" am Pilsensee
Lässig und gechillt geht es in diesem Badegelände am Ostufer des Pilsensees zu - vor allem, seit der ehemalige Wirt des Gasthofes "Zur Post" in Herrsching den Kiosk dort übernommen hat und 2021 ein entsprechendes Konzept realisiert hat. Es gibt Liegestühle dort, Bierbänke, aufblasbare rosa Riesenflamingos für Kinder oder auch Erwachsene, die kostenlos zu leihen sind. Und natürlich auch eine Aufpumpstation für Stand-Up-Paddle-Boards. Kein Wunder, schließlich gilt dieser Ort als Wiege dieses mittlerweile beliebten Wassersports für jedermann.
Das gesamte Areal mit seiner 8000 Quadratmeter großen Liegewiese wurde zudem von seinem Besitzer, dem Erholungsflächenverein, aufgehübscht: Neben dem Kiosk wurde auch die etwa 8000 Quadratmeter große Liegewiese saniert. Das Gras wurde damals frisch angelegt, die Stufen in den See neu gestaltet, kleine Eisentreppen entlang des Ufers befestigt nebst Geländer ins Wasser und die Toiletten erneuert.
Otmar Walchs "Lieblingsplatz" erstrahlt in rosa und mintgrün und soll ein wenig karibisches Beachgefühl in Anspielung auf die 1980er-Jahre wecken. Auf der Speisekarte finden sich Gerichte, die ebenfalls Urlaubsgefühle wecken: Moules Frites etwa, Sardinen, Thunfisch - und dazu Trüffel Majo, Chili Majo, oder Basilikum Pesto Majo. Es gibt belgische Pommes oder auch Süßkartoffelpommes, Currywurst, Käsekrainer, Eis oder auch mal einen Cheese Cake im Glas. Wenn dann auf der gegenüberliegenden Seite des Sees die S-Bahn vorbeirauscht, spricht Walch gern vom besonderen "Modelleisenbahn-Flair", das sich an seinem Lieblingsplatz einstellt.
Besonderer Pluspunkt ist der große Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite und die dortige Fußgängerunterführung, die die Gemeinde Seefeld dort für die Badegäste gebaut hat. Eine öffentliche Busverbindung gibt es nicht. Der Pilsensee ist der zweitkleinste und zudem der grünste See im Fünfseenland, der aber bei Sonnenuntergang an manchen Tagen sogar rot erstrahlt. Manche der Einheimischen kommen angeblich gar nicht des Badens wegen an diesen Ort. Sondern nur, um dort auf das Wasser zu schauen und das Naturschauspiel bei einem Longdrink oder einer Halben zu genießen.
Für die Alternativen
Beim "Wasserberghäusl" am Weßlinger See
Der kleinste der fünf Seen im Fünfseenland ist zugleich der lässigste: Am Weßlinger See treffen Schlabberhosen auf Radler-Shorts, es geht leger und gemütlich zu. Der schmale Uferstreifen auf der Ostseite ist alles andere als ein Laufsteg, stattdessen wird man in der Regel Zeuge eines harmonischen Aufeinandertreffens von Alt und Jung. Besonders zur goldenen Stunde, wenn die Sonne schon ein wenig müde vom Tag ist und Feierabendschwimmer wie Senioren sich bei einer Runde im See erfrischen und die Jugendlichen an Land den beginnenden Abend feiern.
Für beide Gruppen gibt es kaum ein schöneres Plätzchen als auf den Bänken, die in lockeren Abständen unter den alten Eichen stehen. Von hier schwenkt der Blick hinüber zu den Schiffshütten über die Plattform in der Seemitte zum Kirchturm, dessen Kuppel wie pures Gold schimmert. Sollten die Bänke belegt sein: Eine Picknickdecke tut es auch, doch die sollte gut gepolstert sein - der stellenweise grasfreie Boden ist über weite Strecken steinhart.
Für Getränke, kleine Speisen und Snacks sind es nur ein paar Meter zum "Wasserberghäusl" von Claudius Brudnjak. Der Kiosk mit neuer Stegterrasse liegt direkt am Wasser. Hier sitzt man gemütlich unter Sonnenschirmen und Bäumen, eine Toilette gibt es auch. Man kann sich die Brotzeit auch mit auf die Decke oder die Bank nehmen, Würstl und Breze zum Beispiel, Hummus mit Röstbrot oder Rucola-Nudelsalat. Außerdem gibt es Eis aus der Pollinger Eismanufaktur. Das Beste aber sind die selbstgemachten Limonaden aus Ingwer und Basilikum mit Zitrone - mindestens so erfrischend wie ein Radler oder Helles. Geparkt werden kann mehr oder weniger rund um den See. Öffentlich ist der See mit der S-Bahn (Haltestation Weßling) sowie aus nahezu allen Richtungen mit verschiedenen Buslinien zu erreichen. Von der Station Max-Doerner-Weg sind es nur wenige Minuten zu Fuß.
Für die Hundebesitzer
Beim "Froschgartl" in Wartaweil
Fast nirgendwo in den Erholungsgebieten im Fünfseenland darf man im Sommer den Hund mitbringen, auch nicht in Wartaweil am Ammersee. "Doch die Hunde können ja nicht daheim bleiben", sagt die Pächterin des Kiosks "Froschgartl", weshalb man brave Vierbeiner hier in den Grenzgebieten toleriert, wo die Liegewiesen schmaler sind und von kiesigen Buchten am Wasser abgelöst werden. Bäume und Büsche spenden den nötigen Schatten, der Blick hinüber nach Dießen mit dem Marienmünster ist grandios und tröstet darüber hinweg, dass man über spitze, glatte, große und kleine Steine ins Wasser eiern muss. Dafür hat man seine Ruhe und in der Nähe des Kiosks gibt es Toiletten und Mülleimer. Beim "Froschgartl" gibt es bis 19.30 Uhr verschiedene Burger, Frühlingsrollen und Pommes - und natürlich kühle Getränke und Eis.
Wer mit dem angeleinten Hund vorbeikommt, muss keine Sorge haben, angemault zu werden. Stattdessen wird ihm freundlich die Richtung zum Hundebadeplatz gezeigt. Öffentlich ist der Badeplatz mit der S-Bahn nach Herrsching und von hier mit dem Bus in Richtung Weilheim bis zur Haltestelle "Wartaweil Schullandheim" zu erreichen. Von hier ist es noch ein Stück zur Fuß. Wer mit dem Auto kommt: Am "Froschgartl" sowie in Parkbuchten an der Straße gibt es ein paar Stellplätze.
Für die Wagemutigen
Das Strandbad Utting
Ins Strandbad Utting gehen Familien mit größeren Kindern, Jugendliche und Junggebliebene, die Lust auf einen wagemutigen Sprung ins kühle Nass haben. Denn die Hauptattraktion des kleinen Strandbads ist zweifelsohne der fast zehn Meter hohe Sprungturm. Buben und Mädchen fangen klein an und arbeiten sich nach Alter und Können die drei Plattformen aufwärts, gezählt wird vom Wasser aus. Vom Steg sind es je nach Wasserstand 1,20 Meter, beim Zweier vier Meter und beim Dreier 6,60 Meter. Am Schluss wartet der große Sprung vom Vierer aus 9,10 Metern Höhe.
Wie man am besten Blicke auf sich zieht, kann hier an langen Sommernachmittagen bestens trainiert werden. Der kunstvolle Rückwärtssalto, der elegante Köpfer, die dezente Kerze oder der Paketsprung, besser bekannt als Arschbombe, bei dem es darum geht, Wasserfontänen zu erzeugen, die bis zum Vierer hoch reichen. Oder man eifert der erfolgreichen Klippenspringerin Iris Schmidbauer aus Pähl nach, die hier als Jugendliche ihre Karriere begann, und versucht sich an kühnen Kunststücken. Bei gutem Badewetter gehen die Öffnungszeiten von 10 bis 21 Uhr, im Spätsommer ist um 20 Uhr Schluss.
Das historische Strandbad mit über 100-jähriger Geschichte hat eine Befestigung zur Seeseite hin mit einer Ufermauer und einer sehr kleinen Liegewiese mit zwei alten, schattenspendenden Bäumen. Die dunklen Holzkabinen und der breite Steg mit Liegebrett sorgen für das besondere Ambiente. Das Springen hier hat Tradition, 1929 ging es mit einem einfachen Sprungbrett los, 1936 stand der erste Turm mit zwei Ebenen. Der jetzige sogenannte "Zehn-Meter-Sprungturm" aus Holz mit drei Ebenen wurde 2001 gebaut.
Betrieben wird das Bad eher pragmatisch, da wird auch mal Rasen durch die Kunststoffvariante ersetzt. Die Gastronomie besteht aus einem Kiosk und einer Grillhütte, die an schönen Tagen für Frittiertes und Gegrilltes sorgt. Abgetrennt wurde dafür ein großzügiger Bereich mit Tischen und Stühlen, der nicht nur für Badegäste gedacht ist. Die Toilettenanlage des gemeindlichen Strandbads ist zum Teil öffentlich zugänglich und stark frequentiert, wird aber regelmäßig geputzt.
Zum Strandbad Utting kommt man am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad, zum Bahnhof Utting geht man in fünf Minuten. Aus München kommend kann die Bahnverbindung entweder über Weilheim oder über Geltendorf (S4) genutzt werden. Stilvoll ist eine Anreise ab Herrsching (S8) mit dem Dampfer. Parkplätze gibt es keine.
Für die Nostalgiker
Der Schlosspark in Leoni
In Berg gibt es zwar jetzt ein veritables "Strandhotel", auf dessen Terrasse man mit spektakulär schöner Aussicht einen Sonnenuntergangs-Cocktail schlürfen kann. Einen Strand sucht man dort jedoch vergeblich. Auch im nahegelegenen Schlosspark: Fehlanzeige. Kein Grashalm, kein Badesteg, kein Kiosk. Nur ein Dixiklo und ein einziger Mülleimer.
Der Park mit den hohen Bäumen, unter denen sich der unglückliche Märchenkönig einst einen schattigen Reitweg anlegen ließ, ist längst ein Wald geworden, der bis ganz hinunter ans Ufer reicht. Dazwischen kann man zwar über spitzige Steine ins Wasser staksen, wer jedoch ein Handtuch ausbreiten will, der wird sich in den versteckten Mini-Badebuchten schwertun - zumal abendliche Zecher gerne Essensreste und zerbrochene Flaschen am Ufer zurücklassen. Vermutlich, weil sie ihren Müll nicht bis zu den weit entfernten Parkplätzen oder gar zur noch weiter entfernten Bushaltestelle oben in Berg tragen wollen.
Ein bisschen Sonne und ein paar Kiesel würde man direkt beim Kreuz unterhalb der Votivkapelle finden, die an den Ertrinkungstod von Ludwig II. erinnert. Aber an diesem Weiheort der Königstreuen die Hüllen fallen lassen und ins Wasser gehen? Da müsste man schon ein sehr großer Kulturbanause sein. Und ganz abgesehen davon ist es natürlich verboten.
Für die Reichen und Schönen
Vor - oder vielleicht lieber nach dem Baden - ausgelaugt in einen Liegestuhl fallen, den aufgeschütteten Sand unter den Füßen spüren - und für 199,90 Euro eine Flasche italienischen Weißwein beim komplett in weiß gekleideten Kellner bestellen: Das bieten nur die wenigstens Badestellen der Region. Aber in "Hugos Beachclub" an der Starnberger Seepromenade, da geht das. Zwar kann der Beachclub-Besucher nicht direkt von seinem Terrassentisch ins Wasser gleiten, es gibt nur vereinzelt Leitern ins Wasser - aber zum benachbarten Steg sind es nur einige Meter die Promenade runter
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Hugos Beachclub bedient auch ein bisschen das Starnberg-Klischee. Man kann hier aber auch einfach zu gut Champagner schlürfend über den See schauen, im Hintergrund die Alpen - eine astreine Location für ein Instagram-Fotoshooting.
Besucher des Beachclubs können ihr Auto auf einem der Parkplätze in Starnbergs Innenstadt oder kostenlos am Bahnhofsplatz abstellen, für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs bietet sich eine S-Bahnfahrt bis zum Seebahnhof an. Die letzten Meter an der Seepromenade entlang müssen aber in jedem Fall zu Fuß gegangen werden.
Für die Jungen
Der Steg 1 in Possenhofen
Die Badestelle am Steg 1 in Possenhofen ist zweifelsohne einer der schönsten Aussichtspunkte am Westufer des Starnberger Sees. Der Steg ist lang - das sommerliche Tageslicht erreicht ihn also bis spät in den Abend hinein. Aber Obacht, wegdösen ist für Kiosk-Schlemmer verboten, selbst bei schöner Aussicht: Wer Essen bestellt hat, sollte vor allem ganz am Ende des Stegs gut die Ohren spitzen - und sich seine mehrstellige Bestellnummer gut einprägen. Die Mitarbeiter und Köche am Steg 1 rufen die Nummern über Lautsprecher aus, sobald der entsprechende Flammkuchen oder der Pommes-Teller bereitsteht.
Die Liegestühle und Bierbänke am Seeufer sind fast immer voll besetzt, mit Jugendlichen genauso wie mit Familien. Die Schlange am Kiosk ist manchmal beängstigend lang, man muss also freizeitliche Tiefenentspannung mitbringen. Aber werd' scho.
Auch die Suche nach der Toilette mag ein wenig Zeit in Anspruch nehmen - erst nach einigen Metern Wald, rechts vom Kiosk, findet man das öffentliche, leider manchmal aber auch ein wenig dreckige WC.
Auf der anderen Seite der Ferdinand-von-Miller-Straße am Steg 1 befindet sich direkt ein Parkplatz, zudem hält die Buslinie 964 an der Haltestelle Pöcking, Paradies hier stündlich. Der Steg 1 hat ganzjährig von 9 bis 22 Uhr geöffnet, je nach Wetterlage können die Zeiten aber variieren.
Für die Familien
Die Seepromenade in Stegen
Früher war hier auf der Liegewiese in Stegen das Ufer noch mit dichtem Buschwerk bewachsen. Da konnte man seine Geschwister noch vollkommen unbeobachtet von den Eltern mit der Wasserpistole nassspritzen - ein Wahnsinnspaß. Mittlerweile jedoch sind die Büsche weg, der Blick auf den See ist frei. Das ist toll für Romantiker, dafür steht man im Wasser als Kind jetzt selbst von der Picknickdecke aus unter Beobachtung - was aus Elternsicht wiederum natürlich eine deutliche Verbesserung ist. Schließlich ist der Ammersee für die ersten paar 100 Meter hier so flach und der Grund so angenehm sandig, dass man mindestens so lange im Wasser bleibt, bis die Lippen blau und die Finger total runzelig sind. Da hat man den Nachwuchs natürlich lieber im Blick.
Auch sonst ist diese Badestelle der perfekte Ort für Familien: Die riesigen Silberweiden spenden viel Schatten, auf der Liegewiese gibt es vereinzelt Spielgeräte, die Toiletten sind trotz hoher Besucherzahl meistens sauber - und auch kulinarisch kann man hier fußläufig alles besorgen, was sich der Kindergaumen wünschen kann. Von der Kugel Eis von der Eismacherei Fischer bis zum Steckerlfisch im Seehaus Schreyegg. Preislich zwar durchaus auch angepasst an die Lage - aber so ist das nun mal.
Der einzige Wermutstropfen ist die verkehrliche Lage - die ist einfach zu gut. Die A96 rauscht hier direkt am See vorbei, das ist für Augsburger und Münchner gleichermaßen sehr kommod. Zwar gibt es riesige Parkplätze, aber selbst da muss man schon am Vormittag immer wieder um eine Lücke kämpfen.