München heute:Reaktionen auf Missbrauchsgutachten / Inzidenz überschreitet 1000er-Marke: Was nun?

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Der Dom zu Unserer Lieben Frau in der Münchner Altstadt, Frauenkirche genannt, ist seit 1821 die Kathedralkirche des Erzbischofs von München und Freising. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Andrea Schlaier, München

Kurz nach Weihnachten haben sich mein Bruder und ich uns gegenseitig ehrlich interessiert gefragt, warum wir eigentlich noch immer in der katholischen Kirche sind. Es war mehr ein Suchen nach Antworten als ein Finden eines vorzeigbaren Grunds. Am Donnerstag hab ich mich das wieder gefragt. Da verfolgte ich im Livestream die Vorstellung eines Gutachtens der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl, das auf knapp 1900 Seiten den sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen, aber auch an Erwachsenen dokumentiert, begangen von Kirchenleuten in der Erzdiözese München und Freising von 1945 bis 2019.

Das, was die Gutachter vortrugen, hatte eine solche Wucht, weil sich hier ein umfassendes Systemversagen offenbarte: das Dulden von Gewalt an Kindern von oberster Stelle. Im Anschluss an die Pressekonferenz habe ich mit sehr vielen Menschen darüber gesprochen, die selbst betroffen sind, Betroffenen helfen, in oder mit der Kirche arbeiten. Auch wenn viele Vieles schon wussten, war die Reaktion einhellig: Entsetzen. Das, was den Befragten durch den Kopf ging, habe ich für Sie aufgeschrieben (SZ Plus)

Was sich nicht im Text findet, ist die Antwort auf meine Frage an die kirchlich engagierten Gesprächspartner, ob sie sich schon einmal überlegt haben, der Kirche den Rücken zu kehren. Es hagelte kämpferische Ansagen: Kirche seien nicht die Oberen, sondern das Volk.

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