München heute:Wie gut ist die Masken-Moral in Zügen? / Rechnungshof moniert LMU-Abrechnungen

Lesezeit: 2 min

Beamte der Bundespolizei und Mitarbeiter der DB Sicherheit kontrollierten die Einhaltung der Maskenpflicht im Zug. (Foto: dpa)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Max Ferstl

Der Deutschen Bahn ist vor einiger Zeit das Kunststück gelungen, einen sogenannten Internethit zu landen. Normalerweise ist das Netz kein guter Ort für die Bahn, zu oft kommt sie zu spät oder fährt am planmäßigen Halt Wolfsburg vorbei. Mitte Mai allerdings machte ein Zugsprecher offenbar alles richtig, als er sich mit einem Hinweis "für alle Verschwörungstheoretiker" an Bord wandte. "Denken Sie bitte daran", sagte der Zugsprecher, "dass die Bundesregierung heimlich Speichelproben sammelt, um Klone von Ihnen zu produzieren, die Sie dann ersetzen sollen." Sie, die Verschwörungstheoretiker, sollten daher dauerhaft Gesichtsmasken tragen, "um zu verhindern, dass die Regierung an Ihre DNS kommt."

Natürlich ist ein Witz auf Kosten von Verschwörungsgläubigen ein bisschen billig - fanden aber trotzdem viele lustig. Das Problem ist: Nicht nur Verschwörer nehmen die Maskenpflicht nicht so ernst, wie es nötig wäre. Das ist zumindest der Eindruck, den man bekommen kann, wenn man regelmäßig Zug oder Bus fährt. Da hängen Masken unter dem Kinn, am Ohr oder sind nicht vorhanden. So halten sie das Coronavirus jedenfalls nicht auf, und das ist ja die Idee hinter der Maskenpflicht. Deshalb ist die Bahn zuletzt auch in die Kritik geraten, es heißt, sie würde die Regeln nicht strikt genug umsetzen.

Am Mittwoch hat das Unternehmen ein paar Journalisten eingeladen, sich die Kontrollen bei einer Fahrt von München nach Nürnberg einmal anzusehen (SZ Plus). Man konnte dabei durchaus den Eindruck bekommen, dass die Kontrolleure sehr konsequent mahnen, wenn ein Mund-Nasen-Schutz nicht dort ist, wo er hingehört. Und auch, dass sich die Fahrgäste einsichtig zeigen. Allerdings: Wenn kein Kontrolleur in Sichtweite ist, wird die Maske gerne wieder runtergezupft. Würde die Regierung also tatsächlich DNS für Klone sammeln - in den Zügen hätte sie leichtes Spiel.

DER TAG IN MÜNCHEN

München kämpft gegen Phantomschmerzen an Weil das abgesagte Oktoberfest eine Lücke reißt, fahren Stadt und Wirte ein Ersatzprogramm auf. Neben dem "Sommer in der Stadt" gibt es 16 Tage lang die Wirtshaus-Wiesn - aber ohne Halligalli. Zum Artikel

Ludwig-Maximilians-Exklusivität Zehntausende Euro für Taxifahrten, Mittagessen, Reisen und eine Feier: Der Oberste Rechnungshof moniert "Missstände" bei zahlreichen Abrechnungen der Münchner Universität - doch die Hochschule wehrt sich. Zum Artikel

Rad- und Fußwege an der Isar bis auf Weiteres gesperrt Das gilt nach der Flutwelle auch für den Flaucher- und den Marienklausensteg. Isar- und Eisbach-Surfer müssen am Ufer bleiben. Zum Artikel

Plötzlich mitten in einer Grundsatzdiskussion Der Feriensenat des Stadtrats debattiert hitzig über die Verkehrspolitik von Grün-Rot - und verschiebt einstimmig die Ausbaupläne im Nahverkehr auf 2021. Zum Artikel

MÜNCHEN ERLESEN

SZ PlusBarista Luca Gazzo
:"Kaffee wird immer getrunken"

Luca Gazzos Espresso ist legendär. Nach zweieinhalb Jahren in Venezien ist der Barista wieder zurück in seiner Bar in München. Ein Gespräch über die italienische "caffè"-Kultur und Europa.

Von Philipp Crone

SZ PlusPsychologie
:"Die Menschen graben sich ein"

Schmutzige Wäsche, nicht abgewaschenes Geschirr und Zeitungen, die sich bis zur Decke stapeln: Wenn Menschen in vermüllten Wohnungen leben, steckt oft viel mehr dahinter als "Nicht-Loslassen-Können".

Von Sven Loerzer

Restaurants in München | Bars in München | Frühstück und Brunch

Zu den Landkreisen: Bad Tölz-Wolfratshausen | Dachau | Ebersberg | Erding | Freising | Fürstenfeldbruck | München | Starnberg

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: