München heute:Braucht München Hochhäuser? / Piusheim-Ermittlungen eingestellt

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Der Planungsstand von 2021: Damals stellte das Architekturbüro eine Version vor, bei der zwei Schrägaufzüge die Hochhäuser verbinden sollten. (Foto: Herzog/de Meuron)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Ulrike Heidenreich

"Braucht München Hochhäuser?" - unter diesem Titel hatten wir am Montagabend interessante Gäste für unsere Reihe "SZ im Dialog" eingeladen. Die Podiumsdiskussionen, zu denen wir, die Leitung des Ressort München, Region und Bayern, unter diesem Titel einladen, finden regelmäßig im Gebäude des Süddeutschen Verlags statt. Zuletzt ging es hier um den Neubau des Konzertsaals im Werksviertel, den Ministerpräsident Markus Söder mit dem Ruf nach einer "Denkpause" auf Eis gelegt hatte. Die Debatte war, nun ja, ziemlich heftig.

Dieses Mal, bei der Hochhaus-Diskussion, hätte der Ort nicht besser gewählt werden können. Denn wir, die Redaktion der Süddeutschen Zeitung, arbeiten in einem Büro-Turm, der ursprünglich 145 Meter hoch werden sollte - dann aber umgeplant werden musste. Manche von Ihnen erinnern sich vielleicht noch an den Bürgerentscheid von 2004, den Alt-OB Georg Kronawitter angestoßen hatte. Knapp 22 Prozent der wahlberechtigten Münchnerinnen und Münchner beteiligten sich damals daran, mit 50,8 Prozent Mehrheit sprachen sie sich dann dafür aus, dass die Häuser in München nur 100 Meter hoch sein dürfen. Darum endet der SZ-Turm nun bei exakt 99,95 Metern. Aber seien Sie beruhigt: Bei klarer Sicht liegt uns auch in dieser Höhe noch ein traumhaftes Alpenpanorama zu Füßen.

In diesem gestutzten Hochhaus also ging es am Montag auf dem Podium hoch her. Es ging um die Fragen, ob Bauten, die dem Himmel nahekommen, die Stadtsilhouette bereichern und Entlastung auf dem Immobilienmarkt bringen. Oder ob sie Perspektiven verschandeln. Neu entzündet hat sich der Streit an zwei 155 Meter hohen Türmen, die auf dem Areal der ehemaligen Paketposthalle entstehen sollen. Sind auch in Hochhäusern, die von Stararchitekten entworfen und von privaten Investoren errichtet werden, Sozialwohnungen denkbar - oder zielen diese Pläne ausschließlich aufs Luxussegment?

Zum ersten Mal saßen sich auf dem SZ-Podium der Investor Ralf Büschl und der Hochhausgegner Robert Brannekämper gegenüber (SZ Plus). Es wurde spannend. Ebenso bei den Einschätzungen und Einblicken, die Stadtbaurätin Elisabeth Merk und Architektin Karin Schmid gaben. Mein Kollege René Hofmann und ich haben die Diskussion moderiert. Und mein Kollege Sebastian Krass hat die wichtigsten Punkte für Sie aufgeschrieben (SZ Plus).

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