München heute:Mieter in Haidhausen wollen ihr Haus kaufen / Günstigere Ausnahmegenehmigungen für Dieselfahrer

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Bernd Kastner

Die Eingangstüre ist stilvoll aus Holz, wie man es bei einem Haus aus dem Jahr 1894 erwartet. Im Hausgang dahinter fallen ein paar Kinderwägen auf und eine halbhohe Vertäfelung, der die Jahre einige Schrammen mitgegeben haben. Die Treppe ist auch aus Holz, natürlich, und sie knarzt. Der Weg nach oben führt an einer weißen Briefkastenbatterie vorbei, die nicht so ganz ins Ambiente passt, aber egal, entscheidend ist der Zettel auf einem der Kästen: "Wörth8 e.V.". Hier soll die Post rein, die an die Zukunft gerichtet ist.

Die Zukunft des Hauses in der Wörthstraße 8 ist eng mit diesem Verein verbunden und mit den Menschen, die in dem denkmalgeschützten Haus leben. Die Mieterinnen und Mieter haben sich zusammengeschlossen, um ihr Zuhause zu kaufen (SZ Plus). Die "Wörth8" soll unters Dach des Mietshäuser-Syndikats schlüpfen. Das ist keine Mieter-Mafia, sondern ein vor Jahrzehnten in Freiburg entstandenes cleveres Konzept, das dauerhaft günstiges Wohnen sichern hilft. Die beiden Eigentümer der Wörthstraße 8 sind entgegenkommend, sie verzichten auf das große Geschäft, sonst ginge es nicht.

Jeden Donnerstagabend treffen sich an einem langen Tisch die Bewohner, um die nächsten Schritte zu besprechen. Im Mai schon wollen sie das Haus kaufen, davor müssen sie noch viel Geld auftreiben, über günstige Direktkredite von Privatpersonen. Ein Syndikats-Projekt setzt auf die Solidarität der Gesellschaft, und gibt dieser Gesellschaft etwas zurück, in diesem Fall ein Bausteinchen für ein sozialeres München. Mit ihrem Engagement verbinden die "Wörth8"-Mieter eine Botschaft an all jene Hauseigentümer, die ans Verkaufen denken, aber nicht den großen Reibach machen wollen: In Kooperation mit den Bewohnenden lässt sich für beide Seiten Positives erreichen.

DER TAG IN MÜNCHEN

Nachts, wenn die Patienten stören Ein 26-jähriger Pfleger gesteht zum Prozessauftakt am Landgericht, mehreren Menschen Beruhigungsmittel gespritzt zu haben, zwei starben. Er wollte "dieses Doktor-Feeling" genießen. (SZ Plus)

  • Kommentar: Die Kliniken müssen genauer hinschauen (SZ Plus)

Stadt ermäßigt Ausnahmegenehmigungen vom Dieselverbot Statt 200 Euro im Jahr werden nach heftiger Kritik der Opposition nur noch 50 Euro fällig, um ins Zentrum zu fahren. Doch die Erlaubnis bekommt nicht jeder. Wann die Regelung für welche Autos gilt.

Baumschutz in der Innenstadt: Vorrang für die Kettensäge Jedes Jahr verliert München unterm Strich 2000 größere Bäume. Gerade in dicht besiedelten Vierteln wie der Maxvorstadt kämpfen Naturschützer zwar um jedes einzelne Gehölz. Doch sie scheitern oft an Rendite-Erwartungen und an den Wohnungsbau-Zielen.

Ein Haus, in dem Krebspatienten wieder Mut fassen Im Patientenhaus der beiden Münchner Universitätskliniken hilft ein erfahrenes Berater-Team Betroffenen, ihre Krankheit gut zu meistern. Mit das Wichtigste ist es, den Menschen zuzuhören und ihnen Zeit zu schenken.

Bewährungsstrafe für Münchner Online-Hetzer Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigt: Der Strafbefehl gegen den inzwischen auf den Philippinen lebenden QAnon-Propagandisten Oliver Janich ist rechtskräftig.

Bürgerentscheid wird immer wahrscheinlicher Grün-Rot im Rathaus und die Initiatoren von "Grünflächen erhalten" können sich trotz konstruktiver Gespräche nicht auf einen Kompromiss verständigen. Was nun?

Barrierefrei zum Bäcker Ein Geschwister-Trio hat mit einem Freund aus Lego-Bauklötzchen eine Rollstuhlrampe gebaut. Die Plattform soll jetzt jeden Morgen vor einem Neuhauser Laden ausgelegt werden.

Planegg schwimmt im Geld Dank einer Gewerbesteuernachzahlung von 30 Millionen Euro kann die Gemeinde voraussichtlich das Grundstück der ehemaligen Gaststätte "Heide-Volm" sowie eine weitere Immobilie kaufen. Einen so großen Vermögensanstieg hat Planegg noch nie erlebt.

MÜNCHEN ERLESEN

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Trabis, Uniformen und ein ganzer Friseursalon: Hermann Geiger aus Unterbrunn hat sich ein eigenes Museum erschaffen, das immer weiter wächst - sogar im Kino waren seine Exponate schon zu sehen.

Von Astrid Becker, Franz Xaver Fuchs und Nila Thiel

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:"Vielleicht brauchen wir dafür eine Influencerin"

Der Nuklearmediziner Markus Schwaiger ist neuer Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er will die Gemeinschaft der Gelehrten behutsam modernisieren - und fängt mit den Ölgemälden in seinem Büro an.

Von Martina Scherf

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