SZ-Kulturpreis Tassilo:Es lebe die Kunst

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Festlicher Rahmen für den Tassilo: Der SZ-Kulturpreis 2023 wurde im Künstlerhaus am Münchner Lenbachplatz verliehen. (Foto: Robert Haas)

Mit einer fröhlichen Feier hat die SZ zum zwölften Mal Kulturschaffende aus der Region mit dem Tassilo-Preis geehrt. Die Preisträgerinnen und Preisträger bescherten dem Publikum einen umfassenden Einblick in das kreative Schaffen im Münchner Umland.

Von Karin Kampwerth

"Das war ein ganz wunderbarer Abend", diesen Satz hörte man nach gut drei Stunden im prächtigen Festsaal des Münchner Künstlerhauses häufig. Mit großer Heiterkeit, einem begeisterten Publikum und beseelten Preisträgerinnen und Preisträgern feierte die SZ am Donnerstagabend die Kultur - erstmals nach dem Wegfall aller Corona-Beschränkungen wieder mit der Leichtigkeit, die man sich auf der Bühne wünscht, selbst wenn das eine oder andere Thema manchmal schwerer wog.

Welche Bereicherung die Kultur für die Menschen, und - aber ja - natürlich auch für die Leserinnen und Leser der Süddeutschen Zeitung darstellt, unterstrich SZ-Chefredakteurin Judith Wittwer in ihrer Begrüßung. Die Pandemie-Jahre hätten der Zeitung weh getan, sagte sie, "weil uns etwas gefehlt hat". Nicht nur im publizistischen Angebot, sondern auch im Alltag: "Die Kultur als Bereicherung, als Ausgleich, als Anregung." René Hofmann, Ressortleiter für München, Region und Bayern, erinnerte an die Tradition des Tassilo-Preises und dessen Bedeutung, "für uns als Zeitung, die ihn vergibt. Aber auch für Sie als Preisträger. Und damit auch für das Publikum, das sich auf die Wirkung freuen darf, die er entfaltet."

Die 20-jährige Sängerin Belli stimmt das Publikum gleich zu Beginn mit ihrer großartigen Stimme auf einen unterhaltsamen Abend ein. (Foto: Robert Haas)
Einen der drei Tassilo-Hauptpreise übergibt ihr später Schauspieler Michael Brandner. (Foto: Robert Haas)

Eine Wirkung, die gleich zu Beginn mit dem Auftritt einer der Hauptpreisträgerinnen, der 20-jährigen Sängerin "Belli" Isabella Löscher aus Freising, spürbar war. Es schien, als würde ihre klare, starke Stimme von der Auszeichnung noch einmal extra getragen. "Ich bin so stolz, ich hätte nie damit gerechnet", sagte eine sehr glückliche Belli, bevor sie Bühne und Publikum eroberte.

Einlage des Preisträgers: Heini Zapf mimt den Vorstadt-Macker. (Foto: Robert Haas)
Theresa Hannig, hier bei der Verleihung des Tassilo-Kulturpreises der Süddeutschen Zeitung, hat mehrere Romane über Künstliche Intelligenz geschrieben. (Foto: Robert Haas)

Aber auch mit den anderen zwölf Preisträgerinnen und Preisträgern hat die Jury ein fachkundiges Händchen bewiesen, um die Vielfalt des kulturellen Lebens im Münchner Umland zu spiegeln. Dafür erhielten Sophie Pacini, Pianistin aus Aying und Echo-Klassik-Preisträgerin, Rasmus Kleine, Leiter des Kallmann-Museums in Ismaning, die BR-Journalistin, Regisseurin und renommierte Dokumentarfilmerin Sybille Krafft, Veranstalterin Birgitt Binder und der Publizist und frühere Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler großen Applaus des Publikums.

Gisela Geiger (links), hier mit Sophia Pacini, wird für ihre Verdienste um das Museum Penzberg - Sammlung Campendonk mit dem "Tassilo fürs Lebenswerk" ausgezeichnet. Auch Heinrich Zapf und Antonia Leitner erhalten einen SZ-Kulturpreis. (Foto: Johannes Simon)

Sophie Pacini erfüllte an diesem Abend gleich eine Doppelrolle: Als Jurorin und als Patin, denn sie übergab auch gemeinsam mit Adventskalender-Geschäftsführerin Anita Niedermeier die beiden Sozialpreise, die vom Spendenhilfswerk der SZ gestiftet wurden, und den Preis für das Lebenswerk, den die Penzberger Campendonk-Entdeckerin Gisela Geiger entgegennehmen durfte. Wie gut Pacini trotz ihrer internationalen Karriere als Pianistin mit dem regionalen Tassilo-Kulturpreis zusammenpasst, lässt sich an ihrem eigenen Engagement für ihre Heimat in Aying ablesen, wo sie im April erstmals ein Musikfestival organisiert.

Michael Brandner, hier bei der Preisverleihung an Lichtkünstlerin Vanessa Hafenbrädl, ist angetan von der kulturellen Vielfalt in der Region. (Foto: Johannes Simon)

Auch Michael Brandner, Pate der Hauptpreisträger, war begeistert vom Können der Kulturschaffenden in der Region. Die, da machte er keinen Hehl draus, ist ja quasi zweite Heimat des in Augsburg geborenen und im Ruhpott aufgewachsenen Schauspielers. Als Polizist Reimund Girwidz steht er immerhin schon seit 2011 in Hubert mit und ohne Staller vor der Kamera, die Serie wird rund um den Starnberger See gedreht.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Hauptpreise: Sängerin Isabella "Belli" Löscher, Freising; Geschichtswerkstatt Dorfen; Lichtkünstlerin Vanessa Hafenbrädl, Dießen. Preis für das Lebenswerk: Gisela Geiger. Sozialpreise: Café Blabla, Herrsching, Café Übrig, Freising. Förderpreise: Bildhauerin Antonia Leitner, Waakirchen; Verein Stalag Moosburg; Blue Art Multimedia-Theater, Garching; Schriftstellerin Theresa Hannig; Alte Schule Lauterbach; Zeichner und Bildhauer Albin Zauner, Dorfen; Musiker und Kabarettist Heini Zapf, Eurasburg.

Tassilo-Hauptpreisträger, die Geschichtswerkstatt Dorfen. (Foto: Johannes Simon)
Die Sozialpreisträger Café Blabla aus Herrsching... (Foto: Johannes Simon)
...und Café Übrig aus Freising. (Foto: Johannes Simon)
Tassilo-Preisträgerin, die Bildhauerin Antonia Leitner. (Foto: Johannes Simon)
Tassilo-Preisträger, die Alte Schule Lauterbach. (Foto: Johannes Simon)
Tassilo-Preisträger, der Verein Stalag Moosburg. (Foto: Johannes Simon)
Tassilo-Preisträger, das Multimedia-Theater Blue Art. (Foto: Johannes Simon)
Albin Zauner bei der Tassilo-Preisverleihung 2023 im Künstlerhaus am Lenbachplatz. (Foto: Robert Haas)
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