Regierung in Bayern:Walter Nussel und die Geheimsache Zauneidechse

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Beauftragter der bayerischen Staatsregierung für Bürokratieabbau: Markus Söder händigt im Jahr 2018 dem CSU-Abgeordneten Walter Nussel die Ernennungsurkunde aus. (Foto: Petra Schönberger/Imago)

Ausgerechnet Söders Mann für Bürokratieabbau setzte sich offenbar für mehr Bürokratie ein - und warb in der Regierung für ein fragwürdiges Wald-Konzept. Hat der CSU-Politiker und Unternehmer wirtschaftliche und politische Interessen vermischt?

Von Johann Osel und Klaus Ott, München

Die Zauneidechse war zuletzt das "Reptil des Jahres", sie ist streng geschützt, doch machen ihr ausgeräumte Landschaften nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) zunehmend zu schaffen. Vor allem bei großen Bauprojekten seien Zauneidechsen oft die Leidtragenden, schreibt der NABU, teure Umsiedlungsaktionen seien nur selten erfolgversprechend. Walter Nussel, CSU-Landtagsabgeordneter aus dem mittelfränkischen Stimmkreis Erlangen-Höchstadt, sieht das offenbar anders. In einer Mail vom 8. Februar 2021 an die Immobiliengesellschaft des Freistaats Bayern (IMBY) hat sich der Politiker und Unternehmer gerühmt, er habe "bereits Zauneidechsen umgesiedelt". Er habe Zugriff auf ökologische Ausgleichsflächen und würde sich dazu gerne mit der IMBY austauschen.

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