Vermögen:Nein, ihr gehört nicht zur Mittelschicht

Lesezeit: 6 min

(Foto: Shutterstock/Collage:SZ)

Menschen zählen sich zur Mitte der Gesellschaft, obwohl sie Topverdiener sind oder arm. Das führt zu falschen politischen Entscheidungen. Es gibt nur einen Ausweg: Gehaltszettel auf den Tisch.

Essay von Nils Wischmeyer

Wenn Sie diesen Text lesen, sind Sie vermutlich reich. Oder zumindest viel reicher, als Sie denken. Denn der durchschnittliche Leser der Süddeutschen Zeitung verfügt laut einer Umfrage über ein Haushaltsnettoeinkommen von 4665 Euro. Leben Sie mit diesem Einkommen zu zweit, haben nur 19 Prozent der Bevölkerung ein höheres Einkommen als Sie, wie es ein recht anschaulicher und leicht zu bedienender Rechner des IW Köln ausspuckt. Leben Sie allein von dem Gehalt, sind sogar 95 Prozent der Menschen ärmer als Sie. Oder anders: Nur fünf Prozent der Menschen verdienen mehr als Sie. Sie sind als durchschnittlicher Leser dieser Zeitung also klug, na klar. Und per Definition, das überrascht nun vielleicht, mehr oder weniger: reich. Zumindest dann, wenn man Reichtum am Einkommen bemisst, nicht am Vermögen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungPro und Contra
:Sollten Gutverdiener kein Elterngeld bekommen?

Paare mit einem Jahreseinkommen von 150 000 Euro sollen künftig keinen Lohnausgleich mehr erhalten. Ist das richtig? Ein Pro und Contra.

Von Kerstin Bund und Lisa Nienhaus

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: