Mit Museumsbesuchen, langen Spaziergängen und Rundfahrten kann ein Städtetrip anstrengend werden, eine Woche nur am Strand hingegen langweilig. In einigen Städten lässt sich beides verbinden. Eine Auswahl in Nah und Fern. Von Carolin Gasteiger Barcelona, Spanien Allein schon wegen der Basilika Sagrada Família, dem Park Güell und der Shoppingmeile Ramblas ist Barcelona eine Reise wert. Aber dass all die Sehenswürdigkeiten auch noch direkt am Mittelmeer liegen, macht die katalanische Metropole noch attraktiver. Vier Kilometer zieht sich der Strand vor der Stadt, er entstand anlässlich der Olympischen Spiele 1992 und ist ideal zum Schwimmen, Kite-Surfen oder einfach nur Sonnenbaden. Auf Kunst müssen Badende hier auch nicht verzichten: ein windschiefer Turm, ein 50 Meter langer Kupferfisch oder ein Denkmal für Christopher Kolumbus finden sich hier. An einem entspannten Badetag können Besucher mit der Seilbahn vom Hausberg Montjuïc herunterfahren, eine Bootstour durch den Hafen unternehmen oder einfach unter Palmen am Meer entlangspazieren. Weitere Tipps für Barcelona erfahren Sie hier.
Hongkong Wo die Bruce-Lee-Figur an der Waterkant des Viertels Kowloon in Hongkong steht, können Besucher der autonomen Metropole nicht schwimmen. Aber südlich von Wolkenkratzern und Shoppingmeilen wartet Repulse Beach - mit Sandstrand und türkisfarbenem Meer. Vom Zentrum aus dauert die Fahrt etwa 20 Minuten, und ganz ohne Kultur geht es auch dort nicht zu. Gleich neben dem Strandabschnitt steht ein buddhistischer Tempel. Wer über die "Bridge of Longevity" ("Brücke der langen Lebensdauer") schlendert, kann sein Dasein um drei Tage verlängern. Heißt es zumindest. Hier finden Sie weitere Tipps für Hongkong.
Venedig, Italien Blickt man vom berühmten Markusplatz hinaus aufs trübe Wasser der Lagune, mag sich die Verlockung, hineinzuspringen, in Grenzen halten. Aber Baden ist in der italienischen Gondelstadt möglich - schließlich können lange Erkundungstouren durch die kleinen Gassen, die Besichtigung des Dogenpalastes oder der Rialtobrücke Touristen ganz schön ermüden. Erholung finden Sie auf der schmalen Lido-Insel zwischen dem offenen Meer und der Lagune. Das Angenehme: Auch dorthin fahren Urlauber am besten mit dem Boot und können sich so schon auf die angenehme Erfrischung einstimmen. Auch der Lido ist mehr als nur ein Badeort: Als Schauplatz von Thomas Manns Der Tod in Venedig wurde er literarisch verewigt, die Filmbranche trifft sich hier jährlich zu den Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
Nizza Nicht so mondän wie Cannes oder Saint-Tropez, steht Nizza für mediterrane Eleganz und Lebensart - und ist entspannter. Ein Spaziergang durch verwinkelte Gassen und an eleganten Bauten vorbei, ein Cafè au lait in einem der rustikalen Bistros oder frische Meeresfrüchte vom Markt auf dem Cours Saleya, ein Besuch im Chagall-Museum und ein Abstecher auf den Burgberg über der Stadt lassen sich bequem mit einem Bad im Mittelmeer verbinden. Auch wenn es hier nur Kieselstrand gibt: Spätestens nach dieser Erfrischung wird klar, was die Engländer einst an der Côte d'Azur so faszinierte. An sie erinnert immer noch der Name der Strandpromenade, der Promenade des Anglais.
Rio de Janeiro, Brasilien Mit der Copacabana mögen Touristen knappe Bikinihöschen und heiße Samba-Rhythmen verbinden. Aber einer der bekanntesten Stadtstrände der Welt hat inzwischen viel von seinem Flair eingebüßt. Der Sand ist verschmutzt und der Strand zu einem zweifelhaften Treffpunkt für einsame Seelen geworden. Beliebter und schöner ist der Strandabschnitt Ipanema, der an das gleichnamige noble Stadtviertel angrenzt und durch den Song von Antônio Carlos Jobim, Girl from Ipanema bekannt wurde. Surfer zieht es aufgrund des Wellengangs nach Arpoador im Nordosten. Von hier aus haben Besucher außerdem die ganze Bucht im Blick - und den Sonnenuntergang. Falls es Sie doch ins Hinterland Rios zieht, finden Sie hier Anregungen.
Stockholm, Schweden Baden in Stockholm? Warum nicht? Schließlich ist die schwedische Hauptstadt auf mehrere Inseln verteilt. Auf Långholmen mitten in der Stadt liegen schmale Strände zwischen Uferfelsen. Früher beherbergte sie das Zentralgefängnis, heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel. Und der Blick auf das Wohnviertel Kungsholmen ist fantastisch. Weiter draußen finden sich in den östlich von Stockholm gelegenen Schären weniger überlaufene Bademöglichkeiten, zum Beispiel am Strand von Gräddö. Tipps für Stockholm von SZ-Korrespondent Gunnar Herrmann finden Sie hier.
Sydney, Australien Schon beinahe so bekannt wie die australische Metropole ist Bondi Beach - der Stadtstrand zieht Einheimische wie Touristen gleichermaßen an. Hier erleben Besucher australische Lässigkeit, nur etwa 20 Minuten vom Zentrum Sydneys entfernt. Vor hippen Bars und Surferläden finden Wellenreiter ideale Bedingungen, an Land können Sportliche die Küste entlang joggen oder in dem erhöht am Felsen gelegenen Süßwasser-Schwimmbad Bahnen ziehen.
Tel Aviv, Israel Anders als im religiösen Jerusalem geht es in Tel Aviv mondän und lebenslustiger zu. Bars und Clubs ziehen junge Leute an, es gibt viele kleine Boutiquen und Läden und am 13 Kilometer langen Strand erholen sich Einheimische und Besucher. Von März bis Oktober ist das Wasser warm genug zum Baden - und macht Tel Aviv gleichermaßen "orientalisch und westlich, sonnig und cool, spannend und entspannt, schnell und hektisch", so SZ-Korrespondent Peter Münch. Hier finden Sie mehr Tipps zu Tel Aviv des SZ-Korrespondenten.
Miami Beach, USA Kunst und Strandleben liegen in Miami Beach eng beieinander. Das Art-Deco-Viertel ist weltberühmt, viele Häuser stammen aus den 30er und 40er Jahren - und stehen in Laufnähe zum Strand. Tagsüber lässt sich vor den bunten Strandhäuschen von South Beach entspannen, abends laden die Clubs an der Collins Avenue zum Feiern ein. Hier finden Sie mehr Tipps zum US-Staat Florida.