Die "Neuen Geschichten vom Pumuckl" sind noch gar nicht angelaufen, die Neuauflage der Kinderserie hat erst am Wochenende beim Filmfest München Premiere. Trotzdem gibt es bereits jetzt Ärger: Der US-Gigant Amazon, der alle 52 Folgen der Fernsehserie "Meister Eder und sein Pumuckl" seit einigen Jahren exklusiv bei seinem Streaming-Dienst Prime Video zeigt, hat mehreren Episoden eine Alterseinstufung von zwölf Jahren auferlegt.
So werden die Episoden "Spuk in der Werkstatt", "Pumuckl macht Ferien" oder "Das Spiel mit dem Feuer" nur noch für größere Kinder empfohlen. Mit der Altersbegrenzung der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) hat das nichts zu tun, diese hat den Pumuckl in der Kinofassung von 1982 sogar mit einer FSK 0 bewertet - ohne jegliche Altersbegrenzung also.
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Es liegt wohl an den Richtlinien von Amazon, dort hat man sich aber bisher nicht dazu geäußert. Die Aufregung ist dennoch groß: In Online-Foren wird gemutmaßt, dass sich der US-Konzern an Themen wie "Gewalt, Alkoholkonsum und Rauchen" stören könnte. Die gibt es in der auf den Büchern von Ellis Kaut basierenden Serie durchaus, wenn etwa der von Gustl Bayrhammer gespielte Meister Eder im Wirtshaus Bier trinkt.
Es wird auch geflucht, geraucht oder geprügelt in dieser 40 Jahre alten Serie, die manche Zuschauer heute vielleicht mit anderen Augen sehen. Bleibt zu hoffen, dass daraus kein Kulturkampf wird, angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern könnte das Thema von Politikern oder Populisten durchaus instrumentalisiert werden.
Zumindest der Ärger mit dem Alter dürfte für die "Neuen Geschichten vom Pumuckl" ausbleiben: Marcus H. Rosenmüller inszenierte die 13 neuen Folgen nicht für Amazon, sondern für den deutschen Streaming-Dienst RTL+. Dort sollen sie nach der Premiere beim Filmfest Ende des Jahres gezeigt werden.