München heute:Nach dem Urteil zum Uhrmacherhäusl / Energiekrise: Schwimmbäder reagieren erneut

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Der Schriftzug "Denkmal und Ensemble gekillt" ist auf einem Schild an einer Häuserlücke zu lesen, in der bis 2017 das denkmalgeschützte Uhrmacherhäusl gestanden hat. (Foto: Matthias Balk)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Lea Kramer, München

Wer in München mietet, kennt es vielleicht: Im dreimonatigen Turnus tummele ich mich auf den einschlägigen Immobilienplattformen. Mehr Platz wär' schon besser, habe ich vorher gedacht. Sobald ich die Mietpreise sehe, vergeht die Vergrößerungslust aber wieder. Während einer dieser Immobiliensuchen, es muss 2016 gewesen sein, fand ich eine Annonce in der Feldmüllersiedlung. Ein kleines Herbergshaus sollte da vermietet werden, 63 Quadratmeter, kein Garten, Fenster direkt neben dem Trottoir. Eine echte Seltenheit, die ich so später nie wieder entdeckt habe.

Manchmal frage ich mich, ob es mit dem Uhrmacherhäusl an der Oberen Grasstraße auch anders ausgehen hätte können, hätte ich mich auf die Anzeige beworben und im Spätsommer 2017 in Obergiesing gelebt. Vielleicht wäre ich gerade zufällig vorbeigegangen, als ein Baggerführer das denkmalgeschützte Haus an der Hausnummer 1 in Schutt und Asche legte. Die Antwort ist natürlich: nein. Schließlich waren Nachbarn eingeschritten, als tags zuvor schon einmal die Fassade des Kleinhauses mit einer Baggerschaufel malträtiert worden war. Das hielt Eigentümer und Bauunternehmer nicht davon ab, es mit dem illegalen Abriss noch einmal zu versuchen. Gestern hat die beiden ein Richter vor dem Amtsgericht München der gemeinschädlichen Sachbeschädigung beziehungsweise Beihilfe schuldig gesprochen. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass das Haus eben nicht versehentlich, sondern absichtlich abgebrochen worden ist.

Das in Trümmern liegende Haus wird der Eigentümer wieder "originalgetreu" aufbauen müssen. Vermutlich wird dieses Projekt für ihn finanziell schmerzlicher werden, als die 132.500 Euro Strafe, zu denen er für den Abriss verdonnert worden ist. Das Urteil ist auch ein Stoppsignal für jene Hauseigentümer und Investoren, die gerne mit Druck versuchen, Tatsachen zu schaffen, wie mein Kollege Bernd Kastner kommentiert. Der Eigentümer des kleinen Häuschens in Giesing ist übrigens nicht der Einzige, der in München an denkmalgeschützten Immobilien herumwerkelt. Kollege Kastner hat sich mit einem ebenfalls über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Sanierungshaus an der Thalkirchner Straße befasst. Gerade hat die Stadt dort einen Baustopp verhängt. Offenbar ging auf der Baustelle nicht alles mit rechten Dingen zu.

DER TAG IN MÜNCHEN

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Ein Besuch im Beerencafé ist eine Attraktion - vor allem für die jungen Gäste. Es gibt frisches Beereneis zum Schlecken, Spielgeräte zum Toben und üppige Sträucher zum Naschen.

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