Beerencafé in München:Wo Kinder den Cafébesuch lieben

Beerencafé in München: In dem Café in Lochhausen dreht sich alles um die Beeren.

In dem Café in Lochhausen dreht sich alles um die Beeren.

(Foto: Lisa Sonnabend)

Ein Besuch im Beerencafé ist eine Attraktion - vor allem für die jungen Gäste. Es gibt frisches Beereneis zum Schlecken, Spielgeräte zum Toben und üppige Sträucher zum Naschen.

Von Lisa Sonnabend

In München gibt es Wirtsleute, die ihr Lokal als Kindercafé bewerben, eine Kiste mit Spielsachen in die Ecke des Gastraums stellen - und das war's. Die Kinder sind dann meist nach einer halben Stunde schon gelangweilt und die Eltern auch nicht besonders entspannt. Anders im Beerencafé, denn dort wird, wenn überhaupt, eher den Eltern irgendwann fad.

Drei Beerencafés gibt es mittlerweile an den Rändern von München, sie werden von dem Landwirtschaftsunternehmen Hofreiter betrieben. Eine Location liegt im Westen der Stadt in Lochhausen, eine im Osten in Johanneskirchen und eine im Norden in Feldmoching. Das Konzept ist überall das gleiche: Es gibt Speisen, in denen die Beeren aus den umliegenden Feldern und Sträuchern verwertet werden, dazu jede Menge Spieleattraktionen und gemütliche Plätze im Schatten.

Im Jahr 1976 kam die Familie Hofreiter auf die Idee, in Affing im Landkreis Aichach-Friedberg ein Erdbeerfeld zum Selberpflücken anzubieten. Den Münchnerinnen und Münchnern gefiel es, es folgten immer mehr Felder - und immer neue Ideen. 1998 eröffneten die Hofreiters das Maislabyrinth in Lochhausen, 2006 schließlich das erste Beerencafé im Münchner Westen, zwei weitere folgten.

Was gibt es und was kostet es?

Am Eingang müssen Besucherinnen und Besucher im Beerencafé erst einmal Eintritt zahlen: fünf Euro für Erwachsene, drei Euro für Kinder zwischen drei und 14 Jahren (an Wochenenden jeweils noch einen Euro mehr). Das Gute daran: Eigentlich zahlt jede Person nur einen Euro; denn der Rest ist ein Pflückgutschein. Von den den riesigen Himbeer- oder Johannisbeersträuchern, Erdbeer- oder Heidelbeerpflanzen können die Gäste frische Früchte ernten und mit nach Hause nehmen.

Beerencafé in München: Beeren gibt es im Café überall.

Beeren gibt es im Café überall.

(Foto: Lisa Sonnabend)
Beerencafé in München: Die besten und schattigsten Plätze sind meist schnell besetzt.

Die besten und schattigsten Plätze sind meist schnell besetzt.

(Foto: Lisa Sonnabend)

Auf dem weitläufigen Gelände stehen Gartenmöbel und Sonnenschirme im Gras, manche Gäste lassen sich auf Picknickdecken nieder wie im Freibad. An der Theke können ab zehn Uhr Beeren-Pancakes oder ein Beerenmüsli bestellt werden, dazu ein Cappuccino oder Latte Macchiato. Zu späterer Stunde wird vor allem Beereneis und Beerenkuchen (wechselndes Angebot) gegessen. Etwas zuckrig, aber zumindest ein bisschen gesund.

Ist der Teller leer, ziehen vor allem die kleinen Gäste los, das Gelände zu erkunden. Es gibt einen Traktor, der erklettert werden will, einen Wasserspielplatz, in dem es sich gut pritscheln lässt, ein Strohballen-Labyrinth, das sich auch gut zum Fangenspielen eignet, einen Bewegungsparcours, der sogar für Sechsjährige noch spannend ist, und eine Bobbycar-Rennstrecke zwischen Sträuchern, auf der immer wieder Kinder eine Pause einlegen, um eine Johannisbeere zu naschen.

An schönen Tagen kann es allerdings ziemlich heiß werden, da die Attraktionen in der prallen Sonne liegen. Es empfiehlt sich, Sonnenschutz mitzunehmen und Spielpausen zu machen.

Beerencafé in München: Abkühlung gibt es auch im Beerencafé.

Abkühlung gibt es auch im Beerencafé.

(Foto: Lisa Sonnabend)
Beerencafé in München: Manche Spielgeräte sind eine wackelige Angelegenheit.

Manche Spielgeräte sind eine wackelige Angelegenheit.

(Foto: Lisa Sonnabend)

Wen trifft man hier?

An dem sonnigen Donnerstagnachmittag füllt sich das Café in Lochhausen schnell: Es kommen Eltern, Großeltern, Jugendliche, Kindergartenkinder und sogar Neugeborene. Die Autos reihen sich auf dem Wiesenparkplatz, an der Essensausgabe bildet sich eine kleine Schlange.

Am Wochenende oder in den Ferien bietet sich auch ein Ausflug mit dem Fahrrad an: Vom Stadtzentrum führt eine ansprechende und nicht zu anstrengende Tour über den Hirschgarten, Nymphenburger Park und Schloss Blutenburg zum Café. Auch die Beerencafés in Johanneskirchen und Feldmoching sind mit dem Fahrrad zu erreichen. Aber aufpassen, dass auf dem Heimweg die Erdbeeren nicht aus dem Fahrradkorb purzeln.

Beerencafé Lochhausen, Lochhausener Straße/Ecke Purpurweidenweg. Beerencafé Feldmoching, Feldmochinger Straße 436. Beerencafé Johanneskirchen, Savitsstraße/Ecke Stegmühlstraße. Geöffnet jeweils bis Mitte/Ende September, täglich von 10 bis 19 Uhr, www.hofreiter/beerencafé/

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