München heute:Vom Playboy in den Seniorenbeirat / Neue Brücke zwischen Nymphenburg und Laim

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Ursula Buchfellner sieht sich gar nicht als Seniorin: "Ich müsste mich wohl langsam dazu zählen, aber mein Geist ist noch so jung und kindlich." (Foto: Catherina Hess)

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Von Michael Bremmer

Auch ohne dabei gewesen zu sein, kann man sich vorstellen, was damals los war, vor 44 Jahren im Hasenbergl. Als Ursula Buchfellner sechzehn war, ließ sie sich nackt für den "Playboy" fotografieren. Ihr Wunsch damals: Raus aus ihrer Umgebung, rein ins richtige Leben.

Ursula Buchfellner wuchs im Hasenbergl auf, in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, sie, ihre Eltern und neun Geschwister. Kein Bad, kein warmes Wasser, keine Heizung, die Toilette auf dem Gang - dann erschien das Heft mit ihren Nacktfotos, und alles änderte sich. Im Viertel wurde sie von den Nachbarn beschimpft, ihre Mutter traute sich nicht mehr auf die Straße, weil sie angegangen wurde. Die Bäckerin, bei der die junge Frau arbeitete, feuerte sie. Aber sie verlor noch mehr: "Meinen Freund, meinen Beruf, mein Hasenbergl, da die Eltern mich nicht mehr mit ihren Kindern spielen ließen", sagte sie vor ein paar Jahren der SZ.

Heute ist Ursula Buchfellner sechzig. Sie wohnt wieder in ihrem alten Viertel. Ihre Wohnung ist offen für alle, die Sorgen haben. Junge Menschen wie alte. Jetzt kandidiert sie auch noch für den Seniorenbeirat in München. Was treibt das frühere Playmate an? Meine Kollegin Marleen Wiegmann hat Ursula Buchfellner in ihrer Wohnung besucht, die eigentlich viel zu groß für sie allein ist (SZ Plus). Doch meistens sitzt ohnehin jemand in ihrem Wohnzimmer mit den knallgelb-gestrichenen Wänden. "Alle wissen: Bei der Ursula ist immer die Tür offen. Sie hat was zu essen und sie hört einem zu", sagt sie.

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