SZ-Serie "Blick ins Klassenzimmer":"Wir haben uns gegenseitig motiviert"

SZ-Serie "Blick ins Klassenzimmer": Nach der vierten Klasse wechselten Yassin (li.) und Ilias auf die Mittelschule - doch sie wollten mehr.

Nach der vierten Klasse wechselten Yassin (li.) und Ilias auf die Mittelschule - doch sie wollten mehr.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wenn Schüler sich in ihrer Klasse geborgen fühlen, sind sie besser im Unterricht und können viel erreichen. Ein Besuch in der Elly-Heuss-Realschule, in der Kinder sich gegenseitig stark machen und Lehrkräfte ihnen dabei helfen.

Von Heike Nieder

Es ist große Pause an der Elly-Heuss-Realschule in der Ungsteiner Straße. Die Kinder der 5a sind bereits in ihr Klassenzimmer zurückgekehrt, albern noch herum, kichern, manche holen ihre Hefte für die nächste Stunde heraus. Hinten rechts in der Ecke sitzen sich zwei Jungs gegenüber und machen Armdrücken: Yassin und Ilias. Als Yassin Ilias' Hand auf die Tischplatte drückt, lachen sie - und beginnen von vorne. Konkurrenz in ihrer Freundschaft? Kennen sie nicht. Was wichtig ist für Yassin und Ilias, erzählt eine kleine Geschichte. Die Geschichte vom Beginn ihrer Freundschaft in der zweiten Klasse der Grundschule. "Ich hab mich nicht getraut zum Pausenverkauf zu gehen" erzählt Yassin. "Ich hab Ilias immer mein Geld gegeben, damit er dort für mich was holt." Eine Weile hat Ilias das auch gemacht, aber irgendwann hat er zu Yassin gesagt: "Ich möchte nicht mehr. Jetzt musst du selber gehen. Du schaffst das." Und Yassin hat sich getraut. Natürlich hätte er auch weiter für ihn eingekauft, sagt Ilias. Aber er habe es wichtig gefunden, dass Yassin es selbst probiert.

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