München heute:Stadt will gelbe Tonne testen / Patientin im Klinikum Haar getötet

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Bisher geht München bei der Entsorgung des Plastikmülls einen Sonderweg - in Leipzig etwa ist die gelbe Tonne längst Standard. (Foto: dpa)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Heiner Effern

Wann waren Sie das letzte Mal an Ihrer Wertstoffinsel? Und wie hat es denn da ausgeschaut? Wertstoffinsel klingt ja eigentlich nach einem schönen Ort. Bei einer Insel denkt man gleich an die Südsee, Strand, Erholung, oder als Bayerin oder Bayer vielleicht wenigstens an die schmucken Häuser und die schönen Gärten auf der Fraueninsel im Chiemsee. Und im Wertstoff ist schon wörtlich die Wertschätzung angelegt. In der Realität findet man keine Insel, sondern ein paar schmucklose Container, in die man im besten Fall Verpackungsmüll, wie Glasflaschen, Plastik und Metall einwerfen kann. Im schlechteren Fall, der leider in München nicht gerade selten vorkommt, hat irgendwer aus dem Viertel noch seinen Sperrmüll davor entsorgt oder Flaschen abgestellt, weil die Behälter bereits voll waren. Wer also kann ernsthaft etwas gegen eine Neuorganisation bei der Trennung und Entsorgung von Verpackungen haben?

Der Abfallwirtschaftsbetrieb München, ein Betrieb der Stadt, will nun in einem Pilotversuch testen, ob statt der Wertstoffinseln nicht doch lieber gelbe Tonnen oder sogar Wertstofftonnen zum Einsatz kommen könnten. In diese könnte man auch noch anderen Abfall als Verpackungen werfen, wenn sie aus demselben Material bestehen. Doch ganz so unkompliziert, wie es klingt, wäre ein Wechsel des Entsorgungssystems nicht. Viele Lastwägen müssten zusätzlich durch die Stadt fahren, die tatsächliche Wiederverwendungsquote von getrenntem Müll ist nicht gerade berauschend in Deutschland. Und, man muss es leider so sagen, wir Münchnerinnen und Münchner gehören nicht gerade zur Spitzengruppe bei den Müllsortierern.

Der Versuch soll nun zeigen, ob es an den langen Wegen zur Wertstoffinsel liegt oder nicht. In einer idealen Welt sollte das nicht das Hindernis sein in dem Bestreben, die Rohstoffe und die Umwelt zu schonen. Letztlich liegt es an jedem einzelnen, sich selbst auf die Finger zu klopfen, wenn der Biomüll oder die Verpackung im Restmüll landet. Aber vielleicht kann ein bequemeres Trennsystem einen Beitrag leisten, um als Gesellschaft den nötigen Schritt vorwärtszukommen. Lesen Sie mehr über die Münchner Pläne und die große Müll-Frage: Bleibt es bei der Bringpflicht der Bürger oder kommt die Holpflicht für die Entsorger?

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