Ein bisschen Leben kehrt an die bayerischen Schulen zurück: An diesem Montag dürfen die ersten Schüler nach sechs Wochen Zwangspause wieder ins Klassenzimmer. Das sind in München 3402 Schüler in Abschlussklassen an städtischen Schulen und ein Teil der 20 000 Berufsschüler.
Normal ist dadurch aber noch nicht viel. Die Schüler sollen auch im Klassenraum mindestens eineinhalb Meter Abstand halten. Jeder sitzt an seinem eigenen Tisch, Partner- und Gruppenarbeiten sind nicht möglich. Damit weniger Menschen in einem Zimmer sind, werden Klassen aufgeteilt. Meine Kollegin Ramona Dinauer hat beobachtet, wie sich Schulen mit Klebestreifen auf dem Boden, Seife und neuen Stundenplänen auf die Rückkehr vorbereiten.
Die Reaktionen der Schüler sind dabei sehr unterschiedlich. Manche fürchten, dass faire Prüfungen unter den aktuellen Umständen nicht möglich sind. Andere haben Angst, sich oder Angehörige anzustecken. Besonders schwierig ist die Situation für jene, die Vorerkrankungen haben - wie Abiturient Yannick Andricek, der an der Glasknochenkrankheit erkrankt ist. "Hin- und hergerissen" sei er von der Entscheidung, wieder in die Schule zu müssen - das erzählte er meiner Kollegin Sabine Buchwald. Wer nachweislich zur Risikogruppe gehört, darf aber zuhause bleiben.
Andere freuen sich, endlich wieder in die Schule zu dürfen. Alicia Brandtner von der StadtschülerInnenvertretung München sieht die Rückkehr größtenteils positiv. Schwierig stellt sie sich aber vor, ihre Mitschüler nicht mit einer Umarmung begrüßen zu dürfen - nach so langer Pause.
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