Es sirrt und tackert unentwegt, entlang einer Reihe von Glaskästen mit Spulen, Walzen und Zahnrädern. Von großen Ballen fließt der empfindliche Vlies-Stoff sanft hinein in die Apparatur, dann wird geschnitten, Nasendraht und Bänder kommen dazu, die Naht wird ultraschallgeschweißt, der Schriftzug des Herstellers aufgetragen. Fertig ist die FFP2-Maske made in Bayern. Genauer gesagt made in Weng, einem Dorf im Landkreis Landshut, keine 2000 Einwohner, umgeben von Äckern, so weit das Auge reicht. Alle Teile bis zum Beipackzettel kommen aus Deutschland, das meiste sogar aus Bayern, das zeigt eine Landkarte in der Fabrikhalle. "Wir sind bei der Maskenproduktion autark, völlig unabhängig vom Ausland, egal was draußen passiert", sagt Reinhard Zettl. Es ist seine Maskenproduktion, seit der Corona-Krise eine Säule des Automobilzulieferers Zettl Group, der sonst Sitzbezüge, Interieur und dergleichen herstellt. Zettl sagt: "Wir sind ein hohes Risiko eingegangen. Aber wir sind genau da, wo wir hin wollten."
Wirtschaft in Bayern:Masken made in Weng
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Die Firma Zettl produziert in Niederbayern FFP2-Masken. Angebahnt wurde das Geschäft von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger - doch nicht alle sehen darin eine Erfolgsgeschichte. Ein Besuch in Weng.
Von Johann Osel und Klaus Ott, Weng/München
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