Coronavirus-Newsblog für Bayern:Newsblog vom 14. bis zum 20. Juni 2021

Lesezeit: 21 Min.

Alle Corona-Meldungen aus Bayern vom 14. bis zum 20. Juni 2021.

Keine Kommune in Bayern über 50er-Inzidenz

Sonntag, 20. Juni, 20.05 Uhr: In Bayern liegt kein Landkreis mehr über der kritischen Marke von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Sonntag für Schweinfurt eine Inzidenz von 41,2. Zuletzt war die Stadt als einzige unter den 96 Landkreisen und kreisfreien Städten des Freistaats noch über der 50er-Marke gewesen.

In Straubing gab es laut RKI in den vergangenen sieben Tagen keine neuen Infektionen. Die Inzidenz lag dort bei 0,0. Bayernweit lag sie mit 10,5 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner weiter etwas über dem Bundesdurchschnitt von 8,8.

Corona-Krise im Freistaat
:Bayern lockert weiter: Diese Corona-Regeln gelten künftig

Am 3. April entfallen fast alle Vorschriften. Nur noch in Nahverkehr, Kliniken und Heimen gibt es dann eine Maskenpflicht. Ungeimpfte dürfen wieder überall hin. Die neuen Vorschriften im Überblick.

Von Max Ferstl und Kassian Stroh

Polizeigewerkschaft entsetzt über Augsburger Krawalle

Sonntag, 20. Juni, 14.15 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Bayern zeigt sich entsetzt über die Randale in Augsburg nach dem EM-Sieg der deutschen Mannschaft über Portugal. Der Landesvorsitzende Peter Pytlik sprach am Sonntag von "massiven Ausschreitungen" und sagte, man sei "enttäuscht über die Gewaltausbrüche von Jugendlichen und jungen Menschen".

Es gebe "vielfältige Gründe, die zu diesen Gewaltausbrüchen führten", sagte er. "Die wiedergewonnene Freiheit, die pandemiebedingte lange Feier-Abstinenz, kombiniert mit übermäßigen Alkoholkonsum und nicht zuletzt die übertriebene emotionale Reaktion auf den Sieg der deutschen Mannschaft. Dies ist anscheinend eine Gemengelage die sich mit der Eskalation in Augsburg und anderen Städten ihren Raum suchte."

In der Nacht zum Sonntag waren in Augsburg Polizisten und Feiernde verletzt worden, als die Beamten nach dem EM-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft über Portugal eine Siegesfeier mit rund 1400 Menschen in der Innenstadt räumte. Es sollen Flaschen geflogen sein, die Polizei setzte Pfefferspray ein.

Pytlik forderte Konsequenzen: "Diese jungen Menschen verstoßen absichtlich, vorsätzlich und mit einer unglaublichen Ignoranz gegen die Rechtsstaatlichkeit", sagte er. "Wer Polizistinnen und Polizisten, Rettungs- oder andere Hilfskräfte attackiert, muss die ganze Härte des Rechtsstaats spüren."

Das Phänomen sei neu. "Solche Handlungsmuster als Folge gruppendynamischer Prozesse, wie in den letzten Wochen feststellbar, gab es in dieser Form bisher nicht beziehungsweise nur äußerst selten", erklärte der GdP-Chef. "Offensichtlich haben einige junge Menschen den Realitätsbezug zwischen virtuellem Spielen und realem Handeln verloren."

SZ PlusPolizeieinsatz in der Maxvorstadt
:Münchens neues Glasscherbenviertel

Zweimal muss die Türkenstraße an diesem Wochenende geräumt werden. Bis zu 1000 Menschen treffen sich hier im Univiertel zur gefühlten Post-Pandemie-Party. Protokoll einer wilden Nacht.

Von Bernd Kastner

Söder: Mehr als zehn Millionen Corona-Impfungen in Bayern

Sonntag, 20. Juni, 13 Uhr: In Bayern sind nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) inzwischen mehr als zehn Millionen Impfdosen gegen das Corona-Virus verabreicht worden. "Heute ist in Bayern die Grenze von 10 Millionen Corona-Impfungen überschritten", twitterte Söder am Sonntag. "Aber wir müssen noch besser und schneller werden. Jede Impfdose muss sofort verimpft werden. Denn wir sind in einem Wettlauf mit der Zeit gegen die Delta-Variante."

Dehoga fordert nach Outdoor-Partys wieder offene Discos

Sonntag, 20. Juni, 11.13 Uhr: Angesichts nächtlicher Outdoor-Partys in Bayern fordert der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) erneut die Öffnung von Clubs und Diskotheken. "Die Erfahrungen zeigen doch: Die Menschen treffen sich zum Feiern", sagte der Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. "Die Frage ist doch nur, will ich das irgendwo in einem ungeschützten Raum ohne jegliche Auflage und Nachverfolgbarkeit oder biete ich sichere Bereiche." Aus seiner Sicht würde die Öffnung von Clubs "sofort Entspannung schaffen und für mehr Sicherheit sorgen und zudem die Akzeptanz anderer Maßnahmen erhöhen".

Polizei räumt Augsburger Innenstadt

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Sonntag, 20. Juni, 7.25 Uhr: Die Polizei hat in der Nacht zu Sonntag in der Innenstadt von Augsburg eine Ansammlung von hunderten Feiernden aufgelöst. Mehrere Straßen wurden geräumt. Bei dem Einsatz, der sich über mehrere Stunden hinzog, seien zahlreiche Beamte verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Auch auf der Seite der Feiernden habe es Verletzte bei dem Einsatz gegeben.

Den Angaben zufolge feierten rund 1400 Menschen gegen Mitternacht in der Augsburger Innenstadt. Viel Alkohol habe zu aufgeheizten Gemütern und einer zunehmend aggressiveren Stimmung geführt. Es seien immer wieder Gegenstände auf Polizeibeamte geworfen worden. Nachdem sich die Lage nicht beruhigt habe und die Feiernden der dreimaligen Aufforderung nicht nachgekommen seien, die Plätze zu verlassen, habe sich die Einsatzleitung kurz vor zwei Uhr nachts zur Räumung mehrerer Straßen entschieden. Während der Räumung seien über 200 Gegenstände auf die Einsatzkräfte geflogen, darunter auch viele Glasflaschen. Ein Rettungswagen wurde von einer Flasche getroffen. Die Frontscheibe des Fahrzeugs wurde dabei beschädigt. Ein Mann, der am Boden fixiert werden sollte, trat einem Beamten mit dem Fuß ins Gesicht. Der Polizist erlitt dem Sprecher zufolge dabei eine Schwellung am Auge. Eine Polizistin sei sexuell belästigt worden, als sie die Personalien eines Mannes feststellen wollte. Es habe zudem immer wieder Sprechchöre mit Beleidigungen gegen die Polizei gegeben. Eine unbeteiligte junge Frau sei von einer Flasche getroffen und leicht verletzt worden. Die Polizei setzte auch Pfefferspray ein. Einige Menschen seien deshalb wegen Augenreizungen behandelt worden. Mindestens ein Flaschenwerfer wurde vorläufig festgenommen.

  • München: Polizei löst Ansammlung von Hunderten Feiernden auf

2000 Menschen feiern Abitur an Baggersee

Samstag, 19. Juni, 17.23 Uhr: Etwa 2000 Menschen haben zusammen das Abitur an einem Baggersee in der Oberpfalz gefeiert. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, war die Feier am Freitagabend in Sengenthal (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Die Polizei sprach von "unerwartet vielen Personen" die sich an dem See zusammen gefunden hätten. Hinsichtlich der Einhaltung der Corona-Regeln hätten die Einsatzkräfte auf Kommunikation gesetzt, wie ein Sprecher sagte. Ob und in welchem Umfang jedoch im Einzelnen gegen die Regeln verstoßen worden sei, konnten die Beamten in Anbetracht der großen Menge nicht genau überblicken, wie es hieß. Gegen Mitternacht löste sich die Gruppe den Angaben zufolge nach und nach von selber auf.

Söder warnt vor Delta-Variante

Samstag, 19. Juni, 15.15 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vehement vor der Delta-Variante des Coronavirus gewarnt. Die zuerst in Indien bekannt gewordene und inzwischen etwa in Großbritannien vorherrschende Virusvariante werde in drei bis vier Wochen in Deutschland dominierend sein, sagte Söder am Samstag auf der Landesversammlung der Jungen Union Bayern in Unterhaching. Sie sei acht Mal ansteckender als die Ausgangsvariante.

"Wer zu früh aufsteht in einem Krankheitsfall, der riskiert einen schweren Rückschlag", sagte Söder. Die Wissenschaftler hätten in früheren Wellen fast punktgenau vorhergesagt, wann es wieder zu größerem Infektionsgeschehen kommen wird. "Ich lasse nicht zu, dass wegen kleiner Interessen am Ende das ganze Land in Mitleidenschaft gezogen wird", sagte Söder und verteidigte seine vorsichtige Corona-Linie. Wichtig sei es jetzt, das Impftempo - vor allem bei den Zweitimpfungen - zu erhöhen. "Es kommt jetzt auf jeden Tag an", unterstrich Söder.

Inzidenz in Bayern bei 11,3

Samstag, 19. Juni, 10.20 Uhr: Die Inzidenz in Bayern liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Samstag bei 11,3. Am Freitag hatte der Wert noch 12,0 betragen. Die Inzindez in Bayern liegt trotz des minimalen Rückgangs leicht über dem Bundesdurchschnitt, der vom RKI am Samstag mit 9,3 angegeben wurde.

Würzburger Impfzentrum wegen Hitze geschlossen

Freitag, 18. Juni, 14.23 Uhr: Ein Würzburger Impfzentrum ist am Freitagnachmittag wegen Hitze vorübergehend geschlossen worden. Die Menschen hätten unter Raumtemperaturen von mehr als 40 Grad gelitten, hieß es in einer Mitteilung des Landratsamtes.

Die übrigen rund 700 für Freitag geplanten Impf-Termine sollten auf Sonntag verlegt werden, teilte die Stadt mit. Zudem sollten Termine vom Samstagnachmittag vorsorglich auf den frühen Vormittag verlegt werden.

Bayerische Exporte auf Vor-Corona-Niveau - Importe weit darüber

Freitag, 18. Juni, 11.17 Uhr: Der Außenhandel der bayerischen Wirtschaft ist wieder in Schwung. Die Exporte stiegen im April auf 16 Milliarden Euro, wie das Landesamt für Statistik am Freitag mitteilte. Das sind 66 Prozent mehr als im vom ersten Lockdown hart getroffenen Vorjahresmonat. Im Vergleich zum April 2019 - also dem Vorkrisenniveau - ergibt sich nur ein kleines Minus von rund zwei Prozent.

Die Importe stiegen im Vergleich zum vergangenen Jahr um 56 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro. Damit liegen sie nicht nur deutlich über den Exporten, sondern auch weit über dem Wert der Importe im April 2019 von damals 15,9 Milliarden. Wichtigste Exporteure waren die Autoindustrie und der Maschinenbau. Sie sind gleichzeitig auch die größten Importeure.

Inzidenz in Bayern sinkt weiter

Freitag, 18. Juni, 7.02 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern sinkt stetig. Laut Robert-Koch-Institut liegt sie am Freitag bei 12,0, nach 13,5 am Donnerstag. Zwei Städte und zwei Landkreise sind coronafrei: Schwabach und Straubing sowie die Kreise Amberg-Sulzbach und Wunsiedel im Fichtelgebirge. Weiterhin den höchsten Wert in Bayern- und bundesweit weist die Stadt Schweinfurt mit 52,4 aus.

Holetschek bedauert Rückschlag bei Curevac-Impfstoff

Donnerstag, 17. Juni, 17.10 Uhr: Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU), hat den Rückschlag bei der Impfstoff-Entwicklung des deutschen Herstellers Curevac bedauert. "Die Nachricht von der bisher nicht erwiesenen ausreichenden Wirksamkeit des Curevac-Impfstoffs ist bedauerlich für den Kampf gegen die Corona-Pandemie", sagte Holetschek am Donnerstag in München.

"Sie ist auch deshalb ein Stück weit enttäuschend, weil wir uns alle gefreut hätten, wenn ein zweiter in Deutschland entwickelter Impfstoff auf den Markt gekommen wäre." Grundsätzlich werde jeder neue Impfstoff begrüßt, der eine Zulassung bekomme, fügte er hinzu. "Denn die Pandemie wird uns noch lange begleiten." Der Rückschlag bei Curevac ändere nichts an der Strategie und den geplanten Impfungen. "Wir richten unsere Impfstoffverteilung an den vorhandenen und verbindlich zugesagten Lieferungen aus", betonte er. Der Impfstoff von Curevac sei bisher nicht Bestandteil der aktiven Verteilungspläne.

Regionen mit niedriger Impfquote bekommen Sonderkontingente

Donnerstag, 17. Juni, 15.15 Uhr: Regionen mit geringer Impfquote dürfen in Bayern mit zusätzlichen Impfstoff-Lieferungen rechnen. 28 Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern erhalten Sonderkontingente an Impfstoff, um regionalen Ungleichgewichten bei der Impfquote zu begegnen, kündigte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Donnerstag in München an. Insgesamt stehen demnach 100 000 zusätzliche Dosen des Impfstoffs Moderna zur Verfügung, je zur Hälfte für Erst- und Zweitimpfungen. Hinzu kämen noch 40 000 Extra-Dosen des Impfstoffes von Astra Zeneca. Die zusätzlichen Lieferungen würden nicht von den Arztpraxen abgezweigt, es handele sich um eine Umverteilung des für die Impfzentren geplanten Impfstoffs.

"Der gleichmäßige Impffortschritt in den bayerischen Regionen ist mir sehr wichtig. Möglichst viele Menschen in ganz Bayern sollen ein Impfangebot erhalten", sagte der Minister. Die Ungleichgewichte entstehen etwa, wenn Regionen eine niedrigere Dichte bei niedergelassenen Ärzten aufweisen und somit weniger Impfungen in den Praxen möglich sind als anderswo. Im über die Apotheken abgewickelten Impfstoff-Bestellsystem des Bundes werde dieser Faktor nicht berücksichtigt.

Ein Angebot an zusätzlichem Impfstoff erhielten alle Impfzentren, in deren Sprengel die Impfquote um mindestens ein Prozent vom Landesdurchschnitt abweiche. Die Menge des zusätzlichen Impfstoffs ist dann vom Grad der Abweichung abhängig. Das Verteilverfahren sei in Zusammenarbeit mit Landkreistag und Städtetag entwickelt worden. "Die bei der sogenannten Arztimpfquote deutlich unter dem bayernweiten Schnitt liegenden Landkreise und Städte können daher über die Impfzentren ein Stück weit aufholen", sagte der Präsident des Landkreistages, Christian Bernreiter.

Nutznießer der am Freitag startenden und auf drei Kalenderwochen gestreckten Maßnahme sind die Kreise und kreisfreien Städte Dillingen (Donau), Rottal-Inn, Berchtesgadener Land, Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Günzburg, Unterallgäu, Stadt Ingolstadt, Lindau (Bodensee), Haßberge, Aichach-Friedberg, Altötting, Kreis Coburg, Bad Tölz-Wolfratshausen, Stadt Kaufbeuren, Rosenheim, Pfaffenhofen a.d.Ilm, Bad Kissingen, Augsburg, Oberallgäu, Mühldorf a.Inn, Stadt Kempten (Allgäu), München, Miltenberg, Donau-Ries, Landsberg am Lech, Freising und Stadt Landshut.

Mädchen spielt mit Trockeneis für Corona-Impfstoff und verletzt sich

Donnerstag, 17. Juni, 15.06 Uhr: Ein acht Jahre altes Mädchen hat sich beim Spielen mit Trockeneis verletzt. Nach Polizeiangaben vom Donnerstag hatte eine Mitarbeiterin einer medizinischen Praxis im oberfränkischen Hof einen Karton mit Trockeneis hinter das Gebäude gestellt. Das Eis war demnach zur Kühlung von Corona-Impfstoff verwendet worden.

Die Achtjährige, die zuvor auf einem benachbarten Spielplatz war, sei zu dem Karton gelaufen, habe etwas Trockeneis genommen und in ihre Trinkflasche gesteckt. Dort reagierte das etwa 75 Grad kalte Eis laut Polizei mit der Restflüssigkeit und die Plastikflasche zerplatzte. Das Kind wurde bei dem Vorfall am Mittwoch leicht an den Armen und am Hals verletzt. Die von der Mitarbeiterin der Praxis an den Karton angebrachte Warnung "Trockeneis - bitte nicht anfassen, - 75 Grad" habe die Achtjährige offenbar nicht gelesen oder missachtet, hieß es.

Corona lässt Einkommen in mehreren Branchen drastisch schrumpfen

Donnerstag, 17. Juni, 14.40 Uhr: Die Corona-Krise und die damit verbundene Kurzarbeit haben die Durchschnittseinkommen in mehreren Branchen der bayerischen Wirtschaft drastisch schrumpfen lassen. Am härtesten getroffen waren die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der ohnehin für eher niedrige Gehälter bekannten Hotellerie. Der Bruttoverdienst im ersten Quartal 2021 schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte, wie das Statistische Landesamt im Fürth am Donnerstag mitteilte. In der Gastronomie sank das Bruttoeinkommen demnach um knapp 30 Prozent, das Durchschnittseinkommen im Gastgewerbe belief sich damit insgesamt auf nur noch 1565 Euro.

Ursache der Einkommensverluste war die nahezu flächendeckende Kurzarbeit, in die die Betriebe ihrer Mitarbeiter wegen des mittlerweile beendeten Lockdowns schickten. Auch in mehreren anderen Wirtschaftszweigen mussten die Arbeitnehmer wegen Kurzarbeit mit sehr viel weniger Geld auskommen. Dazu zählte die Luftfahrt mit einem Minus von 38,4 Prozent ebenso wie Reisebüros und Reiseveranstalter mit Gehaltseinbuße von 28,9 Prozent.

Obwohl viele Branchen im ersten Quartal von der Pandemie kaum oder gar nicht mehr betroffen waren, war der Kurzarbeitseffekt so ausgeprägt, dass sogar das bayerische Durchschnittseinkommen über alle Branchen hinweg leicht sank. Demnach belief sich der Bruttoverdienst für eine Vollzeitstelle noch auf 4224 Euro - 1,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Der Schmitt verbirgt aber große Einkommensunterschiede: Am besten bezahlt war die Arbeit in den Bereichen Information und Kommunikation mit 5770 Euro brutto im Monat sowie bei Banken, Versicherern und Finanzdienstleistern mit 5768 Euro. Die Auswertung beruht auf einer repräsentativen Stichprobe unter 5000 bayerischen Betrieben. Nicht einbezogen waren Land- und Forstwirtschaft.

Weiter keine Stehplatz-Erlaubnis im Amateur-Fußball - "Frust enorm"

Donnerstag, 17. Juni, 13.00 Uhr: An den bayerischen Fußball-Amateurplätzen sind weiter keine Stehplätze für Zuschauer erlaubt. Die von den Vereinen und dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) kritisierte Regelung des Innenministeriums bleibt vorerst bestehen, der Landtag lehnte am Mittwochabend zwei Anträge der Opposition zu einer Nachbesserung ab. Damit dürfen weiterhin nur maximal 500 Zuschauer zu Amateurspielen gehen, wenn diesen jeweils feste Sitzplätze zugeordnet werden.

"Der Frust bei den Vereinen ist enorm - und er wird mit jedem Tag weiter wachsen, an dem diese unsinnige, weil nicht mehr erklärbare Regelung Gültigkeit besitzt", sagte BFV-Chef Rainer Koch in einer Mitteilung vom Donnerstag. Er hoffe auf ein Einlenken der Politik. Im Landtag habe es geheißen, dass das für den Sport zuständige Innenministerium "in den nächsten Tagen eine praxistaugliche Regelung finden wird und wir zu Lösungen kommen werden".

Corona-Arzt Wendtner: Strukturen für Post-Covid-Patienten schaffen

Donnerstag, 17. Juni, 9.25 Uhr: Zur Versorgung von Patienten mit Corona-Spätfolgen müssen nach Ansicht des Infektiologen Clemens Wendtner neue Strukturen geschaffen werden. "Die Patienten sind glücklicherweise meist nicht mehr so krank, dass sie eine stationäre Behandlung in der Klinik benötigen", schilderte der Chefarzt der München Klinik Schwabing, der Anfang 2020 die ersten Corona-Patienten in Deutschland betreut hatte. Dennoch würden sie von einer interdisziplinären Versorgung durch verschiedene Fachleute profitieren.

Bei Krebspatienten in einer Klinik etwa ist es inzwischen gängig, dass Ärzte unterschiedlicher Richtungen bei Fallbesprechungen gemeinsam die beste Therapie und Nachsorge festlegen. Außerhalb der Kliniken seien solche Strukturen allerdings noch wenig etabliert, erläuterte Wendtner nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei einem Treffen mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Da es sich beim Thema Post-Covid schwerpunktmäßig um ein ambulantes Angebot handele, wären deshalb Struktur- und Finanzierungsaspekte zu klären.

Holetschek stimmte dem Experten der München Klinik den Angaben zufolge bei einem Treffen am Mittwochabend zu, dass der aktuell hohe Bedarf einen Ausbau und verbesserte Rahmenbedingungen für Spezialangebote für Erkrankte mit Spät- und Langzeitfolgen erfordere. "Wir wollen ganz praktische Projekte und Ansätze finden, wie wir Therapien fördern und möglichst in die Regelversorgung übernehmen können", betonte Holetschek. Experten schätzen, dass etwa zehn Prozent der Erkrankten mit Spätfolgen zu kämpfen haben.

Inzidenz in Bayern sinkt weiter

Donnerstag, 17. Juni, 6.58 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern fällt weiter. Laut Robert-Koch-Institut liegt sie am Donnerstag bei 13,5, am Mittwoch hatte sie bei 15,7 gelegen. Der einzige Ort bundesweit mit einer Inzidenz von über 50 ist die Stadt Schweinfurt mit 56,2 und 30 Neuerkrankungen in den vergangenen sieben Tagen. Die Stadt Bayreuth bleibt bei einer Inzidenz von 0,0, auch die Stadt Straubing hat in den vergangenen sieben Tagen keinen neuen Corona-Fall gemeldet. Im Kreis Tirschenreuth und in der Stadt Weiden hat es jeweils einen neuen Fall gegeben, die Inzidenz liegt dort nun bei 1,4 und 2,3.

Holetschek und Reiter fordern mehr Masken-Kontrollen im Stadion

Mittwoch, 16. Juni, 17.17 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) fordern bei den nächsten EM-Spielen in München mehr Maskenkontrollen im Stadion. Beim Spiel Frankreich gegen Deutschland am Dienstagabend "haben sich zu viele Stadionbesucher leider nicht korrekt an die Regeln zum Tragen von Schutzmasken gehalten", sagte Holetschek am Mittwoch in München. Deshalb habe die Stadt in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium den DFB darauf hingewiesen, dass bei dem Spiel Deutschland gegen Portugal am Samstag "verstärkte Kontrollen erforderlich sind".

Für Stadionbesucher gilt bei den EM-Spielen in München auch am eigenen Platz Maskenpflicht. Es sei aufgefallen, dass diese Regel nicht von allen eingehalten worden sei, sagte Oberbürgermeister Reiter am Mittwoch, "im Besonderen auch auf den Sitzplätzen". Die Stadt München habe den DFB deshalb gebeten, bei künftigen Spielen "noch umfassender auf die Maskenpflicht hinzuweisen, zum Beispiel mit mehr Lautsprecherdurchsagen", sagte Reiter.

Andere Regeln, etwa zu Alkoholverbot und zum Einlass und Verlassen des Stadions hätten sich dagegen bewährt, sagte Gesundheitsminister Holetschek. "Ich hoffe sehr, dass beim nächsten Spiel auch bezüglich der Masken alle mitspielen", betonte Oberbürgermeister Reiter.

Messen zuversichtlich für Neustart - IAA wohl mit FFP2-Masken

Mittwoch, 16. Juni, 13.34 Uhr: Die Besucher der neuen Automesse IAA im September werden voraussichtlich FFP2-Masken als Schutz vor dem Corona-Virus tragen müssen. Noch stehe es nicht fest, doch er gehe davon aus, dass dies Teil der Konzepte sein werde, sagte Messechef Klaus Dittrich am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zum Neustart der Messen in Bayern ab September. Daneben setzt die Messe unter anderem auf Lüftungsanlagen, Besuchernachverfolgung und Abstände, um die Veranstaltung sicher zu machen. Zudem sollen nur geimpfte, genesene oder getestete Besucher auf das Gelände dürfen.

"Der Besuch einer Messe muss mindestens so sicher sein, wie der Besuch eines Supermarktes oder eines Baumarktes", sagte Dittrich. Das Konzept soll ab dem 10. Juli bei einer Pilotmesse getestet werden, der TrendSet, zu der rund 12 000 Besucher erwartet werden. Zu den erwarteten Besucherzahlen für die IAA konnte Dittrich noch keine Angaben machen.

Dittrich zeigte sich - ebenso wie der Nürnberger Messechef Peter Ottmann und der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) - zuversichtlich für den Neustart der Messen ab September. "Die IAA hat das große Potenzial, ein Leuchtturm zu werden, für das Wiedererstarken des Messewesens in ganz Deutschland."

Bayern-Inzidenz liegt bei 15,7

Mittwoch, 16. Juni, 6.58 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern fällt weiter. Laut Robert-Koch-Institut liegt sie am Mittwoch bei 15,7, am Dienstag hatte sie bei 18,8 gelegen. Die höchsten Werte in Bayern weisen die Stadt Schweinfurt und der Kreis Lindau aus, sie sind mit 84,2 und 58,6 auch die einzigen, die über der Marke von 50 liegen. In Tirschenreuth und Weiden, die in den vergangenen Tagen coronafrei waren, ist jeweils ein neuer Fall gemeldet worden. Die Stadt Bayreuth bleibt bei einer Inzidenz von 0,0.

CSU und Freie Wähler uneinig bei Corona-Anträgen für den Landtag

Mittwoch, 16. Juni, 6.36 Uhr: Zwischen Freien Wählern und CSU gibt es erneut Streit über die Corona-Strategie in Bayern. Nachdem sich die beiden Koalitionspartner bereits am Dienstag im Kabinett nicht über einen gemeinsamen Weg für Lockerungen der Maskenpflicht an Schulen einigen konnten, findet sich an diesem Mittwoch wegen der Uneinigkeiten auch kein gemeinsamer Dringlichkeitsantrag auf der Tagesordnung des Landtags. Hintergrund für den ungewöhnlichen Vorgang ist nach Angaben von Fabian Mehring, Parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler, die Ablehnung drei vorgelegter FW-Anträge, davon einer zur Lockerung der Maskenpflicht an Bayerns Schulen.

"Die äußerst dünne inhaltliche Begründung der Ablehnung unserer Anträge überzeugte uns nicht. Vielmehr entstand der Eindruck, dass auch wesentliche Teile der CSU-Abgeordneten zwischenzeitlich auf die Linie der Freien Wähler gewechselt sind", sagte Mehring der Deutschen Presse-Agentur. "Nach ihrer Rückkopplung mit der Staatskanzlei scheint - mit Karl Valentin gesprochen - aber leider zu gelten: 'Mögen täten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut'." Dies entspreche nicht dem Parlamentsverständnis der Freien Wähler, weshalb sie ausnahmsweise gänzlich auf die Einbringung von zustimmungspflichtigen Dringlichkeitsanträgen verzichtet hätten.

"Der Landtag ist schließlich keine nachgelagerte Behörde der Staatsregierung, sondern der Souverän", betonte Mehring. Was dort eine Mehrheit habe und sinnvoll sei, dürfe nicht zulasten von Bayerns Kindern und Kulturschaffenden am Veto der Exekutive scheitern. "Für nächste Woche wünschen wir uns schon heute, dass die CSU-Fraktion den Mut findet, als parlamentarischer Taktgeber unserer Bayernkoalition aufzutreten statt sich als Mehrheitsbeschaffer der Staatsregierung zu verzwergen."

Neben dem Antrag zur Lockerung der Maskenpflicht für Schüler im Klassenzimmer bei einer Inzidenz unter 35 forderte ein zweiter Antrag, dass Kulturveranstaltungen im Freien ohne fester Obergrenze der Besucherzahl wieder zugelassen werden. "Während 14 500 Menschen die EM verfolgen, schauen andere Sportarten, Künstler und Kulturschaffende weiterhin in die Röhre. Angesichts des abgeflachten Infektionsgeschehens und der sommerlichen Witterung wollten wir deshalb per Dringlichkeitsantrag weitere Öffnungen für den Kulturbereich beschließen", sagte Mehring.

Holetschek: Impfungen von Abschlussklassen frühestens Ende Juni

Dienstag, 15. Juni, 15.18 Uhr: Voraussichtlich Ende Juni oder Anfang Juli sollen in Bayern die Schüler der Abschlussklassen Angebote für Corona-Impfungen erhalten. Derzeit liefen noch die Planungen für die Umsetzung, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München mit Blick auf die kommenden Wochen. "Wir planen jetzt mal so in Richtung Ende Juni Anfang Juli, das dann zeitlich natürlich nicht auf einmal, aber immer wieder durchzuführen und hoffen, dass uns der Impfstoff auch zur Verfügung steht, den wir dazu natürlich brauchen."

Mitte Mai hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärt, dass noch im Juni in Schulen die Abschlussklassen geimpft werden und "vielleicht noch vor den Sommerferien Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren, sobald die Impfstoffe zugelassen sind".

Schulen: Maskenpflicht auf Pausenhof wird aufgehoben

Dienstag, 15. Juni, 13.36 Uhr: Bayerns Schüler können unter freiem Himmel künftig wieder ihre Corona-Schutzmasken ablegen. In den Pausen bestehe keine Maskenpflicht mehr, gleiches gelte etwa bei Wandertagen oder Exkursionen, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Bestehen bleibt die Maskenpflicht aber im Schulgebäude. Er betonte, dass die bestehende Infektionsschutzverordnung dafür nicht geändert werde, vielmehr werde sie nur präzisiert. "Das ist keine Grundlegende Abkehr von der Maske", sagte Herrmann.

Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) ergänzte, dass das Kabinett letztlich keinen Beschluss zur Maskenpflicht gefällt habe, weil sich CSU und Freie Wähler in dem Punkt noch nicht gänzlich einig seien. "Wir haben die Argumente ausgetauscht, wir sind aber noch nicht zu einer einhelligen Meinung gekommen."

Herrmann warnt bei Pandemiebekämpfung vor Delta-Variante

Dienstag, 15. Juni, 13.30 Uhr: Die bayerische Landesregierung hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine deutliche Warnung vor der in Großbritannien inzwischen dominanten Delta-Variante des Coronavirus ausgesprochen. Nach Ansicht von Virologen sei diese zuerst in Indien bekanntgewordene Virus-Variante deutlich ansteckender und verursache schwererer Krankheitsverläufe, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts. An der Sitzung am Dienstag in München hatten auch Virologen teilgenommen.

In Bayern seien bereits 132 Fälle der Delta-Variante bekanntgeworden. Ihr Anteil sei innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit auch in bestimmten bayerischen Laboren von zwei auf zehn Prozent gestiegen, sagte Herrmann. Der Impffortschritt sei mit knapp 50 Prozent bei Erstimpfungen und 26 Prozent bei Zweitimpfungen gut, reiche aber noch nicht aus, um dem Pandemieverlauf alleine und ohne Einhaltung von Hygieneregeln zu begegnen. Wenn alle Maßnahmen so blieben wie bisher, dann würden nach Einschätzung von Virologen die Infektionszahlen allein wegen der Delta-Variante nach oben gehen.

Kabinett verschafft sich Überblick über Corona-Lage

Dienstag, 15. Juni, 9.56 Uhr: Das bayerische Kabinett will bei seiner Sitzung am Dienstagvormittag die Situation rund um die Corona-Pandemie in Bayern analysieren. Zur Sitzung sollen auch Virologen ihre Expertenmeinung preisgeben, sagte ein Regierungssprecher im Vorfeld. Zu den Themen werden der Stand bei der Impfstoffbeschaffung, der Start des digitalen Impfpasses sowie der Umgang mit der Pandemie in Schulen und Kindergärten gehören.

Nach den Beratungen werden Staatskanzleichef Florian Herrmann, Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) um 13 Uhr vor die Presse treten.

Inzidenzwert sinkt auf 18,8

Dienstag, 15. Juni, 7.02 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern sinkt wieder. Am Dienstag meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 18,8 nach 20,1 am Montag. Insgesamt wurden 67 neue Covid-19-Fälle gemeldet. Nach Bayreuth und dem Landkreis Tirschenreuth ist nun auch die Stadt Weiden coronafrei, dort wurden in den vergangenen sieben Tagen keine neuen Fälle gemeldet. Die RKI-Liste führt weiterhin die Stadt Schweinfurt mit einer Inzidenz von 80,5 an, der Kreis Lindau weist 69,5 aus. Dies sind die beiden einzigen Ort, in denen der Wert über 50 liegt.

Wirtschaft fordert mehr Vielfalt im Tourismus

Montag, 14. Juni, 21.32 Uhr: Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) fordert Planungssicherheit und Ideen für die Tourismuswirtschaft. In Oberbayern seien die Übernachtungszahlen 2020 um 45 Prozent eingebrochen, 71 Prozent der Betriebe sähen ihre Existenz gefährdet, sagte VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Zum Wiederaufbau bräuchten sie ein innovationsfreundliches Umfeld. "Der Trend zum Inlandstourismus wird sich fortsetzen und neue Zielgruppen hervorbringen", sagte Brossardt. "Es gilt, das Vertrauen potenzieller Gäste vor dem Hintergrund gestiegener Sicherheitsbedürfnisse zu gewinnen."

Zugleich erfordere die Anpassung an den Klimawandel von den Betrieben erhebliche Investitionen und innovative Angebote, so Brossardt, etwa "durch Alternativen zum klassischen Skitourismus. Insgesamt müssen wir noch vielfältiger werden, wenn wir Tourismusland Nummer eins bleiben und dauerhaft zu alter Stärke zurückfinden wollen." Vor Corona hätten Touristen pro Jahr 33 Milliarden Euro in Bayern ausgegeben und so 600 000 Beschäftigten Arbeit gegeben.

Zuschauer-Ärger: Fußball-Verband hofft auf Einlenken der Politik

Montag, 14. Juni, 17.30 Uhr: Der Bayerische Fußball-Verband hofft auf ein Entgegenkommen der Politik im Ärger um die Zulassung von Zuschauern bei Amateurspielen. Laut des aktuellen Corona-Rahmenkonzepts dürfen maximal 500 Fans auf fest zugewiesenen Sitzplätzen die Partien der Hobbyvereine im Freistaat sehen. Die Regelung hatte BFV-Präsident Rainer Koch schon in der vorigen Woche als "absurd" kritisiert und auf größere Kapazitäten ausgerechnet bei Indoor-Events verwiesen.

Bei einem EM-Termin in der Münchner Arena sprach Koch am Montag mit Innenminister Joachim Herrmann und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) über das Thema. Daraufhin gab sich der BFV in einer Mitteilung "zuversichtlich", dass die Regelung angepasst wird, etwa an die Zuschauergrenzen in Sporthallen von 1000 Personen. Im Ministerrat soll dies schon am Dienstag passieren, hofft der Verband.

"Impftourismus" aus Italien - Hotel: Bundesregierung nicht beteiligt

Montag, 14. Juni, 17.16 Uhr: Im Fall der Corona-Impfungen für Mitarbeiter eines italienischen Ferien-Ressorts in München hat das Hotel eine Beteiligung der Bundesregierung dementiert. "Die deutsche Regierung hat die Impfungen unserer Angestellten nicht organisiert", erklärte eine Sprecherin des Forte Village am Montag. Mehr als 100 Mitarbeiter der Ferienanlage auf Sardinien waren Medienberichten zufolge für eine Corona-Impfung nach Bayern gereist. Demnach wurden sie am Münchner Flughafen gegen Covid-19 immunisiert. Ein Manager des Hotels hatte in Italiens öffentlich-rechtlichem TV-Sender Rai 3 den Tagestrip damit gerechtfertigt, dass es wichtig gewesen sei, dass die Ferienanlage bereit sei, um dort Gäste sicher zu empfangen. Das Hotel habe für diesen Service auch bezahlt. Für Aufregung sorgten dann die Aussagen eines Arztes, der die Impfungen mitverabreicht haben soll. Er hatte im Interview von Rai 3 gesagt, die deutsche Regierung sei an der Organisation beteiligt gewesen. Er wolle mit dieser Sache jedoch nichts zu tun haben. Das Bundesgesundheitsministerium in Berlin hat die Aussagen zurückgewiesen, wie der "Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" berichteten.

Söder gegen vorschnelle Lockerung bei Maskenpflicht

Montag, 14. Juni, 13.14 Uhr: Der Freistaat Bayern will die Maskenpflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch angesichts weiter sinkender Inzidenzen vorerst nicht aussetzen. "Ich rate da zur Zurückhaltung", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München. Die Öffnungsschritte in Bayern seien erst eine Woche alt. "Es ist noch nicht absehbar, wie das alles wirkt", sagte Söder, auch mit Blick auf zahlreiche Partys am Wochenende, nicht nur im Umfeld der Fußball-Europameisterschaft. Die Maske sei neben der Impfung eines der wenigen wirksamen Instrumente im Kampf gegen Corona.

"Ich finde es schade, wenn von Seiten des Bundes, ohne jede Zuständigkeit in der Frage und ohne jede Kompetenz, den Ländern da an der Stelle ein Vorschlag gemacht wird", sagte Söder. Die FFP2-Maskenpflicht sei ein Erfolg. Er sei dagegen, jetzt zu schnell alles wieder aufzugeben. Vorschnelle Lockerungen hätten sich bereits in der Vergangenheit als Fehler herausgestellt. "Nicht immer gleich alles außer Acht lassen, wenn der Himmel aufklart", sagte Söder.

Inzidenz in Bayern bei 20,1

Montag, 14. Juni, 6.57 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt zu Beginn der Woche bei 20,1 und damit etwas höher als am Sonntag: Da hatte das Robert-Koch-Institut einen landesweiten Wert von 17,3 gemeldet. Die Landkreise Tirschenreuth und Bayreuth bleiben weiterhin coronafrei, die Inzidenz dort liegt bei Null. 21 weitere Kreise und kreisfreie Städte melden einen Wert im einstelligen Bereich. Weiterhin den höchsten Wert hat die Stadt Schweinfurt mit 82,4 - sie liegt auch bundesweit an der Spitze.

Ärger nach Party Hunderter Menschen in Nürnberg

Sonntag, 13. Juni, 14.30 Uhr: In Nürnberg ist eine Feier Hunderter Menschen aus dem Ruder gelaufen. Dabei gab es in der Innenstadt auch Rangeleien und Angriffe auf Einsatzkräfte, wie die Polizei mitteilte. Am Kornmarkt feierten demnach in der Nacht zu Sonntag rund 200 Menschen. Zudem führte die "Autoposer"-Szene ihre Fahrzeuge vor. Es kam laut Polizei zu Platzverweisen, doch einige Betrunkene wollten dies nicht akzeptieren und wurden in Gewahrsam genommen.

Später kam es unweit davon entfernt zu einer Schlägerei zwischen Feiernden. Als die Polizei schlichten wollte, wurde sie selbst Zielscheibe und setzte Pfefferspray ein, wie es in der Mitteilung hieß. Als eine 19-Jährige ihre Personalien abgeben sollte, habe sie einen Polizisten ins Gesicht geschlagen und ihn gewürgt. Von "Randale" wollte ein Polizeisprecher nicht sprechen, es seien keine schwerwiegenden Ausschreitungen gewesen.

Innenminister Herrmann: Keine größere Störungen zu EM-Beginn

Sonntag, 13. Juni, 12.51 Uhr: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist mit dem EM-Auftakt zufrieden, warnt aber vor Jubelfeiern beim ersten Deutschland-Spiel in München. "Bislang wurden uns im Rahmen der Fußball-EM keine größeren Störungen gemeldet", erklärte er am Sonntag. Nur vereinzelt habe die Polizei einschreiten müssen, weil die Menschen keine Abstände einhielten. Jedoch warnte er vor Partys und Massengucken auf "Feiermeilen" beim ersten Spiel der Nationalmannschaft am Dienstag in München gegen Frankreich. Rund 1000 Polizisten sollen dann im Einsatz sein. "Klar hat das erste EM-Spiel unserer deutschen Mannschaft am Dienstag ein viel größeres Mobilisierungspotenzial."

Die Corona-Regeln müssten weiter eingehalten werden, um den Erfolg im Kampf gegen die Pandemie nicht zu verspielen. "Dann wird das Coronavirus zum EM-Gewinner." An den Spieltagen in München würden rund 1000 Polizisten in der Stadt, an Bahnhöfen und im Bereich des Stadions eingesetzt. Hinzu kommen je nach Spielgegner der deutschen Mannschaft Polizisten aus Frankreich, Portugal und Ungarn. Aber auch im Rest Bayerns sei die Polizei "wachsam". Die Zahl der Einsatzkräfte könnte jederzeit schnell erhöht werden.

Mehrere illegale Partys in Bayern aufgelöst

Sonntag, 13. Juni, 12.31 Uhr: Feiern, bis die Polizei kommt: Mehrere illegale Partys und Treffen mit teils Hunderten Menschen hat die Polizei am Wochenende in Bayern aufgelöst. Mit einer Nebelmaschine, Notstromaggregat und lauter Musik feierten rund 150 junge Menschen in der Nacht zu Sonntag in Kirchseeon im Landkreis Ebersberg bei München. In Würzburg waren am Freitag und Samstag jeweils bis zu 500 Personen in den Grünanlagen am Alten Kranen unterwegs, die eigentlich ab 22 Uhr gesperrt sind. Es kam jedoch zu keinen Straftaten oder Aggressionen, als diese aufgefordert wurden, die Parks zu verlassen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

In Kaufbeuren feierten in der Nacht zu Sonntag etwa 500 Menschen auf einem Parkplatz. Nach Aussage der Polizei hatte das Treffen "Festival-Charakter". Die Polizei löste die Menge auf, da keine Abstände eingehalten werden konnten und Autos zwischen den Leuten herumfuhren. In Füssen im Allgäu trafen sich etwa 200 Fußballfans und zogen zusammen durch die Straßen. Der Marsch löste sich jedoch bald auf und die Polizei musste nicht eingreifen.

Bayreuth und Landkreis Tirschenreuth mit Inzidenz von 0,0

Sonntag, 13. Juni, 7.59 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern geht weiter zurück: Am Sonntagmorgen meldet das Robert-Koch-Institut einen landesweiten Wert von 17,3. Zwei Gegenden sind mittlerweile ohne neu gemeldete Corona-Infektionen in den vergangenen siebenTagen: der ehemalige Hotspot-Landkreis Tirschenreuth und die Stadt Bayreuth. 19 weitere Landkreise und kreisfreie Städte sind mittlerweile bei einem einstelligen Inzidenzwert angelangt. An der Spitze steht nicht mehr der Landkreis Lindau (aktuell 73,2), sondern die kreisfreie Stadt Schweinfurt. Mit einem Wert von 86,1 ist sie nun auch deutschlandweiter Spitzenreiter. Jenseits der Marke von 50 liegt darüber hinaus in Bayern nur noch die Stadt Ansbach mit einer Inzidenz von 52,6.

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