Polizeieinsatz in der Maxvorstadt:Münchens neues Glasscherbenviertel

Türkenstrasse Partymeile

Durch die Räumung der Türkenstraße werden die Feiernden auf die Schellingstraße gedrängt, wo Busse und Autos fahren. Auch wenn es die Leute augenscheinlich nicht besonders zu stören scheint - gefährlich ist das trotzdem.

(Foto: Catherina Hess)

Zweimal muss die Türkenstraße an diesem Wochenende geräumt werden. Bis zu 1000 Menschen treffen sich hier im Univiertel zur gefühlten Post-Pandemie-Party. Protokoll einer wilden Nacht.

Von Bernd Kastner

Als die Feuerwehr vorfährt und sechs Männer aussteigen, ist es kurz nach acht, und die Sause beginnt so langsam. Es dauert drei Stunden, ehe die Polizei in Aktion tritt: "Räumen Sie die Türkenstraße!" An diesem Samstag ist die zweite Räumung, die Nacht davor war schon eine. Viele Hundert junge Menschen haben sich am Wochenende wieder rund um den Georg-Elser-Platz in der Maxvorstadt getroffen, zur gefühlten Post-Pandemie-Party, dabei ist Corona nicht vorbei. Sie wollen den Schrecken des Virus wegfeiern, wegtrinken, weglachen, und zwar gemeinsam mit anderen. Diese fast vergessene Fröhlichkeit wird begleitet vom Klirren leerer Bier- und Weinflaschen. Und das alles wiederum entsetzt die Anwohner. Es prallen an diesem Samstag in dieser Nische der Türkenstraße, benannt nach dem Hitler-Attentäter, wieder Welten und Wünsche aufeinander.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: