Wintertourismus:Schnee von gestern

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In der Nähe der Mittelstation spiegeln sich die Kabinen der Jennerbahn im Speicherteich für die Schneekanonen. (Foto: imago)

Seit 2019 schwingt sich eine neue, größere Seilbahn auf den Jenner über dem Königssee. Den alpinen Skibetrieb hat auch das 57 Millionen Euro schwere Großprojekt nicht gerettet. Mit dem Ablauf dieser Saison stellt die hoch verschuldete Betreibergesellschaft das teure Beschneien der Talabfahrt endgültig ein.

Von Maximilian Gerl und Matthias Köpf, Schönau am Königssee

Am Montag zieht dann auch noch ein Sturm über den Jenner. Die vor dreieinhalb Jahren eröffnete neue Seilbahn fährt deswegen nur bis zur Mittelstation, die Skiroute von der Bergstation über den Mitterkaser bis zur Mittelstation ist gesperrt, trotz eines Meters Schnee weiter oben und immer noch 75 Zentimetern Kunstschnee im Tal. Doch dieses weiße Band ganz hinunter Richtung Königssee ist in dieser Saison sowieso schon schmaler denn je - und vom kommenden Winter an soll es dort dann gar keinen Kunstschnee mehr geben. Dann wird der Skibetrieb hier komplett von natürlichen Schneefällen abhängen, und auf die kann sich in Zeiten der Klimakrise auch im Berchtesgadener Talkessel schon länger niemand mehr verlassen. Das touristische Geschäftsmodell, Alpinskifahrer auf künstlich beschneite Pisten zu locken, ist damit jedenfalls am Jenner endgültig am Ende.

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